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Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine Geschichte mit Potential, aber definitiv nicht die märchenhaft-düstere Story, die ich erwartet hatte.

Die Schwestern Grimm
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Beschreibung

Der mächtige Dämon Wilhelm Grimm möchte die ganze Welt beherrschen und hat auf der ganzen Welt Töchter, die am selben Tag von verschiedenen Müttern geboren werden. Goldie, Bea, Lyiana und ...

Beschreibung

Der mächtige Dämon Wilhelm Grimm möchte die ganze Welt beherrschen und hat auf der ganzen Welt Töchter, die am selben Tag von verschiedenen Müttern geboren werden. Goldie, Bea, Lyiana und Scarlett sind Halbschwestern und ihr achtzehnten Geburtstag steht bevor, ohne dass sie voneinander wissen und nichtsahnend von der schwierigen Entscheidung, die ihnen kurz bevorsteht. Denn seinen Töchtern hat der Dämon mächtige Gaben in die Wiege gelegt, durch die sie je ein Element beherrschen und lenken können.

Am Tag ihres achtzehnten Geburtstages müssen sie zurück in das Reich ihres Vaters kehren, um sich für eine Seite zu entscheiden und sich gegen ihre Brüder zu behaupten…

Meine Meinung

Das phantastische Cover des Debütromans »Die Schwestern Grimm« der englischen Schriftstellerin Menna van Praag hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Beschreibung verspricht zudem ein märchenhaft-düsteres Leseerlebnis.

Die Geschichte wird in kurzen Abschnitten erzählt, begonnen mit der Ich-Erzählerin Goldie, die sich dann mit den anderen Perspektiven (aus der Draufsicht erzählt) und Rückblenden abwechseln. An diese temporeiche Erzählweise mit schnellen Wechseln musste ich mich zunächst herantasten, danach garantierten die raschen Sprünge allerdings einen guten Lesefluss und bringen Tempo mit sich, welches die Handlung an sich über lange Strecken vermissen lässt.

Menna van Prag beleuchtet zwar alle Grimm Schwestern, doch etwas mehr Raum nimmt Goldie ein, deren Schicksal mich schlussendlich auch im Vergleich zu dem von Bea, Lyiana und Scarlett etwas berühren konnte. Allgemein ist es mir schwergefallen, zu den Protagonisten eine Verbindung herzustellen, da mir die Erzählkonstruktion im Gesamtpaket nicht zugesagt hat. Ich hätte es schöner gefunden, wenn alle Charaktere aus der Ich-Perspektive beleuchtet worden wären, das hätte mehr Nähe, Emotionen und sicherlich auch Spannung mit sich gebracht.

Die Grundidee über einen Dämonen namens Grimm, der Töchter und Söhne gegeneinander kämpfen lässt und die Weltherrschaft an sich reißen will, bietet unheimlich viel Potential, dass Menna van Prag leider nicht annähernd ausgeschöpft hat. Ich habe eine Verbindung zum namensgebenden Märchenerzähler Wilhelm Grimm vermisst, sowie eine besser unterfütterte Hintergrundgeschichte zu der Macht der Elemente, über die die Grimm-Schwestern verfügen.

Zum Ende hin legt der Handlungsverlauf etwas an Spannung zu, doch bedauerlicherweise konnte mich der Fantasyroman insgesamt trotzdem nicht so ganz überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte.

Fazit

Eine Geschichte mit Potential, aber definitiv nicht die märchenhaft-düstere Story, die ich erwartet hatte.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 15.01.2022

Veröffentlicht am 12.11.2021

Ein berückender Roman über scheiternde Träume und das Einsiedlerdasein in der russischen Wildnis.

Phon
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Beschreibung

Ohrenbetäubende Geräusche am Himmel über den einsamen Wäldern Westrusslands treiben Lew fast in den Wahnsinn. Seine jüngere Ehefrau Nadja, wohnt mit ihm in naturverbundener Einsamkeit, denn ...

