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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2022

Packender Politthriller aus Finnland

Tage voller Zorn
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Das Romandebüt von Tuomas Oskari hat mich von Anfang bis Ende gefesselt.

Finnland steht Kopf im Jahr 2027. Die Schere zwischen Arm und Reich nimmt immer größere Ausmaße an und in der Bevölkerung brodelt ...

Das Romandebüt von Tuomas Oskari hat mich von Anfang bis Ende gefesselt.

Finnland steht Kopf im Jahr 2027. Die Schere zwischen Arm und Reich nimmt immer größere Ausmaße an und in der Bevölkerung brodelt es. 
In dieser ohnehin schon brisanten Lage, begeht eine junge Frau Selbstmord , indem sie sich aus Protest selbst anzündet. 
Die Folge ist eine Flut von Ereignissen, denen der junge Ministerpräsident Leo Koski zunächst fast hilflos gegenüber steht. 
Innerhalb von 24 Stunden muss er Entscheidungen treffen, die über das Schicksal Finnlands entscheiden.
Dem Autor ist es gelungen, in mehr als 500 Seiten 24 Stunden spannende Handlung unterzubringen. 
Das Buch startet rasant, fügt dann interessante Hintergrundinformationen hinzu und folgt diesem Mix konsequent. Immer wieder lässt uns Oskari rätseln, wer hinter wem steht und wer zur Gegenpartei gehört. Wem kann der Ministerpräsident wirklich noch vertrauen ? Erst ganz zum Schluss wird der Leser endlich erlöst. 
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Darstellung der Überzeugungen der beiden unterschiedlichen Lager, die immer wieder thematisiert wird. Und das ganz ohne Spannung einzubüßen.
Fazit:
Ein absolut empfehlenswerter Thriller für alle, die an gesellschaftspolitischen Themen Interesse haben und bis zum Ende in Atem gehalten werden wollen.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Der krönende Abschluss

Labyrinth der Freiheit
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Nachdem ich die ersten beiden Bände regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf den dritten Teil.
Und ich muss sagen, Labyrinth der Freiheit ist ein würdiger, fulminanter Abschluss dieser ...

Nachdem ich die ersten beiden Bände regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf den dritten Teil.
Und ich muss sagen, Labyrinth der Freiheit ist ein würdiger, fulminanter Abschluss dieser Trilogie.
Ein so rasantes wie bewegendes Buch, das abgesehen vom Hauptgeschehen viele Themen dieser aufregenden, aber auch aufwühlenden 20 er Jahre anspricht: Umgang mit Homosexualität, Inflation, Frust über die Kriegsniederlage und Prostitution.

Die Protagonisten sind wieder einmal so schön herausgearbeitet, dass man mit jedem einzelnen mitfühlt und mitleidet.

Da ist der starke Artur, König im Nachtleben, der immer da ist, wenn man ihn braucht und immer weiß, was zu tun ist. Isi, die ,kämpferische junge Frau, die bedingungslos für Gerechtigkeit eintritt. Und dann Carl, der sensible und immer loyale Kameramann bei der UFA. Drei Freunde, die füreinander da sind in diesen turbulenten Zeiten nach dem ersten Weltkrieg, wo einerseits Armut den Alltag beherrscht und auf der anderen Seite, der pure Hunger nach Leben, die Nächte Berlins bestimmt.

Um in den kompletten Lesegenuss dieses Buches zu kommen, kann ich jedem nur empfehlen, die ersten beiden Bände vorher zu lesen. Erst dann versteht man diese enge Bindung der drei Freunde, die durch so viele Höhen und Tiefen miteinander gegangen sind.

Fazit

Ein mitreißender Abschluss einer unbedingt zu empfehlenden Trilogie.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Grenzgänger

Grenzgänger
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In dem Roman „Grenzgänger“ versucht die junge Henni nach dem frühen Tod der Mutter ,ihre Familie durch die schweren Nachkriegsjahre zu bringen. Der Vater, psychisch schwer vom Krieg gezeichnet, fällt als ...

In dem Roman „Grenzgänger“ versucht die junge Henni nach dem frühen Tod der Mutter ,ihre Familie durch die schweren Nachkriegsjahre zu bringen. Der Vater, psychisch schwer vom Krieg gezeichnet, fällt als Versorger aus, sodass Henni sich gezwungen sieht, andere Möglichkeiten zu finden. Gemeinsam mit anderen Kindern und Erwachsenen schmuggelt sie Kaffee von Belgien nach Deutschland. Als sie verhaftet und in eine Besserungsanstalt gesteckt wird, kommen ihre jüngeren Geschwister in ein kirchliches Kinderheim.

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und tief beeindruckt. Mit klarer, schnörkelloser Sprache beschreibt M. Borrmann das Leben der Henriette Bernhard und ihrer Familie zwischen 1945 und 1970. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was ich sehr interessant fand.

