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Veröffentlicht am 02.12.2022

Ein weiterer toller Folgeband!

Luzifer junior (Band 12) - Zombie-Alarm
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Da ich ein großer Luzifer junior-Fan bin und der elfte Teil mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, habe ich dem Erscheinen von Band 12 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es ...

Da ich ein großer Luzifer junior-Fan bin und der elfte Teil mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, habe ich dem Erscheinen von Band 12 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Luzie und Co. weitergehen wird!

Am Internat Sankt Fidibus herrscht der reinste Zombie-Alarm. Schuldirektor Hasenfuß hat sich in einen echten Zombie verwandelt und infiziert nach und nach sämtliche Lehrer. Ehe es sich Luzie und seine Freunde versehen, wird die Schule von einer Horde untoter Pädagogen bevölkert und den Freunden bleibt nichts anderes übrig als sich schleunigst zu verstecken, damit sie nicht auch noch als dümmlich brabbelnde Zombies enden. Ihnen muss unbedingt etwas einfallen um dem Ganzen ein Ende zu bereiten! Als sie erfahren, dass ihnen nur ein bestimmter Todesbengel helfen kann, setzen die Kinder sofort alles daran um ihn ausfindig zu machen. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass das gar nicht so leicht zu bewerkstelligen ist.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei tatsächlich schon um das 12. Luzifer junior-Abenteuer. Solltet ihr die Serie noch nicht kennen, kann ich euch nur raten mit dem ersten Teil zu starten und die Bände in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen. Ein Quereinstieg ist in meinen Augen zwar möglich, allerdings ist die Lesefreude um einiges höher, wenn man Luzie und seine Freunde von Band 1 an begleitet.

Ich, als großer Fan dieser teuflisch guten Reihe, habe erneut ohne Probleme in das Luzifer-junior-Universum zurückgefunden. Nach dem obligatorischen kurzen Abstecher in die Hölle zu Luzifer senior und dessen Angestellten Steve, befinden wir uns wieder auf der Erde im Internat Sankt Fidibus. Die Geschichte knüpft direkt an dem Ende von Band 11 an: Luzie und seine Freunde haben zu ihrem Entsetzen entdeckt, dass ihr Schuldirektor sich in einen waschechten und hochansteckenden Untoten verwandelt hat und setzen sofort alles daran, um weitere Zombie-Mutationen zu verhindern. Dass dieses Vorhaben nicht gelingen wird, verrät uns ja bereits der Klappentext. Was genau aber alles schieflaufen und wie das Ganze ausgehen wird, werde ich euch hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Euch erwartet jedenfalls mal wieder eine höchst unterhaltsame und turbulente Story mit jeder Menge Situationskomik und Gute-Laune-Garantie.

Mir hat auch der 12. Teil tolle Lesestunden bereiten können, allerdings musste ich im Verlauf des Buches feststellen, dass ich diesmal nicht vollends auf meine Kosten gekommen bin. Ich persönlich habe diesen Band im Vergleich zu den Vorgängern als etwas schwächer empfunden, kann jedoch leider gar nicht sagen, woran genau es gelegen hat. Mich hat die Handlung trotz ihrer Wendungen und amüsanten Szenen irgendwie nicht so mitreißen können wie die vorherigen Bände. Aber wie gesagt, ich hatte dennoch sehr viel Spaß beim Lesen. Jochen Till hat seiner Fantasie zweifellos mal wieder ihren freien Lauf gelassen und eine originelle Zombiegeschichte aufs Papier gebracht, gewürzt mit viel vertrauten Luzifer-junior-Humor und schrägen Ideen. So dürfen wir auch dieses Mal einige neue Abteilungen in der Unterwelt kennenlernen wie beispielsweise Abteilung 77, in welcher die Gehässigen Tanzlästerer sitzen, oder die Nummer 15, in der die Katastrophalen Lehrer landen.
Auch mein heimlicher Star Cornibus, Luzies Hausdämon, ist natürlich erneut mit der Partie und hat mich mit seiner verfressenen und zuckersüßen Art bestens unterhalten. Aber auch die weiteren Charaktere, egal ob alte Bekannte oder neue Gesichter, sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Persönlichkeiten für eine richtig gute Stimmung und lauter vergnügliche Schmunzelmomente.

Absolut grandios sind dann natürlich auch wieder die Illustrationen von Raimund Frey, in deren Genuss wir kommen dürfen. Er hat auch diesen Band mit zahlreichen schwarz-weiß Bildern versehen, die wie gewohnt superwitzig gezeichnet sind und vortrefflich zur Geschichte passen. Jochen Till und Raimund Frey sind wahrlich ein echtes Dreamteam, Text und Bild harmonieren bei den beiden einfach immer perfekt miteinander.

