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Veröffentlicht am 17.11.2022

Der Koch der Todgeweihten erzählt

Das letzte Mahl
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Die Strafanstalt Allan B. Polunsky Unit in West Livingston, Texas, sucht einen Koch für die Gefangenen. Was John Guadelupe Ontuno, der sich beworben hat und der den Job dann auch bekommt nicht weiß: Er ...

Die Strafanstalt Allan B. Polunsky Unit in West Livingston, Texas, sucht einen Koch für die Gefangenen. Was John Guadelupe Ontuno, der sich beworben hat und der den Job dann auch bekommt nicht weiß: Er ist für die Henkersmahlzeit der Todeskandidaten zuständig. Genauso hat er die kulinarischen Wünsche der Chefetage zu erfüllen und auch das restliche Personal wird von ihm bekocht. Sein erster Abgang, den er nie vergessen hat war Häftling 43, der mit einer Schaufel seinen Arbeitgeber erschlagen hat. Alles läuft bestens für John – bis zu dem Tag an dem der am längsten im Knast sitzende Ryan Gómez, der nun endgültig hingerichtet werden soll, keinen Essens- sondern einen anderen ganz speziellen letzten Wunsch / Befehl äußert. Ab da heißt es dann sein Leben oder das von…
Wem es da ans Leben gehen soll, das müsst ihr beim Lesen selbst heraus finden.

Mir hat dieser zweite Roman von Karla Zárate in der Übersetzung von Daniel Müller sehr gut gefallen. Der Erzählstil ist leicht und locker, manchmal mit einer kleinen Portion Humor gespickt. John Guadelupe erzählt aus seinem Leben, ich lerne seine Familie kennen und seinen neuen Arbeitsplatz die Küche mit seinem Personal, 2 Männer und drei Frauen. Ich erfahre etwas über Anthropophage (Kannibalismus), kenne nun das Geheimnis der Küchenhilfe Tiwa (was ja nun keines mehr ist) und bin bei einer Predigt von Reverend Peter O´Neill aus Houston dabei. Witzig finde ich auch den Mäusestrategieratgeber, den John immer mit sich herum schleppt und aus dem ich immer wieder kleine schlaue Sprüche zu lesen bekomme, die gekonnt in den Text eingearbeitet sind.
Ich lerne auch verschiedene Menschen kennen, die alle irgendwie mit der Haftanstalt verbandelt sind. Personalleiter Giovanni Bosco, der mit den Gefangenen Geschäfte macht; Direktor Brown, ehemaliger verdeckter Ermittler, der am liebsten Jack Daniel´s trinkt oder die aus der Schweiz stammende Kriminalpsychologin Dr. Rosemarie Baier, die sich der Resozialisierung der Täter verschrieben hat. Dank der Beschreibungen konnte sich mein Kopfkino ein gutes Bild von ihnen machen.
Sehr interessant finde ich die Einblicke in den Tagesablauf hinter den Gefängnismauern, wo die Gefangenen nur mit einer Nummer oder ihrem Vergehen angesprochen werden. Das Thema Todesstrafe mit dem Für und Wider kommt auch immer wieder zur Sprache. Das ist ein Thema über das ich stundenlang diskutieren könnte.

Eine tolle Geschichte, die ich wegen ihrer Vielseitigkeit und ihrer vielen Informationen ab der ersten Seite genossen habe und die von mir eine klare Leseempfehlung bekommt.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Wenn nichts ist wie es scheint

Feindeshand
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Pascal Arnold, 41, ist auf dem Weg zu einem seiner drei Job als er plötzlich in den Lauf einer Pistole schaut. Ihn treffen 2 Schüsse – einer zwischen die Augen und einer ins Herz. Hat er den Schützen erkannt? ...

Pascal Arnold, 41, ist auf dem Weg zu einem seiner drei Job als er plötzlich in den Lauf einer Pistole schaut. Ihn treffen 2 Schüsse – einer zwischen die Augen und einer ins Herz. Hat er den Schützen erkannt? Hat seine Ex-Frau, die Polizistin Jennifer Leitner, wirklich ihren Ex-Mann hingerichtet? Oder ist es doch ganz anders als es im ersten Moment scheint?

