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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannend und schockierend. Abgründe tun sich auf!

Das Blutspiel
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Carsten Sanders wird vom Kriminalkommissariat in Peine um Hilfe gebeten. Sie brauchen seine Unterstützung bei einem Mordfall, bei dem ein Angler am Mittellandkanal eine bestialisch verstümmelte Leiche ...

Carsten Sanders wird vom Kriminalkommissariat in Peine um Hilfe gebeten. Sie brauchen seine Unterstützung bei einem Mordfall, bei dem ein Angler am Mittellandkanal eine bestialisch verstümmelte Leiche eines Mannes entdeckt hat. Akribisch sucht er nach Anhaltspunkten und findet durch den Obduktionsbericht und den Tipp einer Kollegin eine erste heiße Spur, die in nach Braunschweig führt. Alles deutet auf eine Verbindung zum organisierten Verbrechen hin und der Name einer zwieilichtigen und überaus gewalttätigen Person taucht auf. Bei seiner ersten Begegnung mit ihm hat er direkt das Gefühl, dass er hier an der richtigen Stelle ist und wird mit seinem bedrohlichen Umfeld konfrontiert. Sanders holt sich weitere Unterstützung von seiner Kollegin Mandy Kollwitz vom LKA in Sachsen-Anhalt.

„Das Blutspiel“ ist der zweite Teil rund um das Ermittlerteam Carsten Sanders und Mandy Kollwitz. Der Start ins Buch ist ungewöhnlich und beginnt mit einem Auszug aus dem Strafgesetzbuch, bei dem es um die Erklärung der Begriffe Mord und Tötung geht. Hier wird man direkt schon nachdenklich und ist neugierig auf die Geschichte die dann folgt. Der Schreibstil ist leicht zu lesen, spannend und erzeugt zwischendurch schon einen gewissen Ekelfaktor durch einige heftige und blutige Szenen. Der schnelle Wechsel der Kapitel und Schauplätze am Anfang erfordert die Aufmerksamkeit des Lesers und hat ein wenig meinen Lesefluss gestört. Doch im Laufe der Geschehnisse flog man durch die Darstellung der Abgründe in gewissen gesellschaftlichen Kreisen und der spannenden Entwicklung der Ermittlungsarbeit von Sanders und Kollwitz nur so durch das Buch. Beide sind interessante Charaktere, die nicht nur ihre gemeinsame Arbeit verbindet.

Hardy Crueger hat mit diesem Thriller einen sehr bedrückenden und realitätsnahen Einblick rund um das organisierte Verbrechen gegeben, bei dem nicht nur die Personen aus dem Milieu im Vordergrund stehen, sondern auch diejenigen, für die das alles veranstaltet wird. Menschliche und psychologische Abgründe tun sich hier auf, die Kopfschütteln und Entsetzen auslösen und vom Autor auch noch durch sein Nachwort unterstrichen werden.

„Das Blutspiel“ war ein spannender Thriller, den ich während einer Leserunde kennenlernen durfte und der mir überaus spannende Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Unheilvolle Voraussetzungen! Hat diese Liebe eine Chance?

Liebe ihn und leide
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Eigentlich ist die Liebe die schönste Sache der Welt! Doch wenn immer alles so einfach wäre!

Jan Hellmann ist ein überaus bekannter Schriftsteller, der nach einer gescheiterten Ehe nur noch für seine ...

Eigentlich ist die Liebe die schönste Sache der Welt! Doch wenn immer alles so einfach wäre!

Jan Hellmann ist ein überaus bekannter Schriftsteller, der nach einer gescheiterten Ehe nur noch für seine Berufung lebt. Als seine Ehefrau ihn verlassen hat, leidet er an seelischen Qualen und Selbstzweifeln und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis diese Wunden anfangen zu heilen. Er ist immer noch nicht dazu bereit sie ganz loszulassen. Doch das Schicksal will es anders als er Sandra kennenlernt, eine faszinierende Frau, die ihn aus der Reserve locken kann.

Nur „einem“ gefällt das nicht!

Drohbriefe, Anschläge und Psychoterror belasten diese Liebe. Hellmann versteht die Welt nicht mehr und ist verzweifelt. Kann die Polizei das Schlimmste verhindern? Wer ist gegen diese Liebe?

