Perchtenlauf
Eine Gruppe von Studenten soll in einem Dorf eine Dokumentation über die Tradition der Perchtenläufe drehen. Schnell stellen sie fest, dass sich zu der Raunachtszeit Vermisstenfälle und Morde in dem Dorf ...
Eine Gruppe von Studenten soll in einem Dorf eine Dokumentation über die Tradition der Perchtenläufe drehen. Schnell stellen sie fest, dass sich zu der Raunachtszeit Vermisstenfälle und Morde in dem Dorf häufen. Als erneut jemand verschwindet beginnen sie auf eigene Faust zu ermitteln und stoßen auf ein dunkles Geheimnis.
Das gesamte Buch ist in kurzen Szenebildern im Found footage Stil geschrieben (vgl. den Film Blair witch project). Der Leser kommt schnell in den Schreibstil und die Handlung und kann dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen.
Im Buch werden zunächst viele Interviews und Dialoge beschrieben. Die Spannung baut sich erst nach einiger Zeit auf, ist dann jedoch umso fesselnder.
Durch den Found footage Stil erfährt man zu den einzelnen Protagonisten leider relativ wenig und fühlt sich daher nicht wirklich mit ihnen verbunden. Andererseits ermöglicht der Schreibstil jedoch großes Kopfkino.
Besonders gut gefällt mir, dass die Dialoge im Dialekt geschrieben sind. Auf jeder gegenüberliegenden Seite ist derselbe Text in Hochdeutsch nochmal abgedruckt. Somit kann jeder Leser selbst entscheiden, ob er Hochdeutsch oder Dialekt lesen möchte. Mich persönlich hat diese Anordnung jedoch ziemlich irritiert und ich bin oft durcheinander gekommen.
Andreas Brugger kann mit einem fundierten Wissen zu den einzelnen Raunachtsbräuchen und Perchten überzeugen und lässt dieses Wissen gekonnt in die Handlung einfließen.
FAZIT:
"Perchtenlauf" ist ein wirklich außergewöhnliches Buch, das einen seltenen Schreibstil mit alten Mythen verbindet. Die Umsetzung ist ziemlich gut gelungen und konnte mich überzeugen. Deshalb vergebe ich 4 Sterne!