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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2023

Viel Potential verschenkt, leider enttäuschend

Vom Ende der Nacht
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Rosie und Will sind in ihrem letzten Highschool Jahr, als sie sich kennenlernen und ihre besondere Zuneigung zueinander entdecken. Will gibt Rosie‘s Zwillingsbruder Josh Nachhilfe, und so lernen sich die ...

Rosie und Will sind in ihrem letzten Highschool Jahr, als sie sich kennenlernen und ihre besondere Zuneigung zueinander entdecken. Will gibt Rosie‘s Zwillingsbruder Josh Nachhilfe, und so lernen sich die beiden zufällig kennen und sind sofort fasziniert voneinander auch wenn sie sehr unterschiedlich sind. Rosie ist eher die schüchterne, pflichtbewusste und strebsame Schülerin und Will der rebellische , draufgängerische Frauenheld mit entsprechendem Ruf.

Die Autorin, Claire Daverley hat in ihrem Debüt eine Liebesgeschichte über verpasste Chancen in der Liebe geschrieben und so begleiten wir die beiden Protagonisten viele Jahre lang, denn es gelingt ihnen einfach nicht ein Paar zu werden. Immer wieder kommt ihnen das Leben dazwischen.

So hat der Roman von Beginn an auch einen sehr melancholischen Grundton, der sich durch das Buch hindurchzieht.

In der Geschichte sind Trauerarbeit, Depression und Zwangsstörungen Themen, die die Autorin aufgreift. Der Fokus der Autorin liegt aber auf Rosie’s Unfähigkeit ihr Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten. Immer wieder sagen ihr andere, was sie tun sollte, und selbst als Erwachsene kann sie sich dem ganz lange nicht entziehen.

Es hätte eine tolle und berührende Liebesgeschichte mit Tiefgang werden können, auch wenn die Autorin das Rad nicht neu erfunden hat. Das Grundgerüst des Romans ließ mich immer wieder an „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls denken.

Leider hat Claire Daverley meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt. Sie hat viele Themen nur angerissen. Mir fehlten auch die Hintergrundgeschichten zu den beiden Elternhäusern der Protagonisten, die die Traumata und psychischen Störungen bei Rosie und Will erklären würden. Das Hin und Her in der Beziehung ging mir zunehmend auf die Nerven und ich hätte Rosie, die mir nicht wirklich nah gekommen ist bis zum Schluss , manchmal gerne geschüttelt.

Nachdem ich mich zu Beginn des Buches etwas schwer getan habe, fand ich den Erzählstil später wirklich gut und mitreißend. Bis zu einem gewissen Punkt wollte ich auch gerne wissen, wie es weitergeht. Die letzten Seiten haben für mich die Geschichte nochmal künstlich in die Länge gezogen und hätten unbedingt straffer erzählt werden sollen. Leider hielt das wunderschöne Cover nicht was es versprach. Sehr schade.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Anstrengend

Meine Mutter sagt
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Stine Pilgaard ist eine dänische Autorin, deren Roman „Meine Mutter sagt“ ihr Debüt ist, dass jetzt auf dem deutschen Markt erschienen ist.
Übersetzt wurde der Roman von Hinrich Schmidt–Henkel.

Die namenlose ...

Stine Pilgaard ist eine dänische Autorin, deren Roman „Meine Mutter sagt“ ihr Debüt ist, dass jetzt auf dem deutschen Markt erschienen ist.
Übersetzt wurde der Roman von Hinrich Schmidt–Henkel.

Die namenlose Ich–Erzählerin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und zieht jetzt zurück ins Haus ihres Vaters, der hier mit seiner 2. Frau zusammenlebt. Auch die Mutter der Protagonistin taucht regelmäßig mit Ratschlägen bei ihrer Tochter auf und ist dabei nicht gerade feinfühlig.
Die Ich-Erzählerin trauert um die verlorene Beziehung, vergeht in Selbstmitleid und sucht sogar einen Arzt auf, dem sie ihr Leid aber so schildert, dass dieser sie permanent missversteht.

Das Buch war trotz seiner nur 192 Seiten eine sehr anstrengende Lektüre.
Mit den fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede konnte ich mich irgendwie noch arrangieren. Das Stilmittel die Personen, größtenteils namenlos zu lassen, aber auch nicht ausnahmslos, was ich konsequenter gefunden hätte, hat mir nicht gefallen. Es machte den Text sperrig immer von der Frau meines Vaters und dem Mann meiner Mutter zu lesen.
Das Gejammer der Protagonistin und ihre Art mit ihrer Lebenskrise umzugehen, fand ich nervig und unreif. Die Figuren ihrer Eltern waren extrem überzeichnet, der Vater Pastor und Menschenfreund hat seine Tochter schon fast wie ein Kleinkind betüddelt, während die Mutter, das genaue Gegenteil war und die Protagonistin schon übergriffig mit zweifelhaften Ratschlägen traktierte. Andererseits waren gerade diese Szenen auch wieder amüsant und haben mir oft ein Schmunzeln entlockt, denn der Text enthält durchaus eine Menge Selbstironie.

