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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2022

Nett

Sommerglück auf der Isle of Skye
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Nach dem Tod ihres Mannes arbeitete Juliette mehr als je zuvor. Als sie um eine Auszeit bittet, ist ihre Chefin mehr als erfreut und sagt ihr ein Sabbitical zu. Sie reist nach Skye, um die Wurzeln ihrer ...

Nach dem Tod ihres Mannes arbeitete Juliette mehr als je zuvor. Als sie um eine Auszeit bittet, ist ihre Chefin mehr als erfreut und sagt ihr ein Sabbitical zu. Sie reist nach Skye, um die Wurzeln ihrer Mutter zu erkunden.

Nebenbei bewirbt sie sich beim Heimatmuseum auf der Insel, um dort den Sommer über ehrenamtlich zu arbeiten. Leider wird ihre Bewerbung abgelehnt, sie sei nicht schottisch genug. Nun ja. Juliette fährt trotzdem hin und macht sie quasi unentbehrlich. Dabei bleibt sie locker und zurückhaltend. Es gibt zwei „Besen“ in der Dorfgemeinschaft, die eine bleibt bis zum Schluss kratzbürstig. Der andere kämpft um das Sorgerecht für seinen Sohn und ist allgemein eher missmutig. Und ja, man ahnt, wie das zwischen ihm und Juliette ausgehen könnte. Bis dahin ist die Geschichte sehr feinfühlig, wenig seicht mit etwas Tiefgang lockerflockig mit zu erleben. Ein rundum schöner Wohlfühlroman.

Veröffentlicht am 29.11.2022

hm

On a cosy Winter Night
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Ein Hotel mit Kneipe, in dem man seinen richtigen NAmen nicht preisgeben muss und lauter Menschen, die Weihnachten feiern ohne zu wissen mit wem eigentlich. Eine Party bei der jede/r für sich sein darf, ...

Ein Hotel mit Kneipe, in dem man seinen richtigen NAmen nicht preisgeben muss und lauter Menschen, die Weihnachten feiern ohne zu wissen mit wem eigentlich. Eine Party bei der jede/r für sich sein darf, mit anderen Darts oder Billard spielen kann oder einfach tanzen. Beide Hauptfiguren haben Verluste hinter sich und eine von ihnen suchte explizit dieses Hotel auf, sie wollte eigentlich woanders hin. Aber es gab kein freies Zimmer mehr.
Beide verbringen eine abenteuerlich-schöne Nacht im Schnee miteinander. Samt Weihnachtsgottesdienst, leckerem Essen und Rodeln, sie schlafen miteinander und am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Ihr Name? Fake. Wie seiner übrigens auch. Zwischen seinen Dienstreisen sucht er sie und sie erinnert sich an ihn. Bis sie zusammenfinden, dauert es allerdings.

Zwei Drittel sind sehr angenehm-amüsant zu lesen. Das letzte Viertel ging mir auf die Nerven, es passte nicht zum anderen Stil. Viel Sex und dieser detailliert beschrieben, seitenfüllend, nicht nur einmal, nicht mal anregend. Puh. Die Zwischentöne fehlten auf einmal. Es wurde langweilig.

Veröffentlicht am 14.11.2022

Durchwachsen

Eine fast perfekte Debütantin
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Johannas Eltern haben eine längere Reise vor sich und schicken ihren Tochter von Königsberg zu ihren Verwandten nach München. Dort geht alles ein bisschen „anständiger“ zu und ihre Großmutter führt ein ...

Johannas Eltern haben eine längere Reise vor sich und schicken ihren Tochter von Königsberg zu ihren Verwandten nach München. Dort geht alles ein bisschen „anständiger“ zu und ihre Großmutter führt ein strenges Regiment im Lilienpalais.

Johanna spielt Violine, Klavier, tanzt von Herzen gerne und malt. Sie ist gesellig und backt gerne. Damit fällt sie im strengen München sofort auf. Denn ihr zur Teezeit gebackener Kuchen düpiert sowohl das Küchenpersonal als auch ihre Großmutter. Eine Adlige hat nichts in der Küche verloren. Auf einem Gut sieht das anders aus, in einem Stadtpalais herrschen andere Sitten… Die Großmutter ist ein „Besen.“ Gut, dass ihre Cousine lockerer drauf ist. Eine Tändelei endet für sie mit tagelangem Hausarrest, der Grund dürfte selbst für diese Epoche zu trivial sein.
Ab der Mitte lässt sich der Roman gut an, wird kurzweilig statt zäh und düster und man braucht weniger Mitleid mit Johanna zu haben. Die Gouvernante bietet der Oma die Stirn und gibt der Hauptakteurin gute Tipps, auch durchaus leichtfertige. Auf einmal wendet sich das Blatt, nur wenige wissen von Johannas Doppelleben. Und dieses passt wiederum nicht zum ersten Teil. Ein wenig schon, aber der Kontrast ist groß.
Der Schreibstil ist locker, ein reiner Roman zur Kurzweil. Es wird kein Hintergrundwissen vermittelt außer ein bisschen zur Theatinerkirche. Und, wie gesagt, die zweite Hälfte ist richtig amüsant. Gut gesetzte Spannungshöhepunkte und ausgearbeitete Figuren.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Seichter Wohlfühlschmöker

