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Veröffentlicht am 16.01.2023

Mittelalterlicher Krimi mit gutem Unterhaltungswert

Der Totentanz zu Freiburg
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Serafina, einst Hübschlerin (also eine Käufliche), dann Begine (also eine religiöse Frau einer Gemeinschaft, aber keine Nonne), nun die ehrenwerte und anerkannte Gattin eines Medicus zu Freiburg, hat ein ...

Serafina, einst Hübschlerin (also eine Käufliche), dann Begine (also eine religiöse Frau einer Gemeinschaft, aber keine Nonne), nun die ehrenwerte und anerkannte Gattin eines Medicus zu Freiburg, hat ein einjähriges Töchterlein und ein knapp zwanzigjähriges Patenkind (namens Vitus), das eigentlich ihr Sohn ist doch nicht so genannt werden darf.

Das Jahr 1419 in Freiburg – die Habsburger wurden einer Reichsacht unterworfen (zwischen 1415 und 1425 durften sie die Stadt nicht ihr eigen nennen, König Sigismund hat sie aufgrund der Flucht des Gegenpapstes von Konstanz nach Freiburg verhängt).

Am jährlichen Michaelismarkt soll eine Gauklergruppe auftreten und Serafinas Sohn ist Teil der Gruppe. Doch dann liegt ein erstochener Bürger am Rande der Bühne, ein guter Bürger, ein betuchter Bürger, ein Zunftangehörige. Und damit ist in Freiburg natürlich gleich das Mords- und Zetriogeschrei groß. Und wer wird dafür verantwortlich gemacht – natürlich die Gauklergruppe, Angehörige eines unehrlichen Beruffeldes. Der ehrbare Bürger bleibt jedoch nicht der Einzige, es folgen weitere Tote, ein reger Totentanz... Serafina, die Neugierige, die ihre Finger nicht aus den amtlichen Untersuchungen lassen kann, bringt sich selbst und ihre Familie damit in schräge Sicht, sogar in Todesgefahr. Damit der Fall gelöst wird, spannt die Ermittlerin ihre Familie und ihren gesamten Bekanntenkreis ein. Aber es geht um Vitus, ihren Sohn...

Es ist spannend mittelalterlich, mit Serafina und ihrem Mann zieht man durch das mittelalterliche Freiburg, gelangt an Orte, an die man besser nicht gelangen sollte... Die Orte sind real, die Geschichte ist fiktiv.

Für eine längere Zugfahrt ist das kleine Büchlein (knapp 300 Seiten) ganz gut. Es passt in den Rucksack und der Faden im Buch verliert sich nicht so schnell. Doch die Fülle an mitwirkenden Personen, vor allem für Serafina Einsteiger:innen, empfiehlt - sich mit dem Personenregister bekannt zu machen.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Petronella Polidori

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis (Bd. 1)
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und die Wandernden Wände im Haus der Großeltern und noch weitere skurrile Erscheinungen. Und dann erst die Großeltern selbst, Hein und das Haus überhaupt. Ein verwitterter Zaun aus Pottwalknochen...

Dann ...

und die Wandernden Wände im Haus der Großeltern und noch weitere skurrile Erscheinungen. Und dann erst die Großeltern selbst, Hein und das Haus überhaupt. Ein verwitterter Zaun aus Pottwalknochen...

Dann kommen die drei kleinen Polidoris an, Roberta (die Edle), Pellegrino (der Alleswisser) und Petronella (die Vorlaute), jedes der Kinder ein eigener Typ. Polidoris eben. Die anderen Großeltern (die Schmidts) wollen eigentlich nicht, dass die Kinder im Polidorium einziehen. Und von der ersten Sekunde an umwirbt sie dieser geheimnisvolle Ort. Doch da sind die Zeichenbücher des Vaters, Dr. Oscar, und den Zwillingen wird klar, ihr Vater ist ein großes Talent mit vielen kleinen und größeren Geheimnissen.

Die Eltern sind mit ihrem Schiff verschollen. Wo sind Dr. Oscar und Dr. Stella? Die Großeltern kümmern sich jetzt um die Kinder, ob das so richtig ist? Denn da gibt es eine Postkarte...Und da ist Mausgret, Hodder Morkel, Puffi, und nicht zu vergessen - die seltsame Marie-Hedwig in der Schule - ... lauter schräge Typen in einem schrägen Haus...Doch Roberta, die künftige Schriftstellerin findet Luc gut und was wird daraus?

