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Veröffentlicht am 16.12.2022

Krimispannung à la Agatha Christie

Die Dreitagemordgesellschaft
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Ein Toter in der Bibliothek! Das ist der fulminante Auftakt zu „Die Dreitagemordgesellschaft“ von Colleen Cambridge, ein klassischer Who-done-it-Krimi im Stil von Agatha Christie 😊

Doch um was geht es ...

Ein Toter in der Bibliothek! Das ist der fulminante Auftakt zu „Die Dreitagemordgesellschaft“ von Colleen Cambridge, ein klassischer Who-done-it-Krimi im Stil von Agatha Christie 😊

Doch um was geht es in diesem Krimi genau?
In Mallowan Hall, dem herrschaftlichen Sitz von Max Mallowan und seiner Frau Agatha Christie Mallowan wird ein Toter in der Bibliothek entdeckt. Erstochen mit einem Füllfederhalter! Phyllida Bright, die Haushälterin der Mallowans, die diese für sie gar nicht so schockierende, Entdeckung der Leiche gemacht hat, stellt schnell fest, dass die Polizei unbedingt ihre Hilfe bei den Ermittlungen benötigt. Denn es gibt jede Menge Verdächtige, beherbergen die Mallowans doch Gäste. Doch wer von ihnen ist der Mörder und vor allem warum? Nach bester Agatha Christie Manier ermittelt ihre Haushälterin Phyllida Bright, verfolgt ihre eigenen Spuren, befragt das Personal und strengt ihre kleinen grauen Zellen an, um den Mörder zu finden.

Die Protagonist Phyllida Bright ist ein herrlicher Charakter, unkonventionell, nicht auf den Mund gefallen und selbstbewusst ermittelt sie sich durch den Fall. Da dürfen auch die kleinen, aber feinen Wortgefechte mit dem Butler Mr Dobble und dem neuen Chauffeur Mr Bradford nicht fehlen, die den Leser zum Schmunzeln bringen. Ebenso wie die eine oder andere unangenehme Situation, in die sich Phyllida reinmanövriert, aber die sie auch bravourös und charmant löst. Und dann sind da noch die Gespräche mit ihrer alten Freundin und gefeierten Krimiautorin Agatha Christie, die den Mord in ihrer Bibliothek gleich als Idee für einen neuen Roman notiert.

Das Buch selbst liest sich wie ein klassischer Who-done-it-Krimi à la Agatha Christie. Es werden viele Details geschildert und Befragungen wiedergegeben, sodass der Leser beim Miträtseln voll auf seine Kosten kommt. Zwar hat das Buch an der einen oder anderen Stelle einige Längen, aber meistens ist es sehr spannend und regt zum schnellen Weiterlesen an. Auch das Ende hält noch die eine oder andere Überraschung für den Leser bereit. Genau das, was man sich bei einem Krimi wünscht!

Fazit:
Wer schon immer wissen wollte, woher Agatha Christie ihre Idee zum „Toten in der Bibliothek“ hatte 😉, klassische Who-done-it-Geschichten liebt, nette verschrobene Charaktere schätzt und das gute alte England mag, wird diesen Krimi lieben. Und der Nachfolger ist schon in Planung. Phyllida Bright ermittelt weiter!

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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.11.2022

Spionage-Krimi der Extraklasse – topaktuell

EAST. Welt ohne Seele
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Grandioser Auftakt der EAST-Trilogie. Jens Henrik Jensen entführt uns in eine Welt voller Spionage, Ost-West-Konflikten und Korruption. Ein Thema, das gerade heutzutage wieder so aktuell wie lange nicht ...

Grandioser Auftakt der EAST-Trilogie. Jens Henrik Jensen entführt uns in eine Welt voller Spionage, Ost-West-Konflikten und Korruption. Ein Thema, das gerade heutzutage wieder so aktuell wie lange nicht mehr ist.