Das Ende lässt uns dieses Mal erfreulicherweise nicht mit einem Cliffhanger zurück, weckt aber natürlich trotzdem eine große Vorfreude auf den nächsten Band. Diesen wird es zum Glück auch geben: Das 13. Luzifer-junior-Abenteuer soll voraussichtlich im März 2023 erscheinen und ich freue mich jetzt schon sehr drauf.

Fazit: Mit dem 12. Teil ihrer Luzifer junior-Reihe bescheren uns Autor Jochen Till und Illustrator Raimund Frey ein cooles Zombie-Abenteuer voller Humor und Einfallsreichtum und mit vielen höllisch genialen Zeichnungen. Mir persönlich hat es für die volle Sternenzahl dieses Mal nicht gereicht, aber wärmstens empfehlen kann ich den 12. Band natürlich dennoch. Ich habe Luzie und seine Freunde nur zu gerne auf ihrer neuen spannenden Mission begleitet und ich freue mich schon riesig auf mein nächstes Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Eine tolle Geschichte voller winterlichem Zauber, Abenteuer und Geheimnisse

Solupp 2: Winter auf Solupp
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass diesen Herbst eine Fortsetzung von „Sommer auf Solupp“ erscheinen wird. Mit dem ersten Band hat mir Annika Scheffel im letztem Jahr ein echtes Highlight geschenkt. ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass diesen Herbst eine Fortsetzung von „Sommer auf Solupp“ erscheinen wird. Mit dem ersten Band hat mir Annika Scheffel im letztem Jahr ein echtes Highlight geschenkt. Meiner Rückkehr nach Solupp habe ich daher ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert.

Der Sommerurlaub der Familie Fröhlich auf der winzig kleinen Insel Solupp liegt nun fast schon ein halbes Jahr zurück – eine viel zu lange Zeit, finden die 12-jährige Mari und ihre Geschwister Kurt und Bela. Die drei wünschen sich gerade nichts mehr, als endlich nach Solupp zurückzukehren und ihre Freunde Ema und Joon wiederzusehen. Gemeinsam gelingt es ihnen schließlich, ihre Eltern davon zu überzeugen, Solupp während des Winters einen erneuten Besuch abzustatten. Mari, Kurt und Bela freuen sich riesig und möchten am liebsten gar nicht mehr von der Insel weg. Auch Joon und Ema, die ihre neuen Freunde ebenfalls sehr vermisst haben, sind begeistert. Emas große Freude wird jedoch von Jolkas niedergeschlagener Stimmung etwas getrübt und auch das große Rätsel um ihre Herkunft lässt sie einfach nicht los. Als ihnen die alte Oona von der Geschichte der Wechselnachtwünsche erzählt, sind die Kinder direkt Feuer und Flamme. Angeblich werden ihre Wünsche an Silvester wahr, wenn es ihnen vorher gelingt, die sieben unlösbaren Aufgaben zu lösen. Die drei Geschwister, Ema und Joon setzen sofort alles daran, die Aufgaben rechtzeitig zu erfüllen. Ein neues Abenteuer und eine spannende Spurensuche beginnt…

Nachdem uns Annika Scheffel im ersten Teil während des Sommers nach Solupp mitgenommen hat, schickt sie uns diesmal in der kalten Jahreszeit auf die kleine abgelegene Insel und beschert uns ein zauberhaftes stimmungsvolles Winterabenteuer. Anders jedoch als von mir erwartet, spielt die Geschichte nicht in der Adventszeit sondern kurz danach, was mich im ersten Moment ein wenig überrascht hat. Keine Ahnung, irgendwie war ich automatisch davon ausgegangen, dass es sich bei dem Buch um einen Weihnachtsband handelt. Dass dem nun nicht so war, fand ich aber überhaupt nicht schlimm. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar dennoch nicht gereicht, aber ich hatte insgesamt jede Menge Spaß beim Lesen und kann auch den zweiten Band nur wärmstens empfehlen. Man sollte jedoch besser den Vorgänger kennen, ehe man zur Fortsetzung greift. Da es nur recht wenige Rückblicke zu den Erlebnissen im Sommer gibt, wäre es definitiv sinnvoller, die korrekte chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten.

