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Veröffentlicht am 19.04.2023

Ein schwieriges Opfer

Auricher Tresor. Ostfrieslandkrimi
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Lehrer Jan Schepker liegt ermordet vor seinem offenen leeren Safe. Alles deutet also auf einen Raubüberfall hin. Doch ist es wirklich so einfach? Bei ihren Ermittlungen erfahren die Kommissare Wiebke Jacobs ...

Lehrer Jan Schepker liegt ermordet vor seinem offenen leeren Safe. Alles deutet also auf einen Raubüberfall hin. Doch ist es wirklich so einfach? Bei ihren Ermittlungen erfahren die Kommissare Wiebke Jacobs und Dr. Evert Brookmer, dass der Tote kein einfacher Zeitgenosse war, und die Befragten verschweigen wohl auch einiges. 
Dies ist bereits der sechste Fall für die Kommissare Jacobs und  Brookmer, der auch wieder verzwickt ist, denn es gibt doch einige Verdächtige.
Der gebürtige Ostfriese Evert Brookmer hat einen Doktortitel und wird daher immer wieder von seinem Kollegen Klaas Behrends, der für die Spurensicherung zuständig ist, aufgezogen. Evert macht gerne einen Abstecher zum Kiosk von Oma Tieske, die ihn mit Kaffee und auch mal mit einer Tüte Süßem versorgt. Oma Tieske ist immer bestens informiert und hat daher öfter hilfreiche Hinweise. Wiebke Jacobs ist eine sympathische Frau, die mit viel handwerklichem Geschick an dem geerbten Häuschen werkelt, aber sie ist auch eine clevere Polizistin. Natürlich gehört auch Brookmers Hund Fiete mit zum Team.
Mir hat dieser Krimi mit dem sympathischen Team aus Aurich wieder gut gefallen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, auch wenn es manchmal ein paar Wiederholungen zu viel sind. Der Kriminalfall ist spannend und zeigt wieder einmal, zu was Menschen fähig sind, wenn die Geldgier sie antreibt

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Veröffentlicht am 19.04.2023

War es ein Unfall?

Tod über Wittmund. Ostfrieslandkrimi
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Hedda und Enno Böttcher werden von ihrem Chef Jörg um einen persönlichen Gefallen gebeten. Rebecca, die Nichte seiner Lebensgefährtin, hat den Tod ihres Freundes Jens auch nach fast einem Jahr noch nicht ...


Hedda und Enno Böttcher werden von ihrem Chef Jörg um einen persönlichen Gefallen gebeten. Rebecca, die Nichte seiner Lebensgefährtin, hat den Tod ihres Freundes Jens auch nach fast einem Jahr noch nicht verwunden. Sie glaubt nicht, dass es ein Unfall war, als Jens bei einem Ballonflug über Wittmund abstürzte, doch seitens der Polizei wurde der Fall zu den Akten gelegt. Bei ihren Nachforschungen stoßen Hedda und Enno auf überraschende Erkenntnisse.
Dies ist der fünfzehnte Fall, mit dem sich Hedda und Enno Böttcher beschäftigen müssen. Die beiden arbeiten für eine Geheimeinheit und führen nach außen ein recht normales Leben. Hedda schreibt Krimis und Enno arbeitet als Streetworker. Sie haben sich inzwischen weiterentwickelt, sind weniger mit sich selbst beschäftigt, gehen ihre Ermittlungen oft aber immer noch etwas unbedarft an. 
Jens war ein draufgängerischer Typ, der für ein spektakuläres Foto gerne Risiken in Kauf nahm. Doch hat er wirklich sein Versprechen damit aufzuhören gegenüber Rebecca gebrochen? Seine Freunde, mit denen er im Ballon fuhr, behaupten jedenfalls, dass er noch ein letztes grandioses Foto für seinen Instagram-Kanal haben wollte. Der Pilot des Heißluftballons hat nichts mitbekommen, da er gerade abgelenkt war. Was also ist passiert? Hedda und Enno bleiben an der Sache dran, da es doch einige Ungereimtheiten gibt.
Dieser Ostfrieslandkrimi ist wieder spannend und gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Spannend, aber Luft nach oben

Bruch
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Nicole Schauer ist gerade erst nach Dresden versetzt worden, als ein zwölfjähriges Mädchen verschwindet. Mit ihrem Kollegen Felix Bruch übernimmt sie den Fall, obwohl sie eigentlich in der Mordkommission ...

Nicole Schauer ist gerade erst nach Dresden versetzt worden, als ein zwölfjähriges Mädchen verschwindet. Mit ihrem Kollegen Felix Bruch übernimmt sie den Fall, obwohl sie eigentlich in der Mordkommission sind. Der einzige Hinweis, den die Kommissare haben, ist ein Fall von vor zwei Jahren, als in derselben Nachbarschaft schon einmal ein Mädchen verschwand. Damals kehrte das Mädel allerdings zurück, machte aber keine Angaben zu ihrem Verschwinden. Nicht nur der Fall bereitet Nicole Probleme, auch ihr eigenartiger Kollege macht es ihr zunehmend schwer.
Ich habe mich auf das Buch gefreut, da mich der Autor Frank Goldammer mit seinem Kommissar Heller wirklich packen konnte. Auch wenn dieser Kriminalroman nicht schlecht ist, so bin ich noch nicht ganz überzeugt.
In diesem Fall stoßen zwei Ermittler aufeinander, die mehr als unterschiedlich sind. Sie müssen sich aneinander gewöhnen. Nicole Schauer wollte wegen ihrer Beziehung aus Hamburg weg, doch der Grund hatte sich erledigt als ihr die neue Stelle zugesagt wurde. Felix Bruch hadert mit dem Tod eines Kollegen, aber er ist auch sonst nicht einfach. Er ist wortkarg, unberechenbar und tablettenabhängig – kein angenehmer Kollege. Seine ungewöhnlichen Methoden bringen sie aber weiter.
Es ist ein etwas düsterer und beklemmender Krimi, bei dem ich doch recht früh wusste, wohin die Reise führt. Dennoch ist er spannend.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Erinnerungen

