Mal was ganz anderes von Junji Ito
Nach Gyo, Uzumaki, Shiver, Tomie und Lovesickness wagte ich mich nun auch an den wohl dünnsten bisher erschienen Band von Junji Ito. Wie vor jedem Teil war ich wieder höchst gespannt, denn bisher schaffte ...
Nach Gyo, Uzumaki, Shiver, Tomie und Lovesickness wagte ich mich nun auch an den wohl dünnsten bisher erschienen Band von Junji Ito. Wie vor jedem Teil war ich wieder höchst gespannt, denn bisher schaffte es der Mangazeichner mich immer wieder aufs Neue zu überraschen und besonders auch zu schocken. Diesmal war ich jedoch besonders neugierig, denn der Band sollte in eine etwas andere Richtung gehen.
Und dies war tatsächlich so. Zwar erhielt man den Zeichenstil Ito´s, aber eine Handlung, die von den mir bekannten Geschichten deutlich abwich. Statt blanken Horror oder Ekel setzte er hier eher auf Mystik und Naturphänomene. Das zwar ebenfalls mit erschreckenden Momenten, aber in einem deutlich geringeren Rahmen.
Diese wurden dazu in mehrere Kapitel gepackt, welche fast als selbstständige kleine Geschichten agieren konnten. Trotzdem bauten sie aufeinander auf, sodass sie am Ende das große Ganze bildeten. Für die Kürze des Bandes wirklich eine beeindruckende Leistung, zumal viele verschiedene Themen angesprochen wurden. Diese Themen waren dann auch der eigentliche Horror des Bandes, denn sie behandelten z.B. Selbstmord und Stalking. Natürlich auf die typische Junji Ito Art also ein bisschen erweitert, aber trotzdem so das man sie noch ernst nehmen kann.
Trotzdem hatte ich ein kleines Problem mit der Gesamthandlung, denn sie war mir einfach zu philosophisch. Als Person, die nicht zwischen den Zeilen lesen kann, fiel es mir manchmal schwer, die mystischen Ereignisse zu verstehen. Das war wirklich schade, zumal der Band für mich so ein klein wenig seine Wiederlesbarkeit verliert. Jedoch nicht komplett, denn das, was ich gut einordnen konnte, faszinierte mich dann doch zu sehr.
Fazit:
Mit Sensor bewies Junji Ito, dass er neben Horror und Ekel auch zu melancholischeren Werken fähig ist. Was hier gut klingt, war für mich jedoch ein Problem, denn gerade der etwas philosophische Ansatz machte mir ein wenig zu schaffen. Trotzdem war ich schließlich beeindruckt, denn auf seinen 242 Seiten wurden viele wichtige Themen angesprochen, die zum Nachdenken anregen.