Was für ein grandioser Abschluss der Reihe „Ein Fall für Grohmann und Leitner“. Mir tut es sehr leid, dass ich keine weiteren Fälle mit ihnen mehr lösen kann. Aber sie haben sich nach diesem Fall ihre Auszeit bzw. ihren Abschied auch redlich verdient.
Eigentlich wollte ich nur mal schnell die ersten Seiten lesen. Aber die Geschichte hat mich ab dem Prolog so gefesselt, dass das Buch in einem Rutsch ausgelesen war.
Jennifer Leitner ist weder als Privatperson noch als Polizistin einfach und will oft mit dem Kopf durch die Wand. Nach einem Vorfall im Dienst wurde sie vor 2 Jahren in den hessischen Spessart nach Lemanshain versetzt. Nun holt sie ihre längst tief vergrabene Vergangenheit in Form einer ehemaligen Freundin ein. Aber was hier mit ihr und Oliver Grohmann geschieht, wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Bei einigen Szenen musste ich mein Kopfkino, das hier sehr gut gefüttert wird, ausschalten. Einfach zu grausam. Hier sieht man mal wieder, was Rache aus einem Menschen machen kann. Zu welcher Bestie er/sie wird.
Die Menschen hier werden mit ihren Gefühlen, ihrem Hass und ihrer Angst so anschaulich und real beschrieben, dass ich selbst meine sie spüren zu können.
Autorin Saskia Berwein hat einen so einnehmenden, bewegenden und plastischen Erzählstil, dass ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte. Abwechselnd bin ich mit den anstrengenden und zermürbenden Ermittlungen beschäftigt, dann wieder mit dem Geschehen um Jennifer und Oliver. Die dauernden Wechsel zwischen den Schauplätzen erhöhen noch zusätzlich die schon sehr hoch angesetzte Spannung. Als dann auch noch Olivers Tochter Hannah in den Fall verwickelt wird, hat es meine Nerven fast zerrissen. Der Schluss, der eine Frage offen lässt, hat mich schockiert. Da hatte ich mit der brutalen Täterin fast ein bisserl Mitleid. Wieso und weshalb – das solltet ihr alle selbst lesen.

Ein absolut packender, spannender und mit Blut getränkter Thriller, der mich ab der ersten Seite gefesselt hat. Der zeigt, wie ein Mensch zur Bestie werden kann. Und der mich für einige Stunden hervorragend unterhalten hat. Eines meiner Thriller-Lesehighlights in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Sie muss sich entscheiden

Die gierige Gespielin der Rockerbande | Erotischer Roman
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Saskia ist von den strengen Regeln und der Kritik ihrer Eltern immer mehr genervt. Sie will kein Leben mit Ehemann und vielen Kindern, wie sich ihre Eltern das vorstellen. Sie will frei sein, sich nicht ...

Saskia ist von den strengen Regeln und der Kritik ihrer Eltern immer mehr genervt. Sie will kein Leben mit Ehemann und vielen Kindern, wie sich ihre Eltern das vorstellen. Sie will frei sein, sich nicht unterordnen. Dann kommt der Tag, als ihr Vater sie aus dem Haus wirft und sie den Weg zum Clubhaus der Biker einschlägt. Ab da beginnt ein großes erotisches Abenteuer...

Angelique Corse Schreibstil hat mein Kopfkino sofort angeworfen und mich an Saskias Seite gestellt. Ich habe die Erotik, die Leidenschaft und Hingabe in der Geschichte richtig genossen. Die erotischen Szenen sind sehr gut beschrieben ohne anstößig oder ordinär zu wirken. Saskias Tag- und Nachtträume, die in kursiv und damit gut erkennbar geschrieben sind, passen sich sehr gut in die Geschichte ein.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Eine interesannte, intensive Geschichte, mit der ich einige anregende Stunden verbracht habe.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Eine gefühlvolle Winter-Weihnachtsgeschichte

Sterne glitzern auch im Schnee
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Ich weiß, warum ich die Vorweihnachtszeit mit ihren Büchern so mag: Dort ist fast immer alles heile Welt oder alles wird gut. So auch in meinem 3. Winter-Weihnachtsbuch für dieses Jahr: "Sterne glitzern ...

Ich weiß, warum ich die Vorweihnachtszeit mit ihren Büchern so mag: Dort ist fast immer alles heile Welt oder alles wird gut. So auch in meinem 3. Winter-Weihnachtsbuch für dieses Jahr: "Sterne glitzern auch im Schnee" von Meike Werkmeister

Bei Anni und Thies, die ich schon in "Sterne sieht man nur im Dunkeln" kennengelernt habe, will sich in diesem Jahr die Weihnachtsstimmung nicht so recht einstellen. Weder backt Thies seine legendären Zimtplätzchen, noch hängt er die Weihnachtsgirlanden im Garten auf. Nein, er beginnt gerade jetzt vor Weihnachten mit einer Diät und verzichtet ganz auf Zucker. Anni steht ebenfalls etwas unter Stress. Sie hat vor den Feiertagen noch einige Illustrationen für einen Weihnachtskalender fürs kommenden Jahr fertigzustellen. Als dann auch noch Morlen, die 13-jährige Tochter von Annis bester Freundin Maria vor der Tür steht und um einen Schlafplatz bittet, wird es langsam chaotisch. Denn bis Weihnachten sind es gerade mal noch 8 Tage.

