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Veröffentlicht am 13.11.2022

Umfangreiche Familiengeschichte

Der Pfirsichgarten
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Worum geht’s?
Als die junge Meilin und ihr Sohn Renshu das kriegsgebeutelte China der 1930er Jahre verlassen, beginnt für die beiden nicht nur eine gefährliche, sondern vor allem auch eine unendlich erscheinende ...

Worum geht’s?
Als die junge Meilin und ihr Sohn Renshu das kriegsgebeutelte China der 1930er Jahre verlassen, beginnt für die beiden nicht nur eine gefährliche, sondern vor allem auch eine unendlich erscheinende Reise. Jahre später heißt Renshu nicht mehr Renshu, sondern Henry und lebt mit seiner Familie in Amerika. Als seine Tochter mehr über ihre Familiengeschichte wissen will, blockt Henry ab – bis in seinem Garten die Pfirsichbäume zu blühen beginnen.


Meine Meinung
China ist definitiv eines der Settings, das nicht ganz so häufig in meinem Bücherregal vertreten ist, da aber auf jeden Fall hingehören sollte. Dementsprechend froh bin ich tatsächlich trotz meiner anfänglichen Unsicherheiten, dass ich dieses Buch in diesem Jahr noch gelesen habe.

Auf den ersten Blick hat mich der Umfang dieses Buches ein kleines bisschen eingeschüchtert, denn nicht nur thematisch, sondern auch zeitlich wird hier wirklich eine ganze Menge abgehandelt. Positiv überrascht hat mich dann tatsächlich, wie eindrucksvoll ich die Erzählung beim Lesen fand.

Der Schreibstil hat sich sehr angenehm lesen lassen, und selbst die im Verlauf der Handlung aufkommenden kleineren Längen sehr erträglich gestaltet. Die verschiedenen zeitlichen Abschnitte fand ich allesamt spannend erzählt, und auch wenn hier ziemlich unterschiedliche Settings aufeinandertreffen, habe ich mich beim Lesen nie gelangweilt oder gefragt, warum die Geschichte ausgerechnet so konzipiert wurde, wie sie ist.

Meine einzige kleine Schwierigkeit mit diesem Buch liegt tatsächlich darin, dass ich mir sowohl zum historischen Kontext, als auch zu den Figuren selbst irgendwie noch ein wenig mehr gewünscht hätte. Aufgrund der Länge kommt hier natürlich schon einiges an Inhalt zustande, aber nichtsdestotrotz hätte ich mir stellenweise noch etwas tiefere Einblicke gewünscht, die die Geschichte in meinen Augen ein wenig mehr abgerundet hätten.


Fazit
Wer umfangreich erzählte Familiengeschichten, abwechslungsreiche Settings und spannend gemachte autobiographische Bezüge in Büchern mag, dem wird diese Geschichte auf jeden Fall gefallen. Zwischenzeitlich muss man beim Lesen vielleicht ein wenig Durchhaltevermögen beweisen, abgesehen davon lohnt sich dieses Buch aber definitiv.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Toll umgesetzt, aber leider viel zu kurz

Galatea
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Worum geht’s?
Fernab jeglicher Menschen lebt eine Frau in einem Gefängnis, rund um die Uhr bewacht, niemals wirklich allein und doch unglaublich einsam. Wenn ihr Mann sie besuchen kommt, spielt sie immer ...

Worum geht’s?
Fernab jeglicher Menschen lebt eine Frau in einem Gefängnis, rund um die Uhr bewacht, niemals wirklich allein und doch unglaublich einsam. Wenn ihr Mann sie besuchen kommt, spielt sie immer und immer wieder dieselbe Szene nach – bis sie der Gefangenschaft überdrüssig wird und einen Plan ins Rollen bringt, der nicht nur ihr eigenes Leben für immer verändern wird.


Meine Meinung
Der Name Madeline Miller ist zwar mittlerweile definitiv kein unbekannter mehr, ein Buch der Autorin habe ich bisher aber tatsächlich immer nur in der Hand gehabt und noch nicht gelesen. Diese Geschichte hat mich jetzt aber trotz ihrer extremen Kürze davon überzeugt, an diesem Umstand dringend etwas ändern zu müssen.

Besonders gut hat mir hier die feministische Perspektive auf eine in der Literaturgeschichte primär von Männern erzählte Figur der griechischen Sagenwelt. Der Bedeutungswechsel zwischen der im Original namenlosen und hier Galatea genannten Protagonistin und Pygmalion, der hier als namenloser Gatte auftaucht öffnet neue Deutungsmöglichkeiten für diesen Mythos, was ich persönlich spannend und wirklich gut gemacht fand.

