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Veröffentlicht am 13.04.2023

Magische Suche nach dem wahren Schatz.

Die Bucht des blauen Oktopus
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Kiki, ein 11jähriges Mädchen mit griechischen Wurzeln, fährt in den Ferien mit ihrer Familie auf eine griechische Insel. Dabei ist auch Großtante Dora, die die Insel aus ihrer Jugend kennt. Kiki trifft ...

Kiki, ein 11jähriges Mädchen mit griechischen Wurzeln, fährt in den Ferien mit ihrer Familie auf eine griechische Insel. Dabei ist auch Großtante Dora, die die Insel aus ihrer Jugend kennt. Kiki trifft dort den gleichaltrigen Jorgos, der keine Eltern mehr hat, die Schule verweigert und mit seinem kleinen Bruder lieber in einer Höhle als bei seinem Großvater lebt. Jorgos empfindet Kiki zunächst als Eindringling in seiner Welt, bis beide merken, dass sie mehr verbindet, als sie sich haben vorstellen können. Wie in einem Märchen taucht ein großer blauer Oktopus auf und steht den beiden bei ihrem Abenteuer zur Seite, immer dann, wenn sie es am wenigsten erwarten.

Die Geschichte wird wechselweise aus der Sicht von Kiki und von Jorgos erzählt, zu erkennen an der jeweiligen Kapitelüberschrift. Daran musste ich mich am Anfang erst gewöhnen, aber der Lesefluss stellt sich schnell ein. Der Roman gliedert sich in 2 große Abschnitte, im ersten Teil erfährt man viel von den Familien, vom Ankommen auf der Insel, vom Kennenlernen. Und man merkt noch eher unterschwellig, dass Magie darauf wartet entdeckt zu werden. Im zweiten Teil beginnt das eigentliche magische Abenteuer, die Suche nach einem Schatz und letztendlich auch die Suche nach sich selbst steht im Mittelpunkt.

In dem Buch steckt sehr viel Phantasie und die muss man selbst auch mitbringen, um sich mit der Geschichte wohl zu fühlen. Auch kommt in der Erzählung einiges an Streitereien und Aggressionen zwischen den Protagonisten hoch, mit denen sich die junge Leserschaft auseinandersetzen muss. So magisch, wie viele Szenen sind, sind einige Passagen für Kinder vielleicht nicht einfach zu verarbeiten. Überdies werden das Schwimmen und Tauchen im freien Meer etwas leichtsinnig dargestellt, nicht immer ist jemand (oder ein Wesen) da, um zur Rettung zu eilen. Manchmal erscheint die Handlung etwas ungeordnet, ohne richtigen roten Faden.
Ich finde, dass sich das Durchhalten dennoch lohnt, denn zum Schluss findet die Geschichte ein versöhnliches und schönes Ende, man darf halt kein realistisches Buch erwarten und sollte es wie eine Legende betrachten. Wer magische Geschichten, griechische Inseln und das Meer mit seinen Bewohnern mag, wird den Roman mögen.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Die Erfindung des JOPA-Steckerl-Eises

Träume aus Eis
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Josef Pankofer eröffnet 1929 mit seiner Frau Erna und den Töchtern Frieda und Lotti eine kleine Eisdiele in München, nachdem er zuvor jahrelang mit einem Eiswagen durch die Straßen gezogen war. Er hat ...

