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Veröffentlicht am 28.11.2022

Zwischen Genie und Wahnsinn

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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langeweile
Harry Hole lebt mittlerweile als Obdachloser in Amerika und ist auf dem besten Weg sich zu Tode zu saufen. Um einer guten Bekannten, die in die Fänge eines Drogenkartells geraten ist, zu helfen, ...

langeweile
Harry Hole lebt mittlerweile als Obdachloser in Amerika und ist auf dem besten Weg sich zu Tode zu saufen. Um einer guten Bekannten, die in die Fänge eines Drogenkartells geraten ist, zu helfen, nimmt er einen lukrativen Job an. In Oslo sind zwei Frauen ermordet worden und ein reicher Immobilienmakler steht unter Mordverdacht. Er engagiert Harry für eine irre große Summe, um seine Unschuld zu beweisen.Er beginnt zu ermitteln und bedient sich dabei der Mithilfe von einigen guten Bekannten. Trotz seines hohen Alkoholkonsums, den er auch weiterhin nicht im Griff hat,ist ihm sein analytischer Verstand geblieben.
Wie auch in den vorherigen Krimis (die mir allerdings nicht alle gefallen haben) baut der Autor von Anfang an große Spannung auf. Es ergeben sich immer neue Perspektiven, so dass diese auch durchgehend erhalten bleibt.Geschickt gelegte falsche Fährten,führen immer wieder zu Verwirrung.Bei der sehr detailreichen Beschreibung der Tötungsdelikte,drehte sich mir manchmal der Magen um. Die Beschreibung der Beweggründe des Mörders, fand ich über aus interessant. Von der Auflösung wurde ich dann am Ende etwas überrascht.
Ich bin gespannt, ob der Protagonist,sein Leben ,bezüglich des Alkohols noch einmal in den Griff bekommt.Da ich ihn sehr mag ,würde ich es ihm wünschen.
Ich vergebe vier Sterne für einen sehr spannenden Krimi,der sich aber nicht für zartbesaitete Leser eignet.

Veröffentlicht am 26.11.2022

Ein großes Stück Zeitgeschichte

Goldener Boden
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Als der junge Gustav im Alter von 19 Jahren seine Heimat verlässt und nach Amerika auswandert, ist das ein großer Schritt in eine ungewisse Zukunft. Bei der Überfahrt lernt er Max kennen, die Beiden bleiben ...

Als der junge Gustav im Alter von 19 Jahren seine Heimat verlässt und nach Amerika auswandert, ist das ein großer Schritt in eine ungewisse Zukunft. Bei der Überfahrt lernt er Max kennen, die Beiden bleiben während seines gesamten Aufenthalts verbunden,auch wenn Max zwischendurch immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Das Märchen vom „Tellerwäscher zum Millionär“ bewahrheitet sich für Gustav leider nicht. Er muss hart arbeiten und führt ein Leben in sehr großer Bescheidenheit. Als ihn der Hilferuf seiner Mutter ereilt, reist er wieder nach Deutschland zurück. Dort legt er mit großem Fleiß den Grundstein für ein florierendes Familienunternehmen im Friseurhandwerk,was sich über viele Jahrzehnte immer weiter vergrößert.

Meine Meinung:

Die Geschichte hat mich von Anfang an begeistert,durch den angenehmen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin. Im Mittelpunkt stand der Protagonist Gustav, der mir durchgehend sehr sympathisch war.Während des ersten Teils stand seine Zeit in Amerika, die sehr eingehend geschildert wurde, im Mittelpunkt. Danach gab es einen riesigen Zeitsprung von über 50 Jahren und Gustavs Nachkommen rückten in den Fokus des Geschehens.Zwar wechselte das Geschehen zwischendurch wieder in die Vergangenheit ,die Schilderung der Ereignisse von fast dreißig Jahren waren dann aber nur sehr lückenhaft,was ich etwas schade fand.

Einen großen Raum nahm dann wieder der Abschnitt des Nationalsozialismus, mit dem die Familie,ebenso wie der größte Teil der Bevölkerung,sehr zu kämpfen hatte,ein. Die Schilderungen über den täglichen Überlebenskampf,der Hunger ,die Angst,die beinahe unmenschlichen Lebensumstände,wurde sehr zu Herzen gehend transportiert.

Was ich sehr positiv fand,waren die Karten der Handlungsorte ,sowohl von Amerika,als auch von Deutschland.Die Personenverzeichnisse waren ebenfalls sehr hilfreich.

Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mich das Buch begeistert und ich spreche eine Leseempfehlung ,verbunden mit vier Sternen aus.

Veröffentlicht am 21.11.2022

Wenn eine Familie zerbricht

Scherbensommernacht
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Als die 15 jährige Imen in einer schwülen Sommernacht spurlos verschwindet und nie mehr auftaucht,gerät das Leben ihrer Familie völlig aus den Fugen.Auf der Suche nach ihr kommt auch ihr Vater in einem ...

