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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2022

Viel stürmisches Potential wurde leider verschenkt ...

Der Sturm
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Nachdem ich die Bücher „The Dry“ und „Ins Dunkel“ der im britischen Manchester geborenen, australischen Journalistin und Autorin Jane Harper teils gehört, teils gelesen und man kann eigentlich sagen - ...

Nachdem ich die Bücher „The Dry“ und „Ins Dunkel“ der im britischen Manchester geborenen, australischen Journalistin und Autorin Jane Harper teils gehört, teils gelesen und man kann eigentlich sagen - verschlungen habe, tat ich mich mit diesem Roman leider etwas schwer. Viele Namen und viele Zeitsprünge machten es mir beim Hören fast unmöglich, der Story folgen zu können. Sicher, die Autorin hat natürlich versucht uns Hörer immer wieder auf falsche Fährten zu leiten, aber mich hat sie dabei auch des Öfteren ganz verloren. Vielleicht ist „Der Sturm“ ein Buch, das ich hätte lesen sollen. Dennoch fängt Jane Harper die Atmosphäre mal wieder gut ein und schafft es die schwermütige, fast schon deprimierende Stimmung gut rüberzubringen. Es kommt, wie es kommen muss, und schließlich scheint jeder jeden zu verdächtigen. Über die Qualität des Sprechers waren einige Mithörer der Hörrunde zwiegespalten. Ich persönlich finde, er hat seine Sache gut gemacht. Ich vergebe mit drei von fünf Sternen eine Note im mittleren Bereich aber leider diesmal keine Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Zu Unrecht verdächtig ...

Der Buchhändler
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Nicht immer ist das Leben in einer Kleinstadt so idyllisch, wie man das als Außenstehender vielleicht vermuten könnte. Es ist ja nicht nur so, dass jeder deinen Namen kennt, es glaubt auch jeder zu wissen, ...

Nicht immer ist das Leben in einer Kleinstadt so idyllisch, wie man das als Außenstehender vielleicht vermuten könnte. Es ist ja nicht nur so, dass jeder deinen Namen kennt, es glaubt auch jeder zu wissen, wie es in deinem Leben aussieht. Genau das erfährt der ruhige und freundliche Erik Lange am eigenen Leib. Als die Tochter eines Freundes spurlos verschwindet, gerät er schnell ins Visier der übrigen Dorfbewohner, die ja schon immer wussten, „dass mit ihm etwas nicht stimmt!“ Seine gut gehütete Vergangenheit wird in der Öffentlichkeit breitgetreten. Doch er scheint nicht der Einzige mit einem etwas heiklen Geheimnis zu sein. Verzweifelt verfolgt die Polizei jede mögliche Spur, ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Wenn man Petra Johanns Kriminalroman lauscht, fühlt man sich schnell in die Kleinstadt versetzt, die einem grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen scheint. Der Plot entwickelt sich stetig aber leider viel zu langsam, um einen echten Spannungsbogen aufzubauen. Selbst der Buchhändler tritt erst so spät in Erscheinung, dass ich mich schon ein wenig über den Titel gewundert hatte. Hier wurde einiges an Potential verschenkt, ich hätte mir ein rasanteres Tempo gewünscht. Ich habe zu Ende gehört, weil ich dann doch auf das Ende neugierig war, kann mir aber nicht vorstellen, dass mir „Der Buchhändler“ allzu lange im Gedächtnis bleiben wird. Ich vergebe mit drei von fünf Sternen eine Note im mittleren Bereich.

Veröffentlicht am 07.11.2022

Ich kann hier den Hype nicht so ganz nachvollziehen ...

Die Geschichte der Bienen
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Dieser hochgelobte erste Teil des sogenannten Klimawandel-Quartetts schlummerte schon eine Weile auf meinem Hörbuch SUB und wurde nun, dank einer Challenge, endlich aus den Tiefen in meinen Player katapultiert. ...

Dieser hochgelobte erste Teil des sogenannten Klimawandel-Quartetts schlummerte schon eine Weile auf meinem Hörbuch SUB und wurde nun, dank einer Challenge, endlich aus den Tiefen in meinen Player katapultiert. Das Buch teilt sich auf in drei Hörstränge, die jeweils von einem anderen Sprecher zum Leben erweckt wurden. Insgesamt wird mit dem Samenhändler und Biologen William, dem Imker George und der Arbeiterin Tao ein Zeitraum von knapp 250 Jahren abgedeckt, die dem Hörer veranschaulichen soll, wie wir Menschen durch Raubbau aber auch einer gewissen Unwissenheit, die Erde langsam aber sicher zu Grunde richten. Doch die Erde stirbt keinen leisen Tod, sondern wehrt sich durch Stürme, Trockenheit und Hitzewellen so lange bis der Mensch merkt, dass er einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat. Als schließlich die kleinen Bienen nicht mehr fliegen, scheint nichts mehr je wieder so zu sein, wie es mal war.