Interessant geschrieben, ständig passiert was Neues, die Gefahrenmomente sind enorm. Oder doch nicht? Wer ist Feind, wer ist Freund? Und dann die Angst, die gilt es zu überwinden. Ein Mutmacherbuch...

Der erste Band einer neuen Serie. Voller schräger Einfälle und schrägen Zeichnungen, doch so liebevoll. Sehr schön!

Hübsches Umschlagsbild. Wo alle Polidoris und Geister drauf sind.
Sehr interessant geschrieben, Fantasie anregend.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Immunstärkung

Für ein fittes Immunsystem
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Ein kleines, aber feines Buch als Ratgeber von der Stiftung Warentest – gut für das Regal: Griffbereit zum Nachschlagen... mindestens kurz vor der kalten Zeit. Mit sehr nützlichen Tipps, Ratschlägen und ...

Ein kleines, aber feines Buch als Ratgeber von der Stiftung Warentest – gut für das Regal: Griffbereit zum Nachschlagen... mindestens kurz vor der kalten Zeit. Mit sehr nützlichen Tipps, Ratschlägen und Anregungen...

Erklärt wird – wie das Immunsystem funktioniert und wie wichtig dabei auch der Zusammenhang zwischen einem gesunden 'Geist und der dazu funktionierenden Seele' ist (Psyche), wie man die Abwehrkräfte stärkt. Und auch das leidige Thema Allergien bleibt nicht unerwähnt... (fast jede:r hat so eine Allergie... woher das wohl kommt?). Ganz wichtig das andere wichtige Thema - Schlaf und wie wichtig ausreichend und guter Schlaf für das Immunsystem ist. Auch Ernährung – gesunde Ernähung - und die richtige Balance zwischen Mineralstoffe und Vitamine wird erwähnt.

Die Checklisten und netten Anzeigebilder (wie was wie gemacht wird) sind nützlich. Sozusagen die 'dummy' Version der großen Gesundheitsratgeber.

Umschlag – ein kräftiges Himmelblau (Hoffnung?). Die großen Wikingerschilde, entsprechend hochgehalten, zeigen an, dass mit den 'Schilden' die Viren, die ziemlich Ähnlichkeit mit dem Corona Virus haben, abwehren helfen... Auffällig auf jeden Fall...

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Was Sie schon immer mal schreiben wollten und sich noch nicht trauten, weil...

Autorenwegweiser
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...Ihnen das Handwerkszeug fehlte? In Gerriet Cziehsos Ratgeber findet sich allerlei Handwerkszeug.
Das Äußerliche und die Aufmachung:
Ein kleines und praktisches Format, passt gut in eine Tasche für unterwegs. ...

...Ihnen das Handwerkszeug fehlte? In Gerriet Cziehsos Ratgeber findet sich allerlei Handwerkszeug.
Das Äußerliche und die Aufmachung:
Ein kleines und praktisches Format, passt gut in eine Tasche für unterwegs. Das Buch kam mit einem Schreibblock (ebenfalls praktisch für schreibende Menschen) und Lesezeichen.
Auf dem Umschlagsbild – auffallend – ein burgundroter Pfad, der einen kleinen schwarzen Menschen (mit Schatten) auf dem Pfad Richtung Schreibfeder gehen lässt
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort – der Autor sagt von sich, er sei Legastheniker (klasse, und er schreibt!)Die Idee (diesen Teil bin ich übergangen, weil ich überquelle von Ideen)
Der Schreibprozess - Die Überarbeitung - Die Veröffentlichung - Nach der Veröffentlichung - Schlusswort
Zusammenfassung. Liste der online verfügbaren Dokumente... mit einem Zugangscode! (Sehr praktisch!)
Summasummarum, das gesamte Buch ist auf den praktischen Nutzen angelegt. Was hat das Buch mir persönlich geholfen, das formuliere ich jetzt wie folgend:
a) meinen bisherigen Exposees habe ich einen druckreifen Klappentext vorgelegt...
b) ich habe mir sofort Schreibhefte zugelegt – für das Storybuch und für das Charakterbuch (ich habe das bislang Skelett und Lebensläufe genannt, aber Storybuch finde ich gut und Charakterbuch auch). Ich habe alles bislang in meinem PC verewigt, aber so eine Kladde (Schreibheft) ist wirklich besser – zum schnellen Nachblättern, Nachschlagen oder etwas noch dazu zu schreiben...
c) die im Buch vorgestellten Schemata habe ich ernsthaft in Überlegungen einbezogen (manche aber abgelehnt, weil es meine künstlerische Freiheit doch zu sehr beeinträchtigt)
d) der Ratgeber ist eine gute Anleitung, zum sich Gedanken machen... doch ob und was ich davon anwende, ist dann wieder meine Angelegenheit.