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein kleines Weilchen her ist, dass ich „Sommer auf Solupp“ gelesen habe, habe ich ohne Probleme in die Handlung hineingefunden. Der Schreibstil von Annika Scheffel sagte mir wieder direkt zu. Er ist flüssig und bildhaft und absolut passend für die Zielgruppe, sprich Leserinnen ab 10 Jahren.
Auch mit der authentischen Erzählweise hat die Geschichte bei mir punkten können. Während uns im ersten Band Mari von den Geschehnissen berichtet hat, schlüpft dieses Mal Ema in die Rolle der Hauptprotagonistin und schildert uns alles in der dritten Person.

Ema war mir mit ihrer aufgeweckten und liebenswerten Art erneut auf Anhieb sympathisch. Sie ist so eine Figur, die man einfach sofort gernhaben muss und da ihre Empfindungen und Gedanken anschaulich und glaubhaft dargestellt werden, kann man sich als Leser
in mühelos in sie hineinzuversetzen. Bei mir zumindest war es so. Ich habe Ema in diesem Band nur noch mehr in mein Herz geschlossen und ihr Fühlen, Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen können. So hatte ich vollstes Verständnis dafür, dass sie sich Sorgen um Jolka macht, die immer bedrückter und schwermütiger wirkt, und auch ihren großen Wunsch, mehr über ihre rätselhafte Vergangenheit zu erfahren, habe ich nur zu gut nachempfinden können.

Wie bereits der erste Band, so vermittelt auch der zweite viele wichtige Werte und teils ernste Themen wie Freundschaft, Familie, Liebe, Zusammenhalt, die Suche nach der eigenen Herkunft, Depression und Queerness. In meinen Augen hat die Autorin die Balance zwischen heiterer unbeschwerter Leichtigkeit und Schwere abermals gekonnt gemeistert. Die Geschichte lädt von Beginn an zum Wohlfühlen und Versinken ein und unterhält und reißt mit, zugleich bewegt sie aber auch und stimmt nachdenklich.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die innige Freundschaft zwischen den drei Fröhlich-Geschwistern, Ema und Joon veranschaulicht wird. Zu sehen, wie gern sich die Kinder haben und wie fest sie zusammenhalten, hat mir richtig das Herz erwärmt. Sehr gerührt hat mich auch die Beziehung zwischen Kurt und Joon, deren Gefühle füreinander eindeutig mehr als nur freundschaftliche sind.

Mit den Charakteren hat mich Annika Scheffel auch in diesem Band gänzlich überzeugen können. Mich hat es total gefreut auf lauter liebgewonnene Gesichter wiederzutreffen und endlich wieder mit Zeit mit ihnen zu verbringen. Mari, Kurt, der kleine süße Bela, die Eltern der drei Geschwister, Jolka, Joon – alle sind sie erneut mit von der Partie und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten für lauter schöne Lesemomente.

Zum Setting kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Die Kulisse wird einfach wieder großartig beschrieben. Man hat die eisige salzige Meeresluft und den Geruch des Winters förmlich in der Nase und meint die klirrende Kälte selbst spüren zu können. Annika Scheffel hat zweifellos ein echtes Händchen dafür, uns Leserinnen mit ihren bildlichen Beschreibungen ein wahres Kopfkino zu bescheren, sodass man sich spielend leicht nach Solupp träumen kann. Die große Sehnsucht von Familie Fröhlich nach dieser Insel kann ich wirklich nur zu gut verstehen – ich würde am liebsten auch mal Urlaub an diesem idyllischen Ort machen.

Handlungstechnisch hat mich das Buch leider nichts vollends zufriedenstellen können. Obwohl ich die Erzählung an keiner Stelle als langweilig empfunden habe und ständig etwas neues Aufregendes passiert, hat mich dieser Band irgendwie nicht so packen und verzaubern können wie der vorherige. Keine Ahnung woran es gelegen hat, denn es geht wirklich durchweg ereignisreich zu. Der Versuch der Kinder, alle sieben Aufgaben rechtzeitig zu lösen, damit ihre Wünsche in der Silvesternacht in Erfüllung gehen, lässt einen ordentlich mitfiebern und auch Ems geheimnisvolle Vergangenheit sorgt für Spannung. Irgendwie wollte bei mir der letzte Funke trotzdem nicht überspringen. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach ein wenig zu hoch – den ersten Band habe ich schließlich richtig geliebt. Aber wie gesagt, ich habe dennoch eine tolle Zeit mit dem Buch verbracht und werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Auf den dritten Band, der voraussichtlich im nächsten Frühjahr erscheinen und im Frühling spielen wird, freue ich mich schon sehr.

