Schöne Story zum 100.Jahrestag der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun
Die Hoffnung auf ein neues MorgenGerade jährt sich die Entdeckung der Grabstätte des Tutanchamun zum einhundertsen Male. Wie schön und zeitlich genau passend ist es da, dass Martina Sahler jetzt ihren Roman Die Hoffnung auf ein neues ...
Gerade jährt sich die Entdeckung der Grabstätte des Tutanchamun zum einhundertsen Male. Wie schön und zeitlich genau passend ist es da, dass Martina Sahler jetzt ihren Roman Die Hoffnung auf ein neues Morgen - Die Frauen von Luxor im Verlag Tinte & Feder herausgebracht hat! Es geht in dieser mitreißenden Geschichte um die 19 jährige Victoria, die gerade ihren geliebten Stiefvater, einen bekannten Ägyptologen, verloren hat, nachdem vier Jahre zuvor auch schon ihre Stiefmutter einer langen Krankheit zum Opfer gefallen ist. Auf dem Sterbebett hat sie Richard Parker versprochen, ihren 13 jährigen Bruder Jamie zu dessen Onkel Oscar nach Ägypten zu bringen. Ihr Verlobter Caleb unterstützt sie dabei leider überhaupt nicht und so machen Victoria und Jamie sich alleine auf die Reise. Schon in Kairo machen sie die Bekanntschaft drei bemerkenswerter Frauen, die sie auch weiterhin freundschaftlich unterstützen. In Luxor angekommen entwickelt sich alles ein wenig anders als geplant. Victoria lernt Lucas kennen, der zum Ausgrabungsteam des Howard Carter gehört. Sie wird sogar in das Team als Illustratorin und Fotografin mit aufgenommen. Während sie sich in Ägypten immer heimischer fühlt, wartet Caleb in England auf ihre Rückkehr, bis es ihm "zu bunt" wird und er ihr nachreist.
Ein eindrucksvolles Buch! Schon das Cover (welches eine sehr angenehme Haptik hat!) gefiel mir auf Anhieb! Eine junge Frau steht am Ufer des Nils. So stellt man sich direkt die liebenswerte Protagonistin Victoria vor. Auch ihr Bruder Jamie, der immer ein wenig altklug ist, ist einem direkt sympathisch. Das ganze Geschehen spielt am Anfang der goldenen Zwanziger. Frauen werden zunehmend eigenständiger und machen sich immer mehr unabhängig von den Männern. Manche Männer jedoch kommen mit diesem neuen Frauenbild noch nicht zurecht. So auch Caleb. Frauen haben ein hübsches Beiwerk zu sein. Studieren ist in Ordnung, aber nur zum Zeitvertreib, nicht um damit Geld zu verdienen. Die Frau soll ihren Mann in seinem beruflichen Erfolg unterstützen! Mit seinen Ansichten und seinem egoistischen Verhalten wird er der Leserschaft gleich unsympathisch.
Der Schreibstil der Autorin ist wie immer gut lesbar und leicht verständlich. Die Geschichte hat mich von Anfang an mitgenommen und war bis zum Schluss spannend. Ich hoffe, dass die Geschichte um Victoria weiter geht und überlege wirklich schon, mal (wieder) eine Nilkreuzfahrt zu machen, um in das Tal der Könige und zur Grabstätte des Tutanchamun zun kommen. Man würde es nach dieser Lektüre noch einmal mit ganz anderen Augen sehen, obwohl diese Geschichte frei erfunden ist, wurden jedoch viele historische Fakten mit einbezogen.
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!