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Veröffentlicht am 23.11.2022

Wunderbarer, herzerwärmender Roman mit vielen Buchthemen und einem zauberhaften Bücherdorf

Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern
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Vicky ist Kunsthändlerin und arbeitet im Auktionshaus ihres Vaters, demgegenüber sie sich ständig beweisen muss. Eines Tages kommt sie zufällig in den Besitz eines Luftballons, an dem ein Brief hängt, ...

Vicky ist Kunsthändlerin und arbeitet im Auktionshaus ihres Vaters, demgegenüber sie sich ständig beweisen muss. Eines Tages kommt sie zufällig in den Besitz eines Luftballons, an dem ein Brief hängt, den der 8-jährige Finlay an seine verstorbene Mutter schrieb. Dem Brief liegt ein Bild bei, auf dem im Hintergrund eine seltene und alte Erstausgabe des Buchs „Alice im Wunderland“ zu sehen ist. Vickys Vater beauftragt sie, nach Schottland zu fliegen und dieses Buch zu beschaffen, das es im Verkauf bei einer Auktion eine Menge Geld einbringen wird. Wenn sie das schafft, erhält sie endlich die erhoffte Beförderung im Unternehmen.
Und so kommt Vicky nach Swinton-on-Sea, einem kleinen Bücherdorf in Schottland. Als sie versucht Kontakt aufzunehmen, wird sie im Antiquariat von Graham, dem Vater von Finley, aufgrund eines Missverständnisses für die neue Aushilfe gehalten. Sie nimmt den Job an und hofft so, an das Buch kommen zu können. Dass sich ihr Leben völlig verändern wird, ahnt sie da noch nicht.

Katharina Herzog hat für ihr kleines, fiktives Bücherdorf das reale Wigtown in Schottland zum Vorbild genommen. In diesem kleinen Dorf gibt es viele Buchhandlungen aber auch Geschenkeläden, eine Galerie und viele liebenswerte und büchervernarrte Einwohner.
Und so begleiten wir Vicky nach Schottland in dieses Bücherdorf und erleben, wie sie sich in einer kleinen Pension einmietet.
Durch das Missverständnis kommt sie dem kleinen Finley und seinem Vater Graham, der Witwer ist, schnell näher. Und genau so schnell erfährt sie, welche Rolle diese alte Ausgabe von „Alice im Wunderland“ für die beiden spielt. Das Buch hat für sie weniger materiellen aber einen sehr hohen emotionalen Wert. Vicky wird klar, dass es schwierig werden wird, Graham davon zu überzeugen, ihr das Buch zu verkaufen.
Aus der geplanten eintägigen Geschäftsreise wird ein längerer Aufenthalt und Vicky beginnt sich in dem kleinen Dorf wohlzufühlen.
Trotz der Ungeduld ihres Vaters, der ihr immer wieder Nachrichten schickt, bleibt sie vor Ort und arbeitet als Buchhändlerin.
Da sie Graham den wahren Grund ihrer Anwesenheit verschwiegen hat, wird es für Vicky immer schwieriger ihre Lüge aufrecht zu erhalten, besonders weil sie beginnt, Gefühle für Graham und den kleinen Finlay zu entwickeln. Dabei stellt sie aber auch fest, dass das Leben dort in Schottland viel entspannter und harmonischer ist als ihr eigentliches Leben, in dem sie ständig unter Druck steht. Sie gibt ihre Versuche auf, an das Buch zu gelangen und überdenkt stattdessen ihr Leben und ihre Zukunft. Ihr wird klar, was sie wirklich will.

Die Geschichte steckt voller Emotionen, die nicht nur die Liebesbeziehung betreffen.
Auch Graham wird von vielen Gefühlen geplagt, denn er steckt noch in der Trauer um seine verstorbene Frau Patricia, deren Buchladen er weiterführt und deren Buch er zu vollenden versucht. Aber als er Vicky kennenlernt, stellt er fest, dass er auch noch andere Gefühle haben kann.
Der kleine Finlay ist ein liebenswerter Junge, der seine Mutter sehr vermisst und sich zu Weihnachten nichts mehr wünscht, als einen Zauberkasten und dass seine Mutter seinen Brief beantwortet. Als er Vicky kennenlernt, kann er sich vorstellen, dass sie seine neue Mutter werden könnte.