Jan Jordi Kazanski, der einsame Wanderer auf dem Cover, ist kaltgestellter Agent der CIA, depressiv, dem Alkohol sehr zugetan und nicht darum bemüht seinen Kollegen oder Chefs in irgendeiner Form zu gefallen. Doch er ist brillant und erhält deswegen, trotz seiner negativen psychologischen Bewertung, eine letzte Chance – er muss in Krakau „die Witwe“ finden und ihr ein paar Fragen stellen. „Die Witwe“ eine ehemals wichtige Informantin der CIA, hat die Organisation um Hilfe gebeten und ist nun seit einiger Zeit komplett abgetaucht. Was zunächst nach einem einfachen Job klingt, bekommt bald eine bittere Note, denn Kazanski entkommt nur knapp einem Mordanschlag. Und welche Rolle spielt die mysteriöse Xenia Pizlo Larsen, die bei ihm im Hotel wohnt? Kazanski gräbt immer tiefer, um dem Geheimnis um „die Witwe“ auf die Spur zu kommen.

Das Buch rund um Jan Jordi Kazanski und „die Witwe“ hat alles, was ein Leser von Spionage-Krimis sich wünschen kann: Ost-West-Konflikt, mehrere konkurrierende Geheimdienste, Verbrecherorganisationen und eine Welt am Abgrund. Der spannungsgeladene, aber auch witzig-bissige Schreibstil passt zu der actionreichen Geschichte und dem ungewöhnlichen Agenten in der Hauptrolle. Auch wenn das Konzept des depressiven Ermittlers mit Alkoholproblemen nichts Neues ist, so ist einem Jan Kazanski mit seiner bissig-sarkastischen Art gegenüber der Obrigkeit und eigentlich der ganzen Welt sofort sehr sympathisch. Xenia Pizlo Larsen ist die charmante, höfliche Komponente des ungleichen, aus einem Zufall heraus entstandenen Agenten-Duos. Sie verfolgt ihre eigenen Ziele. Und dann ist da noch die Vielzahl an erfolgreichen und weniger erfolgreichen Gegenspieler, insbesondere „die Witwe“ als Kopf einer gigantischen Verbrecherorganisation.

Jens Henrik Jensen hat den Auftakt dieser Trilogie bereits 1997 geschrieben als Polit-Thriller und Spionage-Geschichten Trend waren. Endlich – 25 Jahre später – wurde die EAST-Trilogie auch in Deutsch übersetzt. „Welt ohne Seele“ bildet den Auftakt, gefolgt von „Auf tiefem Grund“ (August 2023) und „Jagd im Zwielicht“ (November 2023). Die Geschichte hat nichts von Ihrer Spannung eingebüßt und ist aufgrund der derzeitigen politischen Situation wieder topaktuell.

Fazit:
Das Buch bietet Fans von Polit-Thrillern, Spionage-Geschichten und allen Freunden der Spannungsliteratur, die gerne mal eine Abwechslung zu den üblichen Krimis und Thrillern suchen, viele spannende Lesestunden in einem Umfeld, das wieder zum aktuellen Zeitgeschehen passt. Ein actionreicher Roman, spannungsgeladen und dabei sarkastisch-bissig, der einfach Lust auf mehr EAST macht! Ich freue mich schon sehr auf Band 2 und 3 der Trilogie.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2022

Grandioses Ende der „Unsichtbare Bibliothek“-Reihe

Das verbotene Kapitel
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„Das verbotene Kapitel“ ist das fulminante Finale der Buchreihe von Genevieve Cogman rund um die unsichtbare Bibliothek und ihrer Agentin Irene Winters.

Irene Winters reist als Diplomatin für die Bibliothek ...

„Das verbotene Kapitel“ ist das fulminante Finale der Buchreihe von Genevieve Cogman rund um die unsichtbare Bibliothek und ihrer Agentin Irene Winters.

Irene Winters reist als Diplomatin für die Bibliothek zur Aushandlung eines Friedensvertrages zu den Elfen. Dort erhält sie von einem Boten einen Brief ihres Vaters Alberich, ehemaliger Bibliothekar und in Ungnade gefallener Gegner der Bibliothek. Ganze Welten verschwinden und Irene macht sich gemeinsam mit ihren Freunden Kai, Vale und Catherine daran, das Rätsel um die verlorenen Welten zu lösen, gegen den Widersacher Alberich zu kämpfen und die letzten Geheimnisse der Bibliothek und ihrer Herkunft zu ergründen.