Harald Schmidt hat mit seinem leicht zu lesenden und spannenden Thriller eine unvorhersehbare und dramatische Handlung aufgebaut. Nach einem ruhigen Start und Rückblick auf Hellmanns Beziehungskrise entwickelt sich rasant aus einer hoffnungsvollen und vielversprechenden neuen Liebesbeziehung, ein Horrortrip für das Paar. Hellmann und Sandra sind zwei sympathische Charaktere, die es leider wie im richtigen Leben spüren, dass Verunsicherung und Vertrauen überwunden werden und wachsen muss. Die psychischen und körperlichen Belastungen von beiden wurden vom Autor gut rübergebracht und er hat ihnen in der Geschichte viel abverlangt. Die ganze Zeit ist man als Leser am Rätseln und Mitfiebern, wer dieser Unbekannte ist, der mit ihnen so ein perfides Spiel treibt. Das Ende des Thrillers war dann auch so unerwartet und man hat mit dieser Auflösung überhaupt nicht gerechnet. Einige Fragen bleiben im Raum stehen und jeder Leser hat die Möglichkeit selber für sich zu entscheiden, wie es hätte weitergehen können.

Harald Schmidt hat mich mit „Liebe ihn und leide“ gut unterhalten und mir spannende Lesemomente geschenkt. Für seinen Thriller vergebe ich 4 verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Zeit kann nicht immer alle Wunden heilen!

Das Grauen in dir
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Das Grauen von 12 Jahren ist spürbar!
Entsetzen und Gänsehaut entstehen sofort durch die Gefühle und Ängste des Opfers.

Eigentlich sollte es ein entspannter Urlaub auf der Isle of Skye für Andrea und ...

Das Grauen von 12 Jahren ist spürbar!
Entsetzen und Gänsehaut entstehen sofort durch die Gefühle und Ängste des Opfers.

Eigentlich sollte es ein entspannter Urlaub auf der Isle of Skye für Andrea und ihrer Familie werden. Doch auf der Hinfahrt geraten sie in einen Autounfall. Es muss wohl Schicksal gewesen sein, dass der ermittelnde Polizist Andrea aus Publikationen über ihre Erfolge als Profilerin erkennt und sie bittet, ihm bei der Suche nach einem Triebtäter und Mörder, der es seit 12 Jahren auf halbwüchsige Jungen abgesehen hat, zu unterstützen. Ihr Helfersyndrom siegt und sie opfert einen Teil ihres Urlaubs, um in aufwendiger Kleinstarbeit einen Erfolg und eine Festnahme verbuchen zu können. Doch dem Mörder gelingt hinterlistig die Flucht und er schwört Rache.

Dania Dicken hatte einen direkt schon wieder mit ihrem bedrückenden und schrecklichen Prolog, der einen Rückblick auf ein grauenhaftes Verbrechen schildert. Durch ihren spannenden Schreibstil schafft sie eine kinomäßige Atmosphäre, bei der man ungewollt alles direkt vor Augen hat. Die Jagd nach dem Verbrecher, die Not und Verzweiflung der Überlebenden und Hinterbliebenen und die Kaltschnäuzigkeit des Triebtäters kommen voll rüber. Ein polarisierender Charakter, der raffiniert, abgebrüht, selbstverliebt und einfach nur krank ist. Nach einem kurzen ruhigeren Kapitel wurde die Verfolgungsjagd nach seiner Flucht wieder sehr abenteuerlich und gefährlich erzählt. Mit dem Ende des Buches hätte man so nicht gerechnet.

Das sehnsüchtig erwartete Familientreffen mit den Thorntons geriet in diesem Buch der Profiler-Reihe etwas in den Hintergrund, hatte aber den Vorteil, dass man dieses Mal nicht Mitleiden und Angst um sie haben musste, sondern sich mehr mit der Thematik und Aufschlüsselung des Verbrechens beschäftigte.
Für Quereinsteiger in die Bücher dieser Reihe sicherlich von Vorteil.

„Das Grauen in Dir“ hat mich wieder sehr gut unterhalten und lesesüchtig gemacht. Ich kann es jedem Leser von Thrillern als Leseempfehlung nur ans Herz legen. Als Fan der Reihe um die Profilerin Andrea Thornton vergebe ich verdiente 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Trotz Spannung bleibt ein zwiegespaltener Eindruck

The Couple Next Door
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Ein verschwundenes Kind ist der Alptraum einer jeden Familie!
Ein unerträgliches Gefühl zwischen Hoffen und Bangen!

Es sollte ein geselliger Abend bei den Nachbarn für Anne und Marc werden, doch es wurde ...

Ein verschwundenes Kind ist der Alptraum einer jeden Familie!
Ein unerträgliches Gefühl zwischen Hoffen und Bangen!

Es sollte ein geselliger Abend bei den Nachbarn für Anne und Marc werden, doch es wurde ein Alptraum daraus. Zum ersten Mal haben sie, durch Überwachung mit einem Babyfon, ihre kleine Tochter zu Hause alleine in ihrem Bettchen gelassen um auf die Geburtstagsparty von Graham zu gehen. Doch Schuldgefühle, Neid, unangenehme Situationen, der viele Alkohol und die Feststellung, dass ihr Kind bei ihrer Rückkehr nicht mehr da ist, lösen eine unvorstellbare Lawine aus. Ein Horrortrip für alle! Seelische Abgründe tun sich auf und eine verzweifelte Suche beginnt.