Beschreibung

Ohrenbetäubende Geräusche am Himmel über den einsamen Wäldern Westrusslands treiben Lew fast in den Wahnsinn. Seine jüngere Ehefrau Nadja, wohnt mit ihm in naturverbundener Einsamkeit, denn die Kinder sind schon lange erwachsen und aus dem Haus und so schweift sie in Gedanken immer wieder zu dem großen gemeinsamen Traum ab, den sie einst an diesen Ort verschlug.

Mit den Geräuschen kommen auch die Erinnerungen an die Vergangenheit und finstere Ereignisse zurück, die sie längst begraben glaubte….

Meine Meinung

Sehr gerne folge ich Geschichten in einsame Gebiete und an weit entfernten Orte, sodass ich bei Marente de Moors neuem Roman »Phon« einfach nicht widerstehen konnte. Als Schauplatz dient nämlich der mythenbehaftete russische Wald und außerdem verspricht die Geschichte, über ein dort lebendes Ehepaar, subtile Spannung durch die psychologischen Aspekte der Isolation.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nadja erzählt, die sich als Studentin in ihren Professor verliebte, ihn später heiratete und schließlich gemeinsam mit ihrer großen Liebe den Traum von einer Forschungsstation in den russischen Wäldern träumte. Doch gegenwärtig ist Lew nur noch ein Schatten seiner selbst und während komische Geräusche aus dem Himmel eine berückende Atmosphäre schaffen, faselt Nadja etwas von einem Zugführer und die Wunden der Vergangenheit über das Scheitern ihres großen Traumes wird wieder aufgerissen.

Sehr gut gefallen hat mir die unheimlich dichte Stimmung, die Marente de Moor vor allen Dingen durch das Unwissen über die Vergangenheit erzeugt, aber auch aktuelle Ereignisse bleiben lange im Schatten. Diese subtile Art der Spannungsmache kriecht einem förmlich unter die Haut.

Weniger mitreißend empfand ich Nadjas Gedankenergüsse, die eine deprimierende Sicht der Dinge offenbaren, wohl aufgrund ihres gescheiterten Lebens und dem zerrütteten Zusammenleben mit Lew, also zum Teil vollkommen nachvollziehbar. Alles in allem sehr bedrückend und ohne Anzeichen einer Entwicklung.

In »Phon«, vom Verlag als psychologisches Verwirrspiel betitelt, habe ich mich tatsächlich zwischen der Handlung im Wald und der teils konfusen Gedankenwelt Nadjas verloren und Marene de Moor hat mich mit ihrem Roman vollkommen verwundert zurückgelassen. Ehrlich gesagt konnten mich weder die Figuren berühren, noch konnte ich der verwirrenden Entwicklung, inklusive Rückblenden auf das Leben des Zoologenpaars etwas abgewinnen. Allerdings empfand ich den Ausflug in die russischen Wälder, die Natur mit ihren Tieren sowie die Einsamkeit an sich sehr spannend und auf eine fast schon surreale Weise faszinierend. Das war auch der Grund, warum mich das Buch schließlich nicht losgelassen hat.

Fazit

Ein berückender Roman über scheiternde Träume und das Einsiedlerdasein in der russischen Wildnis. Natur und Poesie von Marente de Moors Erzählkunst haben mir gut gefallen, leider haben mich jedoch die Protagonisten vollkommen kalt gelassen, sodass ich keine Bindung zu ihnen aufbauen konnte.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.09.2021

Veröffentlicht am 12.11.2021

Potenzial für eine mitreißende Fantasy-Saga ist vorhanden.

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Beschreibung

Die Welt von Allwacht ist bedroht, denn nachdem eine der Spindeln zu einer anderen Welt bereits geöffnet wurde, wobei sich eine Schleuse für Aschekrieger öffnete, und die Helden den ersten ...