Fazit: Eine wunderbare Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte voller winterlichem Inselzauber, Geheimnisse und Überraschungen. Warmherzig und atmosphärisch erzählt.
Annika Scheffel ist mit „Winter auf Solupp“ ein richtig schöner Folgeband geglückt, der wie der Vorgänger ein echtes Wohlfühlbuch ist und eine gelungene Mischung aus spannend, unterhaltsam und tiefgründig enthält. Ob Jung oder Alt – ich kann das Buch nur empfehlen. Es entführt uns Leser
innen an einen ganz besonderen Ort und ist einfach die perfekte Lektüre für gemütliche kalte Wintertage. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Ein wunderbares Buch mit Gute-Laune- und Wohlfühl-Garantie!

Shortbread und Shiva
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Da ich die „Leo & Lucy“ – Reihe von der Rebecca Elbs so gerne mag, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren ersten Jugendroman „Shortbread und Shiva“ unbedingt kennenlernen möchte. Auf das Buch ...

Da ich die „Leo & Lucy“ – Reihe von der Rebecca Elbs so gerne mag, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren ersten Jugendroman „Shortbread und Shiva“ unbedingt kennenlernen möchte. Auf das Buch war ich tierisch gespannt!

Emma (auch Em oder Shortbread genannt), Shiva und Pen sind die allerbesten Freunde und einfach unzertrennlich. Mamas alte Studenten-WG in einem ehemaligen Buchladen, in der Emma mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern lebt, ist fast schon Pens zweites Zuhause, und Shivas Großmutter Amba ist für Em wie ihre eigene Oma. In der letzten Zeit ist alles nur irgendwie schrecklich kompliziert geworden. Em empfindet inzwischen nicht mehr nur Freundschaft für Shiva – sie ist eindeutig total verknallt in ihn. Shiva scheint ihre Gefühle allerdings nicht zu erwidern, schlimmer noch, er fühlt sich offenbar zu Pen hingezogen – und diese, da ist sich Em sicher, auch zu ihm. Was soll sie nur tun? Soll sie Shiva ihre Liebe gestehen? Aber was ist, wenn sie ihre Freundschaft damit kaputtmacht?

Auf das erste Jugendbuch von Rebecca Elbs habe ich mich wirklich sehr gefreut. Es klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Mir haben der Klappentext und die hübsche äußere Gestaltung zum Glück auch nicht zu viel versprochen: In meinen Augen ist Rebecca Elbs mit „Shortbread und Shiva“ ein bezaubernder Teenieroman für Leserinnen ab 12 Jahren geglückt, mit welchem sie uns eine gelungene Mischung aus unterhaltsamer Feel-Good-Story und aktuellen Themen schenkt und auch Erwachsenen eine schöne Leseunterhaltung bietet. Ich habe mich von Anfang an pudelwohl zwischen den Seiten gefühlt und sie nahezu in einem Rutsch weggeschmökert.

Geschildert wird alles aus der Sicht der 15-jährigen Emma, auch Em genannt, in der Ich-Perspektive. Mir war unsere Hauptprotagonistin mit ihrer etwas verpeilten und schüchternen Art auf Anhieb sympathisch. Mit Em hat die Autorin einfach eine echte Figur zum Gernhaben erschaffen und da ihre Empfindungen und Gedanken authentisch dargestellt werden, gelingt es einem als Leser
in spielend leicht sich in sie hineinversetzen. Bei mir zumindest war es so und ich gehe sehr davon aus, dass sich Jugendliche noch viel besser mit Em identifizieren werden als ich als Erwachsene. Ich gehöre vom Alter her ja nicht mehr so wirklich zur Zielgruppe. Da ich im Inneren aber irgendwie nach wie vor so ein richtiger Teenie bin, habe ich mich trotz allem wirklich ziemlich gut in Em hineinfühlen können.

Ems allerbeste Freunde Shiva und Pen mochte ich ebenfalls total gerne, vor allem Pen fand ich klasse. Bei Shiva habe ich ein kleines bisschen länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihm warm geworden bin, aber schließlich habe ich auch noch ihn fest in mein Herz geschlossen.
Auch die Nebencharaktere mit ihren teils etwas schrägen Eigenschaften habe ich unheimlich liebgewonnen wie Josh, der so ein toller großer Bruder ist, und Shivas Großmutter Amba, zu der unsere Ich-Erzählerin ein ganz besonderes Verhältnis hat und die quasi eine Art Ersatzoma für sie ist. Unsympathisch war mir tatsächlich niemand, wenn ich so darüber nachdenke. Es ist schon ein wirklich herrlich bunter Haufen an liebenswerten Gestalten, mit dem das Buch bestickt ist.
Super fand ich auch, wie divers die Figuren gestaltet sind. So lebt Em in einer recht ungewöhnlichen Familien-WG, Shiva ist indischer Herkunft und auch Queerness spielt eine Rolle.