Ich habe so sehr mit Henni mitgelitten. Ihre Wut und Verzweiflung konnte ich förmlich spüren. Immer wenn man meinte, ihr Leben könnte jetzt in die richtige Richtung gehen, folgte ein weiterer Schicksalsschlag oder eine weitere Ungerechtigkeit stellte sich ihr in den Weg.
Besonders berührt hat mich auch das Schicksal der Brüder, die unter entsetzlichen Umständen Jahre in einem Kinderheim verbringen mussten. Wieviel Ungerechtigkeit und wie viele Demütigungen kann ein Mensch ertragen !?

Fazit

Mechthild Borrmann hat einen großartigen Roman geschrieben, der uneingeschränkt empfehlenswert ist.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Vermisst am Bodensee

Tief am Grund des Sees
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Der 5. Fall stellt Kommissar Sito und sein Team vor echte Herausforderungen.
Eine fünfköpfige Familie verschwindet spurlos und eine Kollegin wird im Internet massiv bedroht. Als sich die beiden Fälle ...

Der 5. Fall stellt Kommissar Sito und sein Team vor echte Herausforderungen.
Eine fünfköpfige Familie verschwindet spurlos und eine Kollegin wird im Internet massiv bedroht. Als sich die beiden Fälle einander annähern, wird die Zeit langsam knapp.

Dieses Buch war das erste, das ich von der Autorin Tina Schlegel gelesen habe. Aber mit Sicherheit nicht das letzte.

Obwohl ich die Vorgeschichte der Charaktere nicht kannte, ist mir der Einstieg ins Buch schnell gelungen. Kommissar Paul Sito und seine Kollegen werden nach und nach eingeführt und ,auch durch die Erwähnung vergangener Fälle, schnell mit Leben gefüllt. Zum Fall der vermissten Familie kommen im Laufe der Zeit noch weitere Ereignisse hinzu, die die Geschichte schnell sehr komplex werden lässt. Aber genau das macht es auch so interessant.

Von Anfang an begeistert hat mich auch der Schreibstil der Autorin. Ich habe so viele Stellen mit wunderschönen Formulierungen gefunden - außergewöhnlich für einen Kriminalroman.

Fazit

„Tief am Grund des Sees“ ist definitiv kein Krimi, den man mal eben so „wegliest“. Gespickt mit wichtigen Themen, die zum Nachdenken anregen, überzeugt er durch eine komplexe Handlung, die bis zum Schluss spannend bleibt.

Für mich ein absolutes Krimi - Highlight!

Ganz klare Leseempfehlung für alle Krimifans, die sich für anspruchsvolle Inhalte und Sprache begeistern können.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Unterhaltsam und lehrreich zugleich

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Das wunderschöne, schlicht gehaltene Cover, das aus der Masse der historischen Romane wirklich heraussticht, hatte mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht.
Die Geschichte, die sich dahinter „verbirgt“ ...

Das wunderschöne, schlicht gehaltene Cover, das aus der Masse der historischen Romane wirklich heraussticht, hatte mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht.
Die Geschichte, die sich dahinter „verbirgt“ hat meine Erwartungen dann absolut erfüllt.
Beate Rygiert verknüpft in ihrem Roman „Das Geheimnis der Mona Lisa“ das Schicksal der Kaufmannstochter Lisa Gherardini mit dem Leben und Wirken des berühmten Leonardo da Vinci.
Die beiden Erzählstränge laufen zunächst nebeneinander her, bevor sie miteinander verschmelzen und eins der berühmtesten Gemälde aller Zeiten entsteht. Bis heute rätselt man, wer die geheimnisvolle Frau mit dem besonderen Lächeln wirklich war. Eine der vielen Theorien greift die Autorin hier auf und lässt so einen akribisch recherchierten, fesselnden Roman entstehen.
Lisas Erlebnisse haben mich von Beginn an berührt. Ihre Liebe zu Guiliano di Medici ist zum Scheitern verurteilt, vor allem als die gesamte Familie Medici aus Florenz flüchten muss. Um den Rest ihres Lebens nicht im Kloster verbringen zu müssen, willigt sie schließlich in die Heirat mit einem reichen Florentiner Kaufmann ein, doch ganz vergessen kann sie Guiliano nie.
Als sich schließlich der berühmte Künstler Leonardo da Vinci mit der Bitte an Lisa wendet, sie im Auftrag Guilianos malen zu dürfen, hofft sie, ihren Geliebten doch noch einmal wiedersehen zu können.
Im Gegensatz zu Lisas Erzählstrang, kommt die Beschreibung Leonardos erst einmal etwas nüchterner und sachlicher daher. Doch hat man sich erstmal daran gewöhnt, ist es einfach nur faszinierend, so viele Details über die Ideen und Techniken dieses Multitalents in Romanform geliefert zu bekommen.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Für mich war es eine gelungene Mischung aus historischen Fakten und fesselnder Unterhaltung.

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