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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2018

Meine Erwartungen waren zu hoch

A Stranger in the House
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Karen und Tom sind glücklich verheiratet und führen ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tom kommt eines Tages nach Hause und Karen ist nicht da. Scheinbar hat sie gerade das Abendessen vorbereitet, als ...

Karen und Tom sind glücklich verheiratet und führen ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tom kommt eines Tages nach Hause und Karen ist nicht da. Scheinbar hat sie gerade das Abendessen vorbereitet, als sie plötzlich aus dem Haus gelaufen und mit dem Auto weg gefahren ist. Nach einer Weile stellt sich heraus, dass sie einen Unfall hatte und nun unter einer Amnesie leidet.
Als in der Nähe des Unfallortes eine Leiche gefunden wird, gerät Karen unter Verdacht...

Das Buch ist gut lesbar und hat mich nicht durch zu viele Personen verwirrt. Außer Karen und Tom gibt es noch die Nachbarin Brigid und den ermittelnden Polizisten. Das war es eigentlich. Leider konnte ich zu keiner der Figuren eine richtige Bindung aufbauen. Mit niemandem habe ich mitgefiebert, eigentlich hätte es fast jeder sein können, da alle irgendwie schräg sind.
Wer letztendlich der Mörder ist und wer unschuldig, war bis zum Schluss nicht klar, man kann sehr gut miträtseln. Obwohl ich nicht auf der richtigen Spur war und das Buch einige Überraschungen bereit hielt, konnte es mich trotzdem nicht überzeugen. Mein großes Problem war, dass ich sowieso mit einer überraschenden Wendung gerechnet hatte. Die kam dann auch, hat bei mir aber nicht ausgereicht um dem Buch Spannung zu verleihen.

Trotzdem, es war unterhaltsam und nicht schlecht. Im Bereich Psychothriller gibt es zwar viele bessere, aber zum zwischendurch lesen ist dieser ganz gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 22.05.2018

Eher Action-Movie als Buch

Auf zerbrochenem Glas
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Obwohl Alexander Hartung schon eine Erfolgreiche Krimiserie geschrieben hat, die in Berlin spielt, beginnt er mit Ermittler Nik in München eine neue Reihe. Im Interview sagt Hartung, dass die Handlung ...

Obwohl Alexander Hartung schon eine Erfolgreiche Krimiserie geschrieben hat, die in Berlin spielt, beginnt er mit Ermittler Nik in München eine neue Reihe. Im Interview sagt Hartung, dass die Handlung einfach gut nach München passt und da muss ich ihm Recht geben.


Die Hauptfigur Nik ist zwar Ermittler, das hatte ich aber recht schnell vergessen. Denn Nik ist stellenweise brutal, kann überhaupt nicht mit anderen zusammen arbeiten und nimmt gern den illegalen Weg. Außgerechnet er wird erpresst, damit er einen alten Fall wieder aufrollt. Er soll das Verschwinden einer jungen Frau aufklären. Die Ermittlungen beginnen gleich sehr rasant und gefährlich. Neben Niks Erpresser Jon, einem Computerfreak ohne finanzielle Sorgen, wird auch Pathologe Balthasar Mitglied des „Teams“. Alle Charaktere wirken leicht überzeichnet und unrealistisch.

Die Geschichte ist an sich spannend, aber deutlich übertrieben. Nicht nur einmal gerät Nik in Lebensgefahr und kann dennoch entkommen. Wer gern Actionfilme sieht, wird auch dieses Buch mögen. Die zwischenmenschlichen Kontakte bieten Potential, aber das wird oft lediglich angerissen.


Für mich ist das Buch ein wenig zu übertrieben, obwohl es durchaus eine spannende Story hat.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Böse Augen...

Das Böse in deinen Augen
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Schauplatz des Buches ist das beschauliche Gaunt, das zunächst eher bieder erscheint. Die Kinderpsychologin Imogen Reid stammt aus Gaunt und kehrt nach dem Tod ihrer Mutter dorthin zurück. Die mysteriöse ...

Schauplatz des Buches ist das beschauliche Gaunt, das zunächst eher bieder erscheint. Die Kinderpsychologin Imogen Reid stammt aus Gaunt und kehrt nach dem Tod ihrer Mutter dorthin zurück. Die mysteriöse Vergangenheit von Imogen und das belastete Verhältnis zu ihrer Mutter werden uns durch das ganze Buch begleiten.
Bei ihrer neuen Arbeitsstelle soll sie u.a. Pflegekinder betreuen. Eines dieser Kinder ist Ellie, dessen Eltern und Bruder bei einem Brand ums Leben gekommen sind. Ellie erscheint zunächst als Opfer, das von Mitschülern geärgert wird. Nachdem Ellie und Imogen einander näher kennen lernen und ein fast freundschaftliches Verhältnis aufbauen, ist nicht mehr klar ob Ellie wirklich so unschuldig ist.

