Ein süßes Lehrstück für Jung und Alt
Charlie und die SchokoladenfabrikBestimmt sind euch in den Buchhandlungen die vielen Bücher von Roald Dahl aufgefallen. So erging es mir jedenfalls. Lauter Klassiker, die neu aufgelegt, übersetzte und illustriert wurden. Da war ich sofort ...
Bestimmt sind euch in den Buchhandlungen die vielen Bücher von Roald Dahl aufgefallen. So erging es mir jedenfalls. Lauter Klassiker, die neu aufgelegt, übersetzte und illustriert wurden. Da war ich sofort Feuer und Flamme. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für “Charlie und die Schokoladenfabrik” entschieden. Auch, aber nicht ausschließlich, aufgrund der gelungenen Verfilmung mit Johnny Depp.
Es geht um den jungen Charlie, der mit seinen Eltern und den Großeltern in einer windschiefen, alten Hütte lebt. Die Familie ist sehr arm. Einmal im Jahr, an Charlies Geburtstag, legen sie alles Geld zusammen, um ihm eine Tafel von Willy Wonkas Schokolade zu kaufen. Der Schokoladenfabrikant ist berühmt für seine leckeren Kreationen. Doch seit es in seiner Fabrik vermehrt zu Werksspionage kam, hat er sämtliche Angestellten entlassen und lebt völlig zurückgezogen. Umso aufregender ist es, als Willy Wonka plötzlich verkündet, er würde die Tore seiner sagenumwobenen Fabrik für eine Handvoll Auserwählter öffnen und sie höchstpersönlich herumführen. Ein wahrer Sturm auf die heiß begehrten Tickets, die sich in Wonkas Schokoladentafeln verbergen, entbrennt.
Fünf Kinder stehen letztlich als Gewinner fest und erleben ein fantastisches, absolut schräges Abenteuer. Abgesehen von Charlie, der bescheiden und herzensgut ist, sind die anderen Kinder schrecklich unsympathisch. Sie sind gierig, verwöhnt, arrogant und egoistisch. Natürlich wird alles überspitzt dargestellt. Auf die Art ist es ein großartiges Lehrstück für Kinder, aber auch für Erwachsene, die eventuell ihre Erziehungsmethoden hinterfragen sollten.
Farbenfrohe Illustrationen von Süßigkeiten ergänzen die turbulente Handlung. Die Gestaltung der Figuren ist schlicht und wirkt oft nur grob skizziert. Die Mimik ist zwar ausdrucksstark, wirkt auf mich aber meist fratzenhaft. Das ist sicherlich Geschmackssache.
Dagegen hat mir der Schreibstil und der Handlungsaufbau hervorragend gefallen. Die Führung durch die Schokoladenfabrik wird spannend und mit humorvoller Fantasie geschildert. Angefangen bei den Umpa-Lumpas, kleinen sonderbaren Wesen, die Schokolade und allerlei technisches Equipment herstellen, und überaus lehrreich das Schicksal der Satansbraten besingen.
Die Geschichte um den liebenswerten Charlie und seinen Ausflug in Willy Wonkas skurrile Schokoladenfabrik ist auf jeden Fall empfehlenswert für junge Leser ab 8 Jahre. Aber auch Erwachsene können getrost zu diesem Buch greifen und in Willy Wonkas süße Schokoladenwelt eintauchen.
Ein schokoladiges Dankeschön an den Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!