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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2022

Alltagstauglich und lecker

Rosa kocht vegan
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Endlich mal ein veganes Kochbuch, das mich überzeugt. Ich bin kein Veganer, muss aber regelmäßig für Gäste vegan kochen. Anregungen sind mir da immer willkommen.
Fast wie in einem Foodblog stellt uns Rosa ...

Endlich mal ein veganes Kochbuch, das mich überzeugt. Ich bin kein Veganer, muss aber regelmäßig für Gäste vegan kochen. Anregungen sind mir da immer willkommen.
Fast wie in einem Foodblog stellt uns Rosa Roderigo ihre Leibspeisen vor, immer aufgepeppt mit Fotos und Szenen aus ihrem Privatleben. 
Noch schöner sind die Fotos, die den Rezepten vorangehen. Es handelt sich dabei um richtig tolle Gerichte mit wenigen Zutaten (die zudem auch größtenteils einfach zu beschaffen sind), unkompliziert in der Zubereitung.
In meinen Augen ist das so eine Art Grundkochbuch für Vegan-Anfänger, ja sogar für Jugendliche ohne Kocherfahrung.
Einiges kannte ich schon, wie zum Beispiel diesen Fake-Mettigel, der so unglaublich echt wirkt und auch geschmacklich überzeugt (klar, ist natürlich kein Mett, aber dennoch lecker!).
Mir gefällt außerdem, dass sehr viele Gerichte ohne Tofu auskommen. Tofu liegt mir geschmacklich nicht, außerdem soll er ja auch nicht so gut für die Umwelt sein. 
Den Rezepten folgt oft ein Tipp, mit dem man dem Essen noch den letzten Pfiff geben kann. Zum Beispiel, dass man den Glasnudelsalat am nächsten Tag problemlos in die Pfanne hauen und er so wieder anders auf den Tisch kommen kann.
Spitzenköchen und Nahrungsmitteltüftlern möchte ich von diesem Kochbuch abraten. Das hier ist nicht Haute Cuisine, mit der man Eindruck schindet, sondern grundsolide Nahrung für jedermann, sättigend und gesund.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Wenn Magie auf Wissenschaft trifft

Die Göttin und der Prinz. The other side of the sky
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North wird einmal der Herrscher über Alciel werden, einer hoch technisierten Welt, die mittels komplexer Antriebssysteme über den Wolken einer alten Welt schwebt. Die Maschinerie zeigt erst Anzeichen von ...

North wird einmal der Herrscher über Alciel werden, einer hoch technisierten Welt, die mittels komplexer Antriebssysteme über den Wolken einer alten Welt schwebt. Die Maschinerie zeigt erst Anzeichen von Altersschwäche. North kommt mit seinen Lösungsvorschlägen nicht gegen die sturen Köpfe der herrschenden Klasse an. Durch einen Sabotageakt wird er in die untere Welt katapultiert, die so ganz anders ist, als man den Menschen in Alciel Glauben macht. Er trifft hier auf Nimh, die sich ihm vorerst nicht als "Die Göttliche", die eine Prophezeiung zu erfüllen hat, zu erkennen gibt. Diese Erkenntnis erschließt sich North erst nach und nach, auch dass er Teil dieser Prophezeiung ist. Vor allem muss er sich mit den archaischen Vorstellungen der Bevölkerung auseinandersetzen, die von Wissenschaft keine Ahnung hat, sondern noch an Magie glaubt. Es entstehen sehr interessante Dialoge, wenn Nimh und North darüber diskutieren.
Das vordringlichste Anliegen von North ist natürlich, wieder an eine Flugmaschine zu kommen, die ihn zurück nach Alciel bringen kann.
Als für Nimh die Erfüllung der Prophezeiung zum Greifen nah kommt, bricht ausgerechnet ein Aufstand ihrer politischen Gegner aus. Die Handlung gewinnt schnell an Fahrt, nimmt völlig unerwartete Wendungen und schließt mit einem gewaltigen Cliffhanger ab. Das Ende ist zwar wie ein Donnerknall, doch ist die Handlung erst mal in sich abgeschlossen und der Cliffhanger lässt keine wichtigen Fragen offen, sondern macht nur sehr, sehr neugierig auf die nächste Folge.
Zwischen Nimh und North keimen erste Gefühle auf, doch ist es der Autorin gelungen, das im Hintergrund zu belassen. Wir haben es (noch?) nicht mit einer abgedroschenen Romantasy zu tun. Man kann sich viel mehr über die lebhaften Dialoge zwischen den beiden freuen, in denen sie versuchen, einander ihre gegensätzlichen Vorstellungen zu erklären.
Die Hörbuchversion mit ihrer über 15 Stunden Länge ist natürlich gewaltig, aber die beiden Sprecher, die im Wechsel Nimh und North verkörpern, machen ihre Sache sehr gut, und die Spannung bleibt unverändert auf hohem Niveau.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Verbrechen am Polarkreis

Kalt und still
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Hanna Ahlander hat sowohl privat als auch beruflich ihren absoluten Tiefpunkt erreicht. Sie ist ein Mensch, der mit dem Kopf durch die Wand rennt, impulsiv und launisch. Man muss ihr zugutehalten, dass ...