Es ist allerhand los in Swinton, denn die Vorweihnachtszeit beginnt und so bekommt der Roman durch Schlittenfahrten, Weihnachtsmarkt und andere weihnachtliche Traditionen auch vorweihnachtliche Stimmung.
Das Setting in dem kleinen Bücherdorf ist wirklich bezaubernd und hat mich schnell gefangen genommen. Ich habe mir sogar schon überlegt, das „echte“ Bücherdorf in Schottland einmal zu besuchen.
Die Bewohner sind allesamt besonders und auch liebenswert und charmant. Dort kann man sich lesend sehr wohlfühlen. Einige der Bewohner lernt man schon etwas näher kennen und sie werden sicherlich in den folgenden Bänden eine Rolle spielen, da es sich hier um den Auftakt zu einer Reihe handelt.

Die Handlung bietet vielfältige Emotionen und konnte mich besonders im Hinblick auf den kleinen Finlay und Vickys Entwicklung und Veränderung auch berühren. Es gibt kleine Twists, Überraschungen und auch Geheimnisse, die sicherlich in den folgenden Teilen noch gelüftet werden. Einiges ist sicher etwas vorhersehbar, aber das hat mein Lesevergnügen nicht verdorben.

„Winterglitzern“ ist ein wunderbarer, romantischer, berührender und unterhaltsamer Vorweihnachtsroman, der mich mit ernsten, traurigen und auch humorvollen Momenten überzeugt hat. Eine schöne winterliche und vorweihnachtliche Atmosphäre, liebenswerte Figuren, viele Buchthemen und eine durchaus spannende Handlung machen den Roman zur perfekten Lektüre für kuschelige Lesestunden.
Das zauberhafte kleine Bücherdorf ist auf jeden Fall weitere Besuche wert, auf die ich mich schon sehr freue!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 07.11.2022

Spannender und romantischer Weihnachtsroman mit Santa, Hund und Romantik

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Alle Jahre wieder freue ich mich sehr auf den Weihnachtsroman mit Hund von Petra Schier.
Diesmal steht Jana, die Glaskünstlerin, im Mittelpunkt, die treue Leserinnen und Leser schon aus den vorherigen ...

Alle Jahre wieder freue ich mich sehr auf den Weihnachtsroman mit Hund von Petra Schier.
Diesmal steht Jana, die Glaskünstlerin, im Mittelpunkt, die treue Leserinnen und Leser schon aus den vorherigen Weihnachtsromanen kennen, da sie immer einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt des kleinen Städtchens hat.
Während sie auf einer Fortbildung war wurde in ihren Laden und ihre Werkstatt eingebrochen. Außerdem erhält sie anonyme Drohbriefe, die auf etwas Persönliches schließen lassen.
Da sie Angst hat und vor allem auch ihre Kunstwerke schützen will, engagiert sie auf Empfehlung den Detektiv Oliver. Um den Schein und die Tarnung zu wahren, zieht Oliver mitsamt seiner jungen Bordeauxdogge Scottie bei ihr ein. Scottie ist ein stürmischer junger Hund, der in Janas Leben und ihr Haus wirbelt und sie auch gleich ins Herz schließt. Jana geht es ebenso aber nicht nur bei Scottie. Denn auch Oliver hat sie schnell ins Herz geschlossen und spürt eine stärkere Anziehung als ihr lieb ist.
Auch Oliver spürt nach einer Weile, dass da die Funken sprühen doch Jana ist schließlich seine Klientin und er möchte und muss die Distanz wahren.
Doch da ist ja auch noch Santa Claus und seine Elfen, die wie immer ihre Finger im Spiel haben.

Wie gewohnt ist der Roman in 24 Kapitel plus Bonuskapitel unterteilt, so dass man ihn wie einen Adventskalender lesen könnte. Mir ist das allerdings noch nie gelungen, denn wenn ich einmal reingelesen habe, kann ich nicht mehr aufhören.

Die Geschichte beginnt im Büro von Santa Claus, wo plötzlich auf seinem „Wunscherfüllungsradar“ ein Wunsch auftaucht, den Jana schon als 10-jähriges Mädchen hatte. Nun sieht Santa Claus eine Möglichkeit, ihr diesen Wunsch zu erfüllen und er setzt gleich alles Erforderliche in Bewegung.
Ich mag diese Geschichten mit Santa Claus und seinen Elfen sehr. Für mich sind sie immer ein bisschen ein Märchen für Erwachsene und die Kreativität von Santa Claus und den Elfen, die dann ja auch oft die jeweiligen Hunde mit einbeziehen, ist Petra Schier auch diesmal wieder sehr gut gelungen.