Schade war dann allerdings, dass Vor- und Nachwort, die Übersetzung des griechischen Originaltextes und die wirklich gelungenen Illustrationen dann leider irgendwie den Großteil des Buches ausgemacht haben. Auch wenn die Aufmachung als Kurzgeschichte mit umfassender Einbettung beabsichtigt war, eine komplette Nacherzählung mit anschließender Deutung wie es das Nachwort hier präsentiert hätte man sich meiner Meinung nach definitiv sparen können, denn das Buch an sich habe ich schließlich Sekunden zuvor selbst gelesen.


Fazit
Wer die Autorin mag und einen neuen Blickwinkel auf griechische Mythen entdecken möchte, der liegt mit diesem Buch goldrichtig. Illustrationen und Erzählung an sich sind unglaublich gut gelungen, und die Umsetzung hat mir trotz ihrer geringen Länge wirklich Spaß gemacht. Auf das Nachwort hätte ich gerne verzichtet, davon aber einmal abgesehen ist diese Zusammenstellung literarisch, gesellschaftskritisch und formtechnisch betrachtet einfach ausgesprochen zufriedenstellend.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Fortsetzung mit kleineren Längen

Auf das mit uns
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Worum geht’s?
Auch zwei Jahre nach ihrer Trennung sind Arthur und Ben noch immer nicht so wirklich über ihre gescheiterte Beziehung hinweg. Obwohl sie mittlerweile beide wieder neue Partner haben, spukt ...

Worum geht’s?
Auch zwei Jahre nach ihrer Trennung sind Arthur und Ben noch immer nicht so wirklich über ihre gescheiterte Beziehung hinweg. Obwohl sie mittlerweile beide wieder neue Partner haben, spukt die gemeinsame Vergangenheit noch immer in ihren Köpfen herum. Als sie sich zufällig in New York über den Weg laufen, scheint ihnen das Schicksal förmlich ins Gesicht zu lachen – denn die Funken zwischen ihnen sind noch immer nicht völlig verglüht, und ganz vergessen können sie sich trotz aller Bemühungen ebenfalls nicht.


Meine Meinung
Nach Teil eins der Geschichte um Arthur und Ben war ich schon ein wenig traurig, da mich das Ende nicht so wirklich zufrieden gestellt hatte. Als dann die Ankündigung zur Fortsetzung kam, war ich sehr gespannt und habe mich riesig auf das Wiedersehen mit den Charakteren gefreut.

Auch wenn ich Ben und Arthur schon in Teil eins als Figuren und auch als Paar wirklich gerne mochte, kamen sie mir auch in diesem Buch leider ein wenig schwer auseinanderzuhalten vor. Die Ähnlichkeiten kann man beim Lesen irgendwie nicht so richtig gut ignorieren, und insgesamt hätte ich mir hier dann doch ein bisschen mehr Individualität bei der Figurengestaltung gewünscht.

Der Schreibstil und die Perspektivwechsel haben mir wieder sehr gut gefallen, denn dadurch kam insgesamt ein wenig Dynamik in die Geschichte. Da es dann aber hin und wieder doch zu ähnlichen Gedanken und Gefühlen kam, ging es insgesamt doch nicht so wirklich flott mit dem Erzählstrang voran. Slowburn ist zwar eigentlich schon mein Ding, hier hatte ich aber trotz aller Liebe zu den Figuren ab und an einfach das Bedürfnis, sie zu packen und einmal ordentlich durchzuschütteln.

Irgendwie versöhnt hat mich dann immerhin das Happy End, das irgendwo zwar ein kleines bisschen vorhersehbar war, mir aber trotzdem gut gefallen hat.


Fazit
Auch wenn die Umsetzung noch ein wenig mehr Tempo hätte haben dürfen, hat mir die Geschichte an sich doch sehr gut gefallen. Arthur und Ben sind ein niedliches Paar, dem ich das Happy End wirklich gewünscht habe, weshalb die kleineren Längen im Handlungsbogen insgesamt doch gut zu ertragen waren.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Eher unbekanntes Marvel-Abenteuer

Marvel | Heldinnen: Elsa Bloodstone – Vermächtnis
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Worum geht’s?
Monsterjägerin Elsa Bloodstone ist wirklich gut in ihrem Job – weshalb sie auch nicht versteht, warum ihr nach ihrem letzten Einsatz urplötzlich ein Killerkommando an den Fersen klebt. Als ...

