Platzhalter für Profilbild

LindaRabbit

Lesejury Star
offline

LindaRabbit ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LindaRabbit über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2022

Was Sie schon immer mal schreiben wollten und sich noch nicht trauten, weil...

Autorenwegweiser
0

...Ihnen das Handwerkszeug fehlte? In Gerriet Cziehsos Ratgeber findet sich allerlei Handwerkszeug.
Das Äußerliche und die Aufmachung:
Ein kleines und praktisches Format, passt gut in eine Tasche für unterwegs. ...

...Ihnen das Handwerkszeug fehlte? In Gerriet Cziehsos Ratgeber findet sich allerlei Handwerkszeug.
Das Äußerliche und die Aufmachung:
Ein kleines und praktisches Format, passt gut in eine Tasche für unterwegs. Das Buch kam mit einem Schreibblock (ebenfalls praktisch für schreibende Menschen) und Lesezeichen.
Auf dem Umschlagsbild – auffallend – ein burgundroter Pfad, der einen kleinen schwarzen Menschen (mit Schatten) auf dem Pfad Richtung Schreibfeder gehen lässt
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort – der Autor sagt von sich, er sei Legastheniker (klasse, und er schreibt!)Die Idee (diesen Teil bin ich übergangen, weil ich überquelle von Ideen)
Der Schreibprozess - Die Überarbeitung - Die Veröffentlichung - Nach der Veröffentlichung - Schlusswort
Zusammenfassung. Liste der online verfügbaren Dokumente... mit einem Zugangscode! (Sehr praktisch!)
Summasummarum, das gesamte Buch ist auf den praktischen Nutzen angelegt. Was hat das Buch mir persönlich geholfen, das formuliere ich jetzt wie folgend:
a) meinen bisherigen Exposees habe ich einen druckreifen Klappentext vorgelegt...
b) ich habe mir sofort Schreibhefte zugelegt – für das Storybuch und für das Charakterbuch (ich habe das bislang Skelett und Lebensläufe genannt, aber Storybuch finde ich gut und Charakterbuch auch). Ich habe alles bislang in meinem PC verewigt, aber so eine Kladde (Schreibheft) ist wirklich besser – zum schnellen Nachblättern, Nachschlagen oder etwas noch dazu zu schreiben...
c) die im Buch vorgestellten Schemata habe ich ernsthaft in Überlegungen einbezogen (manche aber abgelehnt, weil es meine künstlerische Freiheit doch zu sehr beeinträchtigt)
d) der Ratgeber ist eine gute Anleitung, zum sich Gedanken machen... doch ob und was ich davon anwende, ist dann wieder meine Angelegenheit.

Große Empfehlung für diejenigen, die schon immer ein Buch schreiben wollten. Und für diejenigen, die bereits ihren Traum vom eigenen Buch am Verwirklichen sind – schnell einbaubare Tipps wie sie den Arbeitsprozess und die Vermarktung intensivieren können.
Ein Ratgeber, den ich gerne gelesen habe und auch weiterempfehlen kann

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2022

Buch über eine außergewöhnliche Frau

Agent Sonja
0

Bereits die ersten wenigen Zeilen zeigen, dass dies ein Qualitätsroman ist. Dazu die persönliche Ansprache... "wenn Sie im Jahre 1945...". Ihre Nachbarn in den Cotswolds (UK) wussten wenig über sie, doch ...

Bereits die ersten wenigen Zeilen zeigen, dass dies ein Qualitätsroman ist. Dazu die persönliche Ansprache... "wenn Sie im Jahre 1945...". Ihre Nachbarn in den Cotswolds (UK) wussten wenig über sie, doch sie war die überzeugte Kommunistin Sonja.

