Cover-Bild Unschuld
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 26.10.2022
  • ISBN: 9783328601685
Takis Würger

Unschuld

Roman
»Es ist fesselnd, es ist packend, es ist berührend.« Christine Westermann

Wenn alle lügen. Und niemand unschuldig ist.


Molly Carver bleiben fünfunddreißig Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers …

Emotional und eindringlich zeichnet Takis Würger das Portrait einer Gesellschaft voller Widersprüche und zeigt uns, was sich wirklich hinter den schillernden Fassaden dieser Welt abspielt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2022

"Wenn alle lügen. Und nieman unschuldig ist."

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Dieses Buch zieht einen sofort in seinen Bann. Die Geschichte klingt relativ einfach. Doch das ist sie keinesfalls... Vor 10 Jahren verlor Molly ihr Leben. Ihre einzige Konstante. Ihre Liebe. Ihren Vater! ...

Dieses Buch zieht einen sofort in seinen Bann. Die Geschichte klingt relativ einfach. Doch das ist sie keinesfalls... Vor 10 Jahren verlor Molly ihr Leben. Ihre einzige Konstante. Ihre Liebe. Ihren Vater! Nun setzt sie alles daran genau diesen aus dem Gefängnis zu holen. 35 Tage bleiben ihr bis zu seiner Hinrichtung. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Takis Würger schafft es einfach jedes Mal, mit seinem Schreibstil, die Leser in seinen Bann zu ziehen. Einfach, schmucklos und ehrlich. Genau das bringt die Story auf den Punkt. Hier reichen einzelne Sätze und Taten, um dich zu berühren. Es ist wie ein Sog. Genauso die Geschichte. Bis zum Ende dachte man wirklich, dass es doch simpel sein muss. Einer der Figuren ist der Täter. Doch so einfach ist es keinesfalls! Hier ist nichts schwarz oder weiß und alles kommt ganz anders... Ich bin wieder mal vollkommen fasziniert und werde noch einige Zeit über dieses Buch nachdenken müssen.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Takis Würger überzeugt

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Ich bin seit „Noah“ großer Fan von Takis Würger, sodass ich seinem neuen Roman sehr entgegengefiebert habe. Bereits der Klappentext hat mich überzeugt und genau meinen Geschmack getroffen.

Takis Würger ...

Ich bin seit „Noah“ großer Fan von Takis Würger, sodass ich seinem neuen Roman sehr entgegengefiebert habe. Bereits der Klappentext hat mich überzeugt und genau meinen Geschmack getroffen.

Takis Würger hat mit Unschuld wirklich einmal einen großen Wurf gelandet, denn er hat es geschafft, eine spannende Handlung mit den großen Themen und Problemfelder der amerikanischen Gesellschaft miteinander zu verschmelzen. Dabei gelingt ihm das durch das ganze Buch hinweg auf raffinierte, subtile Weise. Hier ist insbesondere hervorzuheben, wie gekonnt Takis Würger etwa die Opioidkrise oder die Waffengewalt in die Handlung einbaut. Der Autor schafft es so, den Kern der amerikanischen Seele zu erfassen, ohne zu stereotyp oder klischeehaft zu werden. Dass Takis Würger einige Zeit in den USA verbracht hat und auch für das Buch intensiv recherchiert hat, zahlt sich in der Glaubwürdigkeit seiner Erzählung aus.

Die Handlung konnte mich mitreißen, möchte man doch gemeinsam mit Molly herausfinden, was genau passiert ist. Ich hatte ziemlich schnell eine Idee, wohin sich das Buch entwickeln würde, das hat dem Leseerlebnis aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Takis Würger konnte mich mit der Art der Umsetzung komplett abholen und überzeugen.

Neben dem Plot überzeugten mich vor allem die Charaktere. Molly ist eine vielschichtige Person mit menschlichen Schwächen und Gedankengängen, in die man sich als Leser sehr gut hineinversetzen konnte. In Kontrast steht die amerikanische Vorzeigefamilie, hinter deren Kulissen man nach und nach blicken kann.

