Profilbild von Sophie_Jahn

Sophie_Jahn

Lesejury Star
offline

Sophie_Jahn ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sophie_Jahn über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2022

süße Liebesgeschichte, die schon in den Kinderschuhen beginnt

More than Words
1

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Mich persönlich hat es in Kombination mit dem Titel sofort überzeugt. Und nun nach dem Lesen kann ich auch bestätigen, dass diese Geschichte auch für mich, mehr als ...

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Mich persönlich hat es in Kombination mit dem Titel sofort überzeugt. Und nun nach dem Lesen kann ich auch bestätigen, dass diese Geschichte auch für mich, mehr als nur ein paar Worte sind. ;)

Als Callen und Jessie sich als Kinder begegnen, sind ihre Leben völlig verschieden. Doch Jessie schafft es, ihre grenzenlose Fantasie mit Callen zu teilen und ihn so von seinem perspektivlos scheinenden Leben abzulenken. Dabei findet er nun immer wieder die Inspiration zu neuer selbstkomponierter Musik. Doch eines Tages taucht er nicht mehr an ihrem Treffpunkt auf. Als beide dann Jahre später aufeinander treffen, ist Callen ein berühmter Musiker und Jessie gerade dabei einen Übersetzungsauftrag anzunehmen.

Beide verbringen dann einige Tage zusammen und ich habe fasziniert verfolgt, wie die Kinder aus den ersten Kapiteln sich als Erwachsene verhalten. Leider hatte ich zuweil das Gefühl, dass Callen sich recht kindisch verhält, so als würde er sein Alter nicht annehmen wollen.

Im laufe der Geschichte hat man gemerkt, dass Callen an sich arbeitet, um Jessie gerecht zu werden. Auch muss er sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, um sie entgültig überwinden und nach Vorne sehen zu können. Dieser innere Unausgeglichenheit wurde im Schreibstil sehr differenziert dagestellt.

Mit gefiel der Perspektivwechsel daher auch besonders, da man so die Entwicklung beider in Ihrer Beziehung miterleben konnte. Aber natürlich ging es nicht nur um die beiden als Paar, sondern auch um deren Leben. Zum einen erfährt man einiges über Jessies Übersetzungsauftrag und auch ihr Interesse an der Geschichte des Ortes allgemein in Kombination mit Callens Musikerkarriere, führt zu einigen abwechslungsreichen Kapiteln.

Manchmal war mir das Verhalten der Protagonsten zu fremd, zu fiktional. Daher vergebe ich für diese süße Liebesgeschichte 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2019

Eine lesenswerte Geschichte mit für mich falschem Sprecher (Mitch)

Sinking Ships
0

Nach „Burning Bridges“ folgt nun dieser Roman Tami Fischers, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und vielleicht sogar diesen noch übertrifft! Da ich aber erst mit „Sinking Ships“ in die Reihe eingestiegen ...

Nach „Burning Bridges“ folgt nun dieser Roman Tami Fischers, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und vielleicht sogar diesen noch übertrifft! Da ich aber erst mit „Sinking Ships“ in die Reihe eingestiegen bin, kann ich es nicht mit letzter Gewissheit sagen. (; Denn auch als unwissender kann man problemlos hier einsteigen und sich voll und ganz auf Carlas und Mitchells Geschichte konzentrieren. (:

Mitchell hat schon länger nur Augen für Carla, was diese gar nicht zu bemerken scheint. Nein vielmehr glaubt sie ihn sogar zu hassen! Doch dann passiert es: Mitchell rettet sie vor dem Ertrinken. Was, wenn er all ihren Freunden davon erzählt und ihre Schwäche verrät? Carla hat vor nichts mehr Angst, als davor erneut verletzt zu werden, weswegen sie sich hinter ihrer kratzbürstigen Fassade versteckt, um für sich und ihre Brüder sorgen zu können. Aber Mitchell lässt sich davon nicht abschrecken, nein er versucht sogar gerade deswegen, dahinter zu blicken und die wahre Carla kennenzulernen. Ob ihm das gelingen wird?

