Auszeit vom Leben
Nicht aus der WeltWas wenn wir die Möglichkeit hätten mal eine Auszeit zu nehmen? Einfach abtauchen in eine andere Welt und dort eine Art Neubeginn zu wagen. Endlich nicht beeinflusst zu sein vom Alltag, Stress, Hektik ...
Was wenn wir die Möglichkeit hätten mal eine Auszeit zu nehmen? Einfach abtauchen in eine andere Welt und dort eine Art Neubeginn zu wagen. Endlich nicht beeinflusst zu sein vom Alltag, Stress, Hektik und vor allem Erwartungen Anderer?
Solch eine scheinbare Magie wohnt im Roman "Nicht aus der Welt" inne. Ein Moment des Loslassens.
Anne Köhler hat diese Welt erschaffen und lässt den Leser mit jeder Faser eintauchen. Man ist stiller Begleiter von Einzelschicksalen, welche eben auch im Hier und Jetzt sein könnten. Keine wirklich fiktiven Figuren, sondern diese wirken sehr authentisch.
Und dabei spielt Hempel, ein junger Mann, der sich in Lügen verstrickt hat, schon fast eine Nebenrolle. Aber dieser ist der Ausgangspunkt. Denn wenn man behauptet sein größter Traum wäre es an einen Marathon teilzunehmen und kann nicht mal Joggen, dann muss man da irgendwie wieder raus kommen. Doch statt ehrlich zu sein, lügt Hempel immer weiter.
Doch es ist eben nicht nur Hempel, der in scheinbar aussichtslosen Situationen steckt, sondern auch Frederike mit ihrer Depression, welche darüber nachdenkt ihr Kind zu töten. Doch auch sie gibt ihre Probleme nicht zu und erfährt so eben auch keine Hilfe und Ausweg.
Zum Glück gibt es da noch Valentin, der ein ganz besonderes Hotel führt und die "Problemmenschen" einsammelt und ihnen eine Auszeit gönnt. Und so eine kleine Selbsthilfegemeinschaft entwickelt.
Alle Charaktere wirken sympathisch und authentisch auf den Leser. Das Beste: es gibt kein wirkliches Ende am Ende und damit kann der Leser gern seine Fantasie freien Lauf lassen.