Der heimliche Star dieser Geschichten ist für mich immer der Hund, an dessen Gefühlen und Gedanken uns die Autorin in kursiv geschriebenen Passagen teilhaben lässt. Auch diesmal gibt Scottie wirklich alles, denn er möchte Jana gerne als Frauchen haben.

In diesem Jahr hat Petra Schier die Liebesgeschichte noch mit Krimi-Elementen angereichert. Nach dem Einbruch und dem ersten Drohbrief erhält Jana weitere, die jeweils zerstörte Kunstwerke von ihr enthalten. Oliver und Jana versuchen natürlich herauszufinden und aufzuklären, wer es da nicht gut mit Jana meint und auch warum das so ist.
Und so gibt es auch viele spannende Szenen aber natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Zwischen Jana und Oliver sprühen die Funken und ich war gespannt, ob und wie die beiden zueinander finden werden, denn augenscheinlich passen sie gar nicht zusammen.

Weihnachtliche Stimmung gibt es ebenfalls reichlich, denn es gibt viele Weihnachtsvorbereitungen, es wird dekoriert, Weihnachtsmusik und Weihnachtsfilme sind ein Thema und der Weihnachtsmarkt öffnet auch seine Tore.
Und ein Wiedersehen mit einigen schon bekannten Figuren aus früheren Romanen fehlt auch nicht.

Dieser Weihnachtsroman ist wieder einmal ein sehr gelungenes Paket aus vielen Emotionen, Romantik, Liebe und Weihnachtsstimmung, angereichert mit ein paar Krimi-Elementen. Ich hatte wunderbare und spannende Lesestunden mit Wohlfühlfaktor und bin auch dank des lebendigen Schreibstils förmlich durch die Geschichte geflogen, die dann wieder viel zu schnell zu Ende war. Petra Schiers Weihnachtsromane sind immer eine Empfehlung wert, auch in diesem Jahr!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 03.11.2022

Herzerwärmender Weihnachtsroman über eine Patchworkfamilie und Weihnachtswünsche

Die Weihnachtsfamilie
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Emiliy ist ehemalige Polizistin und arbeitet jetzt als Personenschützerin. Seit einem Vorfall in ihrer Kindheit ist sie ein Weihnachtsmuffel und ist daher nicht unglücklich über einen Auftrag, den sie ...

Emiliy ist ehemalige Polizistin und arbeitet jetzt als Personenschützerin. Seit einem Vorfall in ihrer Kindheit ist sie ein Weihnachtsmuffel und ist daher nicht unglücklich über einen Auftrag, den sie kurz vor dem Fest erhält. Sie soll die siebenjährigen Zwillinge Stella und Joshua, deren Eltern geschieden sind, zu ihrer Mutter ins Berchtesgadener Land bringen. Die Mutter ist eine berühmte Schauspielerin und dreht dort einen Film. Der Vater ist ein bekannter Fotograf und übergibt Emily die Kinder in Hamburg. Doch so einfach wie Emily sich diesen Auftrag vorstellt, wird er nicht. Die Zwillinge möchten nämlich unbedingt Weihnachten mit beiden Elternteilen feiern und lassen sich so allerlei einfallen, um diesen Wunsch wahr werden zu lassen. Emily mag die beiden Kinder sehr, denn sie kann ihren Wunsch gut nachvollziehen und sie lässt sich für deren Ziel einspannen. Dabei ahnt sie nicht, dass dieses Weihnachtsfest auch ihr Leben verändern wird.

Der jährliche Weihnachtsroman von Angelika Schwarzhuber ist für mich immer ein Must Read, denn er gehört für mich zu dieser Jahreszeit einfach dazu.
Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick in die Kindheit von Emily, 22 Jahre zuvor. Wir erleben Emily als zehnjähriges Mädchen mit ihren Geschwistern und ihren Eltern an Heiligabend, beschäftigt mit den Vorbereitungen für das Fest. Die Familie hat ganz bestimmte Traditionen, die in jedem Jahr gleich sind. Doch dann hat Emily ein Erlebnis, dass nicht nur dieses Weihnachtsfest sprengt sondern ihr auch die Lust und Freude an künftigen Weihnachtsfesten nimmt. Warum das so ist und erfährt man im Verlauf der weiteren Handlung, denn durch die Kinder wird Emily immer mehr mit ihren Erinnerungen an ihre eigene Kindheit konfrontiert.