Ich habe mich riesig gefreut, die mir so sympathischen Menschen, die ich vor 3 Jahren in Bremen kennengelernt habe, hier wiederzulesen. Doch die Stimmung wirkt hier anfangs etwas gedrückt. Dabei hat Meike Werkmeister einen so angehm zu lesenden lockeren Erzählstil. Aber auch im echten Leben strahlt ja nicht immer nur die Sonne. Thies scheint etwas zu beschäftigen; will aber mit der Sprache nicht so recht raus.

Das Buch ist in die acht Tage vor dem Weihnachtsfest unterteilt. Und vor jedem neuen Tag bekomme ich eine kleine Illustration, die wunderschön weihnachtlich angehaucht ist. Mir hat diese kleine Winter-Weihnachtsgeschichte schon jetzt so richtig Laune auf die Vorweihnachtszeit gemacht.

Die Geschichte hat mich durch Morlen aber auch zum Nachdenken gebracht. Wir sollten unsere Zeit wirklich mit den Menschen verbringen, die wir lieben und die uns gut tun. Morlen und Hannes haben es geschafft, dass mir bei Lesen ein paar Tränchen die Sicht vernebelt haben. Emotionen pur.

Annis Adventskalender am Ende des Buches schenkt mir auf 24 Seiten kleine Sprüche, Bastelanleitungen und Rezepte. Da vergeht die Zeit bis Weihnachten noch mal so schnell.

Ein stimmungsvollerer Winter-Weihnachtsroman voller Emotionen und sehr viel Gefühle. Meine Leseempfehlung ist ihm sicher.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Eine wunderschöne Wohlfühlgeschichte

Wintermeer und Bernsteinherzen
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Im Prolog lerne ich 1985 die hochschwangere Susanne aus Husum mit ihrer kleinen Tochter Janina kennen. Susanne flieht vor ihrem gewalttätigen Mann und landet in St. Peter-Ording, wo sie liebevolle Aufnahme ...

Im Prolog lerne ich 1985 die hochschwangere Susanne aus Husum mit ihrer kleinen Tochter Janina kennen. Susanne flieht vor ihrem gewalttätigen Mann und landet in St. Peter-Ording, wo sie liebevolle Aufnahme findet.
In der Gegenwart entschließt sich Finja Marten ihre Naturheilpraxis in Hamburg-Eimsbüttel erst mal zu schließen und ihr Geld wieder als Maklerin zu verdienen. Ihre erste Immobilie soll sie für einen exzentrischen Schauspieler und seine Familie in St. Peter-Ording finden. Als sie dort das alte Barnsteenhus mit dem Reetdach entdeckt, ist sie sicher, das ist genau das Haus, das ihr Auftraggeber sucht…

Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel:
Das Cover mit seinen vielen kleinen glitzernden Elementen ist ein echter Hingucker und stimmt richtig schön auf den Winter und die Weihnachtszeit ein. Dazu die großen und kleinen Sternchen, die immer wieder im Buch auftauchen – so schön.
Tanja Janz, deren Geschichten ich in den letzten Jahren und auch jetzt immer herbei gesehnt habe, hat mich auch diesmal mit ihrem leichten, eingängigen Erzählstil sofort in die Geschichte hinein gezogen. Ich tauche ein in die letzten Vorweihnachtstage, die durch die vielen kleinen Geschichten und Ereignisse so schnell vergangen sind und schon war das Buch ausgelesen.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sind großenteils sehr sympathisch und zugewandt. Vor allem mit Finja, die so liebenswert beschrieben ist, habe ich mich schnell angefreundet. Mit ihr durchstreife ich St. Peter-Ording mit den Ortsteilen Bad und Dorf und fühle mich mit ihr auf dem Pferdehof, wo sie eingecheckt hat, richtig wohl. Mein Kopfkino hat hier sehr viele wunderbare Bilder und Ansichten zu verarbeiten. Und wenn ich mal einen Zahnarzt brauche, überlege ich, ob ich nicht zu Jesper Ketelsen gehe. Ist halt ein bisserl weit von hier unten im Süden.
Beim Prolog, wo die Gefühle schon hoch steigen, habe ich mich gefragt, ob ich Susanne und ihre Kinder wohl wiederlesen werde. Über die Auflösung, die ziemlich am Ende der Geschichte kommt, habe mich sehr gefreut. Überhaupt wird in dieser Geschichte die Nächstenliebe in den verschiedensten Situationen ganz groß geschrieben.
Eine Geschichte, die sehr viel Zuversicht schenkt; die voller Emotionen steckt; die auch Spannung und eine Prise Humor in sich birgt. Und die mir zum Abschluss einige wundervolle Rezepte von Ditte, Pütti und Finja schenkt.
Ich liebe die Geschichten aus St. Peter-Ording.

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