Magische Suche nach dem wahren Schatz.
Die Bucht des blauen OktopusKiki, ein 11jähriges Mädchen mit griechischen Wurzeln, fährt in den Ferien mit ihrer Familie auf eine griechische Insel. Dabei ist auch Großtante Dora, die die Insel aus ihrer Jugend kennt. Kiki trifft ...
Kiki, ein 11jähriges Mädchen mit griechischen Wurzeln, fährt in den Ferien mit ihrer Familie auf eine griechische Insel. Dabei ist auch Großtante Dora, die die Insel aus ihrer Jugend kennt. Kiki trifft dort den gleichaltrigen Jorgos, der keine Eltern mehr hat, die Schule verweigert und mit seinem kleinen Bruder lieber in einer Höhle als bei seinem Großvater lebt. Jorgos empfindet Kiki zunächst als Eindringling in seiner Welt, bis beide merken, dass sie mehr verbindet, als sie sich haben vorstellen können. Wie in einem Märchen taucht ein großer blauer Oktopus auf und steht den beiden bei ihrem Abenteuer zur Seite, immer dann, wenn sie es am wenigsten erwarten.
Die Geschichte wird wechselweise aus der Sicht von Kiki und von Jorgos erzählt, zu erkennen an der jeweiligen Kapitelüberschrift. Daran musste ich mich am Anfang erst gewöhnen, aber der Lesefluss stellt sich schnell ein. Der Roman gliedert sich in 2 große Abschnitte, im ersten Teil erfährt man viel von den Familien, vom Ankommen auf der Insel, vom Kennenlernen. Und man merkt noch eher unterschwellig, dass Magie darauf wartet entdeckt zu werden. Im zweiten Teil beginnt das eigentliche magische Abenteuer, die Suche nach einem Schatz und letztendlich auch die Suche nach sich selbst steht im Mittelpunkt.
In dem Buch steckt sehr viel Phantasie und die muss man selbst auch mitbringen, um sich mit der Geschichte wohl zu fühlen. Auch kommt in der Erzählung einiges an Streitereien und Aggressionen zwischen den Protagonisten hoch, mit denen sich die junge Leserschaft auseinandersetzen muss. So magisch, wie viele Szenen sind, sind einige Passagen für Kinder vielleicht nicht einfach zu verarbeiten. Überdies werden das Schwimmen und Tauchen im freien Meer etwas leichtsinnig dargestellt, nicht immer ist jemand (oder ein Wesen) da, um zur Rettung zu eilen. Manchmal erscheint die Handlung etwas ungeordnet, ohne richtigen roten Faden.
Ich finde, dass sich das Durchhalten dennoch lohnt, denn zum Schluss findet die Geschichte ein versöhnliches und schönes Ende, man darf halt kein realistisches Buch erwarten und sollte es wie eine Legende betrachten. Wer magische Geschichten, griechische Inseln und das Meer mit seinen Bewohnern mag, wird den Roman mögen.