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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Faszinierend düster

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Katharina Seck ist eine Meisterin der düsteren Fantasy und auch in dieser neuen Reihe zieht sie einen wieder tief hinein, in eine Geschichte voller Gefahren und Geheimnisse, die sie sprachlich umwerfend ...

Katharina Seck ist eine Meisterin der düsteren Fantasy und auch in dieser neuen Reihe zieht sie einen wieder tief hinein, in eine Geschichte voller Gefahren und Geheimnisse, die sie sprachlich umwerfend transportiert.
Die Idee ist grandios. Dunkeldornen als Quell düsterer Magie, deren Anbau aber nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen ausbeutet. Neben den unterhaltsamen Aspekten, die natürlich im Vordergrund stehen, gefällt mir diese moralische Komponente, die einen zum Nachdenken anregt. Wie weit geht man? Wie viel ist ein Menschenleben wert? Und noch viele weitere Fragen tauchen beim Lesen auf und heben diesen Roman damit auf unterschiedliche Ebenen. Doch neben der Message, die man zwischen den Zeilen finden kann, gibt es noch viel mehr zu entdecken. Hierbei muss man vor allem die Figuren hervorheben. Besonders Protagonistin Opal hat es mir angetan. Sie ist stark und mutig, musste schon viele Schicksalsschläge erdulden, hat sich aber dennoch immer wieder aufgerappelt und weitergemacht. Natürlich wirkt sie das ein oder andere Mal ein wenig naiv, aber das macht sie unglaublich menschlich und bringt ihr tatsächlich noch mehr Sympathiepunkte ein. Die anderen Akteure sind nicht so leicht zu durchschauen. Was sind ihre Intentionen, wonach streben sie und was sind sie bereit für ihre Ziele zu opfern? Dadurch bleibt die Story sehr geheimnisvoll, man stellt immer wieder neue Theorien auf und versucht die einzelnen Figuren auf dem Schachbrett zu positionieren. Doch pfiffige Twists wirbeln schnell die bereits aufgestellten Thesen durcheinander und es bleibt einem nicht anderes, als weiterzulesen, weiter zu fiebern und sich tiefer in diese Welt voller Gefahren und Geheimnissen ziehen zu lassen.
Ich bin nach dem Ende jedenfalls froh, dass der nächste Band schon recht zeitnah erscheint, denn ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Verdammt gut

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Auch wenn mich das Cover sofort in seinen Bann gezogen hat – es ist wirklich ein Traum – war ich anfangs ein wenig unsicher, ob mir die Story gefallen wird. Wie hoch ist der Anteil Romantik? Wird mich ...

Auch wenn mich das Cover sofort in seinen Bann gezogen hat – es ist wirklich ein Traum – war ich anfangs ein wenig unsicher, ob mir die Story gefallen wird. Wie hoch ist der Anteil Romantik? Wird mich die Geschichte packen? Doch all meine Bedenken waren unbegründet. Das Buch ist der Knaller.
Dass mir sowohl Sprache als auch Still gefallen werden, davon war auszugehen, denn schon andere Werke der Autorin konnten mich dahingehend überzeugen. Und auch diesmal hat sie wieder Bilder in meinen Kopf gemalt und mich in eine faszinierende Welt voller Magie entführt.
Doch das eigentliche Highlight sind für mich die Figuren. Natürlich ist die Story spannend, sind die Zusammenhänge grandios ausgearbeitet und lassen einen beinahe bis zum Schluss rätseln, wie alles zusammenhängt, doch Protagonistin Kaya hat mich direkt für sich gewonnen. Sie ist selbstbewusst, wortgewandt, mutig und stark. Sie hat ein Herz aus Gold und setzt sich gern für Schwächere ein, was mir unglaublich gut gefällt, sie aber manchmal auch in Schwierigkeiten bringt. Und auch wenn sie meine Favoritin ist, stehen die anderen Akteure ihr in nicht sehr viel nach.
Alles in allem ist dies ein genialer Dilogie-Auftakt, der auch ohne Vorkenntnisse der anderen beiden Reihen, die in den Nachbarreichen spielen, gelesen werden kann. Ich bin begeistert und kann die Fortsetzung kaum abwarten und ja, dieses Buch ist ein Lesehighlight 2022.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