Große Empfehlung für diejenigen, die schon immer ein Buch schreiben wollten. Und für diejenigen, die bereits ihren Traum vom eigenen Buch am Verwirklichen sind – schnell einbaubare Tipps wie sie den Arbeitsprozess und die Vermarktung intensivieren können.
Ein Ratgeber, den ich gerne gelesen habe und auch weiterempfehlen kann

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Buch über eine außergewöhnliche Frau

Agent Sonja
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Bereits die ersten wenigen Zeilen zeigen, dass dies ein Qualitätsroman ist. Dazu die persönliche Ansprache... "wenn Sie im Jahre 1945...". Ihre Nachbarn in den Cotswolds (UK) wussten wenig über sie, doch ...

Bereits die ersten wenigen Zeilen zeigen, dass dies ein Qualitätsroman ist. Dazu die persönliche Ansprache... "wenn Sie im Jahre 1945...". Ihre Nachbarn in den Cotswolds (UK) wussten wenig über sie, doch sie war die überzeugte Kommunistin Sonja.

Das Buch erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau (ab der Weimarer Zeit bis in die 50er des letzten Jahrhunderts). Es beruht auf Fakten und berichtet aus der Lebensgeschichte von Ursula Kuczynski. Der Name Jürgen Kuczynski war mir immer ein Begriff und irgendwann hatte ich auch von seiner Schwester gehört.
Die Weimarer Republik – die Kämpfe zwischen rot und braun werden in diesem Buch wieder lebendig. Keine Seite hat der anderen etwas nachgegeben.

In dem, von Bestsellerautor Ben Macintyre verfassten, Buch erfährt man viel zu Ursulas Werdegang (gutbürgerlich, jüdisch), ihrer Familie (sechs Geschwister sind sie), wie sie Kommunistin wurde, wie sie ihren ersten Mann kennenlernte und alle anderen Lebenspartner und Väter ihrer Kinder, ihr Leben mit den Kindern und schließlich dann ihr Werdegang zur Geheimdienst Mitarbeiterin (aus Überzeugung!) Die Einsätze werden beschrieben, auch die Risiken, Ursulas Befindlichkeiten, ihr Engagement, ihre Heißblütigkeit, aber auch ihre Naivität. Sie hat ihr Leben gelebt, mit allen Facetten. Langweilig war es nie!

Ich liebe Lebensgeschichten von starken Frauen, die ihren eigenen Weg gehen, egal in welche Richtung.

Das Umschlagsbild ist schlicht und einfach, so wie ja auch eine Spionin nicht auffallen sollte. Mit den Flugzeugen, die über die Frau (mit Rad) fliegen, soll die Kriegszeit angedeutet werden. Mit dem Rad fuhr sie immer zu den toten Briefkästen. Bürgerlich wirken, mit Hütchen, im damenhaften Stil der Frauen jener Zeit, so wie es 'Sonja' angeraten wurde. Und natürlich Rot - Kommunismus.

Der Schreibstil ist sehr gut, leicht lesbar, voller Fakten und historischer Begriffe. Natürlich mit viel 'name dropping', Namen bekannter Personen jener Zeit, die das chinesische, das asiatische, das russische, das europäische Leben beeinflussten. Das gehört natürlich dazu bei einem Buch über eine einst real existierende Titelheldin.

Hintergrundfakten:
Da ich einen Kommunisten kenne (bundesweit bekannt, ohne Namensnennung), fragte ich ihn 'kennst Du die Frau, die als Agentin Sonja spionierte, hast Du von ihr gehört?' Und er sagte, ich kannte sie persönlich! Eine sehr eindrückliche Person...Was er auch sagte, "sie hat kritisiert und obwohl sie in der DDR lebte am Ende ihres Lebens, hat sie auch das System kritisiert, war jedoch aufgrunddessen - wer sie war - unantastbar".
Und was die chinesische Situation betrifft – fragte ich gleich eine chinesische Freundin, die nicht mehr aufhören wollte zu dieser Zeit zu sprechen (dagegen ist sie sehr zurückhaltend was die 'Ist – Zeit' betrifft; was Bände spricht).

Empfehlenswert auf jeden Fall – das Buch hat mich sehr beschäftigt, keine einfache Lektüre sondern ein historisches Dokument.

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