Eine prächtige Comicadaption des zweiten Falls der begabten Jungdetektivin Enola Holmes.
Enola Holmes (Comic). Band 2Meine Meinung
Auch der zweite Fall der jungen Detektivin Enola Holmes wurde von Serena Blasco als farbenfroher Comic mit wundervoll anzusehenden aquarellierten Bildern adaptiert, wobei die Künstlerin ...
Meine Meinung
Auch der zweite Fall der jungen Detektivin Enola Holmes wurde von Serena Blasco als farbenfroher Comic mit wundervoll anzusehenden aquarellierten Bildern adaptiert, wobei die Künstlerin wieder nahe an der Romanvorlage bleibt.
Enola greift tief in die Verkleidungstrickkiste, um nicht von ihrem berühmten Bruder Sherlock aufgestöbert zu werden und gleichzeitig ihre Mutter zu suchen. Sie schlüpft dabei gleich in mehrere Rollen, die wir nach und nach kennenlernen dürfen. Zunächst tritt Enola als Ivy Meshle, ihres Zeichens Sekretärin des Privatermittlers Dr. Ragostin auf und bekommt prompt Besuch von Dr. Watson, der ihr unverhofft einen Fall verschafft, nämlich »Der Fall der linkshändigen Lady«.
Lady Cecily, die Tochter eines Baronets wird vermisst – genau der richtige Fall für Enola – und so schlüpft diese in die Rolle von Dr. Ragostins dritter Ehefrau, um Zugang zur Familie zu erhalten und ihre Nachforschungen anzustellen. Mindestens ebenso hilfreich wird ihr des Nachts ihre Verkleidung als Nonne sein, denn eine Spur führt Enola zu den Docks und einer Versammlung der Arbeiterschaft.
»Der Fall der linkshändigen Lady« weiß mit einem mitreißenden Kriminalfall zu fesseln, bei dem Enola ihr Können unter Beweis stellt und dabei ihrem Bruder und Dr. Watson gefährlich nahekommt. Geschickt sind auch wieder einige Details über das Leben Ende des 19. Jahrhunderts mit eingeflochten, wobei Armut und die Kluft zwischen Arbeiterschaft und der gehobenen Gesellschaft angeschnitten wird.
Am meisten begeistert hat mich das wechselnde Rollenspiel von Enola Holmes und wie geschickt sie sich in den verschiedensten Kreisen einschleust. Allerdings muss ich sagen, dass es mir in diesem Band fast etwas zu schnell voranging und ein kurzes Innehalten der Spannung gutgetan hätte. Das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau, denn Serena Blasco überzeugt im Gesamtpaket wieder mit ihren lebendigen Panels und einer Geschichte, die für junge und jung gebliebene Detektiv-Fans wie gemacht ist.
Die leicht verständliche Struktur der Panels, die in sich geschlossene Kriminalgeschichte sowie die klaren Zeichnungen von Serena Blasco machen diesen Comic zu einem idealen Einstiegsprojekt für Comicneulinge. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!
Fazit
Eine prächtige Comicadaption des zweiten Falls der begabten Jungdetektivin Enola Holmes. Dieses Abenteuer quer durch das London des 19. Jahrhunderts macht definitiv Lust auf mehr!
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.12.2021