Josef Pankofer eröffnet 1929 mit seiner Frau Erna und den Töchtern Frieda und Lotti eine kleine Eisdiele in München, nachdem er zuvor jahrelang mit einem Eiswagen durch die Straßen gezogen war. Er hat die Idee, ein Eis am Stiel zu entwickeln, um neue Geschäftsfelder zu erschließen.
JOPA-Eis gab es wirklich, die Familiengeschichte ist fiktiv. Franziska Winkler lässt die Familie viele Höhen und Tiefen durchleben, sei es Streit in der Familie, Liebeskummer und -glück, ein Unfall mit Folgen, die Wirtschaftskrise und auch das Erstarken der Faschisten.
Das Buch liest sich durchaus gut und die Geschichte ist auch interessant. Bedauerlicherweise bleibt viel an der Oberfläche, für mein Empfinden wurden zu viele Themen angerissen, dadurch leidet dann der Tiefgang. Während die Frauen, vor allem Frieda, als Charakter ganz gut herausgearbeitet wurden, bleibt Josef für mich kaum greifbar, obwohl er der kreative Treiber für die Geschichte sein sollte. Für eine nächste Auflage sollte besser darauf geachtet werden, dass Namen der Protagonisten nicht vertauscht werden (z.B. S. 25, 124, 313) und dass Ernas Familiengeschichte stimmig bleibt, hier gibt es Widersprüche.
Ein nettes Buch für zwischendurch von dem man nicht zu viel erwarten sollte.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Leichte Urlaubslektüre, die nicht ganz überzeugt

Bissle Spätzle, Habibi?
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Das Buch hätte mich, nur aufgrund des Covers nicht gereizt, es besitzen zu wollen. Die Leseprobe hatte mich dann neugierig gemacht, obwohl ich kein Fan von Liebesromanen bin. Jetzt war ich gespannt, wie ...

Das Buch hätte mich, nur aufgrund des Covers nicht gereizt, es besitzen zu wollen. Die Leseprobe hatte mich dann neugierig gemacht, obwohl ich kein Fan von Liebesromanen bin. Jetzt war ich gespannt, wie die Autorin auf die kulturellen Unterschiede zwischen einer marokkanischen und einer deutschen Familie eingeht.
Zur Handlung: Amaya ist 30, lebt in Hamburg und arbeitet als Schauspielerin. Schon allein das war schwierig für ihre marokkanischen Eltern, vor allem für ihren Baba, zu akzeptieren. Amaya ist mit der Kultur ihrer Eltern eng verbunden, lebt aber ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben, auch wenn dies Kämpfe bedeutet. Sich behaupten muss sie sich auch in Liebesdingen, denn so einfach einen Muslim heiraten, weil es ihren Eltern so besser gefiele, kann sie nicht. Ihr Herz entscheidet anders, macht alles schwierig und stürzt sie und ihre Familie ins Chaos.
Vorneweg: das Buch liest sich vom Schreibstil her gut und flüssig. Die Charaktere sind überwiegend gut beschrieben, mit all‘ ihren Ecken und Kanten, aber auch nicht frei von Klischees. Nur Daniel, Amayas Freund, kommt etwas nebensächlich und blass rüber. Amaya wirkt als Charakter selbstbezogen und wird mir aufgrund ihrer Handlungsweise im Verlauf des Romans immer weniger sympathisch. Abla Alaouis wechselt vom aktuellen Erzählstrang oft in die Vergangenheit, erzählt auch von der Kindheit Amayas. Das stellt für den Lesefluß kein Poblem dar, im Gegenteil, es macht es für den Leser einfacher zu verstehen, was ihre Beweggründe sind und wie sie sich zu dem Menschen entwickelt hat, der sie ist. Und hilft auch, einen Einblick in den elterlichen Kulturkreis zu bekommen. Ich bewundere beim Lesen die Geduld Daniels dass er all‘ das mitmacht, was Amaya ihm als Freund letztendlich zumutet. Die Einblicke in die Filmwelt bereichern die Geschichte als Nebenhandlung.
Der Roman ist beschrieben als witzige Liebeskomödie, was ich nicht unterstreichen kann. So richtig witzig oder spritzig fand ich die Geschichte nicht geschrieben. Die Autorin erzählt aus dem Leben, beschreibt das Geschehen und was die Hauptprotagonistin empfindet. Interessant zu lesen in Bezug auf die kulturellen Aspekte und die Probleme, die eine Darstellerin hat, gut mit einer Rolle besetzt zu werden, aber wenig humorvoll.
Empfehlung: wer einfache Unterhaltungslektüre für den Urlaub sucht, kann das Buch ruhig zur Hand nehmen und danach gleich weiterverschenken, ein zweites Mal lesen werde ich es nicht.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Viele Köche verderben ….

