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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2023

Auch schlanke 240 Seiten können sich ziehen

Das glückliche Geheimnis
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Ich war sehr gespannt auf das Buch und habe mich im Vorfeld nicht spoilern lassen. Was wohl der Autor in den Straßen der Stadt gemacht hat? Ein Doppelleben, wie spannend, noch dazu nicht fiktiv.

Tja, ...

Ich war sehr gespannt auf das Buch und habe mich im Vorfeld nicht spoilern lassen. Was wohl der Autor in den Straßen der Stadt gemacht hat? Ein Doppelleben, wie spannend, noch dazu nicht fiktiv.

Tja, Pustekuchen. Es war überhaupt nicht spannend. Das Rätsel wurde umgehend gelüftet, er hat in Altpapiercontainern nach Briefen, Büchern & Co gesucht. Er wird nicht müde, das fortwährend zu betonen. Kommt es nur mir so völlig unspektakulär vor? Das ist das große Geheimnis? Er stellt es auch so dar, dass er dafür von der Gesellschaft schief angesehen wird. Dass dem wirklich so war, war für mich so deutlich nicht ersichtlich.
Es waren Papiercontainer, keine Restmüll- oder Biomüllbehälter, das riesengroße Drama und Geheimnis darum erschließt sich mir nicht.

Die Beziehung zur Freundin und Frau einschließlich stolz erzähltem Sexualleben sowie Auszeichnungen in der Schriftstellerkarriere bekommen noch viel Raum, aber ich las darüber aus der Distanz, ohne dass es mich sonderlich interessierte und auch ohne Tiefgang.

Von dem Buch hatte ich mir mehr erwartete, für mich plätscherte es ohne große Höhen und Tiefen so vor sich hin und ich hätte am liebsten schon nach dem ersten Drittel abgebrochen. Schade.

Veröffentlicht am 19.12.2022

Für Retro-Fans im Stil von Louis de Funès

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Eine spritzige Gaunerkomödie? Das klang gut, ich freute mich auf das Buch.

Leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen.
Mit knapp 500 Seiten fand ich es viel zu lang. Es hat sich gezogen und ich habe ...

Eine spritzige Gaunerkomödie? Das klang gut, ich freute mich auf das Buch.

Leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen.
Mit knapp 500 Seiten fand ich es viel zu lang. Es hat sich gezogen und ich habe mich über weite Strecken gelangweilt.

Vom Stil hat es mich an die alten Louis de Funès-Filme meiner Kindheit erinnert.
Voller Klamauk und ein Humor, der nicht der meine ist.
Die Charaktere waren völlig überzeichnet (wobei das bei dem Stil schon so sein muss) und die Hauptperson, Guillaume Lipaire war mir auch noch unsympathisch. Vielleicht war das mein Problem mit dem Buch - ich konnte über die kleinen Gaunereien nicht schmunzeln, er ist mir nur unsäglich auf die Nerven gegangen.
Spannend fand ich es leider auch nicht.

Was mir aber gut gefallen hat war die Beschreibung der Küstenstadt Port Grimaud, die es auch real gibt. Da würde ich ja jetzt schon gerne mal hinfahren. Auch das Lebensgefühl in Südfrankreich kam wunderbar herüber.
Die Handlung war auch ab und an gespickt mit französischen Wörtern, die im Anhang übersetzt wurden. Obwohl ich kein französisch kann, hat das den Lesefluss überhaupt nicht gestört, sie waren so gebräuchlich, dass man auch ohne spezielle Sprachkenntnisse folgen konnte und haben Frankreich-Feeling herübergebracht. Das war auch geschickt gemacht.

Das Ende fand ich auch nicht schlecht - das war gut aufgelöst.

Insgesamt mag ich wohl einfach den klamaukigen Humor der Autoren nicht so, so ging es mir auch schon bei den letzten Klufti-Bänden.
Ihre Reisebeschreibungen hingegen finde ich super - mein Lieblingsbuch der Autoren ist auch "In der ersten Reihe sieht man Meer".
Deshalb von meiner enttäuschten Sternevergabe nicht abhalten lassen, wenn man den grundsätzlichen Stil mag, dann kann das hier auch eine vergnügliche Lektüre werden.
Ich bin bei Band 2 aber raus (wird eine Reihe).

Veröffentlicht am 11.11.2022

Agententhriller sind wohl nichts für mich

EAST. Welt ohne Seele
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"East" spielt um die Zeit des Milleniumwechsels in Krakau.
Das Krakau-Setting hat mir sehr gut gefallen, man hat sowohl einen Hauch von der Stadt mit den vielen Bezirken als auch einen Einblick in die ...

"East" spielt um die Zeit des Milleniumwechsels in Krakau.
Das Krakau-Setting hat mir sehr gut gefallen, man hat sowohl einen Hauch von der Stadt mit den vielen Bezirken als auch einen Einblick in die Sagenwelt bekommen. Wenn man schon mal in Krakau war, dann hat das etwas.