Die Autorin hat bei diesem Buch eigentlich fast alles richtig gemacht. Der Stil ist flüssig und gut lesbar, die Story ist interessant und der Aufbau spannend gestaltet. Trotzdem konnte es mich nicht wirklich überzeugen.
Zum einen fand ich Imogen einfach sehr unprofessionell, denn eigentlich betreut sie ausschließlich Ellie und hat kein Gespür für andere Kinder. Zu Ellie aber baut sie ein so enges Verhältnis auf, dass es für alle Beteiligten ungesund erscheint. Außerdem hat sie selbst Probleme, die sie wiederum nicht angeht.
Um die Spannung zu erhalten sind einige „Geheimnisse“ eingebaut, die irgendwann gelüftet werden. Man fiebert dem entgegen und fragt sich, was dahinter steckt, leider ist am Ende doch alles ziemlich banal. Einige dieser Handlungsstränge hätte es eigentlich gar nicht gebraucht.

Am Ende war ich eigentlich weitestgehend mit dem Buch versöhnt, aber dann waren plötzlich so viele Fragen offen, dass eigentlich das meiste unklar blieb. Schade, denn die Geschichte hatte eigentlich viel Potential.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 08.09.2017

Eher distanzierte Beschreibung einer Gemeinschaft

Eine von uns
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Worum geht’s?
Im beschaulichen Buckinghamshire in der englischen Provinz geht ein Einbrecher um. Er stiehlt nichts oder jedenfalls nichts wertvolles, aber er schürt Angst. Mal ist die Milch ausgetrunken, ...

Worum geht’s?
Im beschaulichen Buckinghamshire in der englischen Provinz geht ein Einbrecher um. Er stiehlt nichts oder jedenfalls nichts wertvolles, aber er schürt Angst. Mal ist die Milch ausgetrunken, mal steht das Parfümfläschchen an einem anderen Ort. Die Schlösser sind nicht beschädigt, aber es ist klar, dass jemand im Haus gewesen sein muss. Die Einwohner nennen ihn den Fuchs (Fox), weil er sich lautlos in die Wohnungen schleicht. In dieser Stimmung des Misstrauens verschwindet die religiöse Anna und es gibt keinen Hinweis auf ihren Verbleib.

Meine Meinung:
Leider ist bei mir keine echte Spannung aufgekommen. Die Personen im Dorf werden alle beleuchtet, die alle mit ihren eigenen Sorgen und Geheimnissen zu kämpfen haben, aber bei mir kam wenig Mitgefühl auf. Streckenweise fand ich es sogar recht langweilig, mir die Lebensgeschichten der Personen anzuhören. Das Verschwinden rückt mehr und mehr in den Hintergrund und das Buch hat mit einem Krimi nicht mehr viel zu tun.
Schade, denn der Anfang ist vielversprechend und auch das Ende hat mir gefallen. Die Auflösung war gut gemacht und mit der Idee hätte man sicher ein spannendes Buch schreiben können.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit dem Schreibstil wenig anfangen konnte. Er wirkt altbacken und umständlich, was nicht allein daran liegen kann, dass es 1984 spielt.

Wer sollte das Buch lesen?
Niemand, der einen spannenden Krimi erwartet. Wer jedoch auf britische Romane mit Dorfcharakter steht, wird hier vielleicht ein Schmuckstück finden.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Warten, dass das Erwachsensein anfängt

Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten
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Cover und Titel haben mich sofort verzaubert und die Erwartungen vielleicht auch etwas hochgeschraubt. Der Inhalt kann damit leider nicht mithalten, obwohl das Buch durchaus gut geschrieben ist.
Es geht ...

Cover und Titel haben mich sofort verzaubert und die Erwartungen vielleicht auch etwas hochgeschraubt. Der Inhalt kann damit leider nicht mithalten, obwohl das Buch durchaus gut geschrieben ist.
Es geht um Annika, die ihr Studium der Kulturwissenschaft erfolgreich abgeschlossen, aber nicht im Arbeitsleben ankommt. Sie macht Praktika, die ihr keinen Spaß machen und ist unzufrieden mit ihrem Leben. Dann trifft sie auf Marie-Louise, die zwar auch keinen Job hat, dafür aber ein aufregendes und erfülltes Leben zu haben scheint. Die angepasste Annika und die wilde Marie-Louise freunden sich an und erleben eine Zeit, die an die Semesterferien im Sommer erinnert, allerdings ohne Klausuren oder Hausarbeiten. Einfach in den Tag hineinleben, Feiern, Schwimmen im See...
So ist es wenig überraschend, dass die Handlung dahinplätschert und es keine Überraschungen gibt. Trotzdem zieht die Geschichte den Leser in seinen Bann, ich habe mich beim Lesen nicht gelangweilt.
Meine Große Kritik an diesem Buch ist jedoch, dass mir nicht vorstellen kann hier jemanden zu begleiten, der ein abgeschlossenes Studium und sogar Praktika hinter sich gebracht hat. Es klingt eher nach der Zeit zwischen Abitur und Studium, wenn man nicht weiß was man mit seinem Leben anfangen soll und alles ein großes Abenteuer ist. Die Freunde aus der Schulzeit verstreuen sich und man hat noch keine neuen gefunden.

Wer sich im Cover wiedererkennt, der hat vermutlich Freude an diesem Buch.