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Veröffentlicht am 29.10.2017

Wolf auf spannender Suche nach dem Mörder seiner Frau

Schattenrächer
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Der Journalist Wolf Schneider ist auf der Flucht, da er unter dem dringenden Tatverdacht steht seine Frau und zwei weitere Personen ermordet zu haben. Zorn und Rache treiben ihn an, den wahren Auftraggeber ...

Der Journalist Wolf Schneider ist auf der Flucht, da er unter dem dringenden Tatverdacht steht seine Frau und zwei weitere Personen ermordet zu haben. Zorn und Rache treiben ihn an, den wahren Auftraggeber und Schuldigen zu finden, der es auf Unterlagen abgesehen hat, die Wolf versteckt hält. Mit reichlich Geld und falschen Papieren macht er sich auf nach Lissabon. Doch irgendetwas läuft schief als er orientierungslos, verletzt und ausgeraubt auf einer nahegelegenen Müllhalde aufwacht. Mit Hilfe zwielichtiger Portugiesen und seiner Schwester Eva führt ihn die Spur, aufgrund eines Zeitungsartikels über eine neue Laserwaffe, nach Washington D.C. Hier wird sein Weg bestimmt von vielen Zufällen, Komplikationen und weiteren Leichen. Kommt er seinem Ziel näher?
„Schattenrächer“ ist der zweite Teil um den Journalisten Wolf Schneider, der aufgrund seiner Recherchen ins Visier eines verbrecherischen Geschäftsmannes gerät. Michael Gerwien hat es auch dieses Mal geschafft mich wieder mit seinem temporeichen und leicht zu lesenden Schreibstil zu begeistern. Durch schnell sich wechselnde Kapitel und zwei unterschiedlichen Erzählsträngen wird die Spannung durchgehend gehalten. Gekonnt webt er sie langsam immer weiter zusammen und man wartet förmlich auf ein Aufeinandertreffen der zwei Parteien.
Wolf ist ein sympathischer Charakter, der das Unheil magisch anzieht und trotzdem immer wieder einen Weg aus der Misere findet. Mit Eva zusammen bildet er ein gutes Gespann und den nötigen Spürsinn um sich seinem Ziel der Rache zu nähern.
Den zweiten Erzählstrang beherrscht Arthur Smith, ein durchtriebener Geschäftsmann, der keine Skrupel und Mittel scheut sein Ziel nach Macht und Reichtum zu erlangen. Doch der Druck, der auf ihm lastet führt ihn in einen Drogen- und Alkoholsumpf und alles gerät außer Kontrolle. Dieser Charakter reizt und polarisiert den Leser in höchstem Maße und man kann über ihn nur den Kopf schütteln und hoffen, dass ihm endlich das Handwerk gelegt wird. Schafft es vielleicht seine Frau, die vor ihm geflüchtet ist?
Michael Gerwien lässt zum Schluss des Buches noch viele offene Fragen stehen auf deren Auflösung man in Teil 3 gespannt ist und daraufhin fiebert.
Mein Fazit:
„Schattenrächer“ ist ein spannender Thriller der mich begeistert hat und mir spannende Lesestunden geschenkt hat. Die Fortsetzung von Teil 3 ist ein Lesemuß!
Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.10.2017

Liebe und Intrigen in reizvoller Kulisse

Tweed
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Getarnt als Urlauberin reist die junge und strebsame Immobilienmaklerin Julia Humbrand auf Wunsch ihres Chefs Herbert Jung zu den Scottish Borders um dort undercover die Bewertung eines gut gelegenen ...

Getarnt als Urlauberin reist die junge und strebsame Immobilienmaklerin Julia Humbrand auf Wunsch ihres Chefs Herbert Jung zu den Scottish Borders um dort undercover die Bewertung eines gut gelegenen Gutshauses zu erstellen. Herzlich und sehr gastfreundlich empfängt sie die Besitzerin Elinor Wood in Dundawyck House. Doch als sie während ihres Aufenthaltes mitbekommt, dass diese in finanziellen Schwierigkeiten steckt und sie von allen Seiten zu einem Verkauf ihres Lebenstraumes gedrängt wird, bekommt Julia erste Skrupel. Ungeplant empfindet sie auch eine Faszination für die Schönheit der Landschaft und sehr zum Leidwesen ihres Freundes, Gefallen an Charles McCundran, dem Besitzer des schottischen Anwesens Burns House. Als sich dann auch noch ihr Chef zu einem Besuch ankündigt und von Julia Ergebnisse präsentiert haben möchte, muss sie für sich eine Entscheidung treffen.
Mit „Tweed“ hat Meike Cuddeford einen sehr schönen romantischen und mit Konflikten und Intrigen gespickten Roman erschaffen. In ihrem leicht und schnell zu lesenden Schreibstil entführt uns die Autorin in die sehr bildlich beschriebene Landschaft der schottischen Borders. Hier kommt direkt Urlaubsfeeling und Fernweh auf. Durch ihre sich schnell wechselnden Schauplätze und die abwechslungsreich und lebensnah erzählten Geschichten ihrer liebevoll und interessant dargestellten Charaktere fliegen die Seiten nur so dahin. Geltungsbedürfnisse, Egoismus, Liebe, unlautere Machenschaften, Verzweiflung und zwischenmenschliche Beziehungsprobleme werden hier erzählt. Es wäre noch spannender und dramatischer gewesen, wenn manche Entwicklung nicht schon vorhersehbar gewesen wäre, schmälert aber den Unterhaltungswert nur geringfügig.
Mein Fazit:
„Tweed“ ist ein schönes romantisches Wohlfühlbuch für gemütliche Lesestunden, das mich gut unterhalten und auf eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend aufmerksam gemacht hat.
Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Eine wunderschöne Geschichte die aufzeigt, wie schnell sich das Schicksal eines Menschen ändern kann