„The couple next door“ ist ein spannender und bedrückender Krimi. Die Autorin hat einen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der mir zwischendurch etwas zu hölzern vorkam und das Lesevergnügen für mich beeinträchtigte. Die Geschichte um die entführte Tochter und die ganze unerträgliche Situation in der Familie und mit der Presse kam gut rüber. Direkt hatte man reale Fälle aus der Vergangenheit vor Augen, die medienwirksam vermarktet wurden. Shari Lapena hat mit Anne und Marc ein Pärchen erschaffen, dass nach der Geburt ihrer Tochter mit unausgesprochenen Problemen und einer psychischen Krankheit von Anne zu kämpfen haben. Rückblenden aus ihrer Vergangenheit und ihre Verzweiflung machen die Geschichte interessant. Hier legte die Autorin anscheinend mehr Wert auf die zwischenmenschlichen Probleme und weniger auf die polizeiliche Ermittlungsarbeit, die nicht so ausgefeilt wurde. Die Entwicklung der Story konnte man im Verlauf des Buches erahnen, nicht aber den Schockmoment am Ende.

Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück nach dem Lesen. Es war spannend, aber es fehlte das gewisse Etwas, das einen die Geschichte miterleben und nicht nur beobachten lässt.

“The couple next door“ erhält von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Auf geheimer Mission! Spannende Suche nach versteckten Werten!

Der Raub
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Warum werden die Geheimdienste bei der Suche nach einem millionenschweren verschollenen Kunstwerk mit eingebunden? Und was hat ein rätselhafter und brutaler Mord damit zu tun?

„ Der Raub“ ist das 14. ...

Warum werden die Geheimdienste bei der Suche nach einem millionenschweren verschollenen Kunstwerk mit eingebunden? Und was hat ein rätselhafter und brutaler Mord damit zu tun?

„ Der Raub“ ist das 14. Buch der Reihe um den Geheimagenten Gabriel Allon, der den Leser in die Agenten- und Kunstwelt und in politische Geschehnisse entführt. Während Gabriel in Venedig Restaurationsarbeiten an einem Altarbild durchführt wird Julian Isherwood, ein Galerist aus London und guter Freund vom ihm, unfreiwillig in einen Mordfall verwickelt. Bei dem Todesopfer handelt es sich um Jack Bradshaw, einem zwielichtigen Händler edler Kunstgegenstände, der in seiner Villa am Comer See auf grausame Weise umgebracht wurde. Was steckt hinter allem? Das italienische Kunstderzenat bittet Gabriel um Hilfe. Er soll nicht nur seinen Freund entlasten, sondern auch bei der Suche nach verschwunden Kunstwerken von unvorstellbaren Werten helfen. Mit Hilfe des MI6, und des russischen und israelischen Geheimdienstes macht er sich auf eine spannende Suche, bei der er auch die Käufer, deren Geld und Hintergründe aufdecken will.

Daniel Silva hat wieder einen fulminanten und spannenden Agententhriller geschaffen. Sein Schreibstil ist fesselnd, leicht lesbar und spannungsgeladen. Durch viele verschiedene Schauplätze, vorzugsweise in England, Frankreich, Schweiz, Deutschland und dem Nahen Osten versteht er es vorzüglich die Welt der Geheimdienste und das aktuelle Zeitgeschehen auf der Welt zu kombinieren.

Gabriel Allon entspricht dem Idealbild eines Geheimagenten. Er ist raffiniert, abgebrüht, undurchsichtig und ein Mann von Ehre. Er kommt sympathisch in seiner Rolle als Ehemann und baldiger Vater aber auch im Umgang mit seinen Helfern rüber.
Bei all den vielen altbekannten Protagonisten der verschiedensten Geheimdienste, muss man als Leser aufpassen, dass man bei ihnen nicht den Überblick verliert.
Mit Jihan Nawaz hat er einen faszinierenden neuen Charakter mit ins Geschehen eingebaut. Sie ist eine gebürtige junge Frau aus Syrien, die ihre Familie im Krieg verloren hat und in Deutschland aufgewachsen ist. Nicht ganz freiwillig wird sie von Gabriel für seine Zwecke ausgenutzt und entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer mutigen Frau, die ihr Leben für eine gute Sache aufs Spiel setzt.
Temporeich entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden, unvorhersehbaren und überraschendem Ende.

Daniel Silva konnte mich mit seinem Thriller überzeugen und hat mich sehr gut unterhalten.

Verdient erhält „Der Raub“ von mir 4 Sterne.