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SaintGermain

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2017

humorvoll und informativ

Das Fetisch-Experiment
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Bei dem Begriff Fetisch denken Sie an Dominas, Lack & Leder und Fesselspiele? An schmutzige Hausfrauenfantasien? Fetisch ist viel mehr. Fetisch ist anders. Eine bizarre Welt, die nur wenige wirklich kennen. ...

Bei dem Begriff Fetisch denken Sie an Dominas, Lack & Leder und Fesselspiele? An schmutzige Hausfrauenfantasien? Fetisch ist viel mehr. Fetisch ist anders. Eine bizarre Welt, die nur wenige wirklich kennen. Zwei Journalisten tauchen ein in diese Welt. In einem extremen Selbstversuch kreieren sie die 18-jährige Schülerin Tina, die in einschlägigen Internetforen zunächst ihre getragene Unterwäsche und andere harmlose Dienstleistungen anbietet. Doch die Wünsche der Kunden werden immer ausgefallener und skurriler. Ein Manager, der Urin trinkt. Ein Lehrling, der in die Hoden getreten werden möchte. Ein Architekt, dessen Fetisch es ist, Geld zu verschenken. Oder ein Banker, der als Sklave seiner Herrin dienen will. Wer sind diese Menschen, die bereit sind, viel Geld für ihre heimlichen Begierden auszugeben? Welche Fetische leben sie im Verborgenen aus? Folgen Sie den beiden Journalisten, die physische und psychische Grenzen überschreiten, um in eine Welt einzutauchen, die fasziniert und schockiert zugleich.

Sehr informatives Buch über ein Experiment, das 2 "Journalisten" anstellen, um mehr über Fetische zu erfahren.

Ich konnte das Buch an einem Tag lesen, da es informativ, spannend und humorvoll geschrieben war. Beide Autoren verstehen ihr Handwerk.

Was mir allerdings aufgefallen ist:

- Die Schrift auf dem Buchrücken (schwarz auf bordeauxrot) ist sehr schwer zu lesen.

- Viktor wirkt auch im Buch oft neugierig und schreibt er würde auch gerne mal so etwas machen, amer es melden sich eigentlich nur Männer für Fetische und schließlich will keine Frau getragene Boxershorts von einem Mann (so wie es viele Männer von Tina alias Caroline) wollen - und gerade damit begann ja die Geschichte - mit getragenen Höschen Geld zu verdienen. Obwohl ich selbst keinem Fetisch anhänge, könnte ich mir vorstellen, dass sicher auch Viktor seine getragenen Shorts oder Slips verkaufen hätte können - schließlich gibt es auch homosexuelle Männer. Keine Frage, Viktor ist definitiv nicht schwul, aber schließlich war auch Caroline keine Domina und unter den gleichen Regeln - Anfassen verboten - doch sicher auch für Viktor durchzuführen, um sich sein Geld zu "verdienen".

- Leider wurden nur einige Fetische weitreichend behandelt, einige kurz im Epilog, manche - die mir noch eingefallen wären - gar nicht.

Nichtsdestotrotz: Humorvolles, informatives Buch über Fetische - absolut nicht abwertend und absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Kroner ermittelt - Teil 3

Apostelwasser
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Eine Dreifachkreuzigung am Ufer der Ilz erschüttert ganz Passau. Ist es das Werk eines Irren? Kriminalhauptkommissar Kroner macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Doch jemand ist nicht an der Aufdeckung ...

Eine Dreifachkreuzigung am Ufer der Ilz erschüttert ganz Passau. Ist es das Werk eines Irren? Kriminalhauptkommissar Kroner macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Doch jemand ist nicht an der Aufdeckung der Morde interessiert, und das Dickicht aus Schweigen und Scheinheiligkeit, durch das sich Kroner kämpfen muss, scheint undurchdringlich . . .Eine Geschichte von Martyrium, Schweigen und Vergeltung, behutsam und eindringlich erzählt.

Das Cover des Buches ist sehr schön und sofort auffallend.

Kroner ermittelt bereits das 3. Mal - allerdings das erste Mal für mich. Trotzdem kam ich sofort in die Geschichte rein. Natürlich versteht man die eine oder andere Sache (z.B. Bens Schwester) besser, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat.

Obwohl es in diesem Niederbayern-Krimi um ein sehr ernstes Thema geht - Kindermissbrauch durch die Kirche bzw. dessen Vertuschung) kann dieser Krimi auch mit einigen humorigen Szenen aufwarten.

Auch die Dialektsprache trug viel dazu bei - auch für mich als Österreicher waren einige Begriffe neu. Dafür waren am Ende des Buches allerdings einige Wörter erklärt - auch dies humorvoll.

Die Spannung wurde in diesem Krimi kontinuierlich aufgebaut, obwohl das Motiv eigentlich klar ist. Mit der Aufklärung des Falls konnte mich die Autorin trotzdem überraschen.

Die Personen und Orte sind sehr gut beschrieben - insgesamt ein sehr guter Schreibstil.

Fazit: Absolut empfehlenswerter Regionalkrimi, dem es an nichts fehlt.

Veröffentlicht am 10.07.2017

spannender Psychothrill

Niemand sieht mich kommen
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Doktor Eric Parrish ist Chef der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses in Philadelphia. Seit er sich von seiner Frau getrennt hat, kümmert er sich umso intensiver um seine Tochter Hannah. Erstaunt ...

Doktor Eric Parrish ist Chef der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses in Philadelphia. Seit er sich von seiner Frau getrennt hat, kümmert er sich umso intensiver um seine Tochter Hannah. Erstaunt muss er feststellen, dass seine Frau ihr gemeinsames Haus verkaufen will und auch schon einen neuen Lebenspartner hat. Endgültig aus den Fugen gerät die Welt des Psychiaters, als er den siebzehnjährigen Max als Patienten annimmt. Die Großmutter des Jungen ist sterbenskrank, und er gesteht Eric, ein Mädchen zu stalken. Wenig später wird dieses Mädchen ermordet, und ausgerechnet Eric ist der Letzte, der sie lebend gesehen hat. Als eine überaus attraktive Medizinstudentin, die ihn seit längerem mit ihren Avancen verfolgt, ihn bei der Klinikleitung der sexuellen Belästigung anklagt, begreift Eric, dass es jemand auf ihn abgesehen hat und ihn vernichten will

"Niemand sieht mich kommen" ist mein erstes Buch der amerikanischen Autorin Lisa Scottoline, die bereits auf zahlreiche Veröffentlichungen zurückblicken kann. Sie wird als "Meisterin des Thrillers" angepriesen und entsprechend groß waren meine Erwartungen.

Das Cover des Buches zeigt einen blutroten Rorschachtest mit 2 Personen darin, was sehr schön aussieht und auch passend ist, da es in dem Buch ja um einen Psychiater geht.

Das Buch heißt im Original "Every Fifteen Minutes", was mir persönlich treffender zum Buch erschien, als der deutsche Titel.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, die Protagonisten wurden sehr gut dargestellt.

Ich empfand das Buch als äußerst spannend und kurzweilig. Obwohl ich sehr viele Thriller lese, konnte mich dieses Buch absolut überraschen, da ich nie auf die Lösung gekommen wäre. Auch die ganzen Wendungen konnten mich immer wieder fesseln.

Neben einigen (wenigen) Rechtschreib-/Grammatikfehlern fiel mir folgendes auf:

- In Kapitel 47 wird aus Howard Stern plötzlich Howard Stein.

- Dass Peg der Kosename von Mararet ist, weiß kaum jemand außerhalb der USA.

- Eric findet über Facebook Renee´s Freunde heraus, darunter zählt er auch Todd auf. Einige Seiten später steht aber, dass Todd nicht in der Freundesliste von Reneé war.

Fazit: Absolut spannender, kurzweiliger Thriller, der auch Einblicke in den (psychiatrischen) Klinikalltag gibt und den ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 10.07.2017

spannende Geschichte

Die Wahrheit der letzten Stunde
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Die Ehe von Mariah und Colin White ist gescheitert. Ihre siebenjährige Tochter Faith reagiert zunächst mit Schweigen, beginnt aber bald mit einer unsichtbaren Beschützerin zu reden. Als Faith übersinnliche ...

Die Ehe von Mariah und Colin White ist gescheitert. Ihre siebenjährige Tochter Faith reagiert zunächst mit Schweigen, beginnt aber bald mit einer unsichtbaren Beschützerin zu reden. Als Faith übersinnliche Fähigkeiten entwickelt, geraten Mutter und Tochter ins Zentrum eines aufdringlichen Medieninteresses. Nur Ian kommt ihnen zur Hilfe, ein gewiefter Reporter, der sich jedoch Hals über Kopf in Mariah verliebt, was die Dinge nicht einfacher macht … Eine meisterhaft erzählte Geschichte über Wahrheit und Zweifel.

Ich finde dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Es ist sehr realistisch geschrieben. Immer wenn man denkt, man wüsste, wie es weitergeht, passiert etwas Unerwartetes. Auch das Ende überrascht. Ein Buch, welches ich kaum aus der Hand legen konnte und mich dazu bewog, mir weitere Bücher dieser Autorin zuzulegen.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Die absurdesten Gesetze

Nackt duschen - streng verboten
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Im Paragraphendschungel von Absurdistan Wer hat sich nicht schon mal über hiesige Paragraphenwut beschwert oder den Amtsschimmel zum Teufel gewünscht? Wohl jeder, aber dass es noch schlimmer geht – andere ...

Im Paragraphendschungel von Absurdistan Wer hat sich nicht schon mal über hiesige Paragraphenwut beschwert oder den Amtsschimmel zum Teufel gewünscht? Wohl jeder, aber dass es noch schlimmer geht – andere Länder, andere Sitten –, zeigt dieses Buch über verrückte Gesetze aus aller Welt. So ist es in Florida verboten, nackt zu duschen, und in Usbekistan darf man aus moralischen Gründen kein Billard spielen. Von „amüsant“ bis „unglaublich“ über „gar nicht mal so blöd“ dürften die Reaktionen in einer Small-Talk-Runde auf diese Fundgrube juristischer Kreativität reichen. Denn nach Lektüre dieser gar nicht trockenen Gesetzessammlung mutiert jeder zum unterhaltsamen Experten für „Gesetze-die-die-Welt-nicht-braucht“.

Dr. Roman Leuthner stellt in diesem Büchlein die verrücktesten Gesetze der Welt vor.
Er erläutert vorab, wie die Gesetze in der Neuen Welt entstehen und welchen tieferen Sinn sie haben. Anschließend liest man zunächst aberwitzige Gesetze aus den USA.
So ist es Männern in Miami verboten, sich mit einer sichtbaren Erektion in der Öffentlichkeit blicken zu lassen. Welche Konsequenzen ziehen Männer daraus, insbesondere im Sommer? In New Mexiko ist es Frauen verboten, sich mit unrasiertem Gesicht und unrasierten Beinen in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Dieses Gesetz sollte man auch bei uns einführen. Alle Ästheten werden begeistert " Hurra! " rufen.
In Vermont dürfen Frauen ohne schriftliche Erlaubnis ihrer Ehegatten kein künstliches Gebiss tragen. Fragt man sich doch wieso? Mir fallen nur zwei Gründe ein.
In Alaska wiederum ist Elchen per Gesetz untersagt, auf den Bürgersteigen der Stadt der geschlechtlichen Liebe nachzugehen. Ich wusste bislang nicht, dass Elche lesen können.
Hochinteressant sind die Gesetze in Florida. Dort ist beim Sex nur die Missionarsstellung erlaubt. Die Brüste einer Frau zu küssen oder Oralverkehr mit ihr auszuüben ist streng verboten. Ferner ist es ein Verbrechen nackt zu duschen. Worin liegt der Sinn sich bekleidet zu duschen? Möchte man auf diese Weise seine Kleider reinigen? Dass solche Verbote Perversitäten Vorschub leisten, zeigen zwei weitere Gesetze aus Florida. Dort ist es nämlich untersagt mit einem Stachelschwein sexuell zu verkehren und öffentliche Mülleimer sexuell zu belästigen. Offenbar sind solche Fälle dort vorgekommen.
In North Carolina ist die Masturbation gesetzlich verboten und in Virginia darf laut Staatsgesetz Sex nur im Dunkeln stattfinden. Es ist eine Pflicht, dass das Licht unbedingt gelöscht wird. Außer der Missionarsstellung sind alle Stellungen verboten.
Ob sich jemand wagt diese beiden letzt genannten Gesetze zu übertreten? Wie hoch ist das Strafmaß?
Den tieferen Sinn eines Gesetzes aus Pennsylvania habe ich bislang noch nicht durchschaut, wonach es streng verboten ist, sich hinzusetzen, während man seinen Rasen mit einem Schlauch wässert.
In Kalifornien ist es Frauen verboten mit einer Haushaltsschürze zu fahren. Was mag der Grund sein?
In Maine gibt es ein Gesetz, das verbietet aus einem Flugzeug auszusteigen, während es fliegt. Wer erlässt solche Gesetze?
In New Jersey ist Männern während der Fischfangsaison das Stricken verboten. Ist es nicht ökonomisch sinnvoll beim Angeln einen Pulli zu stricken?
Man wird auch über Gesetzestexte aus Australien, Kanada , Asien und Südamerika informiert.
So kann ein Ehemann in Uruguay, wenn er seine Frau mit einem Liebhaber inflagranti ertappt, den Liebhaber und seine untreue Frau umbringen oder alternativ den Liebhaber kastrieren. Eine interessante Variante des Machismo.
Man liest auch eine Reihe abstruser Gesetze aus der alten Welt. Ich erspare mir an dieser Stelle auf deutsche Gesetze näher einzugehen, sondern wundere mich stattdessen über die Esten. Bei denen ist es nicht erlaubt, während der körperlichen Liebe Schach zu spielen.
Fragt man sich, was dagegen spricht?
Dass in französischen Zügen das Küssen verboten ist, hätte ich bislang nicht angenommen. Dieses Gesetz kann von keinem Franzosen erlassen worden sein.
In Italien können Männer, die öffentlich einen Rock tragen, verhaftet werden und in England dürfen zwei Männer in einem Haus nur Sex miteinander haben, wenn sich keine weiteren Personen dort aufhalten.
Niemals hätte ich geglaubt, dass die freien Ungarn laut Gesetz das Licht beim Sex löschen müssen. Vermutlich hält sich keiner dran.

Eine sehr amüsante Lektüre, wenn man sich für die Abgründe und Aberwitzigkeiten menschlicher Regelungswut interessiert.