Das Buch erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau (ab der Weimarer Zeit bis in die 50er des letzten Jahrhunderts). Es beruht auf Fakten und berichtet aus der Lebensgeschichte von Ursula Kuczynski. Der Name Jürgen Kuczynski war mir immer ein Begriff und irgendwann hatte ich auch von seiner Schwester gehört.
Die Weimarer Republik – die Kämpfe zwischen rot und braun werden in diesem Buch wieder lebendig. Keine Seite hat der anderen etwas nachgegeben.

In dem, von Bestsellerautor Ben Macintyre verfassten, Buch erfährt man viel zu Ursulas Werdegang (gutbürgerlich, jüdisch), ihrer Familie (sechs Geschwister sind sie), wie sie Kommunistin wurde, wie sie ihren ersten Mann kennenlernte und alle anderen Lebenspartner und Väter ihrer Kinder, ihr Leben mit den Kindern und schließlich dann ihr Werdegang zur Geheimdienst Mitarbeiterin (aus Überzeugung!) Die Einsätze werden beschrieben, auch die Risiken, Ursulas Befindlichkeiten, ihr Engagement, ihre Heißblütigkeit, aber auch ihre Naivität. Sie hat ihr Leben gelebt, mit allen Facetten. Langweilig war es nie!

Ich liebe Lebensgeschichten von starken Frauen, die ihren eigenen Weg gehen, egal in welche Richtung.

Das Umschlagsbild ist schlicht und einfach, so wie ja auch eine Spionin nicht auffallen sollte. Mit den Flugzeugen, die über die Frau (mit Rad) fliegen, soll die Kriegszeit angedeutet werden. Mit dem Rad fuhr sie immer zu den toten Briefkästen. Bürgerlich wirken, mit Hütchen, im damenhaften Stil der Frauen jener Zeit, so wie es 'Sonja' angeraten wurde. Und natürlich Rot - Kommunismus.

Der Schreibstil ist sehr gut, leicht lesbar, voller Fakten und historischer Begriffe. Natürlich mit viel 'name dropping', Namen bekannter Personen jener Zeit, die das chinesische, das asiatische, das russische, das europäische Leben beeinflussten. Das gehört natürlich dazu bei einem Buch über eine einst real existierende Titelheldin.

Hintergrundfakten:
Da ich einen Kommunisten kenne (bundesweit bekannt, ohne Namensnennung), fragte ich ihn 'kennst Du die Frau, die als Agentin Sonja spionierte, hast Du von ihr gehört?' Und er sagte, ich kannte sie persönlich! Eine sehr eindrückliche Person...Was er auch sagte, "sie hat kritisiert und obwohl sie in der DDR lebte am Ende ihres Lebens, hat sie auch das System kritisiert, war jedoch aufgrunddessen - wer sie war - unantastbar".
Und was die chinesische Situation betrifft – fragte ich gleich eine chinesische Freundin, die nicht mehr aufhören wollte zu dieser Zeit zu sprechen (dagegen ist sie sehr zurückhaltend was die 'Ist – Zeit' betrifft; was Bände spricht).

Empfehlenswert auf jeden Fall – das Buch hat mich sehr beschäftigt, keine einfache Lektüre sondern ein historisches Dokument.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2022

Wenn eine Mutter für das Erbe ihrer Töchter kämpft...

Die Tochter der Hungergräfin
0

Im Roman 'Die Tochter der Hungergräfin' geht es um wahre Begebenheiten aus dem 17. Jahrhundert, also zu einer Zeit als Frauen Nullkommanull zu sagen hatten, auch nicht als adlige Damen. Der Roman beruht ...

Im Roman 'Die Tochter der Hungergräfin' geht es um wahre Begebenheiten aus dem 17. Jahrhundert, also zu einer Zeit als Frauen Nullkommanull zu sagen hatten, auch nicht als adlige Damen. Der Roman beruht auf dem realen Leben der Gräfin Louise Juliane von Sayn-Wittgenstein-Sayn (geborene zu Erbach), sie heiratete Graf Ernst von Sayn-Wittgenstein-Sayn, der jedoch jung verstarb. Mit Ernst bekam sie sieben Kinder, die meisten von ihnen verschieden noch im zarten Kindesalter, so auch der Stammhalter. Die Gräfin blieb allein zurück mit zwei Töchtern. Nur eines ihrer Kinder überlebte, für die damalige Zeit im hohen Alter, die Mutter. Während über die Mutter einen Wikipedia Eintrag existiert, sind die Kinder nur am Rande erwähnt.