Kunduztochter
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Rahima ist eine junge Frau in Afghanistan, die sich nicht dem Zwang unterordnen will, einen für sie gewählten Ehemann zu heiraten und flüchtet mit ihrer großen Liebe Joma Khan zu einem Onkel, gründen eine ...

Rahima ist eine junge Frau in Afghanistan, die sich nicht dem Zwang unterordnen will, einen für sie gewählten Ehemann zu heiraten und flüchtet mit ihrer großen Liebe Joma Khan zu einem Onkel, gründen eine eigene Familie und bekommen 5 Kinder. Doch ihr Glück wird zerstört, als nach 10 Jahren ihr verschmähter Ehemann Blutrache an der kleinen Familie ausübt. Wie durch ein Wunder überleben die gehbehinderte Tochter Masumah und ihr kleiner Bruder Said. Sie können flüchten und werden von einer nicht ganz uneigennützigen Familie aufgenommen. Masumahs Behinderung führt dazu, dass sie von einer Entwicklungshelferin in Rahmen der humanitären Hilfe mit zur Behandlung nach Deutschland genommen wird und hier eine sehr liebe Familie findet, die sich um ihr Wohlergehen sorgt. Doch Jahre später verspürt sie den Drang, ihre Wurzeln und ihren Bruder zu suchen und es beginnt für sie ein Albtraum ihres Lebens.
„Kunduztochter“ ist ein sehr schönes, eindringliches und bewegendes Buch über das fiktive Schicksal eines kleinen Mädchens und später einer jungen Frau, die gefangen ist in der traditionellen Lebensweise der Menschen in Afghanistan. In einem leicht zu lesenden Schreibstil, der am Anfang ein bisschen wie eine Berichterstattung rüberkommt, versteht es die Autorin einen mit Masumahs Lebensgeschichte einzufangen. Sehr authentisch und lebensnah bringt sie einem mit eindringlichen, erschreckenden und bildhaften Erzählungen über das Leben und die Probleme und deren Auswirkungen der Menschen in diesem Land rüber. Hier spürt man die Lebenserfahrung von Sybille Schnehage, die schon seit 25 Jahren nach Afghanistan reist und dort eine Hilfsorganisation in Kunduz leitet.
Mit Masumah ihre Lebensgeschichte zu erleben ist ergreifend, wunderschön und am Ende fast wie ein Thriller. Sie ist ein Beispiel von wenigen, denen es vergönnt ist, dass ihr leidvolles Leben durch helfende Hände eine glückliche Wendung genommen hat. Ihr Charakter im Buch ist einfach nur liebenswert. Sie verbreitet Dankbarkeit, Liebe, Lebenslust, Verzweiflung und auch Hoffnung, die sie gemeinsam mit ihrer deutschen Familie erlebt, die sie mit offenen Armen und ganz viel Liebe aufgenommen haben.
„Kunduztochter“ hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat mich nachdenklich gemacht und mir nochmal vor Augen geführt, wie wichtig die Hilfe und Unterstützung der Menschen in allen Krisengebieten auf der Welt ist. Meine Hochachtung geht an alle Helfer, die sich im Rahmen der humanitären Hilfe dafür einsetzen.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannend und schockierend. Abgründe tun sich auf!

Das Blutspiel
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Carsten Sanders wird vom Kriminalkommissariat in Peine um Hilfe gebeten. Sie brauchen seine Unterstützung bei einem Mordfall, bei dem ein Angler am Mittellandkanal eine bestialisch verstümmelte Leiche ...