Als die 15 jährige Imen in einer schwülen Sommernacht spurlos verschwindet und nie mehr auftaucht,gerät das Leben ihrer Familie völlig aus den Fugen.Auf der Suche nach ihr kommt auch ihr Vater in einem schweren Unwetter ums Leben.Die Mutter versinkt in einem Nebel aus Medikamenten,nur die ältere Tochter versucht ,ihr Leben wieder einigermaßen auf die Reihe zu bekommen.

Als Leser/Leserin begleitet man fortan Ella und lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit, um die einzelnen Schicksale vor ihren Lesern auszubreiten, manchmal zog sich die Geschichte dadurch etwas in die Länge.Es wurden geschickt falsche Fährten gelegt und es gab reichlich Gelegenheit zum Miträtseln. Zum Schluss erfolgte eine Auflösung, die mich in dieser Form völlig umgehauen hat. Man kann es kaum begreifen, wozu Menschen in der Lage sind und danach ihr Leben einfach weiterleben.

Ein Buch, was mehrere Genres, wie Krimi, Schicksalsroman und einige mystische Momente auf gute Weise miteinander verknüpft. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.11.2022

Das Lebensbuch

Café Leben
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In diesem Buch treffen zwei völlig unterschiedliche Protagonistinnen,an einem besonderen Ort, aufeinander. Henrietta, eine sehr introvertierte Frau arbeitet im „Cafe Leben"einem Ort ,an dem Menschen ,die ...

In diesem Buch treffen zwei völlig unterschiedliche Protagonistinnen,an einem besonderen Ort, aufeinander. Henrietta, eine sehr introvertierte Frau arbeitet im „Cafe Leben"einem Ort ,an dem Menschen ,die an der Schwelle zum Tod stehen,ihre Lebensgeschichte erzählen.Hier trifft sie auf Annie,die ihr aus ihren Erinnerungen erzählen möchte.Es dauert eine ganze Weile, bis die beiden ungleichen Frauen sich annähern und sich zunehmend mögen. Angeregt durch die Erzählungen von Annie ,schafft es Henrietta ihr ein Geheimnis zu offenbaren,dass sie seit frühster Kindheit belastet und worüber sie bisher mit keinem Menschen gesprochen hat. Eine zentrale Rolle in Annies Leben spielt das Verschwinden ihrer damals 18-jährigen Schwester. Henrietta beginnt zu ermitteln und etwas über deren Schicksal herauszufinden.

Die Autorin nimmt sich viel Zeit um die Gespräche zwischen den beiden Frauen, sowie ihr bisheriges Leben, vor den Lesern auszubreiten. Der Schreibstil war sehr emotional und hat mich ziemlich schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Es gab viel Gelegenheit für eigene Gedanken, was das Schicksal der beiden unterschiedlichen Frauen betraf, was ich auch in vollem Maße ausgeschöpft habe. Zum Schluss präsentierte die Autorin eine Auflösung, mit der ich in diesem Ausmaß niemals gerechnet hätte.

Ich lege das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite, es wird in meinen Gedanken sicherlich noch etwas nachhallen. Für den vielversprechenden Debütroman spreche ich der Autorin mein Lob aus und vergebe vier Sterne. Ich hoffe, dass ich noch weiteres aus ihrer Feder lesen darf.

Veröffentlicht am 13.11.2022

Die weiße und die schwarze Seite

Tod auf der Kokerei
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Nachdem Frederike Stier nicht ganz freiwillig aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, muss sie sich erst einmal in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Als ihr Freund Hartmut sie bittet, die Ermittlungen ...

Nachdem Frederike Stier nicht ganz freiwillig aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, muss sie sich erst einmal in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Als ihr Freund Hartmut sie bittet, die Ermittlungen bezüglich des Todes seiner Tochter Rebecka zu unterstützen, sagt sie sofort zu.

Sie führt viele Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen,die im Leben von Rebecka eine Rolle spielten,um ihre Todesumstände zu durchleuchten.Einige Spuren laufen ins Leere und so ziehen sich die Ermittlungen zwischendurch etwas in die Länge.Neben der Krimihandlung erfährt man auch einiges aus der Geschichte des Ruhrgebiets,was mir gut gefallen hat.

Zum Schluss gelingt es Frederike den Fall zu lösen,wobei sie auch selbst in große Gefahr gerät.Am Ende gibt es in ihrem Privatleben einige Veränderungen.Sie kann eine neue Wohnung beziehen und erhält ein Angebot für einen speziellen Job bei der Polizei.Das macht Hoffnung auf weitere Fälle mit der sympathischen Ermittlerin.