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Veröffentlicht am 07.11.2022

Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe des Buches "Lidakis spielt falsch"

Eine falsche Neun
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Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jan Spelunka alias Jürgen Schmidt den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden ...

Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jan Spelunka alias Jürgen Schmidt den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Fällen problemlos lesen und nachvollziehen kann. Alle nötigen Informationen zu den Figuren und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Diesmal führen Mückes Ermittlungen in das Umfeld des fiktiven Fußballbundesligisten Blue Stars Bonn, der ein ziemliches Problem mit seinem griechischen Stürmerstar Spyros Lidakis hat, denn der trifft das Tor nicht mehr. Da Lidakis wie Mücke in Bad Münstereifel lebt, soll dieser nun herausfinden, ob die Ursache für die rätselhafte Formschwäche im Umfeld oder in der Vergangenheit des Spielers zu finden ist. Und tatsächlich stößt Mücke bei seinen Recherchen bald auf ein paar seltsame Vorgänge und die ersten Toten lassen auch nicht lange auf sich warten.

Dem Autoren gelingt hier ein eher ruhiger, aber dennoch jederzeit packender Kriminalroman, der mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere aufwartet. Mit einem lockeren Schreibtil, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt, und viel Liebe zum Detail treibt er seine Geschichte voran und wartet am Ende mit einer schlüssigen und zugleich überraschenden Auflösung auf, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Das Erzähltempo ist mit persönlich an einigen Stellen etwas zu gemächlich, erst im Schlussakt wird das Tempo dann deutlich angezogen.

Die Vorgänge rund um den Fußballverein werden insgesamt sehr überzeugend und glaubwürdig beschrieben, hier zeigt sich eine feine Beobachtungsgabe und eine gute Recherchearbeit. Auch wenn der Verein selber und auch seine Akteure auf und neben dem Platz fiktiv sind, stößt man beim Lesen dennoch auf den einen oder anderen bekannten Namen aus dem Bereich des Profifußballs.

Unter dem Strich konnte mich das Buch gut und spannend unterhalten. Mein erster Krimi mit Andreas Mücke wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Spannender Kriminalroman mit ungewöhnlichen Figuren und viel Lokalkolorit aus dem Dreiländereck

Das Herz, der Kreis und der Tod
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In diesem Buch lässt der Autor Carsten Berg seinen Privatdetektiv Kai Libuda im Dreiländereck ermitteln. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend ...

In diesem Buch lässt der Autor Carsten Berg seinen Privatdetektiv Kai Libuda im Dreiländereck ermitteln. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Als Libuda vom Hotelier Til Schornstein den Auftrag erhält, seine verschwundene Schwester Marie zu suchen, staunt er zunächst nicht schlecht, denn er hat seine Zielperson erst vor wenigen Tagen auf der Insel Texel kennengelernt und ein paar entspannte Stunden mit ihr verbracht. Bei seiner Recherche im Umfeld von Marie stößt er auf eine Gruppe von 5 Frauen, die 1996 zueinander gefunden haben und bei einem illegalen Gewinnspiel aktiv sind, an dem nur Frauen teilnehmen dürfen. Nun ist Marie schon die zweite Frau aus dieser Runde, die spurlos verschwindet. Oder liegt der Grund für Maries Verschwinden sogar noch weiter in der Vergangenheit, wie das im 2. Weltkrieg aufgenommene Foto eines Mannes in georgischer Uniform, dass sich in Maries Besitz befindet, vermuten lässt ?

Mit einem lockeren, aber durchaus packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine insgesamt gut aufgebaute Geschichte voran, lässt auch einiges an Lokalkolorit in das Geschehen einfließen und bietet am Ende eine überzeugende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, auch wenn meiner Meinung nach nicht alle Fäden sauber zu Ende geführt werden. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die zum Teil auch ziemlich skurril rüberkommen. Im Mittelteil weist die Geschichte dann aber doch ein paar Längen auf und der Autor trägt an der einen oder anderen Stelle auch etwas zu dick auf. Dies kann den Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, da die Geschichte zum Ende hin wieder die Kurve bekommt und so unter dem Strich die positiven Eindrücke bei weitem überwiegen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit ungewöhnlichen Figuren und viel Lokalkolorit steht, wird hier daher gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Abwechslungsreiche Sammlung von Kurzgeschichten über verhängnisvolle und unmoralische Verbindungen

Teufelspakt, Lüge und Moral
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In dieser Kurzkrimisammlung bringen uns 20 Autorinnen und Autoren in ihren spannenden und abwechslungsreichen Geschichten über unmoralische und verhängnisvolle Verbindungen an unsere eigenen moralischen ...

In dieser Kurzkrimisammlung bringen uns 20 Autorinnen und Autoren in ihren spannenden und abwechslungsreichen Geschichten über unmoralische und verhängnisvolle Verbindungen an unsere eigenen moralischen Grenzen, sie führen uns dabei selbst in Versuchung und zeigen, dass ein Pakt mit dem Teufel, ob direkt oder im übertragenden Sinne, sowohl reizvolle wie auch ziemlich abgründige Seiten haben kann.