Carsten Sanders wird vom Kriminalkommissariat in Peine um Hilfe gebeten. Sie brauchen seine Unterstützung bei einem Mordfall, bei dem ein Angler am Mittellandkanal eine bestialisch verstümmelte Leiche eines Mannes entdeckt hat. Akribisch sucht er nach Anhaltspunkten und findet durch den Obduktionsbericht und den Tipp einer Kollegin eine erste heiße Spur, die in nach Braunschweig führt. Alles deutet auf eine Verbindung zum organisierten Verbrechen hin und der Name einer zwieilichtigen und überaus gewalttätigen Person taucht auf. Bei seiner ersten Begegnung mit ihm hat er direkt das Gefühl, dass er hier an der richtigen Stelle ist und wird mit seinem bedrohlichen Umfeld konfrontiert. Sanders holt sich weitere Unterstützung von seiner Kollegin Mandy Kollwitz vom LKA in Sachsen-Anhalt.

„Das Blutspiel“ ist der zweite Teil rund um das Ermittlerteam Carsten Sanders und Mandy Kollwitz. Der Start ins Buch ist ungewöhnlich und beginnt mit einem Auszug aus dem Strafgesetzbuch, bei dem es um die Erklärung der Begriffe Mord und Tötung geht. Hier wird man direkt schon nachdenklich und ist neugierig auf die Geschichte die dann folgt. Der Schreibstil ist leicht zu lesen, spannend und erzeugt zwischendurch schon einen gewissen Ekelfaktor durch einige heftige und blutige Szenen. Der schnelle Wechsel der Kapitel und Schauplätze am Anfang erfordert die Aufmerksamkeit des Lesers und hat ein wenig meinen Lesefluss gestört. Doch im Laufe der Geschehnisse flog man durch die Darstellung der Abgründe in gewissen gesellschaftlichen Kreisen und der spannenden Entwicklung der Ermittlungsarbeit von Sanders und Kollwitz nur so durch das Buch. Beide sind interessante Charaktere, die nicht nur ihre gemeinsame Arbeit verbindet.

Hardy Crueger hat mit diesem Thriller einen sehr bedrückenden und realitätsnahen Einblick rund um das organisierte Verbrechen gegeben, bei dem nicht nur die Personen aus dem Milieu im Vordergrund stehen, sondern auch diejenigen, für die das alles veranstaltet wird. Menschliche und psychologische Abgründe tun sich hier auf, die Kopfschütteln und Entsetzen auslösen und vom Autor auch noch durch sein Nachwort unterstrichen werden.

„Das Blutspiel“ war ein spannender Thriller, den ich während einer Leserunde kennenlernen durfte und der mir überaus spannende Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Unheilvolle Voraussetzungen! Hat diese Liebe eine Chance?

Liebe ihn und leide
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Eigentlich ist die Liebe die schönste Sache der Welt! Doch wenn immer alles so einfach wäre!

Jan Hellmann ist ein überaus bekannter Schriftsteller, der nach einer gescheiterten Ehe nur noch für seine ...

Eigentlich ist die Liebe die schönste Sache der Welt! Doch wenn immer alles so einfach wäre!

Jan Hellmann ist ein überaus bekannter Schriftsteller, der nach einer gescheiterten Ehe nur noch für seine Berufung lebt. Als seine Ehefrau ihn verlassen hat, leidet er an seelischen Qualen und Selbstzweifeln und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis diese Wunden anfangen zu heilen. Er ist immer noch nicht dazu bereit sie ganz loszulassen. Doch das Schicksal will es anders als er Sandra kennenlernt, eine faszinierende Frau, die ihn aus der Reserve locken kann.

Nur „einem“ gefällt das nicht!

Drohbriefe, Anschläge und Psychoterror belasten diese Liebe. Hellmann versteht die Welt nicht mehr und ist verzweifelt. Kann die Polizei das Schlimmste verhindern? Wer ist gegen diese Liebe?

Harald Schmidt hat mit seinem leicht zu lesenden und spannenden Thriller eine unvorhersehbare und dramatische Handlung aufgebaut. Nach einem ruhigen Start und Rückblick auf Hellmanns Beziehungskrise entwickelt sich rasant aus einer hoffnungsvollen und vielversprechenden neuen Liebesbeziehung, ein Horrortrip für das Paar. Hellmann und Sandra sind zwei sympathische Charaktere, die es leider wie im richtigen Leben spüren, dass Verunsicherung und Vertrauen überwunden werden und wachsen muss. Die psychischen und körperlichen Belastungen von beiden wurden vom Autor gut rübergebracht und er hat ihnen in der Geschichte viel abverlangt. Die ganze Zeit ist man als Leser am Rätseln und Mitfiebern, wer dieser Unbekannte ist, der mit ihnen so ein perfides Spiel treibt. Das Ende des Thrillers war dann auch so unerwartet und man hat mit dieser Auflösung überhaupt nicht gerechnet. Einige Fragen bleiben im Raum stehen und jeder Leser hat die Möglichkeit selber für sich zu entscheiden, wie es hätte weitergehen können.

Harald Schmidt hat mich mit „Liebe ihn und leide“ gut unterhalten und mir spannende Lesemomente geschenkt. Für seinen Thriller vergebe ich 4 verdiente Sterne.