Worum geht’s?
Monsterjägerin Elsa Bloodstone ist wirklich gut in ihrem Job – weshalb sie auch nicht versteht, warum ihr nach ihrem letzten Einsatz urplötzlich ein Killerkommando an den Fersen klebt. Als dann auch noch wie aus dem Nichts ihre verschollen geglaubte Schwester auftaucht, ist das Chaos in Elsas Leben perfekt. Mit vollem Einsatz gibt Elsa alles dafür, die Welt und ihre Familie zu schützen – blöd nur, das dabei definitiv nicht alles nach Plan läuft.


Meine Meinung
Auch wenn ich so ziemlich alle Marvel-Filme gesehen habe, die es so gibt, kenne ich noch längst nicht alle Figuren dieses Universums – und gerade deshalb fand ich dieses Buch so interessant, denn neue Superhelden sind natürlich immer eine spannende Angelegenheit.

Der Schreibstil hat mir hier wirklich gut gefallen, man kommt mit hohem Tempo durch die Geschichte und hat zeitweise wirklich das Gefühl, vor einer Kinoleinwand zu sitzen und einen Marvel-Film zu verfolgen. Selbst der durchaus überraschend großzügig eingestreute Humor hat mich irgendwie ein wenig an die Filme erinnert, was ich durchaus sehr unterhaltsam fand.

Dass mir die Charaktere bisher kein Begriff waren, hat beim Lesen für mich kein Problem dargestellt. Ich persönlich fand es sehr spannend, eine neue Figur und ihre Eigenheiten kennenzulernen, auch wenn ich zugeben muss, dass mir Elsa stellenweise doch ein wenig überzeichnet vorkam. Spannend gemacht fand ich ihre Charakterisierung aber trotzdem, und als Figur fand ich sie definitiv sympathisch.

Auch der Spannungsbogen ist in meinen Augen durchaus gelungen, wobei es auch hier die ein oder andere Wendung gab, die ein kleines bisschen glaubwürdiger hätte angelegt werden können. Im Großen und Ganzen hatte ich aber wirklich Spaß beim Lesen, weshalb ich auch auf die beiden bisher erschienenen Geschichten über weniger bekannte Marvel-Heldinnen einen Blick werfen werde.


Fazit
Um dieses Buch zu mögen, muss man nicht unbedingt ein eingefleischter Marvel-Fan sein. Die Verbindung aus Fantasy und Action hat mir persönlich beim Lesen eine Menge Spaß gemacht, weshalb ich jetzt durchaus gespannt auf ähnliche Geschichten um starke, aber eher unbekannte Marvel-Heldinnen bin.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Interessant aufbereitete Geschichte der Kriminalistik

Abenteuer & Wissen: Sherlock Holmes & Co
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Meine Meinung
Als großer Krimifan ist es für mich ja schon fast unumgänglich gewesen, irgendwann auch mal einen etwas genaueren Blick auf das Fach der Kriminalistik zu werfen.

Wirklich interessant an ...

Meine Meinung
Als großer Krimifan ist es für mich ja schon fast unumgänglich gewesen, irgendwann auch mal einen etwas genaueren Blick auf das Fach der Kriminalistik zu werfen.

Wirklich interessant an der Umsetzung dieses Hörspiels fand ich daher, wie wissenschaftliche Fakten und Verfahren mit den Geschichten um Sherlock Holmes verbunden wurden. Man erfährt dabei nicht nur wirklich viel Wissenswertes, sondern kann das Gehörte auch direkt mit zumeist irgendwie bekannten Geschichten verbinden – wodurch trotz der Menge an Informationen definitiv keine Langeweile aufkommt.

So gut wie mir das Hörspiel gefallen hat, bei einer Hörempfehlung für Kinder wäre ich dann aber vielleicht doch ein wenig vorsichtig. Wirklich blutig wird es hier zwar nicht, aber mehr oder weniger ausführliche Beschreibungen von Todesfällen finde ich dann doch nicht ganz ideal, um sie jüngeren Kindern zu präsentieren.


Fazit
Nicht nur Krimifans können hier eine Menge über polizeiliche Ermittlungen und die Verfahren der Kriminalistik lernen. Die Umsetzung wurde meiner Meinung nach wirklich interessant aufbereitet, was beim Hören definitiv Spaß gemacht und keine Langeweile aufkommen lassen hat.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.