Beschreibung

Die Welt von Allwacht ist bedroht, denn nachdem eine der Spindeln zu einer anderen Welt bereits geöffnet wurde, wobei sich eine Schleuse für Aschekrieger öffnete, und die Helden den ersten Kampf verloren haben, liegt es nun in der Macht der jungen Corayne, dem Schrecken ein Ende zu bereiten. In ihr fließt das letzte Blut einer Linie, die als einzige den Untergang verhindern kann. Zusammen mit sechs Gefährten, die Not und Schicksal zusammenführte, stellt sich Corayne der Herausforderung, die Dunkelheit zu besiegen…

Meine Meinung

Für packende neue Fantasywelten bin ich immer zu haben und da lächelte mich direkt der Auftaktband zur vielversprechenden Fantasy-Saga »Realm Breaker« der Bestsellerautorin Victoria Aveyard, die vielen bereits durch ihre Jugendbuch-Reihe »Die Farben des Blutes« ein Begriff sein dürfte, an.

Angefixt durch das Mega-Cover-Bild und den wohlklingenden Klappentext, musste ich mir nun also unbedingt auch ein Bild von Aveyards Erzählkunst machen und wagte mich in »Das Reich der Asche« vor. Begrüßt wird man mit einem herrlichen Vorsatzpapier, auf dem die bunte Weltkarte von Allwacht zu sehen ist, womit das absolute MUSS für ein High-Fantasy-Werk schon abgehakt wäre.

Das opulente Worldbuilding bei Fantasyromanen kann einen schon Mal erschlagen, doch meistens lohnt es sich die ausführlichen Konstruktionen kennenzulernen, weil man dann mit einem beeindruckenden Gesamtbild belohnt wird. In »Realm Breaker – Das Reich der Asche« kann Aveyard zwar mit einem interessanten Konstrukt aus einer bunten Gesellschaft, kreativen Fantasieschöpfungen und übernatürlichen Wesen aufwarten, doch die Zusammenführung mit dem Handlungsbogen verläuft teilweise recht holprig.

Nach einem ausschweifenden Prolog, der viel Input liefert, war ich sehr gespannt auf die Aufdröselung der Hintergründe und habe es richtig genossen in die detaillierten Beschreibungen einzutauchen und mir Allwacht mit ihren Bewohnern und den mysteriösen Spindeln, die Dimensionstore in eine Welt der Vedera (auch ›Älteste‹ genannt), vorzustellen. Natürlich hatte ich gehofft, mehr über die Zusammenhänge zwischen Allwacht und den Spindeln zu erfahren, aber hier bleibt die Geschichte sehr bedeckt, sodass ich auf eine aufschlussreiche Ausführung im Fortsetzungsband erwarte.

Zunächst dauert es also seine Zeit bis man sich mit den Begrifflichkeiten und dem Personal der Geschichte vertraut gemacht hat, wobei ich schmerzlich ein Glossar der wichtigsten Protagonisten und Begriffe vermisst habe. Bei der Erzählstruktur, greift Aveyard gleich auf mehrere Perspektiven zurück, was den Einstieg in das »Realm Breaker« -Universum nicht gerade leichter macht.

Eigentlich sollte die junge Frau Corayne, ihres Zeichens Tochter einer gefürchteten Piratin und Schmugglerin im Mittelpunkt stehen, jedoch kommen mindestens genauso oft ihre Gefährten zu Wort, und so kam mir Corayne selbst als etwas blass und nichtssagend vor im Vergleich zur Meuchelmörderin Sorasa, dem Ältesten Domacridhan (oder auch nur ›Dom‹ genannt), der Kopfgeldjägerin Siegel, dem Knappen Andry, der Hexe Valtik und dem Fälscher Charlon (auch der ›Tintenkönig‹ genannt).

Am besten gefallen haben mir die Kapitel aus der Perspektive von Sorasa, denn sie macht in meinen Augen einfach die größte Charakterentwicklung durch und hat einfach interessante Seiten an sich. Im Zusammenspiel ergibt sich aus dem bunt gemischten Haufen der Gefährten eine dynamische Schicksalsgemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, oder doch nicht? Zumindest hätte man hier noch viel mehr herausholen können. Dafür kann die Geschichte aber immer noch mit Antagonisten aufwarten, die man vielleicht nicht auf den ersten Blick auf dem Schirm hat.