Ein fein geplottetes Buch, dass durchweg überzeugen kann. Takis Würger beweist einmal mehr, dass er zurecht zu meinen Lieblingsautoren gehört.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Takis Würger – Unschuld

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Fünfunddreißig Tage, etwas mehr als einen Monat noch hat Molly Carver, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Dieser sitzt im Todestrakt und soll hingerichtet werden. Für einen Mord, den er nicht begangen ...

Fünfunddreißig Tage, etwas mehr als einen Monat noch hat Molly Carver, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Dieser sitzt im Todestrakt und soll hingerichtet werden. Für einen Mord, den er nicht begangen hat, da ist sich Molly sicher. Ihr bleibt nur eine einzige Chance: sie muss nach Rosendale, wo sie als kleines Kind lebte und direkt in das Auge des Orkans: in die Familie, die dem Ort den Namen gab und deren Sohn Casper zehn Jahre zuvor erschossen wurde. Nur bei der Familie selbst kann die Wahrheit liegen. Ihre Tarnung als Hausmädchen und Journalistin fliegt sofort auf, doch wundersamer Weise sie darf bleiben.

Takis Würgers Roman „Unschuld“ ist eigentlich nach sehr schematischen, vorhersehbaren Strukturen klassisch als Krimi aufgebaut: der angenommenen Unschuld eines unheilbar kranken Mannes, der hingerichtet werden soll; seine Tochter, die in letzter Minute versucht die Wahrheit herauszufinden, um ihn zu retten; eine verquere Familie voller Geheimnisse, bei denen offenkundig der Schlüssel zu den Geschehnissen zehn Jahre zuvor liegt. Und doch liest sich die Geschichte, in der man sofort weiß, wer gut und wer böse ist, nicht wie ein klassischer Krimi.

Man ahnt vom Beginn an, wie alles ausgehen wird. Man erkennt die Motive, kann vorhersehen, welche Wendungen die Figuren erst noch für sich aufdecken müssen. Nichts überrascht wirklich, der Spannungsbogen ist schön gestrickt, wie man es erwarten würde. All das und doch packt einem Takis Würger, entfaltet die Geschichte einen Sog, liest man einfach weiter, will man nicht aufhören, bis die Unschuld endlich bewiesen ist.

Es wäre aber zu kurz gegriffen, nur 300 Seiten Unterhaltung in dem Roman zu sehen. Das verhindert der Autor zudem mit dem Nachwort, wenn es dem Leser nicht schon vorher als fader Beigeschmack bewusst geworden ist. Molly und ihr Vater bilden das untere Ende der amerikanischen Gesellschaft, Aufstieg ist eine Illusion, es kann nur noch weiter bergab gehen. Der Todestrakt und die unheilbare Huntington Krankheit scheinen das natürliche Schicksal des Vaters zu sein.

Im Kontrast dazu die Rosendales, einst in einer Liga mit den Rockefellers können sie sich alles erlauben. Sich freikaufen. Die Regeln bestimmen, die nur zu ihren Gunsten aufgestellt werden. Dass sie ihr eigenes Leben nicht leben, sondern nur mit Medikamenten und esoterischen Retreats aushalten, passt ebenso ins Bild, wie die Vernarrtheit in Waffen und die großzügige Unterstützung der NRA. Doch auch sie sind vom Schicksal verdammt, können vermeintlich den finalen Todesstoß hinausschieben, dabei sind sie schon lange innerlich tot.

Takis Würger zeichnet ein dunkles Bild der gegenwärtigen USA. Es ist nicht mehr das Land der Träume, in dem jeder alles erreichen kann. Es ist ein Sumpf, in dem schon lange moralische Orientierung und Werte versunken sind. So moralinsauer das klingen mag, kommt es aber in der Handlung nicht daher. Beiläufig lässt der Autor die großen Probleme der amerikanischen Gesellschaft aufblitzen, die jedoch zu Ursache und Treiber der Handlung werden.

Ein Roman, dessen Relevanz sich aus der Nähe zu einer brutalen und schonungslosen Realität ergibt.