Die Zwillinge haben so einige kreative Ideen, wie sie die Reise hinauszögern können und versuchen alles, damit auch ihr Vater nach Berchtesgaden reisen muss. Ihr erklärtes Ziel ist, dass sie gemeinsam mit beiden Eltern Weihnachten feiern möchten. Auch wenn die Eltern geschieden sind, haben sie einen guten, freundschaftlichen Kontakt zueinander und tun alles dafür, dass die Kinder stets Kontakt zu beiden Elternteilen haben. Emily ist verwundert über das gute Verhältnis der Eltern, Valentin und Hannah, denn sie ist selbst ein Scheidungskind und hat das anders erlebt.
Es war wirklich schön zu lesen, wie die Kinder ihre Ideen umsetzen und schließlich auch Emily auf ihre Seite ziehen können. Diese beginnt immer mehr das bevorstehende Fest durch die Augen der Kinder zu betrachten und verspricht zu helfen.
Aber das ist nicht das einzige Problem in dieser Familie. Die Mutter Hannah hat einen neuen Partner, der eine kleine Tochter hat. Diese ist sehr verschlossen und zurückhaltend, denn auch sie hat Kummer. Emily versucht auch auf sie zuzugehen und ihr zu helfen.

Die Reise nach Berchtesgaden gestaltet sich turbulent und spannend. Vor Ort erlebt man dann die Weihnachtsvorbereitungen in dem abgelegenen Haus im tief verschneiten Berchtesgadener Land.
Das Setting war nicht nur passend zur Handlung gewählt sondern vermittelt auch durch die verschneiten Berge die passende Atmosphäre für das Weihnachtsfest.
Ich war sehr gespannt, wie sich das alles entwickeln würde und habe gerne beobachtet, wie alle beteiligten Personen mit der Situation umgehen. Denn durch den Schnee sitzt auch Emily mit der Familie dort im Haus fest. Da war so allerlei los und die Autorin gibt uns Einblicke in das Gefühlsleben aller Beteiligten. Besonders Emily verändert dabei immer mehr ihren Blick auf Weihnachten und lässt sich von der Stimmung einfangen. Sie überdenkt aber auch ihre grundsätzliche Einstellung und trifft schließlich eine wichtige Entscheidung.

Besonders in Herz geschlossen habe ich natürlich die Kinder. Deren Vorfreude auf das Weihnachtsfest einerseits und ihr großer Wunsch, die ganze Familie um den Weihnachtbaum zu versammeln, ist schön dargestellt und hat mich berührt.
Zum Ende hin wird dann auch klar, warum das Buch den Titel „Die Weihnachtsfamilie“ trägt.
Im Anhang gibt es, wie oft bei Romanen von Angelika Schwarzhuber, Rezepte zu Gerichten, die in den Familien im Buch eine traditionelle Rolle spielen.

Dieser Weihnachtsroman hat mich berührt und mit seinen gut gezeichneten Figuren und dem lebendigen, herzlichen Schreibstil überzeugt. Man spürt, dass die Autorin auch Drehbücher schreibt, denn die Handlung zog wie ein Film vor meinem inneren Auge vorbei. Die winterliche Atmosphäre und die Weihnachtsstimmung haben mich eingefangen und in eine schöne Stimmung versetzt. Die Geschichte ist außerdem noch humorvoll, romantisch und hat mich von weißer Weihnacht träumen lassen. Und so hat mich Angelika Schwarzhuber wieder einmal mit ihrem Weihnachtsroman verzaubert, der alles bietet, was man von einem solchen Roman erwartet!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 02.11.2022

Wunderschöner Roman mit vielfältigen Themen, Romantik und viel Weihnachtsflair

Sternschnuppenfunkeln
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Die Künstlerin Laurel ist frisch geschieden und kehrt zurück in ihr Heimatdorf Middledip, wo ihre Schwester und ihre Nichte leben. Beide können ihre Unterstützung gebrauchen, denn ihre Schwester Rae leidet ...