Ich persönlich finde, dass Carla eine unglaublich beeindruckende Persönlichkeit ist. Sie kümmert sich um ihre beiden Brüder, geht nebenbei Arbeiten und hilft auch bei ihrer Tante ab und zu aus, während sie auch noch ihr Studium zu stemmen versucht. Da bleibt keine Zeit für viele Studentenpartys, sie bräuchte eigentlich zwei Leben: das einer Studentin und das einer liebevollen Schwester, um genug Zeit zum Leben zu haben. Glücklicherweise aber hilft ihre Tante ihr, wo sie nur kann. (: Das Temperament, durch welches Carla nie um eine schlagfertige Antwort verlegen scheint, liegt eindeutig in der Familie. Sodass alle Dialoge mit ihr nie langweilig werden konnten. (;

Mitchell hingegen scheint genau ihr Gegenpol zu sein. Ruhig, ausgeglichen, aus reicher Familie stammend und dann auch noch ausgezeichneter Schwimmer sowie Student. Er ist hilfsbereit, allseits beliebt, geduldig und schleicht sich so Stück für Stück immer mehr in Carlas Herz… <3 Er hat schnell alle Sympathien auf seiner Seite, sodass man nicht vergessen darf, sich auch in Carla hineinzuversetzen. Ohne empathisches Einfühlungsvermögen könnte man sonst vorschnell und zu Unrecht Carla verurteilen. ): Denn auch wenn Mitch‘ Leben anfangs so einfach scheint, mit der perfekten Familie, einem so perfekten, fehlerlosen Charakter, hat doch auch er ein echtes Leben hinter dem Schein, das er, so wie auch Carla, niemandem zuvor gezeigt hat…

Ich denke, dass gerade diese Gegensätzlichkeit die Ursache dafür ist, dass beide einander so anziehend finden. Sie zeigen dem anderen neue Blickwinkel, helfen sich, ihr Leben besser zu verstehen und fokussieren zusammen das, was wichtig ist. Vertrauen, Freundschaft, Familie, Verständnis… Wenn man nicht glaubt, dass es sowas gibt, wie kann man dann überhaupt richtig gelebt haben?

Diese schöne Geschichte verpackt in einem nicht weniger schönen Schreibstil. (: Denn als ich einmal angefangen hatte, wollte ich gar nicht mehr aufhören, da die Wortwahl der Autorin alles zu einem Textgeflecht zusammen gefügt hat, das einen nur fesseln konnte. Ab und zu bin ich an mancher Stelle mal ins Stocken gekommen, im Allgemeinen war ist es aber ein flüssiger, angenehmer Schreibstil, dem es vielleicht nur an der ein oder anderen Verzierung fehlt.

Da ich hier aber das Hörbuch rezensiere, möchte ich auch kurz ein paar Wörter über die Sprecher verlieren. Das Buch wird aus den Perspektiven beider Protagonisten erzählt, sodass es auch zwei Sprecher gibt. Während Carlas Stimme, gesprochen von Fanny Bechert, mir sehr gefallen hat, konnte ich mit Mitchells Stimme, gesprochen von Oliver Dupont, nur langsam warm werden. Fanny beweist ein Talent dafür, Carla eine ausdrucksvolle, emotionsgeladene Stimme zu geben, bei der auch ihre spanischen Ausrufe nicht ausgesetzt, sondern authentisch klingen. Mitchells Stimme passte leider überhaupt nicht zu meiner Vorstellung, da sie für mich etwas Linkisches, vielleicht sogar Hinterlistiges hatte, was viele eher an einen Bösewicht als an unseren Gutmensch Mitch erinnern könnte.

Insgesamt bewerte ich die Geschichte darum mit 4 von 5 Sternen. Man muss sich auch in Carla hereinversetzen wollen, da sie sonst gegen den herzgewinnenden Mitch sonst einfach nur verlieren kann. Und ich denke, dass ich auch eine Lehre, die man hier ziehen kann. Niemandes Leben ist perfekt und egal wie schwer man glaubt, dass das eigene sei, das anderer ist darum nicht weniger schwer, wenn vielleicht auch in anderem Ausmaß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2019

Mehr als nur ein Experiment... <3

180 Seconds - Und meine Welt ist deine
0

Als ich den Titel zum ersten Mal las, musste ich sofort an dieses bekannte Experiment denken, aus dem der Mythos hervor ging, man würde sich nach 36 Fragen und einem anschließenden, intensiven Blickkontakt ...