Das heißt, im Roman wurden von der Autorin Wahres mit Fiktion vermengt. Zugegeben, sehr unterhaltsam. So in ungefähr umfasst der Roman den Zeitraum von 1636 bis 1652, allerdings mit Lücken.
Die älteste Tochter von Mutter Juliane ist Ernestine. Im Einstieg erfährt man über Ernestine, dass sie sich ziemlich ungebührlich benommen hat und ihre erste Zofe schlecht behandelte. Daraufhin wurde sie von der Mutter zurecht gewiesen (was ein wichtiges Licht auf die Mutter wirft, was diese für eine Person war). Die Mutter ist politisch ziemlich versiert, intelligent und besaß den Durchblick im diplomatischen Geschäft, doch musste sie immer wieder um ihre Rechte kämpfen, weil eben Frauen keine Rechte besaßen.

Autorin Annette Sprattes gut recherchierter Roman erzählt die Geschichte der Mutter und ihrer zwei Töchter, unaufgeregt, mit historischen Details, aber unterhaltsam dargestellt. Das Leben der Älteren, Ernestine, könnte so verlaufen sein. Könnte...

Das Buch ist im Francke-Verlag erschienen, das Umschlagsbild zeigt in kühlen Farben (blau-schwarz) eine gut gekleidete Person, die an einem vergitterten Fenster steht und mit ihrem angezündeten Leuchter wohl hofft, dass Rettung naht. (Im Gegensatz zu sonstigen historischen Romanen ist auch hier das Titelbild, passend zum Schreibstil, schlicht).

Das Buch interessierte mich, weil ich mit einem derer von Sayn – Wittgenstein gearbeitet habe. Sagen wir mal so, trotz seiner beachtlichen Verwandtschaft und Einbettung in den so genannten Hochadel – ein bescheidener Mensch, der mich zuerst irritierte, weil mir sein Führerschein überreicht wurde zur Anmeldung bei der Arbeit und ich las 'Prinz XY von Sayn – Wittgenstein'. So wie er bescheiden auftrat, könnte auch die Gräfin gewesen sein.

Der Adel hat lange Jahrhunderte große Bedeutung gehabt in Deutschland. Seit der Weimarer Republik nicht mehr und das ist auch gut so! Nichtsdestotrotz kann die historische Bedeutung von Aristokraten aufgearbeitet werden, denn dies gehört zum geschichtlichen Erbe der Bundesrepublik Deutschland. Bewunderswert ist, wenn 'echter Adel' bescheiden und anständig auftritt (genauso wie echte Filmstars mit Können), im Gegensatz zu angeheirateten Partner:innen und Filmstars mit minderem Talent...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2022

Im Winter grillen, draußen in der Kälte – hat was!

Weber's Wintergrillbibel
0

Grillen kann man das ganze Jahr über: Es gibt diese Elektrogrills, die darf man überall aufstellen, egal wo (keine Rauchbelästigung). Aber natürlich das wahre Grillen ist draußen, über einem offenen Feuer... ...

Grillen kann man das ganze Jahr über: Es gibt diese Elektrogrills, die darf man überall aufstellen, egal wo (keine Rauchbelästigung). Aber natürlich das wahre Grillen ist draußen, über einem offenen Feuer... im eigenen Garten! Weber baut diese großartige Grills (die auch ein bißchen was kosten...), aber Qualität hat halt seinen Preis. Und wer gut grillen will...

