Zu Unrecht verdächtig ...
Der BuchhändlerNicht immer ist das Leben in einer Kleinstadt so idyllisch, wie man das als Außenstehender vielleicht vermuten könnte. Es ist ja nicht nur so, dass jeder deinen Namen kennt, es glaubt auch jeder zu wissen, ...
Nicht immer ist das Leben in einer Kleinstadt so idyllisch, wie man das als Außenstehender vielleicht vermuten könnte. Es ist ja nicht nur so, dass jeder deinen Namen kennt, es glaubt auch jeder zu wissen, wie es in deinem Leben aussieht. Genau das erfährt der ruhige und freundliche Erik Lange am eigenen Leib. Als die Tochter eines Freundes spurlos verschwindet, gerät er schnell ins Visier der übrigen Dorfbewohner, die ja schon immer wussten, „dass mit ihm etwas nicht stimmt!“ Seine gut gehütete Vergangenheit wird in der Öffentlichkeit breitgetreten. Doch er scheint nicht der Einzige mit einem etwas heiklen Geheimnis zu sein. Verzweifelt verfolgt die Polizei jede mögliche Spur, ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …
Wenn man Petra Johanns Kriminalroman lauscht, fühlt man sich schnell in die Kleinstadt versetzt, die einem grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen scheint. Der Plot entwickelt sich stetig aber leider viel zu langsam, um einen echten Spannungsbogen aufzubauen. Selbst der Buchhändler tritt erst so spät in Erscheinung, dass ich mich schon ein wenig über den Titel gewundert hatte. Hier wurde einiges an Potential verschenkt, ich hätte mir ein rasanteres Tempo gewünscht. Ich habe zu Ende gehört, weil ich dann doch auf das Ende neugierig war, kann mir aber nicht vorstellen, dass mir „Der Buchhändler“ allzu lange im Gedächtnis bleiben wird. Ich vergebe mit drei von fünf Sternen eine Note im mittleren Bereich.