Hier ist wirklich eine illustre Riege an Autorinnen und Autoren vertreten, einige von ihnen kannte ich bereits von anderen Kurzgeschichten oder Romanen, viele waren aber doch Neuentdeckungen und konnten mein Interesse an weiteren Werken aus ihrer Feder wecken. Die überzeugende Auftaktgeschichte von Fenna Williams legt die Messlatte gleich mächtig hoch und macht es den nachfolgenden Beiträgen ziemlich schwer, hier noch eine Schippe draufzulegen. Diese Story ist zwar bis zum Schluss mein Favorit geblieben, die weiteren Beiträge bewegen sich überwiegend aber durchaus auf einem ähnlich hohen Niveau. Als Liebhaber von bösen Schlusspointen bin ich zudem in vielen der Beiträge bestens bedient worden.

Hier sollte jeder Liebhaber von spannenden Kurzkrimis den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden. Mich konnte das Buch auf jeden Fall insgesamt gut und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Spannender Kriminalroman aus den Untiefen der saarländischen Bauwirtschaft

Saarland-Connection
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Greta R. Kuhn ihre Ermittlerin Veronika Hart vom LKA Saarbrücken in ihren dritten Fall und führt sie dabei in die Untiefen der saarländischen Bauwirtschaft. ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Greta R. Kuhn ihre Ermittlerin Veronika Hart vom LKA Saarbrücken in ihren dritten Fall und führt sie dabei in die Untiefen der saarländischen Bauwirtschaft. Meine erste Begegnung mit der Ermittlerin konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Man kann das Buch dabei auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden der Reihe lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als bei der Eröffnung einer Vernissage auf dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Leiche eines bekannten Bauunternehmers auftaucht, befindet sich auch Veronika Hart unter den anwesenden Gästen und kann sofort die Ermittlungen aufnehmen. An Verdächtigen mangelt es nicht, da sich das Opfer mit seinen skrupellosen Machenschaften nicht sehr beliebt gemacht hat. Als es eine weitere Leiche gefunden wird, geraten Veronika und ihr Team unter immer stärker werdenden Druck aus Politik und Öffentlichkeit. Zudem sorgt der neue Staatsanwalt bei Veronika für ziemliche Verwirrung.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, garniert sie mit jeder Menge Lokalkolorit und bietet am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die an der einen oder anderen Stelle aber doch etwas mehr Tiefe vertragen hätten. Gerade die Mitglieder von Veronikas Team bleiben doch ziemlich blass und austauschbar, da sich das Geschehen weitestgehend auf Veronika und den Staatsanwalt konzentriert. Die Passagen aus der Perspektive des Täters verraten zudem schon so viel über ihn, dass man zu schnell erkennt, dass es bei den Verdächtigen, die ins Visier der Ermittler geraten, nicht um den Täter handeln kann. Dennoch gelingt es der Autorin, ausreichend Spannung aufzubauen und diese auch bis zum Ende zu halten.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird mit diesem Buch trotz der kleineren Kritikpunkte insgesamt doch gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Düsterer Kriminalroman mit einem sperrigen Ermittlerduo, das reichlich Ecken und Kanten aufweist

Bruch: Ein dunkler Ort
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Goldammer mit Felix Bruch und seiner neuen Kollegin Nicole Schauer von der Dresdener Kriminalpolizei ein ziemlich ungewöhnliches und teilweise sogar bizarres ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Goldammer mit Felix Bruch und seiner neuen Kollegin Nicole Schauer von der Dresdener Kriminalpolizei ein ziemlich ungewöhnliches und teilweise sogar bizarres Ermittlerduo mit Ecken und Kanten ins Rennen, dass mich bei seinem ersten Auftritt zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber dennoch gut und spannend unterhalten konnte.

Nicole Schauer wollte sich eigentlich der Liebe wegen von Hamburg nach Dresden versetzen lassen, doch als ihr Gesuch genehmigt wird, ist die Beziehung bereits beendet. So sieht sie dem Neustart mit etwas gemischten Gefühlen entgegen. Daran ändert sich auch nichts, als sie ihren neuen Partner Felix Bruch kennenlernt, einen ziemlich eigensinnigen Ermittler, an dem sie schnell einige mehr als seltsame Verhaltensweisen bemerkt. Viel Zeit, sich aneinander zu gewöhnen haben die beiden aber nicht, denn als in einem Dresdener Vorort ein Mädchen verschwindet, werden sie mit dem Fall betraut. Doch soll sich Nicole wirklich auf Bruchs seltsame Ermittlungsmethoden einlassen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und ziemlich düstere Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erzählt er die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Nicole, in deren Vergangenheit auch noch das eine oder andere Geheimnis lauert. So kommen beide Ermittler einigermaßen sperrig rüber und machen es einem bis zum Schluss auch nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Bei Felix Bruch trägt der Autor meiner Meinung nach zudem auch etwas zu dick auf, dass jemand mit solchen Verhaltensweisen tatsächlich im Polizeidienst verbleiben kann, ist schon einigermaßen unglaubwürdig. Am Ende des Buches wird zwar der aktuelle Fall gut und überzeugend aufgelöst, in Sachen Bruch bleiben aber doch noch viele Fragezeichen, die für die nachfolgenden Bände noch einige Überraschungen versprechen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit unkonventionellen Ermittlern steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Allerdings bleibt für die weiteren Auftritte dieses außergewöhnlichen Teams auch durchaus noch Luft nach oben.

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