Die karierten Mädchen
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Die blinde, über neunzigjährige Klara findet, dass es an der Zeit ist, ihre Geschichte zu erzählen. Dafür nutzt sie Tonbandkassetten, denen sie ihre Geheimnisse anvertraut. Wie wird es die Familie aufnehmen, ...

Die blinde, über neunzigjährige Klara findet, dass es an der Zeit ist, ihre Geschichte zu erzählen. Dafür nutzt sie Tonbandkassetten, denen sie ihre Geheimnisse anvertraut. Wie wird es die Familie aufnehmen, wenn sie erfährt, was Klara in der Vergangenheit gemacht hat?
Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ist Klara froh, dass sie eine Stelle in dem Kinderheim in Oranienbaum bekommt. Dann soll die einjährige Tolla für kurze Zeit aufgenommen werden. Klara kümmert sich um das Mädchen, das aber nicht mehr abgeholt wird. Die wirtschaftliche Situation macht natürlich auch vor dem Kinderheim nicht halt und Klara, die inzwischen die Leitung hat, versucht alles, um das Heim zu retten. Dafür setzt sie auf die neuen Machthaber und erkennt zu spät, auf wen sie sich das eingelassen hat. Damit gerät auch Tolla in Gefahr, da sie jüdisch ist. Klara versucht Tolla als ihr Kind auszugeben.
Dies ist der erste Band der Trilogie, in der die Autorin Alexa Hennig von Lange die Erinnerungen ihrer Großmutter verarbeitet. Es ist eine berührende Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Das Buch liest sich gut und flüssig, hat mich aber nicht ganz überzeugt.
Mit Klara konnte ich mich nicht wirklich identifizieren. Sie wirkt auf mich oft etwas naiv. Die Zeiten sind schwierig und sie versucht zu helfen. Dabei weiß sie, dass sie sich auf ein gefährliches Terrain begibt, verdrängt das aber trotz ihrer Ängste. Sie versucht zwar, das jüdische Mädchen zu retten, aber das doch eher aus Zuneigung als aus Widerstand gegen das Regime. Für mich ist sie eine Mitläuferin, wie es damals so viele gegeben hat. Damit will ich sie nicht verurteilen, weil ich nicht weiß, wie ich selbst mich verhalten hätte.
Auch wenn sich meine Begeisterung in Grenzen hält, so würde ich doch gerne wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Eine tragische Geschichte

Verdingkind
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Markus „Meck“ Walther wird nach dem Tod der Mutter von seinem Vater, der mit der Situation überfordert ist, in ein Kinderheim gegeben. Die Behörden bringen Meck in einer Pflegefamilie unter, als der Junge ...

Markus „Meck“ Walther wird nach dem Tod der Mutter von seinem Vater, der mit der Situation überfordert ist, in ein Kinderheim gegeben. Die Behörden bringen Meck in einer Pflegefamilie unter, als der Junge sieben Jahre alt ist. Doch er hat kein gutes Leben, wird von der Pflegefamilie ausgenutzt und gequält. Erst als er beinahe ums Leben kommt, wird er zurück ins Heim gebracht.
Der Autor erzählt seine Geschichte, die erschreckend ist und unter die Haut geht. Dies ist nicht das erste Mal, dass ich über die Verdingkinder gelesen habe. Diese Kinder waren rechtlos. Sie wurden von der Schweizer Fürsorge als Verdingkinder in die Familien gegeben. Doch nicht alle hatten es gut, die meisten wurden ausgenutzt, misshandelt und missbraucht. Sie bekamen nicht genug zu essen und mussten häufig von Abfällen leben, dafür aber mussten sie schwer arbeiten. Diese Fremdunterbringung begann im 19. Jahrhundert und wurde bis weit ins 20. Jahrhundert so gehandhabt. Ähnliches gab es aber auch in Deutschland und Schweden. Besonders betroffen gemacht hat mich, dass diese schrecklichen Dinge noch so lange möglich waren und wie viele Kinder betroffen waren.
Markus Walther lässt sich nicht unterkriegen. Aber es gibt auch Menschen, die es gut mit ihm meinen, wie der Lehrer, der ihn unterstützt. So gelingt es ihm, eine Ausbildung zu machen und beruflich erfolgreich zu werden. Doch fehlt etwas in seinem Leben und so findet er zu Gott.
Manches war schwer auszuhalten und so musste ich das Buch des Öfteren aus der Hand legen. Trotzdem sollten diese Missstände nicht unter den Tisch gekehrt werden, sondern den Betroffenen, die ihr Leben lang mit dem Trauma fertig werden müssen, Hilfe gewährt werden.
Es ist ein lesenswertes Buch, das betroffen macht.

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