Hanna Ahlander hat sowohl privat als auch beruflich ihren absoluten Tiefpunkt erreicht. Sie ist ein Mensch, der mit dem Kopf durch die Wand rennt, impulsiv und launisch. Man muss ihr zugutehalten, dass sie den Korpsgeist innerhalb der Polizei nicht mitträgt, als ein Kollege seine Frau getötet hat. Die Tat wird vertuscht. Hanna sagt in ihrer Rage unsägliche Dinge zu ihrem Vorgesetzten. Der setzt sie kurzerhand vor die Tür. Ebenso ihre große Liebe Christian, der Hannas Launen nicht mehr hinnimmt und sich schon anderweitig neu gebunden hat.
Jetzt erlebt der Leser erst einmal eine Frau, die sich absolut kindisch verhält, in Selbstmitleid und Alkohol badet, ehe ein spektakulärer Mordfall am Polarkreis sie wieder zur Vernunft bringt. Handfeste Polizeiarbeit beherrscht sie und sie kann in der dortigen Dienststelle Fuß fassen.
Die Autorin Viveca Sten schafft es auch hier wie immer, den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen. Zum einen liegt das am intelligenten Plot, der zum Mitraten einlädt, aber auch an der authentischen schwedischen Atmosphäre, die sich durch alle Seiten zieht.
Neben den spannenden Ermittlungen wird man schnell vertraut mit allen handelnden Personen. Man taucht in das private Leben sowohl vom Opfer als auch der Polizisten ein. Deswegen hat man das Gefühl, mitten drin im Geschehen zu stehen. Bis jetzt hat mich noch jedes Buch von Viveca Sten begeistert, und auch hier kann ich wieder eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Ein Koch bekämpft den Terror

Hyperion
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Felix Bosch ist nach seiner Zeit als Soldat und Geheimdienstagent zufrieden mit seinem Job auf einer Berghütte. Hier findet er nach einem schweren Schicksalsschlag endlich innere Ruhe und kann die Dämonen ...

Felix Bosch ist nach seiner Zeit als Soldat und Geheimdienstagent zufrieden mit seinem Job auf einer Berghütte. Hier findet er nach einem schweren Schicksalsschlag endlich innere Ruhe und kann die Dämonen der Vergangenheit hinter sich lassen.
Doch der BND kann ihn noch ein letztes Mal in seinen alten Job zurückholen. Ein alter Freund aus Kindertagen, sein Cousin Simon, ist wahrscheinlich ein hohes Tier in einer Terrororganisation, die gezielt in großem Umfang gegen Juden vorgeht. Felix schleicht sich in diese Gruppierung ein. Damit beginnt die härteste Zeit seines Lebens. Wie so oft in Thrillern gibt es auch noch eine romantische Begegnung, die mit allerlei Hindernissen gespickt ist.
"Hyperion" ist ein knallharter Thriller mit vielen unerwarteten Wendungen. Vor allem aber ist Felix eine sehr sympathische Hauptperson. Er ist nicht nur fähig, sondern auch sehr verantwortungsbewusst, vor allem aber hat er ein natürliches Wesen ohne Spleens. Die Handlung ist lebendig gestaltet. Sie spielt auf verschiedenen Orten auf der Welt, einer gefährlicher als der andere. Und wem kann Felix trauen? Er muss den Maulwurf finden, der ihn in Lebensgefahr gebracht hat.
Inhaltlich hat mich "Hyperion" begeistert, aber der Sprecher der Hörbuchversion war nicht nach meinem Geschmack. Er ist nicht mit Herzblut dabei, sondern liest wie ein Reporter. Ganz besonders hat mich seine Atmung gestört: mal Schnappatmung, mal zischeln, auf jeden Fall immer hörbar.
Als ich dann nachgeschaut habe, war es der Autor selbst. In meinen Augen keine gute Entscheidung.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Der Psycho-Mentor

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Wer den Autor Chris Carter kennt, der wird nicht enttäuscht sein. Wieder hat er ein Buch voller Hochspannung geschrieben. 
Der Täter nennt sich "Mentor". Er will Angst, Schmerz und Tod über seine Opfer ...

Wer den Autor Chris Carter kennt, der wird nicht enttäuscht sein. Wieder hat er ein Buch voller Hochspannung geschrieben. 
Der Täter nennt sich "Mentor". Er will Angst, Schmerz und Tod über seine Opfer bringen. Was gibt es Furchteinflößerendes, als nachts im Dunkeln eine SMS zu erhalten, dass sich ein Mörder in deinen Räumen aufhält?
Hunter und Garcia laufen wieder zu Höchstform auf, als sie endlich ein Muster zwischen den Opfern erkennen und eine Spur aufnehmen können. Im Finale kann Hunter noch einmal beweisen, wie gut er die Seele eines Täters lesen kann.
Die psychologische Seite ist schon sehr spannend, aber für die Morde braucht man als Leser Nerven wie Drahtseile. Es ist schon grenzwertig, wie ausführlich die Taten geschildert werden. Doch das gehört bei Chris Carter eben dazu.
Für Carter-Fans ist "Blutige Stufen" wieder ein absolutes Highlight. 5 Lesesterne, was sonst?

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