Als ich den Titel zum ersten Mal las, musste ich sofort an dieses bekannte Experiment denken, aus dem der Mythos hervor ging, man würde sich nach 36 Fragen und einem anschließenden, intensiven Blickkontakt ineinander verlieben. Schnell wird hier allerdings klar, dass das Buch in keinem direkten Bezug dazu steht, da Esben mit seinem 180s-Experiment eine andere Absicht verfolgte..

Und es ist auch nicht Esbens erstes Eperiment, denn auf seinen Social-Media-Accounts versucht er regelmäßig solche Aktionen zu starten, um so auch die ein oder andere gute Tat zu vollbringen. Allison aber, die jede Aufmerksamkeit scheut, ist gar nicht begeistert, als sie sich mitten in einem solchen Internetauftritt wiederfindet. Doch welche Ausmaße #thiskiss annehmen wird, hätte nicht mal Esben geahnt...

Doch zuerst zu den einzelnen Charakteren. (: Allison hat es in ihrer Kindheit schwer gehabt, da sie von einer Pflegefamilie zur nächsten gewandert ist, bis sie dann bei Simon gelandet ist, der sie auch adoptierte. Doch trotz dieser eigentlich glücklichen Wendung will es ihr nicht gelingen, ihre Verlassensängste abzulegen und ein vertrauenvolles Verhältnis zu anderen aufzubauen. Einzig Steffi, ihre beste Freundin, dringt zu ihr durch, da sie eine ähnliche Vergangenheit teilen. So unterstützt diese sie auch bei ihrem Wunsch, dieses Defizit endlich auszumerzen. Kann sie sich überwinden und sich Esben öffnen? Vielleicht gerade wegen der intensiven, durch ihn verursachten Gefühle?

Mein Leben war bisher in jeder Hinsicht eine Ansammlung dysfunktionaler Puzzleteile, die niemals zusammenpassen werden. (Allison)

Ob Esben diese Teile wird zusammensetzen können? Bisher ist es ihm noch bei jedem gelungen, dem er helfen wollte. Regelmäßig veröffentlicht er die Schicksale einzelner Menschen, reagiert auf deren Hilferufe und zeigt so, dass niemandes Leben einfach ist und jeder von uns ein Held sein kann. (: Das es neben HassKommentaren, Hetzreden, Produktwerbung und rassistischen bzw. diskrimminierenden Beiträgen auch solche gemeinnützigen Ziele gibt, verliert man nur allzu schnell aus den Augen. Auch wenn ich bezweifle, dass dieses Konzept real umsetzbar ist, ist es doch eine hoffnungsvolle, erstrebsame Vorstellung, die uns allen zu denken geben sollte...

Doch neben seiner schillernden, hilfsbereiten Internetidentität, ist er auch im Alltag ein geduldiger, hilfsbereiter junger Mann, an den auch ich schnell mein Herz verloren habe. <3 Aber wo Licht ist, da ist immer auch ein Schatten... Welchen Esben wohl mit sich herumträgt?

Insgesamt empfand ich den Schreibstil hier als sehr angenehm. Man könnte meinen, dass 180s Blickkontakt schwierig zu erzählen sind, doch ich finde, der Autorin ist dies sehr gut gelungen. Diese ist auch meine Lieblingsstelle bis zum Buchende geblieben. <3
Ich kann ihn nicht hassen. [...] Wie kann ich jemanden dafür hassen, dass er glücklich ist?
Auch wird immer aus den Perspektiven der einzelnen Protagonisten abwechselnd erzählt, sodass man auch immer beide Sichtweisen sehr gut begreifen kann. Leider konnte mich das Buch nicht immer fesseln und emotional mitreißen, da der Schreibstil das für mich nicht hergab. Alles wirkte manchmal zu idealistisch, zu ausgedacht, sodass die Authentizität der Geschichte darunter litt.

