Profilbild von tinstamp

tinstamp

Lesejury Star
offline

tinstamp ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tinstamp über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2022

Die Geschichte der Familie Steiner

Die Sehnsucht nach Licht
0

Dies ist mein drittes Buch der Autorin und wie bereits die beiden Male davor, hat sie mich auch diesmal wieder mit ihrer einnehmenden Erzählweise beeindruckt.

Als Österreicherin ist mir die Gegend, die ...

Dies ist mein drittes Buch der Autorin und wie bereits die beiden Male davor, hat sie mich auch diesmal wieder mit ihrer einnehmenden Erzählweise beeindruckt.

Als Österreicherin ist mir die Gegend, die Kati Naumann beschreibt, gänzlich unbekannt. Auch der Bergbau ist etwas "Fremdes" für mich und doch hat sie mich mit ihrer Familiengeschichte wieder richtig mitnehmen können.

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt und berichtet über fünf Generationen der Familie Steiner von 1908 bis 2019. Dabei bringt die Autorin den Lesern die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge näher, denn die Steiners sind mit dem Bergbau verbunden. Jede Generation hat in einer Weise damit zu tun. Es wird zudem die Geschichte des Ortes Oberschlema geschildert, viele kleine und große Dramen, Unglücke im Bergbau und die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, verbunden mit der Sowjetunion.
Auch Urenkelin Luisa hat sich dem Bergbau verschrieben. Sie arbeitet als Vermessungstechnikerin bei der Wismut GmbH und führt ehrenamtlich durch das Schaubergwerk in Bad Schlema. Dabei denkt sie immer öfter an ihren Großonkel Rudolf, der bis heute als verschollen gilt. Besonders seine Schwester Irma leidet unter der Ungewissheit, was damals mit ihrem Bruder passiert ist. Als deren alte Freundin Gretchen wieder ins Dorf kommt, werden die alten Geschichten erneut aufgewärmt und Luisa verspricht Irma wegen Rudolf nachzuforschen.

Im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit erfahren wir mehr über die Familie Steiner, beginnend mit Urgroßvater Wilhelm, der zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts als Zehnjähriger auf seine baldige Lehrzeit im Bergwerk hinfiebert.
Der Stammbaum am Anfang des Buches ist sehr hilfreich und wurde von mir öfters benutzt.
Im Jahre 1913 kommt es im Dorf zu einer großen Wende. Das Radonwasser soll große Heilwirkung haben und aus Schlema wird Bad Schlema - ein Heilbad. Plötzlich reisen internationale Gäste in das kleine Dorf im Erzgebirge und verbringen im neu erbauten Kurhotel ihre Zeit mit Heilbäder und Aufgüsse. Von den schädlichen Auswirkungen weiß noch niemand etwas. Doch die glanzvolle Zeit ist kurz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg liegt der Ort in der sowjetischen Besatzungszone und die Russen bauen das Uranvorkommen ohne Kenntnisse ab...bis plötzlich der Kirchturm schief steht und Häuser absacken....

Das Schicksal der Familie Steiner über all die Jahrzehnte ist spannend und vorallem sehr interessant erzählt. Auch als totale Laie konnte mir die Autorin den Bergbau und die Traditionen der Region näher bringen. Diese sind in der Geschichte immer wieder der rote Faden, wie zum Beispiel die Anzahl von Bergmann und Engel im Fenster zu Weihnachten oder die Lichter in den Fenstern, die den Vätern den Heimweg leuchteten.

Die Autorin hat sehr anschaulich beschrieben, wie sich das Aussehen des Ortes im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Diese Veränderungen durch den Abbau des Urans über all die Jahre, die politischen Hintergründe und die geschichtlichen Aspekte sind hervorragend mit der Familiengeschichte der Steiners verknüpft.

Schreibstil:
Kati Naumann erzählt wunderbar atmosphärisch. Mit viel Liebe zum Detail und toller Recherchearbeit erzählt die Autorin über eine Bergarbeiter-Familie und deren Zusammenhalt über Generationen. Man spürt die Liebe der Autorin zu ihrer Heimat durch die Zeilen und erlebt diese Zeitspanne hautnah mit.

Am Ende des Buches gibt es noch den Grundriss vom Schlematal, sowie die Zeittafel zum Bergbau.