Die Agenten-Story an sich war aber leider so gar nicht die meine.
Ein CIA-Agent, der sich mehr oder weniger zu Tode trinkt, trifft im Rahmen seines aktuellen Auftrags auf mehrere, natürlich bildhübsche Frauen, die alle auch ein Geheimnis haben. Soweit ja noch ganz interessant. Dann wird es aber auch schon unglaubwürdig, denn unser trinkender Agent wird völlig unattraktiv geschildert (ich hätte ihn auch locker 20 Jahre älter geschätzt nach den Schilderungen und war erstaunt, als irgendwann mal sein Alter genannt wurde), aber natürlich erliegen alle Frauen seinem traurigem Charme.

Die Handlung fand ich sehr verworren, ständige Szenenwechsel, endlose Verfolgungsszenen, lange, undurchsichtige Gespräche zwischen Schurken und Geheimdiensten, ich kam damit nicht klar.
Dazu gab es noch ordentlich Mord und Gewalt, aber spannend wurde es damit nicht.
Keine der Charaktere konnte mich erreichen, sie blieben mir fremd und ich konnte nicht mitfiebern.

Leider keine Reihe für mich - aber dafür bestimmt für andere Lesende.

Veröffentlicht am 02.11.2022

Unfassbar langatmig

Shorty
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Ich mag die Jennerwein-Romane von Herrn Maurer sehr gerne und war gespannt auf einen literarischen Ausflug in eine andere Welt.
Es war leider eine der Buch-Enttäuschungen 2022.
Ich mag skurrile Geschichten, ...

Ich mag die Jennerwein-Romane von Herrn Maurer sehr gerne und war gespannt auf einen literarischen Ausflug in eine andere Welt.
Es war leider eine der Buch-Enttäuschungen 2022.
Ich mag skurrile Geschichten, also hätte ich hier eigentlich voll auf meine Kosten kommen müssen.
Leider war dem nicht so.

Es ist ein Science Fiction Abenteuer oder wie es die Buchbeschreibung sagt: "eine Weltrettungsgeschichte der besonderen Art - tollkühn, witzig, temporeich."

Witzig ja, stellenweise. Das hat der Autor wirklich drauf. Auch in anderen Generes. "Mausetot? Ja, tot, aber sozusagen von einer edlen, altrömischen Töde"
Tollkühn? Hm, ja kann ich auch noch gelten lassen, die Story ist wirklich abgefahren.
Aber temporeich? Nein. für mich ganz und gar nicht. Vielleicht hätte es bei mir funktioniert, wenn sie auf 25% eingedampft worden wäre, so war es für mich wie in einer Endlosschleife. Immer wieder neue Welten, aber so wirklich spannend und mitreißend? Leider gar nicht.
Ich habe mich tapfer durchgekämpft (anders kann ich es leider nicht beschreiben), weil am Ende ja noch eine überraschende Auflösung kommen sollte.
Ja, sie kam - aber rückblickend muss ich sagen, dass es sich dafür nicht gelohnt hat, nicht abzubrechen.

Ich glaube, das ist eine schwarz-weiß-Buch. Entweder man liebt es und ist hellauf begeistert oder man kann damit gar nichts anfangen.

Zwei Sterne wurden es bei mir noch, weil es stellenweise schon meinen Humor getroffen hatte. Mehr leider nicht.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Was will der Text?

Freizeit
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Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war ...

Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war für mich leider vollkommend uninteressant. Die Tage plätschern so dahin, wir lesen über ihren Alltag, ihre Social-Media-Kommunikation, aber alles aus einer Distanz, die mir keine Nähe zu den Figuren ermöglichte.

Mag sein, dass das Leben in dieser Generation widerspiegelt, aber es hat für mich weder einen Erkenntnisgewinn noch einen Unterhaltungswert.

Gestört hat mich auch der Aufbau. Wechselnd zwischen Rückblicken in die Zeit ihres Studiums und dann wieder in der Gegenwart fiel mehr die Orientierung während des Lesens nicht leicht.

Den feinen Humor, der im Klappentext angesprochen wird, habe ich auch vermisst.
Aber vielleicht war es ja Franzis Lektorin, die ab und an Feedback zum Buchstand gegeben hat und z. B. das hier sagte:
"Außerdem wirkt die Geschichte nicht sehr straff. Ich frage mich: Was will der Text? Wo genau ist der Zusammenhang? Gell?"

Damit sprach sie mir aus der Seele! Ist das humorvolle Selbstironie der Autorin, die ahnte, dass sie mit ihrem Text nicht alle Lesenden erreicht?

Fazit: Nicht mein Buch, aber ich bin auch nicht aus dieser Generation, vielleicht liegt es daran.

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