Bewertet habe ich das Buch darum "nur" mit 4 von 5 Sternen, da ich mir mehr Realismus gewünscht hätte, die Idee an sich mir aber sehr imponierte. Das Buch ist definitiv einen zweiten Blick wert! Von Esben könnten wir uns ruhig mal eine Scheibe abschneiden. (;

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2019

Ist man je wirklich frei?

Gnade der Schatten
1

Schon der Blick auf das Cover vermittelt einen ersten Eindruck von der zu erwartenden Geschichte. Ein gut situiertes Mädchen möchte den Mauern ihres priveligierten Daseins entfliehen. Ihre Persönlichkeit, ...

Schon der Blick auf das Cover vermittelt einen ersten Eindruck von der zu erwartenden Geschichte. Ein gut situiertes Mädchen möchte den Mauern ihres priveligierten Daseins entfliehen. Ihre Persönlichkeit, stürmisch wie die See und voller unendlicher Weiten, fühlt sich nur in der Natur fernab jeglicher Zwänge wirklich Zuhause. Wer würde nicht gerne einfach das erst beste Schiff auf den unendlichen Ozean hinaus nehmen?

Genau so jemand ist für mich Rosanne, um die sich der Auftakt dieser Reihe dreht. Dieser Roman umfasst gerade mal 124 Seiten und ist somit recht kurz und dem entsprechend auch in seiner Darstellung sehr auf die Protagonistin fixiert. Auch lebt die Geschichte davon, dass man einzelne Handlungen und Wahrnehmungen dieser selbst hinterfragt, da so ein tieferes Verständnis für die Gesamtsituation entsteht und das Lesen gleich viel mehr Spaß macht. (:

Als Charakter ist Rosanne vom ersten Moment an eine sehr sympathische Figur. Natürlich hat sie ihre Eigenarten, wie vor allem ihr promiskuitives Verhalten, die man nicht gutheißen muss, aber zumindest akzeptieren sollte. Es wird deutlich, warum sie so unglücklich in ihrer derzeitigen Lage ist, sodass sich der Leser emotional in sie hineinversetzt und so ihre persönlichen Niederlagen mitfühlt. Besonders ihr Verhältnis zu Castiel wühlte mich sehr auf, aber ich denke, euch wird es dann nicht anders ergehen. (;

Natürlich stellt man sich viele Fragen, die erstmal auch unbeantwortet bleiben, wie z.B. über die Vorgeschichte der anderen Figuren. Doch ist es im realen Leben nicht oft genauso? Wann kennt man wirklich die Motive seines gegenübers, bevor man über ihn urteilt? Gerade diese Realitätsnähe an mancher Stelle halte ich dem Roman zu Gute, während an anderer Stelle Rosannes verklärte, weltfremde Sicht auf die Dinge einen starken Gegensatz dazu darstellt, sodass man gar nicht anders kann, als diesen Sachverhalt nochmal für sich selbst zu hinterfragen.

Spannend bis zur letzten Seite blieb es trotzdem, da vor allem der flüssige Schreibstil hier sehr angenehm zu lesen war. (: Die intimeren Szenen wirkten nicht aufgesetzt, die Gefühle wurden nicht überdramatisiert und so war es wirklich ein sehr angenehmes Lesen.

Nichtsdestotrotz bewerte ich den Roman "nur" mit 4 von 5 Sternen, da ich mir letztendlich doch ein wenig mehr Gesamtinformation gewünscht hätte, sodass auch die Zeitsprünge etwas abgerundet gewesen wären. Nichtsdestotrotz eine klare Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 15.07.2019

Eindeutig nichts für Warmduscher..

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
0

Nach dem Lesen den ersten Bänden dieser Reihe weiß man, dass die Autorin nicht zimperlich mit ihren Charakteren und deren Schicksalen umgeht. Nichtsdestotrotz hofft man als Leser immer wieder auf das Gegenteil, ...

Nach dem Lesen den ersten Bänden dieser Reihe weiß man, dass die Autorin nicht zimperlich mit ihren Charakteren und deren Schicksalen umgeht. Nichtsdestotrotz hofft man als Leser immer wieder auf das Gegenteil, auf ein möglichst gutes Ende für die jeweiligen Protagonisten. Najaa.. Oder zumindest teilweise, denn gegen Keris Tod hätte ich dann doch nur wenig einzuwenden..