Fazit:
Eine interssante Familiengeschichte, sowie die Geschichte eines Ortes, der an Berühmtheit gewinnt und später durch den unsachgemäßen Abbau alles verliert. Ein Roman, der sacken muss und dann noch lange nachwirkt. Sehr gut recherchiert und wunderbar erzählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.11.2022

Schuld und Verrat

Feldpost
0

Die Bücher von Mechthild Borrmann kommen immer sofort auf meine Wunschliste, wenn ich entdecke, dass es einen neuen Roman der Autorin geben wird. Natürlich war das auch bei "Feldpost" der Fall.

Die Geschichte ...

Die Bücher von Mechthild Borrmann kommen immer sofort auf meine Wunschliste, wenn ich entdecke, dass es einen neuen Roman der Autorin geben wird. Natürlich war das auch bei "Feldpost" der Fall.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart im Jahre 2000 sitzt die Anwältin Cara Russo in einem Café und widmet sich ihrer Weihnachtspost, als sich eine fremde Frau zu ihr an den Tisch setzt. Sie erzählt unaufgefordert von ihrer Freundin Adele, die sie nicht finden kann. Diese war während des Krieges auf dem Bauernhof ihrer Mutter einquartiert und hat einen Koffer voller Unterlagen und Feldpostbriefe zurückgelassen. Kurze Zeit später ist die Fremde, die sich dazugesetzt hat verschwunden und hinterlässt ihre schwarze Einkaufstasche. Cara ist zuerst fassungslos, doch dann siegt die Neugier. Sie nimmt die Unterlagen mit nach Hause. Darin findet sie Verkaufsunterlagen einer Villa in Kassel zu einem sympbolischen Preis, Fotos und Feldpostbriefe. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf Unvorstellbares...

Im Vergangenheitsstrang, der im Jahre 1935 beginnt, lernen wir die befreundeten Familien Kuhn und Mertens kennen. Vorallem ihre Kinder Adele, Albert und Richard sind unzertrennlich. Während die Mertens Anhänger der neuen Partei von Adolf Hitler sind, kritisiert der Transportunternehmer Gerhard Kuhn diesen immer wieder und wandert schließlich ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung gibt es sein Unternehmen nicht mehr. Die Familie kämpft ums Überleben und nachdem Gerhard neuerlich ins Visier der Nationalsozialisten gerät, flüchtet er mit seiner Frau Katharina nach Frankreich. Albert, der einen Studienplatz in Göttingen bekommen hat und Adele, die bei den Fieseler-Werken untergekommen ist, bleiben indessen in Deutschland zurück. Die Kuhns übertragen das Haus den befreundeten Mertens für die Zeit ihres Aufenthaltes im Ausland, bis sie wieder zurückkehren werden.....

Mithilfe der Feldpostbriefe und dem Auffinden von Richard Mertens gelingt es Cara das Schicksal von Adele und ihrer Familie zu ergründen. Dabei kommt ein Geheimnis ans Tageslicht, welches durch Verrat viele Menschenleben zerstört hat. 

Mechtild Borrmann hat mit „Feldpost“ einen Roman vorgelegt, der erschüttert und sich an wahren Begebenheiten orientiert. Die eher kurzen Kapitel sind mit dem Namen der handelnden Person, Ort und Jahreszahl gekenntzeichnet. Wir beginnen im Jahr 1935 und begleiten die Protagonisten bis nach Kriegsende 1945. Was in dieser Zeit alles passiert ist unaussprechlich! Eine verbotene Liebe, Verrat, Missgunst, Lügen...all diese Eigenschaften sind dafür verantwortlich, genauso wie das System und der Krieg, der zu einer menschlichen Tragödie wird.
Dabei versteht es die Autorin gekonnt den Leser an die Seiten zu fesseln und das Schicksal der beiden Familien mit viel Empathie zu erzählen. Dabei benutzt sie einen feinfühligen Schreibstil, der berührt. Die titelgebenden Feldpostbriefe spielen zwar eine zentrale Rolle, erzählen aber nicht von den Kriegsgräuel an der Front.

Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und entwickeln eine Tiefe, die mich beeindruckt hat. Ich fühlte mich in die damalige Zeit versetzt und habe mit den Figuren mitgelitten.
Einziger Wermutstropfen und der Punkt, warum es nicht zu fünf Sternen reicht, ist die Kürze des Romans. Die Autorin hat viele Themen in ihre Geschichte gepackt und einige Seiten mehr hätte dem Roman gut getan. Ich hätte auf jeden Fall noch mehr über Albert, Richard und Adele lesen können....

