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Veröffentlicht am 13.11.2022

Immer wieder Juist

Ein Apfelbaum am Meer
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Als Julie die Einladung nach Juist zu Ennas achtzigstem Geburtstag erhält, kann sie es kaum glauben. Jahre ist es schon her, dass sie die beste Freundin ihrer verstorbenen Oma getroffen hat.
Julie erinnert ...

Als Julie die Einladung nach Juist zu Ennas achtzigstem Geburtstag erhält, kann sie es kaum glauben. Jahre ist es schon her, dass sie die beste Freundin ihrer verstorbenen Oma getroffen hat.
Julie erinnert sich noch gut an die Urlaube ihrer Kindheit mit der Großmutter auf der Nordseeinsel. Und an Enna, die den besten Apfelkuchen aller Zeiten gebacken hat.
Auf Juist angekommen, muss sie feststellen, dass Enna dabei ist, liebgewonnene Dinge zu verschenken, damit sie die Zeit überdauern können.
Auch Julie erhält ein Geschenk, mit dem sie niemals gerechnet hätte. Und da ist auch noch Ole, der ihr als kleiner Junge einst versprochen hat, sie zu heiraten, wenn sie beide erwachsen sind.

Ein weiterer warmherziger Nordsee-Roman, bei der die Autorin ihr Faible für's Backen erneut gekonnt mit in die Handlung einfließen lässt.
Und wie jedes Mal, gibt es im Anhang einzelne Rezepte zum nachbacken. Diesmal ganze 19 - fast ein kleines Rezeptbuch!

Julie, frisch getrennt, hat gerade keinen festen Job und entscheidet sich spontan ihrer Kindheits-Freundin Merle in deren Café Strandrose eine Saison als Bäckerin zu unterstützen, da dieser kurzfristig Personal abhanden gekommen ist.
Zurück im Töwerland erinnert die Halb-Italienerin sich an frühere Urlaube auf der Insel und an ihre geliebte Nonna Giulietta.
Warum ist sie nicht schon viel früher wieder auf die traumhafte schöne Insel gereist?
Von Enna erfährt Julie von Giuliettas erster großen Liebe zu einem Deutschen und wie die Freundinnen sich damals kennengelernt haben.
Eine Freundschaft, die Jahrzehnte überdauert hat, ist entstanden!
Julie verliebt sich schnell in die Insel und ihre Bewohner.
Und ja, natürlich auch in einen besonderen Insulaner: In Ole, der früher von ihr geschwärmt hatte und heute bei Julie für Schmetterlinge im Bauch sorgt.

"Ein Apfelbaum am Meer" ist ein absoluter Wohlfühlroman, der ein Happy-End verspricht und auf dem Weg dorthin nie ins Kitschige abrutscht.
Es ist vielmehr wie eine literarische Reise, auf der man mit guten Freunden gemeinsam eine schöne Zeit verbringt.
Es geht um Familie, Freunde, Heimat und die Liebe zum Leben.
Da es schon verschiedene Juist-Bücher von Anne Barns gibt, tauchen einzelne Personen daraus auch hier in der Handlung auf. Eine Vorkenntniss der anderen Geschichten ist aber nicht nötig.
Gemeinsam haben alle Geschichten, dass man nach dem zuklappen des Buches (oder Readers) den Wunsch verspürt einmal nach Juist zu reisen, dort am Meer spazieren zu gehen und hinterher in einem Café eine der beschriebenen süßen Köstlichkeiten zu genießen.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Teil 16 der Reihe

Agatha Raisin und der tote Göttergatte
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Agatha Raisin kommt es nach einer aufregenden Zeit ganz gelegen, dass Robert Smedley sie lediglich damit beauftragt, zu beweisen, dass seine Frau ihn betrügt.
Agatha übernimmt den Fall mit größtem Vergnügen.
Leider ...

Agatha Raisin kommt es nach einer aufregenden Zeit ganz gelegen, dass Robert Smedley sie lediglich damit beauftragt, zu beweisen, dass seine Frau ihn betrügt.
Agatha übernimmt den Fall mit größtem Vergnügen.
Leider scheint Mabel die perfekte Ehefrau zu sein: Jung, hübsch und eine regelmäßige Kirchgängerin. Von Betrug weit und breit keine Spur.
Aber just, als Agatha den Fall ad acta legen will, wird Robert Smedley mit Unkrautvernichter umgebracht – und seine Witwe damit zur Hauptverdächtigen...