düsterer Lesegenuss

Book of Night
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Holly Black ist eine Meisterin düsterer Fantasyromane. Natürlich war ich neugierig auf das Buch, das als erster Roman für Erwachsene beworben wird. Zugegeben, für mich hätte schon die Optik gereicht, um ...

Holly Black ist eine Meisterin düsterer Fantasyromane. Natürlich war ich neugierig auf das Buch, das als erster Roman für Erwachsene beworben wird. Zugegeben, für mich hätte schon die Optik gereicht, um es lesen zu wollen, doch auch die Inhaltsangabe macht Lust auf mehr. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Schon direkt im ersten Kapitel erschließt sich, warum betont wird, es sei für Erwachsene. Der Ton ist rauer und das Setting fernab von Glitzer und Glamour. Die Gefahr ist irgendwie latent spürbar und es geht schon auch derber zur Sache (in sämtlichen Bereichen). Kurz gesagt: herrlich düster.
Erzählt wird uns die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Charlie Hall, die mit ihrer Vergangenheit und ihren Talenten wohl eher in die Kategorie Antagonist passt, doch sie wächst einem unglaublich schnell ans Herz und man verzeiht ihr doch gern die moralisch nicht einwandfreien Fehltritte, schließlich will sie es ja besser machen. Allerdings lässt die Welt, in der sie lebt nicht sehr viel Spielraum. Es ist hart, ohne Tricksereien und Betrügereien zu überleben und wenn man dann noch den wirklich gefährlichen Leuten in die Quere kommt – und sei es nur aus Versehen – wird es noch härter. Aber auch spannender. Die Story hatte eine Art Sogwirkung auf mich, hat mich kaum mehr losgelassen. Die Sache mit den Schatten ist faszinierend. Bereits mit dem Prolog rätselt man, wie das alles zusammenhängt. Nach und nach fügen sich die einzelnen Teile zusammen und nicht alle Winkelzüge habe ich so kommen sehen. Auch bei den Figuren gab es einige Überraschungen, denn niemand ist wirklich nur gut. Sie sind alle facettenreich, tragen viele Geheimnisse in sich und werden von ihren eigenen Wünschen getrieben.
Aber langer Rede kurzer Sinn: Mir hat das Buch extrem gut gefallen. Es ist abwechslungsreich, voller Mysterien und Geheimnisse und der Spannungsbogen wird bis zum Schluss oben gehalten. Ich hoffe, die Autorin schreibt mehr Fantasyromane für Erwachsene. Mich hat sie überzeugt (was nicht heißen soll, ich würde ihre Jugendfantasy verschmähen).

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Echt genial

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Da mir das Cover nicht zugesagt hat, war ich anfangs skeptisch, ob die Story mich wirklich packen wird. Doch der Klappentext war einfach zu verführerisch, weshalb ich den Versuch wagte. Zum Glück, denn ...