Gekonnt verpackt in einer humorvollen und zuckersüßen Geschichte werden insgesamt viele wichtige und für die Zielgruppe relevante Themen aufgegriffen wie Freundschaft, die erste Liebe, Selbstfindung, Eifersucht, Schulstress und einfach all das, was so ein kompliziertes und gefühlschaotisches Teenagerleben so mit sich bringt. Mit „Shortbread und Shiva“ hat Rebecca Elbs definitiv den aktuellen Zeitgeist getroffen, ich gehe sehr davon aus, dass sich so einige in Ems Problemen, Sorgen und Wünschen und ihrem Gedanken- und Gefühlswirrwarr wiederfinden werden.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die innige Vertrautheit von Em, Shiva und Pen beschrieben wird. Ihre Blödeleien und Albereien; ihre amüsanten, aber auch tiefgründigen Gespräche; die Missverständnisse und Unstimmigkeiten zwischen ihnen – die Freundschaftsdynamik unseres Trios wird einfach wundervoll veranschaulicht. Ich habe die gemeinsamen Szenen mit den dreien wirklich sehr genossen, aber auch die Darstellungsweise von Ems Verknalltheit und ihr trubeliges Familienleben mochte ich richtig gerne.

Mit dem Setting hat die Story ebenfalls bei mir punkten können. Mit dem Schauplatz London kann man bei mir in der Regel einfach nie was verkehrt machen und wenn es sich dann auch noch um ein London in der Vorweihnachtszeit handelt, wie es hier der Fall ist, erst recht nicht. Kulissenmäßig bin ich definitiv auf meine Kosten gekommen.

Plottechnisch konnte mich das Buch leider nichts vollends überzeugen. Obwohl ich die Handlung an keiner Stelle als langweilig empfunden habe und es so einige überraschende Wendungen gibt, haben mich die Geschehnisse dennoch nicht durchgehend fesseln können. Mir hat insgesamt einfach etwas gefehlt, dieser letzte Funke wollte bei mir irgendwie nicht überspringen. Aber wie gesagt, ich bin trotzdem begeistert und hatte auch wirklich sehr viel Freude beim Lesen. So haben mich allein schon die Kapitelanfänge, die oft unnützes Wissen preisgeben, bestens unterhalten, aber auch die eigentliche Story hat mir immer wieder ein breites Schmunzeln entlockt. Das Buch hat sich zudem prima für mich lesen lassen. Rebecca hat einen locker-leichten und modernen Schreibstil, der absolut passend für die Altersklasse ist, und da die Kapitel schön kurz sind, kommt von Beginn an ein superangenehmer Lesefluss zustande.

Der Ausgang der Geschichte kam für ziemlich überraschend. Die Wende zum Ende hin, die Rebecca Elbs geschickt eingebaut hat, habe ich tatsächlich nicht kommen sehen und auch nicht erwartet. Also mich hat der Schluss zufriedenstellen können, er passt einfach ideal zum Rest der Geschichte und schließt diese stimmig ab.

Fazit: Die deutsche Autorin Rebecca Elbs beschert uns mit „Shortbread und Shiva“ einen wunderbaren leichtfüßigen Teenieschmöker ab 12 Jahren, der voller Wärme, Humor und Gefühlschaos steckt und von den ersten Seiten an zum Wohlfühlen einlädt. Ich kann das Buch nur empfehlen, es ist ein echter Gute-Laune- und Glücklich-Macher und die perfekte Lektüre für alle RomCom-Liebhaber*innen. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Ein toller Jugendthriller! Spannend, düster, unvorhersehbar.

Night of Lies
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Bei einem Blick in das diesjährige Herbstprogramms des Moon Notes Verlags, ist mir „Night of Lies“ sofort ins Auge gesprungen. Von dem Cover mit seinen schaurig-schönen Vibes habe ich mich wie magisch ...