Agatha hat in letzter Zeit wenig Aufträge in ihrer neu gegründeten Detektei, sodass sie einen Teil ihrer Mitarbeiter schon wieder entlassen musste.
Immer nur entlaufene Katzen langweilt Agatha - und bringt außerdem nicht genug ein!
Nach leichter Manipulation von Mrs. Bloxby engagiert sie jedoch den pensionierten Fotografen Phil Witherspoon zur Unterstützung beim Fall Smedley.
Als Agatha gleichzeitig den Auftrag erhält eine verschwundene Teenagerin zu suchen, finden die beiden diese recht schnell - jedoch leider als Opfer eines Mordes!
Für die Suche nach vermissten Tieren hat Agatha keine Zeit mehr und so stößt Harry, der Neffe von Sekretärin Mrs. Freedman, zur Detektei - erst mal zur Probe.
Auch der ehemalige Mitarbeiter Patrick Mulligan kehrt zurück!
Es gibt jetzt viel zu tun und ihre neuen Mitarbeiter erweisen sich als echte Glücksgriffe.
Es bleibt nicht bei den zwei Morden und Agatha, Phil, Patrick und Harry jonglieren mit Verdächtigen, Motiven und Spuren und agieren verblüffend professionell!
Erneut an Agathas Seite sind wieder Bill Wong von der örtlichen Polizei und ihr ehemaliger Liebhaber Sir Charles.
Agatha als professionelle Ermittlerin gibt der Handlung einen ganz neuen Schwung und Sprecherin Julia Fischer liest mit erkennbar viel Spaß!

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Teil 7 der Reihe

Agatha Raisin und der Tote im Wasser
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Agatha Raisin langweilt sich fürchterlich, zu lange liegt ihr letzter Fall zurück. Nur ein Streit im Nachbardorf sorgt für etwas Abwechslung: Ein Mineralwasserhersteller will sich für viel Geld aus der ...

Agatha Raisin langweilt sich fürchterlich, zu lange liegt ihr letzter Fall zurück. Nur ein Streit im Nachbardorf sorgt für etwas Abwechslung: Ein Mineralwasserhersteller will sich für viel Geld aus der örtlichen Trinkwasserquelle bedienen, was die Dörfler bis hinauf zum Gemeinderat spaltet.
Als der Vorsitzende des Rats ermordet in der Quelle treibt, sieht Agatha das Ende ihrer kriminalistischen Durststrecke gekommen. Mit Inbrunst stürzt sie sich in die Ermittlungen und muss rasch erkennen: Dieser Mörder ist mit allen Wassern gewaschen.

Agatha ermittelt tatsächlich zuerst allein in Carsley.
James Lacey ist zwar ebenfalls wieder zurück aus Zypern, doch die zwei gehen sich gepflegt aus dem Weg, behalten sich aber trotzdem gegenseitig im Blick.
Agatha und James wollen jetzt beide den Täter ermitteln - allein und natürlich zuerst!
Die Ermittlungen ziehen sich etwas hin, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten Spuren - aber Roy Silver bietet sich als Hilfe an und so können sich die zwei wieder herrlich angiften.
Ist das Motiv tatsächlich nur die öffentliche Nutzung der Wasserquelle oder geht es doch um etwas ganz anderes? Es gibt immer neue Hinweise in ganz unterschiedliche Richtungen!
Und auch diesmal bleibt es bei nicht nur einer Leiche und Agatha hat auf der Suche nach der Lösung bei all den Motiven erneut eine Affäre mit einem Kurzzeit-Liebhaber.
Mrs. Bloxby überrascht im.Finale nicht nur Agatha!
Sprecherin Julia Fischer liest erneut mit sehr angenehmer uns sympathischer Stimme.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Oreo und Snickers

Tod zwischen den Zeilen
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Samantha Washington plant im US-amerikanischen North Harbor eine eigene Krimibuchhandlung zu eröffnen.
Denn dies war der Lebenstraum ihres verstorbenen Ehemannes.
Aber auch ihrer eigener Herzenswunsch ...

