Ich fand die Idee und das Ende super, davor hatte ich Probleme
Einige Zeit nach dem Tod ihrer Oma schickt das Pflegeheim ein paar ihrer Sachen an ihre Familie. Abby findet darunter einen Stapel Briefe, die sie in ihrem Alter mit einem jungen Mann auf Nantucket ausgetauscht ...
Einige Zeit nach dem Tod ihrer Oma schickt das Pflegeheim ein paar ihrer Sachen an ihre Familie. Abby findet darunter einen Stapel Briefe, die sie in ihrem Alter mit einem jungen Mann auf Nantucket ausgetauscht hat. Da ihre Freundinnen alle den Sommer woanders verbringen und ihre Beziehung in die Brüche gegangen ist, beschließt Abby ihren Sommer auf der Insel zu verbringen und mehr über diesen Mann und seine Beziehung zu ihrer Oma herauszufinden. Gleichzeitig erhofft sie sich, mehr über ihre Wurzeln zu erfahren, denn ihre Oma kam mit nur vier Jahren in die USA, auf der Flucht vor dem Nazi-Regime. Ihre Eltern überlebten die Verfolgung nicht – aber vielleicht gibt es ja doch noch irgendwo Verwandte? Auf der Insel lernt sie Noah kennen, den Enkel des Briefeschreibers, der allerdings mit aller Macht verhindern will, dass Abby Staub aufwirbelt und Chaos in seiner Familie stiftet. Wird Abby die Wahrheit erfahren?
Ich fand die Grundidee echt interessant. Wie Abby nach den Spuren und der Vergangenheit ihrer Oma sucht und vor allem, was am Ende dabei herauskommt. Man bekommt auch einiges an Wissen vermittelt, das einem so nicht bekannt war.
Leider waren mir aber die Protagonisten einfach zu jung in ihrem Handeln und Denken.
Abby und Noah sind anfangs wie Katze und Hund. Sie giften sich an, er versucht sie zu verjagen, aber Abby bleibt stur. Sie keifen sich an, streiten und fühlen sich doch irgendwie voneinander angezogen. Leider fand ich hier schon einiges einfach zu drüber. Zu Teenie und zu übertrieben. Irgendwann schlagen die Gefühle ins Gegenteil um und ab da verschiebt sich auch der Fokus des Buches in Richtung des Familiengeheimnisses.
Ich fand es interessant, wie Abby den Spuren nachging und teilweise exzessiv recherchierte, aber Noahs Familie ging mir da teilweise wirklich auf die Nerven. Sie mauern größtenteils und stempeln Abby als Störenfried ab. Das fand ich schon teilweise ziemlich heftig.
Die Auflösung, was dahintersteckte und das Ergebnis von Abbys Suche fand ich sehr gut und interessant. Hier werden teilweise wichtige Themen behandelt.
Was ich dagegen sehr schade fand, war, wie das Teenie-Drama dann durch die Decke ging.
Fazit: Ich fand die Grundidee super, aber mit der Umsetzung hatte ich meine Probleme. Mir waren beide Abby und Noah zu jung, zu Teenie. Gerade Abby neigt zu vorschnellen Handlungen und tickt gern mal aus. Ich kann verstehen, dass sie wütend ist, aber das Ausmaß ihrer Wut lässt jedes Maß vermissen.
Ich kann auch Noahs Standpunkt einerseits sehr gut verstehen, andererseits neigt er auch zu einseitigem Handeln.
Mir gefiel die Auflösung am besten, der Teil war wirklich toll und auch das Ende gefiel mir gut. Der Rest des Buches war weniger meins. Mir waren die Protagonisten einfach zu jung und zu Teenie. Vor allem, wenn das Drama hochgedreht wurde, hat mich das Buch verloren. Von mir bekommt es 2,5 Sterne.