Jugendroman ohne signifikante Spannung.
Would You Trust Me?„Would you trust me?“ war ein seichter Jugendroman, der nur wenige Spannungsmomente und Ereignisse bereithält, dafür Themen und Probleme aufgreift, die selten bedacht werden.
Alia ist 15 Jahre, als sie ...
„Would you trust me?“ war ein seichter Jugendroman, der nur wenige Spannungsmomente und Ereignisse bereithält, dafür Themen und Probleme aufgreift, die selten bedacht werden.
Alia ist 15 Jahre, als sie ihrem alten Leben und einem Teil ihrer Familie entrissen wird. Wie viele Kinder und Jugendliche hat sie weder eine Wahl noch ein Mitspracherecht, nachdem sich ihre Eltern trennten. Hinzu kommt, dass diese ihr das Gefühl geben, eine Bürde zu sein, denn um ihre Wut zu kompensieren, dieser Ausdruck zu verleihen, hat der Teenager einen Fehler gemacht …
Heidrun Wagner schreibt sehr einfach und verständlich. Der Handlungszeitraum ist knapp bemessen, sodass wenig Raum für eine nennenswerte bzw. ernstzunehmende Entwicklung bleibt.
Details, die die Autorin über die Vergangenheit ihrer Protagonistin einfließen lässt, passen zu der Schülerin, die wir in der Gegenwart kennenlernen. Ihre Gedanken, Ängste, die Zweifel und Wut, das Gefühl, weder geliebt, gesehen noch gewollt zu werden, sind, gemessen an der Situation, authentisch und nachvollziehbar. Ich selbst habe mich, als Trennungskind, über dessen Kopf hinweg entschieden, das als Spielball benutzt wurde, wiedergefunden und verstanden gefühlt.
Alia war schon immer introvertiert, unsichtbar und still. Genauso will sie auch auf ihrer neuen Schule in der Masse untergehen, doch daraus wird nichts. Mit plötzlichen Bekanntschaften und einem Stiefbruder, der wenig begeistert von ihrem Auftauchen ist, fangen die Probleme an — und schnell weiß sie weder, wem sie glauben kann, noch ob sie überhaupt zurück in ihr altes zu Hause will …
Leider besteht „Would you trust me?“ großteils aus faden Monologen und dem Überdramatisieren von Situationen.
Colins Verhalten, der mit seinen 18 Jahren der älteste ist, unterscheidet sich zu keiner Zeit von den jüngeren Figuren.
Valentin, Rieke und Lorena sind binnen eines Augenblicks im Alltag von Alia verankert. Obwohl ich recht schnell sicher war, wer und warum die Neue verängstigen will, ist es der Autorin gelungen, alle verdächtig scheinen zu lassen, ihre Aussagen und ihr Verhalten misstrauisch zu betrachten.
Dem Finale hätte ein gewisser Spannungsaufbau gutgetan, so kam und ging dieses unspektakulär. Kein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.