Veröffentlicht am 11.09.2023

Verlierer auf allen Seiten

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Florentin Carver sitzt wegen des Mordes an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis und nun soll in 35 Tagen das Todesurteil vollstreckt werden. Seine Tochter Molly glaubt aber an die Unschuld ...

Florentin Carver sitzt wegen des Mordes an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis und nun soll in 35 Tagen das Todesurteil vollstreckt werden. Seine Tochter Molly glaubt aber an die Unschuld ihres Vaters und will das beweisen. Es gelingt ihr unter falscher Identität in die Familie Rosendale einzudringen. Ihr bleiben 35 Tage.
Der Autor Takis Würger erzählt in einer klaren, aber auch durchaus einfühlsamen Sprache. In seiner Geschichte werden Themen wie Standesunterschiede, Krankheit (Chorea Huntington), Medikamentenmissbrauch und Alkoholsucht, amerikanisches Waffenrecht und die Macht der der Waffenlobby behandelt.
Die Kapitel dieser Geschichte werden wie ein Countdown zurückgezählt. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven und immer wieder auch mit Rückblenden, so erfahren wir eine Menge über die Beteiligten.
Die Personen sind alle lebendig und facettenreich dargestellt. Molly Carter hat es nicht leicht. Viele Wörter wollen ihr einfach nicht über die Lippen und so lebt sie zurückgezogen bei ihrem Onkel in einer Kellerwohnung. Wie viel schillernder geht es da bei den Rosendales zu. Die Familie war einmal sehr einflussreich, glaubt aber immer noch, dass alles nach ihren Regeln laufen muss. Die Unterschiede zu Mollys Familie könnte nicht größer sein. Aber nicht nur Molly hat Schmerzhaftes erlebt, auch bei der Familie des Opfers gibt es Schmerz. Molly versucht herauszufinden, was damals genau geschehen ist und wer Casper getötet hat, weil sie nicht damit zurechtkommt, dass ihr Vater ein geständiger Mörder ist. Natürlich stößt sie auf Schweigen.
Nicht immer ist eindeutig klar, was Lüge und was Wahrheit ist, und doch war mir bereits recht früh klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird.
Es ist ein packender und erschütternder Gesellschaftsroman, der ziemlich düster rüberkommt, mir aber gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Schuldig oder nicht?

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Obwohl im Mittelpunkt die Aufklärung eines Verbrechens steht, kann man dieses Buch eher als ein Roman einstufen. Für ein Kriminalroman oder sogar ein Thriller sieht die Handlung harmlos aus.

Durch den ...

Obwohl im Mittelpunkt die Aufklärung eines Verbrechens steht, kann man dieses Buch eher als ein Roman einstufen. Für ein Kriminalroman oder sogar ein Thriller sieht die Handlung harmlos aus.

Durch den leichten Schreibstil liest sich der Roman ganz flüssig. Ich mochte sehr Dialoge der Charaktere. Es bleibt immer etwas Unausgesprochenes, das man schnell nachvollziehen kann, was gemeint wird. Und so verbergen sich tiefe Gedanken zwischen den Zeilen.

Der Autor greift viele unterschiedliche Themen auf, wie Waffenbesitz, medikamentöse Behandlung, Huntington-Krankheit sowie einige moralische Fragen.

Seit Casper starb sind es bereits 10 Jahre vergangen. Aber die Wahrheit schmerzt immer noch. Molly befindet sich auf der Suche nach Antworten, sie wühlt die Vergangenheit auf und damit die alten Wunden.

Ich mochte Molly wirklich, obwohl sie mit ihren Kanten und Ecken dargestellt wird und mit ihren Dämonen zu kämpfen hat, so wie die anderen Romanfiguren. Der einzige Charakter, der durchaus positiv beschriebenen wird, ist Mollys Vater.

Das Finale hat mich nicht überrascht. Jedoch am Ende hatte ich noch einige offene Fragen, weil ich manche Entscheidungen der Charaktere überhaupt nicht verstehen konnte. Vielleicht gab es einfach zu viele Leerstellen, um das Ganze vollkommen wahrnehmen zu können.
Trotzdem kann ich diesen Roman weiterempfehlen.

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