Unterbrochen wird die Erzählung immer wieder durch die sogenannten „Seepferdchenmonolage“, in denen die Ich-Erzählerin in sich geht und ihre Gefühlslage schildert. Trotz schöner Bilder, derer sie sich in ihren philosophischen Betrachtungen bedient, konnte ich mit diesen Passagen so gar nichts anfangen.

Zu guter Letzt ist auch das Ende unbefriedigend. Die Protagonistin fasst neuen Mut und geht eine neue Beziehung ein, mit wem auch immer! Mir zumindest hat sich das nicht erschlossen. Was den Ausschlag gibt, mit ihrer Trauer und ihrer Depression fertig zu werden, konnte ich nicht nachvollziehen. Es wird in diesem Buch zu viel aneinander vorbeigeredet.

Meinen Lesegeschmack hat die Autorin leider nicht getroffen. Der ganze Roman wirkte auch mich doch noch recht unfertig.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Zu wenig Spannung, zu flache Charaktere

Bestechung
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Alle Justizthriller von John Grisham, die ich bisher gelesen hatte, fand ich sehr interessant und spannend, zumal der Autor sich in diesem Bereich bestens auskennt, weil er vor seiner schriftstellerischen ...

Alle Justizthriller von John Grisham, die ich bisher gelesen hatte, fand ich sehr interessant und spannend, zumal der Autor sich in diesem Bereich bestens auskennt, weil er vor seiner schriftstellerischen Tätigkeit selbst als Anwalt tätig war.
Leider konnte mich „Bestechung“ nicht überzeugen, obwohl mich das Thema sehr interessierte. Neben einer gierigen Richterin, die sich in das organisierte Verbrechen hineinziehen lässt, ist auch ein Indianerstamm in den Fall verwickelt. Indianerreservate in den USA regeln aber ihre Angelegenheiten selbstständig und so ist die rechtliche Situation wenn eine Behörde in einem Fall ermittelt, der auch das Reservat betrifft nicht ganz einfach. Das hat mich neugierig gemacht.
Das Ermittlerpaar Lacy Stolz und Hugo Hatch ermitteln für die Rechtsaufsichtsbehörde in Florida, nachdem gegen die Richterin Claudia McDover eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht wurde. Nicht nur für die beiden Beamten wird die Ermittlung gefährlicher als erwartet auch der Whistleblower gerät in Lebensgefahr, denn die Strippenzieher bei der sogenannten Küstenmafia möchten sich ihre Geschäfte nicht zerstören lassen.
Leider bleibt die Spannung bei diesem Fall völlig auf der Strecke. Grisham schreibt fast schon dokumentarisch. Es gibt keine großen Überraschungen und auch die Protagonisten kamen mir nicht wirklich nahe. Da bin ich von Grisham Besseres gewohnt.
Die Vertonung des Hörbuchs hat mir gut gefallen. Beim Buch hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.

Keine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Leider nicht mein Buch

Ein unendlich kurzer Sommer
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Der Klappentext versprach ein luftig leichtes Sommerbuch über 2. bzw 3. Chancen. Das tolle Cover auf dem wohl Protagonistin Lale zu sehen ist, verstärkte meine Vorfreude.

Leider habe ich etwas anderes ...

Der Klappentext versprach ein luftig leichtes Sommerbuch über 2. bzw 3. Chancen. Das tolle Cover auf dem wohl Protagonistin Lale zu sehen ist, verstärkte meine Vorfreude.

Leider habe ich etwas anderes bekommen, was mir nicht so gut gefallen hat.

Zum Inhalt:

Lale bricht aus ihrem Alltag aus, indem sie einfach in einen Zug steigt und bis zur Endstation fährt. Dann begegnet sie durch Zufall Gustav, der sie auf seinen heruntergekommenen Campingplatz mitnimmt. Arbeit gegen Kost und Logie. So ist der Deal. Ganz nebenbei bekommt der wortkarge alte Mann noch etwas Gesellschaft und Lale kann beim Anpacken wunderbar verdrängen.

Christophe lebt auf der Insel La Réunion und hat gerade die Beerdigung seiner Mutter hinter sich gebracht. Beim Ausmisten entdeckt er einen Brief und, dass er im fernen Deutschland einen Vater hat, von dem er sein Leben lang nichts wusste. Dieser ihm unbekannte Vater ist Gustav, zu dem sich Christophe jetzt auf den Weg macht.

Jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen. Lale hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich, dass sie noch nicht verarbeitet hat und kann nicht einfach in ihren Alltag zurückkehren . Gustav's Gesundheit ist schwer angeschlagen, und Christophe muss erst einmal den Schock überwinden, dass seine Mutter ihm ahrelang seinen richtigen Vater vorenthalten hat.

Meine Meinung:

Leider stellte sich für mich über viele Seiten der richtige Lesefluss einfach nciht ein. Nach ca. 150 Seiten war ich kurz davor abzubrechen.

Das Setting,war einfach grauselig, ein heruntergekommener Campingplatz mit Schimmel an den Wänden und verstopften Klos. Ich konnte mir diesen Platz sehr gut vorstellen und war total abgetörnt. Da war mir der See dann auch egal..

Lale als Protagonistin mochte ich nicht. Sie war auf der einen Seite kindisch auf der anderen Seite fand ich ihr Handeln einfach daneben. Mit Mitte 30 erwarte ich ein erwachseneres Auftreten.

Christophe fand ich ganz nett aber insgesamt blass,

Am liebsten mochte ich noch den jugendlcihen Nachbarn Flo und Gustav's alten Freund James.Die Beiden brachten etwas Schwung in die Geschichte, die ansonsten doch sehr dahinplätscherte.

Außerdem fehlte dem Roman die Leichtigkeit, die ich erwartet hatte. Stattdessen gab es Schwere und Melancholie und viele alberne Szenen, auf die ich auch gut hätte verzichten können. Schade!

Auch wenn das Buch vielen Leser*innen richtig gut gefallen hat, hat es meinen Geschmack leider nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Überschätzt?

Offene See
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Ich bin mit hohen Erwartungen an diesen Roman herangegangen, nachdem ich zuvor so viele Lobeshymnen gehört hatte.

Wie man schon heraushört, ist meine Meinung zu dem Buch eine andere, aber dazu mehr im ...

Ich bin mit hohen Erwartungen an diesen Roman herangegangen, nachdem ich zuvor so viele Lobeshymnen gehört hatte.

Wie man schon heraushört, ist meine Meinung zu dem Buch eine andere, aber dazu mehr im Fazit.



Zum Inhalt:

Die Geschichte spielt im Jahr 1946, kurz nach dem Krieg.

Der junge Robert kommt aus einem Bergarbeiterdorf im Norden Englands, und es steht außer Frage, dass er einmal Bergmann wie sein Vater werden soll. Robert, der die Natur liebt, graust sich vor der Vorstellung ein Leben unter Tage Fristen zu müssen, sieht aber eigentlich keine Alternative für sich. Vor dem Eintritt in die Arbeitswelt erbittet er sich aber eine Auszeit von seinen Eltern und setzt sein Vorhaben um, eine Zeit lang an der Küste Englands entlang zu wandern. Auf seiner Wanderschaft trifft er auf die wesentlich ältere Dulcie. Er übernachtet auf ihrem Grundstück aber anstatt dass er schnell wieder weiterzieht, hält es Robert bei dieser besonderen und unkonventionellen Frau, und sein Aufenthalt wird immer länger. Er betätigt sich handwerklich und wird dafür reichlich mit Köstlichkeiten aus dem Garten und Leckereien, an die Dulcie über ihren großen Bekanntenkreis gekommen ist, entlohnt. Außerdem bereichern ihn die Gespräche mit Dulcie und ändern seine Sicht auf die Welt.



Benjamin Myers schreibt wirklich schön, und man merkt das er aus der Lyrik kommt. Seine Naturbeschreibungen sind sehr detailverliebt, poetisch und…..endlos. Was fehlt ist Handlung. Es passiert über Ich glaube 150 Seiten quasi nichts, außer das ausgiebig geschlemmt wird, was in Nachkriegszeiten auch mit hervorragender Vernetzung im Dorf schon erstaunlich ist und der Beschreibung jedes Grashalms. Ich war mehrfach kurz davor abzubrechen, konnte mich dann aber doch nicht dazu entschließen. Nach dieser Durststrecke fand ich das Buch dann auch wieder interessanter, denn es passierte endlich etwas. Bei seinen Handwerkerarbeiten macht Robert eine Entdeckung und lernt dadurch auch Dulcie‘s Vergangenheit kennen. Den Rest des Buches habe ich dann nicht mehr als so zäh empfunden, wie den Anfang, aber Begeisterung sieht tatsächlich anders aus.

Robert als Charakter war mir ganz sympathisch. Er war ein naturliebender, unerfahrener, naiver junger Mann auf der Suche nach sich selbst. Dulcie hatte oft etwas oberlehrerhaftes, was mir zeitweise auf die Nerven ging.



Den Hype, den dieses Buch ausgelöst hat, kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich fand es nicht schlecht, aber es hat mich auch nicht wirklich vom Hocker gerissen. Nach den hohen Erwartungen war es wohl eher eine Enttäuschung.

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