Bei einem Blick in das diesjährige Herbstprogramms des Moon Notes Verlags, ist mir „Night of Lies“ sofort ins Auge gesprungen. Von dem Cover mit seinen schaurig-schönen Vibes habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und auch der Klappentext hatte mich vom ersten Moment an. Ein abgelegenes Schlossinternat mitten in einem finsteren Wald? Ein spurlos verschwundenes Mädchen? Das klang einfach so gut! Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 17-jährige Annabelle Leanne Stirling, genannt Leah, kann es nicht fassen als ihre Mutter ihr eröffnet, dass sie fortan auf Elm Castle leben soll – ein Eliteinternat, das vollkommen abgeschottet vom Rest der Welt in den düsteren Wäldern North Carolinas liegt. Dass es sich bei ihrem neuen Zuhause um kein gewöhnliches Internat handelt, wird Leah sehr schnell klar. Ihre Mitbewohnerin Carter bedroht sie mit einem Messer, einige Mitschülerinnen zeigen sich ihr gegenüber wenig freundlich und im Wald begegnet ihr während ihrer Joggingrunde ein blutverschmierter Junge. Alle verhalten sich wirklich äußerst seltsam, nur Reese, in der Leah eine Freundin findet, und der charmante Jasper, zu dem sie sich ziemlich hingezogen fühlt, scheinen in Ordnung zu sein. Als Leah schließlich erfährt, dass vor zwei Jahren ein Mädchen spurlos verschwinden ist, ist ihre Neugierde geweckt. Was ist damals nur geschehen? Das Ganze lässt ihr einfach keine Ruhe. Leah beginnt nachzuforschen und stößt auf ein Geheimnis nach dem nächsten…

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Hanna Bergmann und es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Ich muss zwar sagen, dass ich mir ein kleines bisschen mehr von dem Buch erhofft habe, aber insgesamt bin ich echt begeistert von dem, was mich zwischen den Seiten erwartet hat. Hanna Bergmann hat mit „Night of Lies“ einen wirklich gut gemachten YA-Thriller geschrieben, der eine ordentliche Portion Nervenkitzel und genau richtige Dosis Romantik enthält, sehr packend und stimmungsvoll erzählt wird und auch für spannungsliebende Erwachsene eine absolut empfehlenswerte Lektüre ist.

Ich hatte einen mühelosen Einstieg in das Buch. Der Schreibstil sagte mir sofort zu, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und von der Story war ich von Beginn an völlig gebannt. Bereits das erste Kapitel startet äußerst spannend und kann mit einer herrlich mysteriösen Stimmung aufwarten. Wir lernen unsere 17-jährige Hauptprotagonistin Leah und deren Mutter kennen, die sich gerade auf dem Weg zu dem Eliteinternat Elm Castle befinden, in welchem Leah fortan leben soll. Es wird dabei schnell klar, dass zwischen Mutter und Tochter gerade ziemlich dicke Luft herrscht und als Leser
in beginnt man sich natürlich umgehend zu fragen, was wohl der Grund dafür ist. Diese Unklarheit soll jedoch nur eine von zahlreichen weiteren sein. Wieso verhalten sich so viele Internatsschülerinnen so merkwürdig? Warum scheinen einige überhaupt nicht begeistert von Leahs Auftauchen zu sein? Wem kann man vertrauen und wem nicht? Und was hat es mit diesem Mädchen auf sich, das vor zwei Jahren verschwunden ist und von dem es bis heute keine Spur gibt?
Eifrig mitfiebern und immerzu im Dunklen tappen ist hier definitiv angesagt. Ich zumindest hatte bis zum Schluss keinen Plan, wie alles zusammenhängt und wurde von so einigen Wendungen ziemlich überrascht. Leider muss ich nur sagen, dass mich die Handlung trotz allem nicht durchgehend fesseln konnte. Das erste und letzte Drittel fand ich superspannend, aber der Mittelteil, der war mir stellenweise ein wenig zu langatmig. Es geht in diesem Part der Story viel um Eifersüchteleien, Partys und Drogen und, keine Ahnung, irgendwie hat mich das nicht so mitreißen können. Nicht so zugesagt hat mir zudem der hohe Drogen- und Alkoholkonsum auf den Partys. Ich habe ihn zwar als realistisch empfunden (ohne Joints und Alkohol lässt es sich anscheinend nicht vernünftig feiern), aber mir persönlich war es irgendwann einfach too much. Dies wären aber auch meine einzigen negativen Kritikpunkte, ansonsten kann ich mich weiterhin nur noch positiv zum Buch äußern.