Die Künstlerin Laurel ist frisch geschieden und kehrt zurück in ihr Heimatdorf Middledip, wo ihre Schwester und ihre Nichte leben. Beide können ihre Unterstützung gebrauchen, denn ihre Schwester Rae leidet an Agoraphobie und kann das Haus nicht mehr verlassen. Darunter leidet natürlich auch deren 14-jährige Tochter Daisy, die aber auch noch ein Problem in der Schule zu haben scheint.
So ist Laurel direkt sehr gefordert, nachdem sie wieder in Middledip lebt.
Als sie auf ihre Jugendliebe Grady trifft, werden Erinnerungen wach und auch die Schmetterlinge flattern wieder. Aber leider kommen auch die Erinnerungen an eine dunkle Nacht vor vielen Jahren wieder hoch, in der Laurel Opfer eines Übergriffs wurde, an dem Gradys Bruder Mac beteiligt war. Danach hatte sie Middledip fast fluchtartig verlassen, wird jetzt aber wieder mit dieser Vergangenheit konfrontiert.
Kann Laurel ihrer Schwester helfen und auch die Vergangenheit überwinden und mit Grady einen Neuanfang wagen?

Was sich zunächst nach einer seichten Liebesgeschichte anhören mag, ist viel mehr. Die Autorin verarbeitet hier Themen wie Agoraphobie, Mobbing, Missbrauch, Unfruchtbarkeit und die Aufarbeitung all dessen.
Dennoch ist es aber auch kein schwerer Roman, denn all diese Dinge sind eingebettet in Kleinstadtleben, Weihnachtsvorbereitungen und auch eine Liebesgeschichte.
Dabei hat die Autorin nach meinem Geschmack genau die richtige Mischung gefunden, die ernsten Themen nicht herunterzuspielen aber auch eine gewisse Leichtigkeit in die Handlung zu bringen.
So bietet die Geschichte Spannung, viel Emotionen, Romantik, etwas Humor und dazu auch eine Menge Weihnachtsflair.

Die Figuren sind alle gut gezeichnet und agieren glaubhaft. Besonders hervorzuheben sind hier natürlich die Hauptpersonen Laurel und Grady. Laurels innere Zerrissenheit gegenüber Grady, dem sie die Wahrheit über die schlimme Nacht vor vielen Jahren ersparen möchte ist gut bei mir angekommen. Daneben kümmert sie sich liebevoll um ihre Schwester und auch ihre Nichte. Die Schwester unterstützt sie bei der Überwindung ihrer Phobie und ihrer Nichte steht sie bei den Problemen in der Schule bei.
Grady ist ein sympathischer Charakter, der herzlich ist und ein Familienmensch. Aber auch er hat ein Problem mit seiner Ex-Partnerin, die das Ende der Beziehung nicht akzeptieren möchte.

Das Setting im fiktiven Middledip hat mir wieder sehr gut gefallen und es ist auch schon aus früheren Romanen der Autorin bekannt. Diese liebenswerte Kleinstadt erzeugt gleich ein Ambiente zum Wohlfühlen. Hier kennt man sich, steht zusammen und unterstützt sich auch gegenseitig.
Dazu kommen viele Aktionen und Vorbereitungen zum Weihnachtsfest, die eine schöne winterliche und heimelige Atmosphäre erzeugen.

„Sternschnuppenfunkeln“ ist ein herzerwärmender Roman mit einem sehr gelungenen Mix aus vielfältigen Themen, Romantik, Liebe und viel weihnachtlicher Stimmung. Der lebendige und gefühlvolle Schreibstil macht die Geschichte zu einem wunderschönen Wohlfühlroman für kuschelige Lesestunden!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 10.10.2022

Ergreifender und aufwühlender Roman im 2. Weltkrieg

Das Verschwinden der Sterne
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Dieser Roman erzählt in erster Linie die Geschichte von Jona, die als Kleinkind, als sie noch Inge hieß, aus ihrem Elternhaus in Berlin entführt wurde. Ihre Entführerin, eine rund 80-jährige Frau, hat ...

