Verschiedene Genres kombiniert und eine spezielle Protagonistin
AnatomyMich hat das Cover direkt angesprochen. Erst beim zweiten Hinschauen habe ich bemerkt, dass das Kleid in die Form eines Herzens gepresst worden ist. Es ist auffällig, mal etwas anderes und es sticht hervor. ...
Mich hat das Cover direkt angesprochen. Erst beim zweiten Hinschauen habe ich bemerkt, dass das Kleid in die Form eines Herzens gepresst worden ist. Es ist auffällig, mal etwas anderes und es sticht hervor. Es passt unheimlich gut zu dem Buch und auch zur Darstellerin Hazel.
Sie ist, für dieses Jahrhundert (1817), eine sehr starke und eigenwillige Frau und möchte unbedingt Chirurgin werden - ein Beruf, der in der Männerwelt nicht sehr angesehen ist. Chirurgen galten damals als Metzger. Arzt sollte man werden, doch bitte kein Chirurg. Der Großteil der damaligen Menschheit stand Neuem nicht sehr aufgeschlossen gegenüber. Und eine Frau, die einen solchen Wunsch hegte? Erst recht nicht. Dazu kommt, dass Hazel aus gutem Hause stammt und bereits so gut wie verheiratet ist. Daher setzt sie sich über alle Missstände hinweg, übt im Heimlichen den Beruf der Chirurgin und wird besser und besser. Sie übt an Leichen, die ihr Jack beschafft.
Jack ist unser männlicher Hauptprotagonist. Er kann Hazel zuerst nicht gut einschätzen, bemitleidet sie sogar ein wenig und unterschätzt ihre starke Persönlichkeit. Nach und nach lernen sich die beiden kennen und ein wenig auch lieben. Doch die größte Liebe wird Hazel immer für ihre Chirurgie empfinden. Und sie ist wirklich gut in dem, was sie tut.
Dank des großartigen Schreibstils bin ich sehr schnell ins Buch reingekommen. Die Sichten wechseln sich zwischen Jack und Hazel mehr oder weniger ab. So lernen wir beide Charaktere näher kennen. Auch die Geschichte hat mir gefallen, auch wenn ich tatsächlich den zwischenmenschlichen Part ein wenig verpasst habe. Vielleicht kommt das in den nachfolgenden Bänden noch?
Hier tatsächlich geht es hauptsächlich um Hazels Leidenschaft, die sie zur Chirurgie hinzieht. Ein wenig Mystery und Krimi ergänzen das Ganze - und auch die eine oder andere blutige Szene konnte mich überraschen. Hin und wieder ist das Buch sehr ruhig, die Autorin folgt einem leichten Nebenplot. Doch gestört hat mich das hier überhaupt nicht. Man konnte sich so ein wenig ausruhen, bevor die Hauptgeschichte wieder angezogen und mit einer weiteren plötzlichen Wendung aufgewartet hat.
Fazit: Ein toller Reihenauftakt mit nur minimalen Mängeln. Ich hoffe, dass die Autorin diese in den nächsten Bänden noch ausgleichen wird. Hazel ist ein sehr spezieller und ungewöhnlicher Charakter, den man einfach kennenlernen muss. Es ist eben ein historisches Jugendbuch, angehaucht mit den Genres Romance, Krimi und Mystery. Ich empfehle es daher gern an junge Erwachsene, aber auch an Alles-Leser weiter.