In flottem, leicht lesbaren Schreibstil schafft es Genevieve Cogman den Leser in die Fantasiewelt der unsichtbaren Bibliothek zu entführen und ihn in einer spannenden Story gefangen zu nehmen. Zahlreiche unerwartete Wendungen, atemberaubende Kämpfe und interessante, liebevoll gezeichnete Haupt- und Nebenfiguren machen das Buch zu einem großen Lesevergnügen.

Die Protagonistin Irene Winters schließt man als Leser sofort ins Herz. Immer wieder gerät sie ohne ihr Zutun in scheinbar ausweglose Situationen. Doch immer fällt ihr eine Lösung ein – und wenn diese noch so abwegig ist und dem Leser ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Und auch ihre Freunde, der Drache Kai, der Detektiv Vale (Sherlock Holmes lässt grüßen) und die Elfe Catherine, sind starke, ungewöhnliche Charaktere mit eigenen Problemen, die immer wieder neue Aspekte und Wendungen in die Geschichte bringen. Es macht Spaß zu sehen, wie die vier Hauptpersonen und ihre Beziehungen untereinander sich entwickeln, trotz all der Probleme, die daraus resultieren, dass sie unterschiedlichen Welten entstammen.

Bei dem Buch „Das verbotene Kapitel“ handelt es sich
um den achten und letzten Band der Reihe. Die Bücher sind unabhängig voneinander lesbar. Ich kannte tatsächlich die ersten sieben Bände nicht, konnte aber aufgrund der kurzen Wiederholungen aus den Vorgängerbänden der Story sehr gut folgen.

Das „Vorfinale“ der Geschichte in Finnland war für mich persönlich spannender als das eigentliche Finale des Buches. An der einen oder anderen Stelle war das abschließende Finale etwas verwirrend für mich, und ich hätte auf die eine oder andere überraschende Wendung verzichten können. Vielleicht ist dies aber auch dem geschuldet, dass ich die Bände 1 – 7 nicht kannte.

Fazit:
Alles in allem habe ich viele schöne Lesestunden mit Irene Winters und der unsichtbaren Bibliothek verbracht. Ich kann dieses Buch jedem Fan von Fantasy-Literatur à la Harry Potter empfehlen sowie Fans von Drachen und Elfen.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 13.11.2022

Ein Spiel wird Geschichte!

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Das Buch "Catan" liefert die Vorgeschichte zum legendären Spiel "Die Siedler von Catan", mit dem viele von uns zahlreiche Abende bei spannenden Spielstunden gefüllt haben.

Es wird die Geschichte rund ...

Das Buch "Catan" liefert die Vorgeschichte zum legendären Spiel "Die Siedler von Catan", mit dem viele von uns zahlreiche Abende bei spannenden Spielstunden gefüllt haben.

Es wird die Geschichte rund um Halldors Töchter Asla und Stina erzählt, die sich im Winter 860 n. Chr. auf die Flucht vor Alsas Zwangsehe mit dem alten Hafur begeben. Und es ist die Geschichte der drei Brüder Thorolf, Yngvi und Digur, die den Schwestern zur Flucht verhelfen. Diese läuft aber nicht ohne Komplikationen ab. Als Konsequenz daraus müssen die drei Brüder zusammen mit Asla und Stina ihre Heimat Norwegen verlassen und landen nach einer langen, gefährlichen Seereise auf Catan. Dort versuchen sie, sich eine neue Heimat zu schaffen.

Das flüssige und spannend geschrieben Buch reißt einen mit. Wir begleiten die fünf Hauptpersonen auf ihrer Suche nach neuem Siedlungsland und bei dem Aufbau ihrer neuen Heimat. An den zahlreichen Widrigkeiten wachsen die Charaktere und versuchen, zumindest an der einen oder anderen Stelle mit alten Traditionen zu brechen. Ob ihnen das gelingen wird, erfährt man im Laufe der Geschichte. Mit Spannung sieht man als Leser, wie die Charaktere reifen und erwachsen werden.

