Eine neue Perspektive
In diesem historischen Roman geht es um Anni, die 1944 miterleben muss, wie ihre Mutter von ihr weggezogen wird und in ein Arbeitslager in Sibirien gebracht wird. Anni hingegen wird in ein jugoslawisches ...
In diesem historischen Roman geht es um Anni, die 1944 miterleben muss, wie ihre Mutter von ihr weggezogen wird und in ein Arbeitslager in Sibirien gebracht wird. Anni hingegen wird in ein jugoslawisches Kinderheim gesteckt, wo sie einige Zeit verbringt. Der einzige Hoffnungsschimmer ist ihre Großmutter, die Anni in jeglicher Art rettet.
Ich habe schon einige historische Romane gelesen, dieser wirft jedoch ein neues Licht auf die Zeit und bietet eine ganz andere Perspektive, wie ich sie sonst gewohnt bin. Das Leid der Menschen steht im
Vordergrund, eine schwere Situation folgt auf die nächste. Vermutlich ist es so wirklich realistisch geschildert. Mir fehlte jedoch etwas das Glück und der Spaß beim Lesen. Eine etwas leichtere Mischung hätte mir hier besser gefallen.
Die Charaktere, vorweg Anni und Amalie, sind sehr gut dargestellt. Ich konnte mir vor allem Amalie am Anfang sehr gut vorstellen und habe mit ihr mitgefühlt. Auch die anderen Charaktere kommen im Laufe des Buches zur Geltung. Die Orte sind ebenfalls anschaulich beschrieben.
Spannend wird das Buch durch die Zeit- und Ortswechsel. Außerdem werden verschiedene Formate im Text wiedergegeben: Annis Tagebuch, Briefe, Gedichte … die Mischung hat mir gefallen. Erst dachte ich, es könnte etwas verwirren, aber die Autorin hat es sehr gelungen umgesetzt.
Insgesamt ein interessantes Buch, das einmal einen schwierigeren Blick auf die Erlebnisse der Menschen zu der Zeit wirft.