Leah, unsere Hauptfigur und Ich-Erzählerin, mochte ich auf Anhieb. Sie war so eine Protagonistin, wie ich sie besonders gerne mag: Tough, mutig, schlagfertig, neugierig und vorlaut. Leah ist wahrlich nicht auf den Mund gefallen und sagt stets was sie denkt, sie rebelliert gerne, was ich als sehr authentisch empfunden habe (Teenager eben) und lässt sich so leicht nicht unterkriegen. Dass ihr Verhalten nicht bei jedem gut ankommt, könnt ihr euch vermutlich denken. Zudem wird ihre große Neugierde sie öfters in äußerst gefährliche Situationen bringen, aber mehr dazu werde ich hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Mit den weiteren Charakteren hat mich Hanna Bergmann ebenfalls überzeugen können. Wir dürfen im Verlauf der Geschichte auf viele interessante Persönlichkeiten treffen, die sich größtenteils äußerst strange und sonderbar verhalten. Normal scheint auf dieser Schule irgendwie niemand zu sein, jeder hat offenbar etwas zu verbergen und gibt nicht nur Leah Rätsel auf, sondern auch uns Leser
innen. Da hätten wir zum Beispiel Carter, Leahs Zimmermitbewohnerin, die wirklich ziemlich schräg und creepy drauf ist. Oder Reese und Jasper, die noch am normalsten von allen wirken und die mir beide direkt sympathisch waren.

Auch das Setting konnte vollkommen bei mir punkten. Diesbezüglich haben mir Cover und Klappentext wahrlich nicht zu viel versprochen. Das einsam gelegene Internat Elm Castle, umgeben von dunklen dichten Tannenwäldern, wird klasse beschrieben, so schön geheimnisvoll und bildhaft, sodass man richtig das Gefühl hat, selbst dort zu sein und in den Genuss einer unheimlichen, düsteren Atmosphäre kommt.

Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Alles wird schlüssig und nachvollziehbar geklärt, sodass man das Buch zufrieden wieder zuklappen kann.

Fazit: Fesselnd, atmosphärisch, unvorhersehbar. Ein wunderbares Thrillervergnügen mit Gänsehaut-Garantie!
Mit „Night of Lies“ beschert uns die deutsche Autorin Hanna Bergmann einen gelungenen Jugendthriller für Leser*innen ab 16 Jahren, der voller Spannung, Geheimnisse und Überraschungen steckt, toll geschrieben und konstruiert ist und von Anfang bis Ende zum Miträtseln einlädt. Ich hatte, trotz meiner genannten Kritikpunkte, jede Menge Spaß beim Lesen und kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ein tolles Buch über Girlspower, Freundschaft und Teamgeist!

We are the Wildcats
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Da mir meine bisherigen Werke von Siobhan Vivian sehr gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman unbedingt kennenlernen muss. Auf „We are the Wildcats“ war ich ...

Da mir meine bisherigen Werke von Siobhan Vivian sehr gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman unbedingt kennenlernen muss. Auf „We are the Wildcats“ war ich unheimlich gespannt!

Luci, Mel, Phoebe, Kearson, Ali und Grace haben es geschafft: Sie haben im Auswahltraining für die erste Hockey-Mädchenmannschaft mit ihrer Leistung überzeugen können und dürfen fortan für die Wildcats spielen. Vor dem ersten Spiel der neuen Saison steht allerdings erst einmal die traditionelle Übernachtungsparty an, die sogenannten Cat Nights, bei der die Mädchen in einer besonderen Zeremonie von der Mannschaftskapitänin die Trikots überreicht bekommen. Die erste diesjährige Cat Night ist jedoch anders als die davor. Ihr Coach, der gleichermaßen verehrt und gefürchtet wird, zweifelt daran, dass die Wildcats für das anstehende Spiel bereit sind. Die Mädchen haben 24 Stunden Zeit um ihrem Coach das Gegenteil zu beweisen. Es folgt eine unvergessliche Nacht voller Mutproben, Geheimnisse und Enthüllungen.

Dies war mein viertes Werk von Siobhan Vivian und auch mit diesem hat mir die US-amerikanische Autorin wunderbare Lesestunden bereiten können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar leider nicht gereicht, aber insgesamt bin ich wirklich begeistert von dem, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat. Siobhan Vivian beschert uns mit „We are the Wildcats“ eine einfühlsam erzählte Geschichte über viele aktuelle Themen wie Mädelspower, Freundschaft, Mannschaftsgeist, Rassismus und Manipulation und liefert uns einen schonungslos ehrlichen Einblick in die Welt des Mannschaftssports an einer amerikanischen Highschool.