Wie ein roter Faden zieht sich jenes eine Zitat aus dem ersten Band durch das gesamte Buch: "Wo Leben ist, ist Hoffnung." Und hätte es dieses nicht gegeben, ich hätte die Hoffnung auf ein Happy End womöglich schon nach den ersten Seiten begraben...

Elias kämpft verzweifelt um seine Position in der Zwischenstadt, während Laia sich gezwungen sieht, mit ihrem Bruder nach jener Möglichkeit sucht, den Nachtbringer aufzuhalten. Doch wie auch Helena, die bisher vergeblich versuchte, Keris' Tod herbeizuführen, ist der ein eingeschlagene Weg für alle mehr als nur steinig und voller Stolperfallen. Ob sie wohl den Mut verlieren und einfach am Boden liegen bleiben? Oder kämpfen sie bis zum blutigen Ende?

Was mir sehr gefallen hat, sind die verschiedenen Schicksale der einzelnen Figuren und wie sie miteinander verwoben sind. Dennoch frustrierte mich oft der Starrsinn von Elias, Helena und sogar Laia, da sie, obwohl sie wussten, wie falsch eine Entscheidung war, nicht davon abrückten, sondern vergeblich auf ein Wunder hofften. Zwar verstand man deren Gedankengänge, jedoch konnte ich manchmal nicht verstehen, wie sie nach all dem noch immer so naiv sein konnten.

Alle Kapitel sind meist entweder aus Laias, Elias' oder Helenas Sicht erzählt, sodass hier drei verschiedene Situationen im Vordergrund stehen. Jede ist auf ihre Weise kompliziert, von Intrigen durchzogen und durch Geheimnisse verschleiert, weswegen jede Aufdeckung immer wieder ein neues Lich auf das Geschehene warf und man vor allem zum Ende hin den Eindruck hatte, von den Ereignissen erschlagen zu werden. Allerdings wurde die Geschichte dadurch auch nie langweilig, da so immer neue Spannungen erzeugt wurden.

Doch was ist mit den einzelnen Charakteren an sich? Ich hatte ja bereits deren manchmal aufblitzende Naivität und deren Starrsinn angesprochen. Besonders bei Elias frustierte mich seine Unfähigkeit Herr der Lage zu werden. Ich hatte den Eindruck, er wollte die Wahrheit nicht akzeptieren, sich nicht von der Menschenwelt lösen und die Zwischenwelt nicht annehmen. Obwohl er mir sehr sympahtisch war, störrte mich dieser Charakterzug sehr und zog seine Kapitel für mich in die Länge.
Laia hingegen macht dem Titel ihrer Mutter alle Ehre und kämpft im Gegensatz dazu wie eine Löwin für ihre Ziele. Sie entwickelt sich zunehmend zu einer strategischen, gewagten Anführerin, die anderen Zuversicht und Hoffnung schenkt. Sie begreift die Macht des Wissens und ist so nicht nur kriegerisch sehr versiert.
Auch Helena steht ihr da in nichts nach. Jene nimmt taktische Ratschläge zwar an, weiß sie dann aber auch ihrem eigenen Vorteil nach anzupassen. Und obwohl ich anfangs fürchtete, sie hätte ihre Menschlichkeit längst verloren, beweist sie doch immer wieder, dass ihre Seele nie so verdorben sein wird, wie die von Keris scheint.

Was mir aber fehlte, war der Bezug zum Titel. Da die Reihe "Elias und Laia" heißt und dies auch in riesigen Buchstaben auf dem Cover steht, hätte ich mir doch mehr von dieser Beziehung erhofft. Für mich war diese hier eher eine Nebenhandlung, sodass manchmal niederschmetternde Vorkomnisse so vereinahmend waren, dass ich als Leser fast hoffnungslos auf die nächsten Seiten blickte. Hätte ich mich dann nicht an jene Worte des ersten Teils erinnert, vielleicht hätte der Mut gefehlt, weiterzulesen. Wo war diese alles überwindende Liebe? Warum konnte Elias sich nicht entscheiden, nicht loslassen? Und was, wenn er es doch täte?

Alles in allem habe ich mich darum für solide 4 von 5 Sternen entschieden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Spannung