Die Schwestern vom Rosenhof. Louisas Glück
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Clara zog im ersten Band mit ihrem Mann in den Rosenhof, den sie liebevoll restaurierten. Diesen habe ich nicht gelesen und kam trotzdem gut in den zweiten Band hinein. Denn hier dreht es sich um Matt, ...

Clara zog im ersten Band mit ihrem Mann in den Rosenhof, den sie liebevoll restaurierten. Diesen habe ich nicht gelesen und kam trotzdem gut in den zweiten Band hinein. Denn hier dreht es sich um Matt, dessen Kinder und Claras Schwester sowie um eine Zwergschule.

Louisa ist Grundschullehrerin und leitet eine der letzten Zwergschulen. Alle Klassenstufen lernen in einem Raum. Die Älteren helfen den Jüngeren und alle kennen sich gut untereinander. Die Schule soll geschlossen werden. Das ist eins von Louisas Problemen. Ein zweites ist der Mann den sie kurz vor ihrer Hochzeit verlassen hat. Er wiederum ist arg eifersüchtig und macht dem eventuellen neuen Mann in ihrem Leben die Hölle heiß. Matt wiederum ist alleinerziehend und hat Anton einen Hof direkt unter der Nase weggeschnappt. Er versucht ihn zu restaurieren, ist alleinerziehend und hat beruflich viel um die Ohren.
Im Dorf ist viel los und man bekommt dessen Lebendigkeit deutlich durch Louisas Familie und die Integration von Matts Kindern mit. Zusätzlich gibt es noch die ein oder andere Gelegenheit zum Schmunzeln und mitdenken. Insgesamt ist ein nettes Buch, dass sich ideal im guten Sinn als Bettlektüre eignet.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Pferderoman für Erwachsene

Gut Rosenthal - Das Gestüt in Pommern
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Charlotte stammt von einem Gut und wächst ziemlich frei auf. Zusammen mit ihrem Pferd Wolke reitet sie oft aus, auch mal nachts. Dabei trifft sie eines Nachts einen Fremden mit einer wunderschönen Araberstute. ...

Charlotte stammt von einem Gut und wächst ziemlich frei auf. Zusammen mit ihrem Pferd Wolke reitet sie oft aus, auch mal nachts. Dabei trifft sie eines Nachts einen Fremden mit einer wunderschönen Araberstute. Diesen trifft sie in Gestalt des Stallmeisters ihres baldigen Gatten wieder. Bei beiden funkt es während sich der Gemahl als Fiesling herausstellt. Es gibt also sehr schnell eine Eingliederung in gut und böse ebenso wie die Pferde eine so herausragende Rolle spielen, dass man fast bis zum Ende einen PFerderoman für Erwachsene liest. Mit viel Lokalkolorit hinsichtlich Pommer´scher Weite. Ansonsten lässt sich die Geschichte zwar gut lesen, die Story hüpft allerdings ziemlich und die Liebe zwischen Johann und Lotte ist deutlich zu merken. Beide wahren die Grenzen des Anstands. Zwischendrin passiert das ein oder andere Unglück, Lotte flieht, trifft Johann wieder und beide wandern aus.

Der Schreibstil ist wunderbar. Zwischen Lotte und Johann funkt es, beide kommen nicht zueinander, können aber auch nicht voneinander lassen - bis zu einem bestimmten Punkt. Wie sie wieder zusammenfinden, ist allerdings sehr konstruiert und auch der weitere Verlauf. Immer noch gut lesbar, aber nicht so flüssig. Es wirkt, wie ein Erstling mit Potential. Auch frage ich mich, wie der zweite Teil wohl werden mag. Denn das Gut Rosenthal ist in Pommern während die beiden sich am Ende auf einem anderen Kontinent ansiedeln. Bin gespannt, wie die Autorin dies löst

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