Dieser Roman erzählt in erster Linie die Geschichte von Jona, die als Kleinkind, als sie noch Inge hieß, aus ihrem Elternhaus in Berlin entführt wurde. Ihre Entführerin, eine rund 80-jährige Frau, hat „seherische“ Fähigkeiten und war der Meinung, dass Jona etwas Besonderes ist und dort nicht bleiben durfte. Sie geht mir ihr in die Wälder Osteuropas und erzieht sie im jüdischen Glauben. Außerdem bringt sie ihr alles bei, was man zum Überleben im Wald wissen muss, z. B. welche Pflanzen man essen kann, welche über eine Heilkraft verfügen usw. Sie zeigt ihr, wie man im Winter bei Kälte überleben kann und lehrt sie, keinem Menschen zu vertrauen. Als die alte Frau mit über 100 stirbt, ist Jona auf sich alleine gestellt. Inzwischen tobt bereits der zweite Weltkrieg und Jona trifft eines Tages im Wald auf Menschen, die Hilfe benötigen. Es stellt sich heraus, dass es Juden auf der Flucht sind, die in den Wäldern Schutz suchen und sich verstecken wollen. Sie berichten vom Krieg und all den schrecklichen Taten, die den Juden angetan werden. Doch es kommt zum Verrat und Jona muss fliehen, um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Sie landet ausgerechnet in einem von deutschen besetzten Dorf und es kommt zu einer schicksalshaften Begegnung, die sie fast aus der Bahn wirft.

Kristin Harmel hat hier einen sehr aufwühlenden, teilweise dramatischen und ergreifenden Roman vorgelegt.
Im ersten Teil erleben wir Jonas Entführung und ihre Kindheit und Jugend im Wald. Im zweiten Teil beginnt dann ihr Leben alleine im Wald und es kommt zur Begegnung mit den jüdischen Flüchtlingen.
Was sich dann entwickelt ist eine sehr spannende und fesselnde Geschichte, denn zum einen ist das Überleben im Wald nicht leicht und auch gefährlich und zum anderen kommt die Gefahr von außen dazu, denn die deutschen Soldaten dringen immer wieder in den Wald ein und sind regelrecht auf der Jagd nach den Flüchtlingen.
Jona macht eine große Entwicklung durch. Sie ist das Zusammenleben mit anderen Menschen ja nicht gewöhnt und hier kommt es auch zu Konflikten. Aber es gibt auch zarte Liebesbande, die sich entwickeln und die auf eine harte Probe gestellt werden. Mich hat beeindruckt, wie Jona meistens ihrem gesunden Menschenverstand und den Werten folgt, die ihr als Kind beigebracht wurden. Sie macht es sich förmlich zur Lebensaufgabe, den jüdischen Flüchtlingen zu helfen.

Die Handlung hat mich sehr gefesselt, denn sie ist in vielerlei Hinsicht spannend und auch dramatisch. Da geht es nicht nur um die Schwierigkeiten beim Überleben im Wald sondern auch um Konflikte innerhalb der Gruppe und eben das Kriegsgeschehen.
Ich war sehr gespannt, ob alle es schaffen würden, den Krieg im Wald zu überleben.

Während Jona und ihre Entführerin fiktive Figuren sind, hat die Autorin die Gruppen der jüdischen Flüchtlinge angelehnt an das Schicksal real existierender Gruppen, die seinerzeit tatsächlich vor den Deutschen in den Nalibocka-Wald geflohen sind, in der Hoffnung, hier den Krieg überleben zu können. Die meisten haben es auch tatsächlich geschafft.
In ihrer Anmerkung am Ende des Buchs erklärt Kristin Harmel ihre Recherchen, die sehr umfangreich waren. Sie konnte sogar, nachdem sie bereits einen großen Teil des Buchs geschrieben hat, mit einem Überlebenden sprechen, so dass sie viele Details in die Handlung einfließen lassen konnte.
Daher wirkt die gesamte Geschichte auf mich auch sehr authentisch und hat mich somit auch sehr berührt.

Kristin Harmel hat mit „Das Verschwinden der Sterne“ einen wunderschönen, aufwühlenden und ergreifenden Roman vorgelegt. Sie ist eine großartige Erzählerin und so lässt sich die Geschichte trotz all der Gräueltaten und Gefahren gut lesen. Durch Wendungen und Überraschungen bietet sie fesselnde Lesestunden und vermittelt die Botschaften, niemals zu vergessen aber auch die Hoffnung nie aufzugeben!
Mich hat Kristin Harmel wieder einmal begeistert!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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