Aber auch Doms Cousine Ridha konnte mich mit ihrem Mut, sich gegen die Entscheidung der Vedera zu stellen, meine Neugier erregen. Ich bin mir fast schon sicher, dass wir von ihr noch einiges erwarten dürfen (oder hoffe das zumindest!).

Im Gesamtpaket betrachtet hatte ich das Gefühl, dass ein großes Potenzial in der Geschichte steckt, aber es an der Umsetzung krankt und somit hat »Realm Breaker – Das Reich der Asche« einen unausgegorenen Eindruck auf mich gemacht. Trotzdem ist es Victoria Aveyard gelungen mich in eine andere Welt zu entführen, deren Komplexität, besser verpackt, sicherlich noch ihren ganzen Zauber entfalten wird.

Fazit

Die Fantasywelt von »Realm Breaker« ist auf jeden Fall reizvoll in ihrem Aufbau, doch an der Umsetzung und Ausgestaltung muss Victoria Aveyard noch arbeiten.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.08.2021

Veröffentlicht am 12.11.2021

Leider kein überzeugender Abschluss der Reihe.

Trees 3
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Meine Meinung

Warren Ellis und Jason Howard legen mit »Trees 3: Drei Schicksale« den finalen Band zu ihrer eigenwilligen Science-Fiction-Serie über geheimnisvolle Alien-Bäume und das Leben im Schatten ...

Meine Meinung

Warren Ellis und Jason Howard legen mit »Trees 3: Drei Schicksale« den finalen Band zu ihrer eigenwilligen Science-Fiction-Serie über geheimnisvolle Alien-Bäume und das Leben im Schatten dieser subtilen Invasion vor.

Eigentlich hätte ich erwartet, dass Ellis zum Abschluss eine Verbindung zu den vorherigen Ereignissen und Handlungsfäden herstellt, doch auch in diesem dritten Album handelt es sich um eine neue eigenständige Erzählung, die dieses Mal in düsterem Schwarz und Grau von Morden und Geistern im Schatten der Alien-Bäume in einem entlegenen russischen Dorf berichtet. Vielleicht war auch hier mein Fehler in der Herangehensweise, denn ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die einzelnen Puzzleteilchen miteinander verbunden werden, aber rückblickend betrachtet, handelt es sich wohl eher um einzelne Sequenzen, die einfach im gleichen Universum spielen.

Die Geschichte von »Trees 3: Drei Schicksale« und die Zeichnung der Hauptprotagonistin Klara hat mir für sich genommen gut gefallen, denn sie bildet einen herrlichen Mikrokosmos einer Gemeinschaft ab, die abseits der großen Städte ihren ganz eigenen Regeln folgt.

Eigentlich ist es im Schatten der Alienbäume dennoch ruhig in der Abgeschiedenheit von Toska, doch als sich ein Mord ereignet und dies die Polizistin Klara auf den Plan ruft, werden einige Geheimnisse zutage gefördert.

Jason Howards stimmungsvolle Illustrationen verpassen der Crime-Story die passende Atmosphäre und lassen einen zwischendurch regelrecht erschauern. Trotz der grundlegenden Faszination der subtilen Alien-Invasion hat mir einfach eine Brücke zwischen den einzelnen Geschichten gefehlt. Umso gespannter erwarte ich die geplante TV-Adaption, denn ich bin wirklich neugierig wie die Geschichte cineastisch adaptiert wird.

Fazit

Für sich genommen ist »Trees 3: Drei Schicksale« ein gelungener Krimi mit Science-Fiction-Background, doch als Abschluss der Reihe hat mich der Comic etwas ratlos zurückgelassen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 17.08.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Marie Benedict zeichnet das Porträt der beeindruckenden Frau an der Seite des erfolgreichen Politikers Winston Churchill

Lady Churchill
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Beschreibung

Zu den weniger bekannten Frauen der Weltgeschichte zählt auch Clementine Churchill, die Ehefrau des erfolgreichen Politikers Winston Churchill. Als sich die beiden kennenlernen funkt es direkt, ...

