Schöne Umgebung, zu viel Kampf
Die neun Prinzen von AmberZum Inhalt:
Als er nach einem Krankenhausaufenthalt wegen eines Autounfalls erwacht, hat Corwin sein Gedächtnis verloren. Dieses taucht bruchstückhaft wieder auf, als er zuerst eine Schwester und dann ...
Zum Inhalt:
Als er nach einem Krankenhausaufenthalt wegen eines Autounfalls erwacht, hat Corwin sein Gedächtnis verloren. Dieses taucht bruchstückhaft wieder auf, als er zuerst eine Schwester und dann einen Bruder wiedersieht, die bei ihm die Gedanken an Amber – sein Heimatuniversum – aufblitzen lassen. Er erinnert sich, dass er ein Prinz des Hauses Amber ist und will zurück, um seine Ansprüche auf den Thron geltend zu machen.
Mein Eindruck:
Familie kann man sich nicht aussuchen, und wenn man mit vielen Brüdern und Schwestern ausgestattet ist, kann es schon einmal größere Probleme mit der Erbfolge geben, insbesondere dann, wenn ein Vermögen oder ein Königreich auf dem Spiel stehen.
Dass es sich bei den Chroniken von Amber um eine Neuauflage eines Originals aus den 70er Jahren handelt, wird bei den eher farblosen weiblichen Figuren klar. Schon der Titel befasst sich nur mit den Prinzen von Amber (und nicht den Prinzessinnen), später beschreibt der Autor die durch ein Kartenspiel verbundenen Brüder ziemlich genau, die Damen werden erst danach und dann eindeutig schneller abgehandelt. Die sehr minutiös geschilderten Kämpfe strotzen nur so vor Blut und Pathos und brillieren weniger mit einfühlsamen Gedanken, so dass die Story ein wenig holzschnittartig wirkt.
Gut gefallen jedoch immer noch die fantastischen Ideen zu einer Mittelalter-Umgebung, die von Magie umgeben ist und zur Kommunikation Spielkarten nutzt. Eindeutig eine Inspirationsquelle für George R. R. Martin, der sich lobend über den Autor äußert.
Leider hat sich Zelazny in dem ersten Buch seiner Chroniken für meinen Geschmack zu sehr mit Gemetzeln im Großen und Kleinen befasst und außerdem keinen guten Grund dafür geliefert, dass ein besiegter Gegner nicht getötet wird, sondern weiterleben darf und damit weiteren Ärger verursachen kann. Da sonst für kleinere Delikte gröber gehandelt wird, ist das doppelt unverständlich, - das hat der Autor von Game of Thrones später besser gelöst.
Mein Fazit:
Eine wunderbar erdachte Welt für zu viel Blut verschenkt