Samantha Washington plant im US-amerikanischen North Harbor eine eigene Krimibuchhandlung zu eröffnen.
Denn dies war der Lebenstraum ihres verstorbenen Ehemannes.
Aber auch ihrer eigener Herzenswunsch nimmt immer mehr Gestalt an - selbst einen Krimi zu schreiben.
Noch während Samanthas englische Romanheldin Lady Penelope Gestalt annimmt, wird im Garten ihres Hauses ihr früherer Makler tot aufgefunden.
Die Polizei hält Samantha für die Mörderin, hatten die beiden doch in der Vergangenheit eine juristische Auseinandersetzung.
Gemeinsam mit ihrer Großmutter und deren Mitbewohnern aus dem Seniorenheim ist sie fest entschlossen den wahren Täter zu überführen.
Stets begleitet von ihren Pudeln Snickers und Oreo.
Und auch die fiktive Lady Penelope geht auf Mördersuche, wird doch ihre große Liebe Victor des Mordes verdächtigt, sodass ihm der Galgen droht.

Tatsächlich werden hier zwei Kriminalgeschichten in einer erzählt, denn die Hörer(innen) erleben abwechselnd die Mördersuche von Samantha am Michigan-See und Penelope im ländlichen England mit.
Der Übergang ist beim hören teilweise fast übergangslos, aber man ist sofort im richtigen Handlungsstrang.
Ich finde beide Geschichten gut, die Lösung bei Samantha hat sich recht früh abgezeichnet, bei Penelope war es mir etwas zu sehr herbeigezogen, da hätte ich mir einen anderen Täter "gewünscht".
Alles in allem ein leichter, angenehm zu hörender Cosy-Krimi der etwas anderen Art, gesprochen von Chris Nonnast.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Das Herz aller Dinge

Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit
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Frankfurt/Main 1950: Zwischen den Trümmern ist der Wiederaufbau der Stadt in vollem Gange.
Auch Familie Wünsche will sich nach der Flucht aus dem sowjetischen Sektor hier eine neue Existenz aufbauen.
Die ...

Frankfurt/Main 1950: Zwischen den Trümmern ist der Wiederaufbau der Stadt in vollem Gange.
Auch Familie Wünsche will sich nach der Flucht aus dem sowjetischen Sektor hier eine neue Existenz aufbauen.
Die 20-jährige Karin liebt Bücher und Geschichten, ihre jüngere Schwester Vera entdeckt ihre Liebe zur Musik.
Als Karin sich in den afroamerikanischen GI Billy verliebt, schwebt sie im siebten Himmel. Doch dann muss dieser zurück in die USA - und Karin ist schwanger!
Das Leben für die Mutter eines Besatzerkindes wird nicht leicht sein. Aber Karin will für sich und ihr Kind kämpfen.

Schon das Cover lässt den zeitlichen Rahmen der Handlung erahnen - die 1950er Jahre.
Die Zeit des "Wirtschaftswunders" in der jungen Bundesrepublik im Westen des geteilten Deutschlands.
Über den Zeitraum von 10 Jahren erlebt man an der Seite der Familie Wünsche nach Krieg und Flucht den Weg in eine neue, positive Zukunft.
Die Autorin schafft es ganz hervorragend, die Atmosphäre dieser Anfangsjahre zu beschreiben.
Dabei werden historische Begebenheiten und Entwicklungen, sowie der technische Fortschritt sehr gut in der Geschichte verwoben.
Die Moralvorstellungen und das antiquierte Frauenbild der damaligen Zeit sind aus heutiger Sicht erschreckend und die Ablehnung, sowie die Vorurteile unverheirateter Müttern gegenüber, selbst innerhalb der eigenen Familie, ungeheuerlich.
Die Diskriminierungen und Beleidigungen gegenüber den Müttern der "Brown Babies" - und auch den Kindern selbst - machen sprachlos.
Mir hat sehr gefallen, dass in den Überschriften der einzelnen Kapitel auf jeweils aktuelle Bücher oder Filme Bezug genommen wird und das diese dann auch ganz unaufdringlich Gesprächsthemen der Protagonist(inn)en sind.
Überhaupt ist die Geschichte eine kleine Zeitreise, die einem bei allen ernsten Themen auch immer wieder ein Lächeln entlockt.
Viele Themen und "Aufreger" der Zeit sind wie nebenbei Teil der Handlung und lassen die Geschichte dadurch sehr lebendig werden.
Als "hessisches Madche" habe ich mich über sehr viel Lokalkolorit gefreut - sei es bezüglich der Frankfurter Altstadt oder auch Familie Hesselbach im Radio.
Ich habe "Fräulein Wünsche" in zwei Tagen gelesen und fand es großartig.
Ob es wohl eine Fortsetzung geben wird?
Für mich ein toller Geschenktipp, nicht nur für Leser*innen der Nachkriegsgeneration.

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