Neid kennt kein Gebot
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Mit gewohnt reichlich Lokalkolorit wartet auch dieser Roman der Reihe um Fabio Fameo und sein Team auf. Der Fall startet kompliziert und stückchenweise tasten sich Polizei und die Leserschaft vor. Parallel ...

Mit gewohnt reichlich Lokalkolorit wartet auch dieser Roman der Reihe um Fabio Fameo und sein Team auf. Der Fall startet kompliziert und stückchenweise tasten sich Polizei und die Leserschaft vor. Parallel ist auch noch ein Unfall im Berg zu klären. Wie auch in den anderen Roman macht das private Umfeld der Ermittler einen Großteil der Geschichte aus.
Leider konnte mich dieser Krimi nicht so fesseln, wie ich erwartet habe. Mit dem Schreibstil kam ich gut zurecht, wenn es auch zeitweise etwas trocken zu lesen war. Viel zu viele Nebenhandlungen und -figuren ziehen alles unnötig in die Länge. Die zwei auftretenden „Astrids“ hatten mich zunächst etwas verwirrt, im Nachgang wird vom Autor erklärt, welche Personen und Namen für einige der Figuren Pate standen, da er auch realen Figuren im Roman eine Plattform bietet. Muss nicht unbedingt sein, finde ich.
Insgesamt hat mich die Auflösung es eigentlichen Falles mit der zerstückelten Leiche nicht sehr überrascht. Und die Aufklärung des Unfalls stellte mich nicht zufrieden und war genauso vorhersehbar. Etwas mehr Spannung und Beschleunigung hätten dem Krimi gutgetan.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Der Auftaktroman überzeugt nicht.

EAST. Welt ohne Seele
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Dies ist der erste Band einer Trilogie, die weiteren Bänden stehen bereits in den Startlöchern und kommen im Juli und November 2023 heraus.
Kurz zum Inhalt: Der CIA-Agent Jan Jordi Kazanski stürzt nach ...

Dies ist der erste Band einer Trilogie, die weiteren Bänden stehen bereits in den Startlöchern und kommen im Juli und November 2023 heraus.
Kurz zum Inhalt: Der CIA-Agent Jan Jordi Kazanski stürzt nach dem tragischen Verlust seiner Familie ab und wird zum Alkoholiker. Dennoch wird er nach Krakau geschickt, um eine in der dortigen Unterwelt bekannte Größe zu finden. Dabei gerät er zwischen die Fronten. Die Handlung spielt um die Jahrhundertwende 1999/2000.
Dem Impressum ist zu entnehmen, dass das Buchoriginal bereits 1997 herauskam und erst jetzt für den deutschen Markt übersetzt wurde. Stilistisch liest sich das Buch nicht mal schlecht, leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen. Ein schleppender Start und spannungsarme Schilderungen lassen schon den Einstieg in das Buch zu einer Herausforderung werden. Leider kommt kein echter Lesegenuss auf, auch wenn sich das verschlungen wirkende Geschehen letztendlich auflöst. Die Charakterisierung des Hauptprotagonisten machte ihn für mich nicht sehr sympathisch, auch die weiteren Protagonisten konnten mich nicht recht für sich gewinnen, es fiel mir schwer, einen Zugang zu finden.
Ich lese gerne Agententhriller, aber diesen kann ich nicht wirklich empfehlen, es gibt meines Erachtens deutlich bessere. Schade, denn ich war neugierig auf den Autor Jens Henrik Jensen, es war mein erstes Buch von ihm.

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