In die Handlung habe ich mühelos hineingefunden. Der flüssige und jugendliche Schreibstil von Siobhan Vivian hat mir erneut auf Anhieb zugesagt, für mich hat er sich wie gewohnt angenehm leicht lesen lassen, und auch die Erzählweise gefiel mir von den ersten Seiten an.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von sechs Spielerinnen der Wildcats geschildert, jeweils in der dritten Person, und wer meinen Lesegeschmack kennt, wird wissen, dass ich ein großer Fan davon bin, wenn Bücher aus den Blickwinkeln von mehreren Personen geschrieben sind. In meinen Augen sind die vielen Sichtwechsel für dieses Buch auch die perfekte Wahl, da wir dank diesen gleich sechs Mitgliederinnen des Teams näher kennenlernen dürfen. Mir persönlich hat die Anzahl der erzählenden Figuren keinerlei Probleme bereitet. Da die Mädchen sehr verschieden sind und sich Autorin recht viel Zeit mit, sie uns vorstellen, habe ich sie jederzeit auseinanderhalten können. Was mich jedoch stellenweise etwas verwirrt hat, waren die gelegentlichen Rückblicke auf vergangene Ereignisse, die ohne Kennzeichnung in den Text einfließen. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man die Übergänge deutlicher hervorgehoben hätte wie durch eine andere Schriftart oder durch Absätze.

Aber zurück zu unseren sechs Spielerinnen. Mir haben die Mädchen sehr gut gefallen. Nicht jede von ihnen war mir sofort sympathisch – bei Kearson zum Beispiel habe ich ein bisschen länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin – aber ich habe alle sechs dennoch nur zu gerne begleitet und fand es toll mitzuerleben, wie sie sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln werden.
Unsere sechs Protagonistinnen, das sind die drei Neulinge Grace, Luci und die bereits genannte Kearson, sowie Ali, Phoebe und Mannschaftskapitänin Mel, die alle drei schon etwas länger im Team sind. Diese Mischung aus neuen Spielerinnen und alten Hasen fand ich persönlich äußerst gelungen und auch sonst kann ich mich zu der Ausarbeitung der Sechs nur positiv äußern. Sie sind alle facettenreich und lebensnah gezeichnet und auch mit Diversität können sie punkten. Ali beispielsweise kommt aus einer koreanischen Familie und Luci hat argentinische Wurzeln.
Dass die anderen 14 Spielerinnen nicht näher beleuchtet werden und wir daher nicht viel über sie erfahren, hat mich persönlich nicht gestört. Die Mannschaft als Ganzes kommt dennoch prima zur Geltung, vor allem der Zusammenhalt und das Wirgefühl der Mädels wird klasse dargestellt.

Auch das Setting mochte ich sehr. Mit dem Schauplatz Highschool kann man bei mir selten was falsch machen und obwohl ich mich überhaupt nicht für Sport interessiere, hat mich die sportliche Kulisse ebenfalls direkt begeistern können. Ich habe sie als erfrischend anders empfunden – sofern ich mich richtig erinnere, hatte ich bislang noch keinen Jugendroman über das Feldhockey gelesen. Ich habe daher so einiges Neues dazugelernt und die Schilderungen über diesen Mannschaftssport ganz gebannt und fasziniert verfolgt. Ob diese vollkommen authentisch sind, kann ich, als Laie, nun natürlich nicht sicher sagen. Auf mich jedenfalls hat alles ziemlich glaubhaft und realistisch gewirkt. Mich hat es oft erschüttert und schockiert zu sehen, was für harte Trainingsmethoden herrschen und wie geschickt der Coach die Mädchen gegeneinander ausspielt, wie er sie diskriminiert, belügt und für seine Zwecke manipuliert.

Handlungstechnisch hat mich das Buch nicht gänzlich überzeugen können. Für meinen Geschmack hätte der Spannungsbogen stellenweise gerne ein bisschen höher sein können, für mich hatte die Story leider vereinzelt leichte Längen.
Das Ende fand ich passend, allerdings kam es mir persönlich ein wenig zu schnell und abrupt. Ein paar Seiten mehr hätte ich nicht schlecht gefunden. Dies wären aber auch meine einzigen negativen Kritikpunkte und wie oben bereits erwähnt, ich hatte insgesamt dennoch wirklich viel Spaß beim Lesen.

Fazit: Ein starkes Buch, das aufrüttelt, bewegt und mitreißt.
Siobhan Vivian hat mit „We are the Wildcats“ einen gelungenen Jugendroman für Leserinnen ab 14 Jahren aufs Papier gebracht, der trotz seiner sportlastigen Thematik und der empfohlenen Altersangabe auch für erwachsene und weniger sportbegeisterte Leserinnen absolut lesenswert ist. Das Buch erzählt eine ergreifende und wichtige Geschichte über Girlspower, Freundschaft und Teamgeist und ist mit viel Feingefühl und einer genau richtigen Portion Humor und Leichtigkeit geschrieben. Ich kann „We are the Wildcats“ nur empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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