Beschreibung

Zu den weniger bekannten Frauen der Weltgeschichte zählt auch Clementine Churchill, die Ehefrau des erfolgreichen Politikers Winston Churchill. Als sich die beiden kennenlernen funkt es direkt, sie heiraten 1908 und der Weg für eine Ehe auf Augenhöhe nimmt ihren Lauf. Clementine ist politisch sehr interessiert und unterstützt auch noch nachdem sie fünf Kinder zur Welt gebracht hat, tatkräftig ihren wichtigen Mann. Zudem setzt sich für das Frauenwahlrecht sowie eigene Projekte ein. Prägende Zeiten für die außergewöhnliche Ehe der Churchills sind die beiden Weltkriege und es gibt auch einige familiäre Belastungsproben und Schicksalsschläge, die eine starke Frau fordern.

Meine Meinung

Nachdem Marie Benedict mit »Frau Einstein« die Frau hinter dem berühmten Physiker in Erinnerung rief, befasst sie sich in ihrem neuen historischen Roman »Lady Churchill« mit Clementine Hozier, die 1908 den aufstrebenden Politiker Winston Churchill ehelichte.

Die Geschichte beginnt mit dem Hochzeitstag und wird, teils mit Rückblenden zum Kennenlernen sowie entlang wichtiger Ereignisse im Leben der Churchills erzählt. Somit kommt der Roman fast schon einer Biografie gleich, die Clementine Churchills Persönlichkeit lebendig werden lässt. Marie Benedict zeichnet in ihrem Roman das Porträt einer emanzipierten und willensstarken jungen Frau, die ihre große Liebe in dem Politiker Winston Churchill findet und nichts davon hält zu Hause hinter dem Herd zu bleiben und sich um die Kindererziehung zu kümmern. Viel lieber arbeitet sie unerschütterlich mit ihrem Mann für das Wohl ihres Landes.

Cat (Winstons Kosename für Clementine) ist eine Powerfrau und ohne ihre kluge Unterstützung wäre die Karriere ihres Mannes, denn sie liebevoll Pug nennt, bestimmt nicht so erfolgreich verlaufen.

Die Geschichte ist natürlich geprägt von den turbulenten Jahren des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie den politischen Herausforderungen und Krisen, die damit einhergehen. Winston stellt große Anforderungen an seine Frau Clementine und ihre große Leidenschaft für die Arbeit nehmen sie meist so sehr in Anspruch, was sie immer wieder mit dem Muttersein hadern lässt, da sie durch ihr großes Engagement kaum Zeit für ihre Kinder hat. So obliegt die Kindererziehung im Verlauf der Jahre unterschiedlichen Nannys und der Tod ihrer damals zweijährigen Tochter Marigold trifft sie tief ins Mark. Clementine kommt an ihre Belastungsgrenze und muss sich zunehmend Auszeiten nehmen, um ihre Gesundheit nicht zu überstrapazieren.

Marie Benedict ist es mit ihrem Roman »Lady Churchill« auf jeden Fall gelungen, auf das Leben und Wirken einer heute kaum beachteten Persönlichkeit aufmerksam zu machen. Ich habe die Geschichte mit großem Interesse gelesen, hatte jedoch eher einen historischen Roman erwartet, in dem die zeitlichen Lücken auf unterhaltsame Weise unterfüttert sind, anstatt sie einfach auszulassen. Aufgrund dieses Biografie-Charakters bleibt auch die emotionale Note auf der Strecke und viele Ereignisse haben mich nicht so berührt, wie erwartet. Außerdem kommt es immer wieder zu Wiederholungen z. B. bei Schilderung von Clementines Gefühlslage, das hätte man sicherlich vermeiden können und somit die damit verbundenen Längen vermieden. Trotzt dieser Kritikpunkte möchte ich »Lady Churchill« weiterempfehlen – denn diese starke Frau und ihr Lebenswerk sollte unbedingt mehr Beachtung finden.

Fazit

Marie Benedict zeichnet das Porträt der beeindruckenden Frau an der Seite des erfolgreichen Politikers Winston Churchill. Der Roman gleicht jedoch eher eine Biografie und weist einige Längen auf, sodass mich die Geschichte auf emotionaler Ebene nicht abholen konnte.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.06.2021