Nicht zuletzt bedingt durch die vielen Rezensionen, freute auch ich mich nun auf diese spannende Geschichte. Ich muss gestehen, dass ich leider ein wenig enttäuscht wurde. Während ich das Konzept der Autorin natürlich verstanden hatte – Anfang, nahendes Ende und Katastrophe – hat sie mich dennoch nicht abgeholt. Jeder Abschnitt für sich war leidlich interessant und das große Ganze aus den Dreien wollte sich bei mir nicht so recht einstellen. So vergebe ich dann leider auch nur drei von fünf möglichen Sternen für dieses Werk und werde mir die weiteren vier Teile verkneifen.

Veröffentlicht am 07.11.2022

Die Geschichte plätschert so vor sich hin ...

Eine gemeinsame Sache
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Wir haben in meiner eigenen Familie eine Person, die es liebt, allen Geschichten über Personen zu erzählen, die keiner außer ihr selbst kennt. Langweilig! Komisch, aber genauso fühlte ich mich diesmal ...

Wir haben in meiner eigenen Familie eine Person, die es liebt, allen Geschichten über Personen zu erzählen, die keiner außer ihr selbst kennt. Langweilig! Komisch, aber genauso fühlte ich mich diesmal bei dem neuesten Werk von Anne Tyler. Erzählt wird die Geschichte rund um die Familie Garrett über eine Zeitspanne von siebzig Jahren. Sie sind eine ganz normale Familie – das ist ja eigentlich auch das Markenzeichen der Autorin – und nichts aber auch gar nichts Spannendes passiert. Kinder werden erwachsen, bekommen selbst Kinder. Eltern und Großeltern sterben. Geburtstage und andere Feste werden gefeiert und es wird geliebt, gelacht, gestritten und geweint. Also quasi wie zu Hause, nur bei fremden Menschen on der Ostküste der USA …


Beim Hören fragte ich mich: „Ist die Luft bei Anne Tyler raus? Hat sie genug Bücher in ihrem immerhin schon gute achtzig Jahre währenden Leben geschrieben?“ Vielleicht lag es aber daran, dass ich zum ersten Mal einen ihrer Romane hörte und somit leichter abdriften konnte? Ich weiß es nicht. Ich vergebe diesmal mit drei Sternen nur eine Note im mittleren Bereich, freue mich aber trotzdem auf ihre älteren Romane, die ich noch nicht gelesen habe, die sich aber schon auf meinem SUB tummeln.

Veröffentlicht am 07.11.2022

Wie wäre man heute, 60 Jahre später, mit Silvias Depressionen umgegangen?

Euphorie
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Mit ihrer Romanbiografie „Euphorie“ hat die schwedische Autorin Elin Cullhead das scheinbar Unmögliche möglich gemacht. Sie hat sich beim Schreiben aktiv in die Gedankenwelt der Autorin Sylvia Plath versetzt ...

Mit ihrer Romanbiografie „Euphorie“ hat die schwedische Autorin Elin Cullhead das scheinbar Unmögliche möglich gemacht. Sie hat sich beim Schreiben aktiv in die Gedankenwelt der Autorin Sylvia Plath versetzt und versucht anhand verschiedener Informationsquellen aber sicher auch mit viel Vorstellungsvermögen das letzte Jahr im Leben der unglücklichen Künstlerin nachzustellen. Sylvia ist deprimiert und fühlt sich verlassen von ihrem Mann, dem Dichter und Schriftsteller Ted Hughes, der sich schwer damit tut, ihr den nötigen künstlerischen Freiraum zu geben, den sie für sich beanspruchen möchte. Sie fühlt sich überfordert mit den zwei kleinen Kindern, ihrem distanzierten Verhältnis zu ihrer Mutter und der Einsamkeit, die sie in England, fern ihrer eigentlichen Heimat, verspürt. Sie fällt in rasender Geschwindigkeit von einem Hoch ins nächste Tief und ihr bevorstehender Freitod scheint das ganze letzte Jahr schon eine ausgemachte Sache zu sein. Er zieht sich wie ein düsterer Schatten durch die gesamten Kapitel und drohte mich schließlich selbst in eine Art Schwermut zu drücken.

Dass „Euphorie“ kein einfaches Buch werden würde, war mir von Anfang an klar. Ich freute mich jedoch darauf an der Kombination aus Elins eigener Erfahrung kombiniert mit den vermutlichen Erlebnissen Sylvias teilhaben zu dürfen. Worauf ich nicht vorbereitet war, war die harsche Ausdrucksweise und die schonungslose Offenlegung von Sylvias Gemütszuständen, die mich oft volle Breitseite erwischten und mir das Weiterlesen schwer machten. Sicher wird diese Art zu Schreiben Sylvia auf ihre eigene Art gerecht und entspricht der Künstlerbeziehung zwischen Sylvia und Ted und ihrem Umfeld, dennoch muss ich für mich persönlich Abstriche bei der Bewertung machen. Das Buch und ich wurden beim Lesen keine Freunde. Von mir gibt es noch gut gemeinte drei von fünf Sternen.