Da mir das Cover nicht zugesagt hat, war ich anfangs skeptisch, ob die Story mich wirklich packen wird. Doch der Klappentext war einfach zu verführerisch, weshalb ich den Versuch wagte. Zum Glück, denn die Geschichte, die mich erwartet hat, ist dermaßen gut, dass mir tatsächlich wegen der Optik ein Schmankerl entgangen wäre.
Erzählt wird aus zwei Perspektiven, die sich abwechseln. Dadurch lernen wir Nimh, die letzte Göttin, die auf der Erde (im Unten) lebt, und North, der Prinz und zukünftige Thronfolger, der in einer in der Luft schwebenden Welt lebt. Beide Welten sind strikt voneinander getrennt, doch es ranken sich viele Mythen darum, wie wir schnell lernen. Durch einen Zufall oder eine Prophezeiung kollidieren diese zwei konträren Völker nun und eine spannende, aber auch lebensgefährliche Reise beginnt, die so einige Hürden bereithält …
Wie ihr sicher merkt, möchte ich tatsächlich nicht mehr vom Inhalt preisgeben, denn ihr solltet selbst die unterschiedlichen Lebensweisen der beiden Völker, deren Kultur und Glauben kennenlernen, ebenso wie die Figuren, die mich unglaublich fasziniert haben. Gerade North und Nimh sind Sympathieträger, doch es gibt noch viele weitere Personen, die mit ihrer Art der Geschichte Würze verleihen (auch wenn man nicht immer sicher ist, ob das nun gut oder schlecht ist).
Mein Eindruck ist, wie bereits gesagt, extrem positiv. Ein toller Einstieg in eine fantastische Welt, die so viel hergibt. Ich bin mir sicher, auch im zweiten Teil werden wir wieder auf unsere Kosten kommen und ich bin schon sehr gespannt, wie sich die einzelnen Puzzleteile fügen. Wer dystopische Fantasygeschichten mit einem Hauch Romantik liebt, wird bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Ein Highlight

Liber Bellorum. Band III
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Das gleichzeitig langersehnte, dennoch aber auch gefürchtete Ende. Warum gefürchtet, weil die Geschichte damit erzählt ist. Und bei dieser Reihe ist das wirklich schade, denn sie ist so komplex, facettenreich ...

Das gleichzeitig langersehnte, dennoch aber auch gefürchtete Ende. Warum gefürchtet, weil die Geschichte damit erzählt ist. Und bei dieser Reihe ist das wirklich schade, denn sie ist so komplex, facettenreich und tiefgründig aufgebaut, dass man sich darin verlieren kann. Das ist auch ein Grund, warum ich einige Zeit verstreichen lassen musste, um meinen Eindruck in Worte zu fassen. Dieser letzte Teil ist zwar der kürzeste der Reihe, doch er ist für mich am komplexesten und dichtesten. Warda Moram ist eine Wortkünstlerin. Sie entführt uns in eine Welt aus Gut und Böse, zumindest lässt sie uns das auf den ersten Blick glauben. Doch sie ist eine Meisterin der Zwischentöne. Keine Figur ist nur das eine. Sie zeigt Abgründe auf, spielt mit unserer Phantasie, lässt uns rätseln und überrascht doch immer wieder mit Twists, die man so nicht erwartet hat. Man kann sich nie wirklich sicher sein, ob man richtig liegt. Anfangs war es etwas befremdlich, dass ich nur temporär Sympathien aufbauen konnte, das hat sich bis zum Schluss so durchgezogen, ist für mich aber kein wirklicher Kritikpunkt, denn sie sind so, wie sie konzipiert wurden, in sich komplett stimmig. Mir gefällt, dass unter der Oberfläche so viel mehr zu entdecken ist und kein klassisches Held/Antiheld-Konstrukt gefahren wird, was sich auch im Ende spiegelt, dass mich ein wenig ratlos zurückgelassen hat, auch wenn es tatsächlich keine andere logische Alternative gab.
Letztlich kann ich nur den Hut ziehen. Diese Reihe ist mindblowing. Ja, ich könnte noch zig andere Superlative finden, doch ich denke, dieses Epos hat es verdient, selbst entdeckt zu werden, denn ich bin mir sicher, es gibt so viele unterschiedliche Blickwinkel, aus denen man diese Bücher entdecken und erleben kann. Ich werde mit Sicherheit irgendwann auch noch einmal zu ihnen greifen und sie erneut lesen, denn ich könnte mir gut vorstellen, dass mir bei meiner Lektüre einige Nuancen entgangen sind, die sich dann aber perfekt ins Gefüge finden.

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