Liebevoll zeichnet Klaus Teuber diese Vorgeschichte zum Spiel und spätestens, wenn endlich um Erze gehandelt wird, erinnert man sich an alte Spieleabende als Kind zurück und schwelgt in Erinnerungen. Klaus Teuber ist es gelungen, die Vorgeschichte von Catan spannend und plausibel anhand liebevoll gezeichneter Charaktere zu erzählen und führt uns ein in die Welt und Traditionen der Wikinger.

Wer das Spiel geliebt und sich schon immer gefragt hat, wie die Siedler wohl auf Catan gelandet sind, wird in diesem Buch eine mehr als würdige Vorgeschichte finden.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der das Spiel Catan liebt, historische Romane, Vikings und die Tradition der Wikinger. Aber auch Freunde der Spannungsliteratur, die mal eine Alternative zu Krimis und Thrillern suchen, finden hier eine gelungene Abwechslung.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Ein Cold Case verlangt nach Aufklärung

Seelendunkel
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Robert Bryndza nimmt uns in seinem dritten Buch der Kate-Marshall-Thrillerserie mit auf Spurensuche in einem Cold Case.

2002 verschwindet die junge, aufstrebende Journalistin Joanna Duncan spurlos aus ...

Robert Bryndza nimmt uns in seinem dritten Buch der Kate-Marshall-Thrillerserie mit auf Spurensuche in einem Cold Case.

2002 verschwindet die junge, aufstrebende Journalistin Joanna Duncan spurlos aus einem Parkhaus. Die Polizei ermittelt, doch die wenigen Spuren laufen ins Leere und der Fall wird kalt. 13 Jahre später klingelt bei der ehemaligen Polizistin Kate Marshall in ihrer neu gegründeten Detektei das Telefon. Joannes Mutter Bev beauftragt Kate und ihren Partner Tristan Harper damit, herauszufinden was für 13 Jahren geschah. Bev glaubt selbst nicht, dass ihre Tochter noch am Leben ist, doch sie möchte herausfinden, warum und wie Joanna sterben musste, die Leiche finden und endlich damit abschließen. Kate und Tristan begeben sich auf Spurensuche, wühlen sich durch alte Polizeiakten, befragen Zeugen und tauchen immer tiefer in die Vergangenheit ein, die ihre Fühler bis in die Gegenwart ausstreckt.

Mit „Seelendunkel“ hält der Leser bereits Band 3 der Thrillerserie rund um die Ermittlerin Kate Marshall in den Händen, die allerdings völlig unabhängig voneinander lesbar sind. Kate und Tristan sind zwei Ermittler ganz nach meinem Geschmack. Durch Erlebnisse in der Vergangenheit haben sie ihre kleinen Ecken und Kanten. Durch liebenswerte Spleens, wie den Turnschuh-Tick von Tristan schließt man die Hauptcharaktere sofort ins Herz. Aber auch die Nebencharaktere wie Bev, Bill, Noah und mehr, werden von Robert Bryndza so gezeichnet, dass man schnell ein klares Bild vor Augen hat und insbesondere im Fall von Bev ihre Gefühle und ihre Situation nachvollziehen kann.

Das Buch ist flüssig geschrieben und nimmt den Leser auf die spannende Ermittlungsreise des ungleichen Detektivduos mit. Bis auf einige kürzere Abschnitte, fesselt es den Leser und ist ein Pageturner. Die Handlung selbst lädt den Leser zum Miträtseln und Spekulieren ein. Schnell hat man seine eigene, kleine Verdächtigenliste, die sich im Laufe des Buches immer wieder ändert bzw. erweitert – bis zum Höhepunkt des Buches. Denn der hat noch einmal eine überraschende, aber sehr schlüssige Wendung auf Lager. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten

Fazit:
Das Buch ist für alle Krimi- und Thrillerfans bestens geeignet. Insbesondere Leser, die gerne selbst miträtseln und spekulieren und überraschende Wendungen am Ende lieben, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Auch True Crime Fans und Fans von Cold Cases finden hier viele spannende und entspannte Lesestunden.

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