In 'Weber's Wintergrillbibel' finden begeisterte Griller recht viele kreative und interessante, aber auch ausgefallene Grillrezepte: Nachmachen und Nachgrillen! Eine begeisternde Auswahl und Vielfalt von Rezepten, natürlich mit vielen Fotos garniert zum lecker Appetitholen. In dieser Grillbibel findet jeder Grillmensch sein spezielles Rezept.
Das Besondere ist doch auch beim Grillen im Winter – wir stehen draußen in der Kälte, vielleicht noch mit herrlichem Schnee, und vor uns ein prasselnden Feuer (nicht unbedingt im Grill, das wäre zu gefährlich für uns und vor allem für das Grillgut).

Eintöpfe, Würzmischungen, Heißgetränke, Saucen, Dips, Chutneys, Pies, Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse, Nachtisch – im Grillbuch ist alles dabei. Lässig erklärt, geeignet für Laie wie für Profi. Gute und höchst brauchbare Tipps (z.B., wenn es zu feucht ist draußen), eben profimäßig. Mit winterlichem Gemüse (Rosenkohl & Co, Kürbis sowieso). Kaffeebohnen rösten, vielleicht...Großartig für Grillfans...

Passendes Umschlagsbild, dunkel (weil es ja im Winter eher dunkel wird), mit einem flackernden Feuer, die Funken stieben davon. Eben passend!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2022

Ältere Frau (mit Messer)

Frau mit Messer
0

Keiner vermutet, dass diese namenlose ältere Frau eine gedungene Mörderin ist. Beste Tarnung. Sie schleicht sich völlig harmlos an und - bang - hat das Opfer ein Messer zwischen den Rippen. Die mordende ...

Keiner vermutet, dass diese namenlose ältere Frau eine gedungene Mörderin ist. Beste Tarnung. Sie schleicht sich völlig harmlos an und - bang - hat das Opfer ein Messer zwischen den Rippen. Die mordende Rentnerin. Doch sie hadert mit dem Älterwerden. Und da ist auch jemand, der ihr das Älterwerden vergällt. Bullshit!

Dazu gibt es eine Geschichte, es gibt zu allem eine Geschichte: Organisierte Verbrechen, organisiertes Töten, organisierte Schädlingsbekämpfung. Die alte Frau ist organisiert, der Laden für den sie tötet, ist organisiert.

Die Sprache ist voller eigentümlicher Wendungen, durchaus als schön zu bezeichnen, auf jeden Fall etwas, was man bei einem Buch über eine 'Killerin' nicht vermutet. Beschreibungen des Alltags, des Lebens einer solchen 'Killerin'. Direkt aus dem koreanischen Leben gegriffen...

Die koreanische Literaturszene steckt voller Überraschungen: Wieder ein ernst zu nehmendes Buch einer koreanischen Literatin. Byeong - mo Gu hat Preise erhalten für ihre Schreibe.Gut finde ich, dass sie Worryfixer als er*sie bezeichnet (und obwohl nicht näher beschrieben, handelt es sich wohl um eine transgender Person). Hornclaw, ihr Hund Deadweight, Bullshit... alle Personen, die mit der Schädlingsbekämpfung zu tun haben, tragen außergewöhnliche Namen, die anderen - die Schädlinge, die normalen Menschen - koreanische...

Stark auffallendes Umschlagsbild - minimal, aber wirkungsvoll. Natürlich mit den Farben, überwiegend knallgelb, aber auch das Rot an der unteren Buchhälfte. Dazu dieses stilisierte weibliche Gesicht. Gesichtslos - konturlos.
Der Titel - unglaublich in seiner Einfachheit, wirkungsvoll, der Klappentext - eine Frau als messerschwingende Auftragsmörderin, welch neue Idee!

Toll geschrieben. Z.B. diese Situationsbeschreibung. U-Bahn, ein grausliger Typ, der eine junge Frau malträtiert. Die Rentnerin erledigt ihn mit einem Giftmesser (gut so, möchte man sagen...)

Außergewöhnlich, aber empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere