Cover-Bild Frau mit Messer
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 19.10.2022
  • ISBN: 9783550201509
Byeong-mo Gu

Frau mit Messer

Roman | Der Bestseller aus Südkorea - Frau mit Hund, kinderlos, kurz vor dem Ruhestand, sucht neues Leben, Beruf: Auftragsmörderin
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Wieviel James Bond steckt in einer Frau Anfang sechzig?

Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer hat, mit dem sie umzugehen weiß. Seit 40 Jahren tötet sie eiskalt im Auftrag anderer. Immer ist sie entkommen. Doch das Altern lässt sie ein wenig softer werden. Plötzlich gibt es Menschen, die sie schützenswert findet, und das, nachdem sie genau das ihr Leben lang vermieden hat. Und kaum ist das Visier unten, nehmen ihre Verfolger ihre Spur auf.

Feministische literarische Spannung — elektrisierend, originell und voller Witz. 


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2022

Was will es sein?...

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Dafür dass die Geschichte in Südkorea handeln soll, ist sie wenig koreanisch. Oder ich habe dies falsch verstanden. Viele der Namen sind englischer Abstammung und geben wenig über den wirklichn Handlungsort ...

Dafür dass die Geschichte in Südkorea handeln soll, ist sie wenig koreanisch. Oder ich habe dies falsch verstanden. Viele der Namen sind englischer Abstammung und geben wenig über den wirklichn Handlungsort preis. So erging es mir beim lesenmit der Protagonistin. Hornclaw ist eine ältere Dame, die als “Schädlingsbekämpferin” arbeitet. Im Grunde ist sie eine Auftragskillerin, die plötzlich von einem Kollegen oder Konkurenten gejagdt wird.

Die Geschichte plätschert vor sich hin, wenngleich der Anfang sehr gesellschaftskritisch war: Eine junge schwangere Frau wird heruntergemacht weil sie sich setzen möchte. Dies ist keine so unbekannte Szene, wenn man sich näher mit asiatischen Kulturen auseinandersetzt. Die junge Frau wird als verweichlicht dargestellt und keiner der Umstehenden hilft ihr. Dies ist einer der zwei prägnanten Szenen für mich. Die andere ist die, als der Junge nach Hause kommt und die Killerin seiner Eltern überrascht. Die Szene ergibt ein Bild aus den Kontrasten weiß und schwarz sowie das rote Blut und die rosanen Kirsch- oder Pfirsichblüten. Ich konnte die Szene vor meinem inneren Auge sehen.

Leider waren dies schon die einzigen Momente, die hängen geblieben sind. Der Schreibstil war ein wenig monoton und die Geschichte plätscherte vor sich hin und war gleichzeitig zähflüssig, da keine Ermittlungsarbeit vorkam oder die Verfolgung richtig Fahrt aufgenommen hat das Ende war dann plötzlich zu abrupt und nicht ganz greifbar.

Letztendlich war weder die Geschichte noch die Protagonistin wirklich greifbar. Das Cover besticht durch seine Farben, passt auch zu der farblosen oder gesichtslosen Potagonistin. Es ist nicht eindeutig, wo die Geschichte handeln soll und was sie wirklich sein möchte: Ein Agentenroman, ein Krimi, eine Gesellschaftskritik?

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Was passiert mit einer alternden Auftragskillerin, wenn sie über 60 Jahre alt ist?

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Die 65-jährige Hornclaw führt auf den ersten Blick ein unauffälliges Leben. Sie ist einsam und lebt alleine, abgesehen von ihrem ebenfalls alternden Hund. Was sie von anderen Frauen in ihrem Alter unterscheidet, ...

Die 65-jährige Hornclaw führt auf den ersten Blick ein unauffälliges Leben. Sie ist einsam und lebt alleine, abgesehen von ihrem ebenfalls alternden Hund. Was sie von anderen Frauen in ihrem Alter unterscheidet, ist, dass sie noch arbeitet und dass sie keinen normalen Beruf ausübt. In den letzten 45 Jahren hat sie sich im Umgang mit Waffen, körperlichem Training und Überwachungsfähigkeiten geübt. Sie hat gelernt, unterzutauchen oder in einer Menschenmenge unbemerkt zu bleiben, sie ist nämlich eine Auftragsmörderin. Doch sie ist nicht mehr die erfolgreiche und gefürchtete Auftragsmörderin, die sie einmal war. Ihr ist klar, dass sie sich bald zur Ruhe setzen muss, denn nicht nur ihre körperliche Verfassung lässt nach, auch fängt die sonst so abgebrühte Hornclaw an, Fehler zu machen und Emotionen und Gefühle bei der Ausübung ihrer Aufträge zu zeigen. Wären das schon nicht genug Sorgen, mit denen sie sich herumschlagen muss, holt ihre Vergangenheit sie genau dann ein, als sie sich mit einem verwitweten Arzt und seiner jungen Tochter anfreundet.

Anders als der Inhalt zuerst vermuten lässt, geht es in der Geschichte eher um das Altern und wie es sich auf die Menschen auswirkt als um Hornclaws Job als Auftragsmörderin. Wer einen fesselnden Thriller erwartet, wird eher enttäuscht sein, ist es doch mehr eine Charakterstudie, auch wenn teils eine ziemliche blutige.
Der Schreibstil ist direkt und bisweilen geheimnisvoll, aber auch teils distanziert. Es entsteht dadurch eine mysteriöse Atmosphäre, aber leider keine emotionale Verbindung zu den Charakteren, so bleiben besonder die Motive von Hornclaw ziemlich im Dunklen in Bezug auf ihre Veränderung von einer kaltherzigen Auftragsmörderin hin zu einer, die Gefühle zeigt. Am Alter allein kann es nicht liegen. Gerne hätte ich mir hier mehr Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewünscht.Zwar erhält man Einblicke in Hornclaws Vergangenheit, insbesondere in die Umstände, die dazu führten, dass sie diesen Beruf ergriff, und in ihre Beziehung zu ihrem Mentor, doch verlässt sich die Erzählung zu sehr auf das "Erzählen" von Dingen. Ich hätte es vorgezogen, mehr Szenen zu lesen, die Hornclaw bei der Arbeit zeigen.

Nichtsdestotrotz ist Hornclaw eine faszinierende Figur und Gu Byeong-mo nutzt sie, um über die Behandlung älterer Menschen in Korea sowie über andere moderne gesellschaftliche Themen wie Armut und wirtschaftlichen Abschwung nachzudenken. Die Sozialkritik ist gut ausgearbeitet und ist vielleicht der stärkste Teil der Geschichte - was angesichts des mörderischen Themas des Buches erstaunlich ist.

Insgesamt ist "Frau mit Messer" keine schlechte Lektüre, jedoch habe ich mir nach Lesen des Klappentextes mehr erhofft. Auch ist es mehr Charakterstudie als ein spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Die Schädlingsbekämpferin

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Mit ihren 65 Jahren ist Hornclaw das, was man als rüstige Rentnerin bezeichnen könnte. Doch sie steckt noch mitten im Berufsleben. Sie ist eine Schädlingsbekämpferin der besonderen Art, oder ganz unverblümt ausgedrückt: ...

Mit ihren 65 Jahren ist Hornclaw das, was man als rüstige Rentnerin bezeichnen könnte. Doch sie steckt noch mitten im Berufsleben. Sie ist eine Schädlingsbekämpferin der besonderen Art, oder ganz unverblümt ausgedrückt: Auftragsmörderin. Nein, dies ist bestimmt kein leichter Job und nein, im Alter wird es nicht gerade einfacher. Hornclaw hat keine Familie, nur einen Hund namens Deadweight, den sie von der Straße aufgelesen hat.
In der "Firma" wird ihr hohes Alter zunehmend skeptisch beäugt. Vor allem Hornclaws jüngerer Kollege und Rivale Bullfight scheint nur auf einen Fehler der Alten zu warten.
Das Alter bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, wie Hornclaw erkennen muss. Sie lässt Gefühle zu, die sie vorher immer unterdrückt hat. Damit bringt sie sich und andere in Gefahr.
Ein ungewöhnlicher Stoff für ein ungewöhnliches Buch. Eine weibliche James-Bond-Seniorin, die auf der anderen Seite des Gesetzes steht, aber dennoch eine liebenswerte Frau ist. Die Autorin stellt nicht nur das Alter und die Auseinandersetzung damit kritisch dar, auch die südkoreanische Gesellschaft wird hinterfragt.
So richtig konnte mich das Buch nicht packen, viel zu schnell habe ich erahnen können, worauf das Ganze hinausläuft.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Ich hätte es wissen müssen...

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Hornclaw arbeitet als Auftragskillerin und dies seit 45 Jahren sehr erfolgreich. Niemand würde vermuten, dass hinter der älteren Frau eine knallharte Killerin steckt.

Einzig ihr 12- jähriger Hund Deadwight ...

Hornclaw arbeitet als Auftragskillerin und dies seit 45 Jahren sehr erfolgreich. Niemand würde vermuten, dass hinter der älteren Frau eine knallharte Killerin steckt.

Einzig ihr 12- jähriger Hund Deadwight lässt sie weich werden. Nun merkt Hornclaw aber, dass sie nachlässiger wird. Keine gute Ausgangslage in ihrem Beruf!





Eigentlich sollte «Frau mit Messer» ein Krimi sein. Meiner Meinung nach ist dieses Buch eher eine Art Lebensbeichte einer älteren Frau, die einen ungewöhnlichen Beruf ausübt. Zudem hat sie, auch bedingt durch ihren Beruf, Probleme mit dem älter werden. Körperliche Zipperlein stellen sich ein und sie ist nicht mehr so reaktionsschnell wie früher.

Ich fand diese Geschichte mehr oder weniger langweilig, langatmig und spannungslos. Ein paar wenige Passagen haben mich gefesselt und mich bei der Stange gehalten. Doch die sind leider sehr dünn gesät.

Die rar eingesetzten Dialoge verstärkten den Eindruck einer reinen Erzählung. Es geschieht kaum was und wenn was geschieht, ist es spannungsarm. Einzig der beschriebene Umgang von Hornclaw mit ihrem alternden Hund haben mir gefallen und waren damit die Highlights in diesem Buch. Seltsam fand ich das Gendern eines einzigen Arbeitskollegen / einer einzigen Arbeitskollegin von Hornclaw.

Die Firma, bei der Hornclaw arbeitet, vermittelt Killer und rühmt sich damit Schädlingsbekämpfung zu betreiben. Direktor Son ist seltsam, die Arbeitskollegen sind seltsam und Hornclaw ist ebenfalls seltsam. Die Figuren sind so unnahbar und nüchtern beschrieben, dass ich einfach keinen Zugang gefunden habe. Einzig die Schwierigkeiten, die die 65 Jahre alte Killerin aufgrund ihres Alters hat, konnte ich nachvollziehen.

Die Autorin schreibt in langen Sätzen und schafft es diese oft so in die Länge zu ziehen, dass seitenweise sehr wenig geschieht.

Ich hätte es ja eigentlich wissen müssen, Bücher, die im asiatischen Raum handeln, sind einfach nicht mein Ding. Hier kommt dazu, dass weder eine Stadt noch Ortskolorit genannt oder beschrieben werden. So ist die Geschichte austauschbar und könnte sich überall abspielen.

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