Fazit:
Eine sehr berührende Geschichte über Liebe, Flucht und Verrat, die noch lange im Kopf "herumgeistert" und einem sehr nachdenklich zurücklässt. Ein weiterer großartiger Roman der Autorin, der ruhig noch mehr Seiten hätte haben können...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2022

Rundum gelungener Weihnachtsroman

Die Weihnachtsfamilie
0

Im neuen Roman von Angelika Schwarzhuber hat mir ganz besonders gefallen, dass unsere Protagonistin Emily den Beruf einer Personenschützerin ausübt und wir das Thema Scheidungskinder haben. Gerade in der ...

Im neuen Roman von Angelika Schwarzhuber hat mir ganz besonders gefallen, dass unsere Protagonistin Emily den Beruf einer Personenschützerin ausübt und wir das Thema Scheidungskinder haben. Gerade in der Weihnachtszeit gibt es immer wieder das Problem, bei welchem Elternteil die Kinder die Feiertage verbingen sollen/können/dürfen.

Die siebenjährigen Zwillinge Stella und Joshua freuen sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest, jedoch ist es das erste Mal, seit sich ihre Eltern getrennt haben. Die Schauspiel-Karriere ihrer Mutter Hannah läuft gerade immer besser an und deshalb verbringt sie die Tage rund um Weihnachten im Berchtesgadener Land, wo gedreht wird. Stella und Joshua, die bei ihrem Vater Valentin in Hamburg leben, sollen einige Tage bei der Mutter verbringen. Die Personenschützerin Emily bekommt den Auftrag die Kinder auf ihren Flug nach München und weiter in die Berge zu begleiten. Doch sie hat nicht mit dem Einfallsreichtum von Stella und Joshua gerechnet, die unbedingt die Eltern wieder zusammenbringen möchten und alles daran setzen, dass dies auch passiert. Bis Emily mit den Zwillingen endlich Hamburg verlassen kann und was sich die Beiden sonst noch so ausgedacht haben, liest sich äußerst amüsant.

Die Autorin bringt die Problematik von Scheidungskindern erzählerisch sehr gut auf den Punkt. Mit ihrer Protagonistin Emily hat sie eine weitere verletzte junge Frau in Szene gesetzt, die seit einem traumatischen Vorfall in ihrer Kindheit - just am Heiligen Abend - Weihnachten nicht mehr feiern will. Dieser Vorfall wird zu Beginn im Prolog erzählt und die Autorin blendet dabei 22 Jahre zur zehnjährigen Emily zurück. Erst im Laufe des Romans wird darüber mehr und mehr offenbart. Emily wird nun mit Kindern konfrontiert, die wie sie noch immer, ebenfalls unter der Scheidung der Eltern leiden. Jedoch haben Valentin und Hannah weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis zueinander und tun alles dafür, dass die Kinder Kontakt zu beiden Elternteilen haben. Emily's Eltern haben sich jedoch seit der Scheidung nichts mehr zu sagen und sie verbringt deshalb die Feiertage am liebsten alleine, um weder Vater noch Mutter zu beleidigen.

Das Setting in den verschneiten Bergen ist passend und lässt auch mich wieder von einem schneereichen Winter in den Bergen träumen. Die Atmosphäre im Haus wird sehr bildhaft beschrieben und man bekommt beim Lesen so richtig Lust auf weihnachtliche Musik, den Duft von Keksen und eine Schneeballschlacht im Garten.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist lebendig, humorvoll und bildhaft. Ich hatte immer alle Figuren vor Augen und habe mit ihnen gelacht und geweint.

Der einzige kleine Kritikpunkt war für mich, dass mir manche Handlungen zu idyllisch und unproblematisch vorkamen, besonders die freundschaftliche Beziehung zwischen den Expartnern. Dazu hat die Autorin aber eine Lösung parat, die passt. Auf der anderen Seite ist es aber auch traurig, dass uns dies "unwirklich" vorkommt, obwohl es doch gerade wünschenswert wäre, dass Eheleute auch noch nach der Trennung freundschaftlich verbunden sind. Leider kennen wir alle mehr als genug Paare, die nach der Scheidung eher Hass versprühen und die Kinder in genau dieser Zwickmühle stecken, wie damals Emily.

Im Anhang gibt es noch leckere Rezepte, die in der Geschichte erwähnt werden.

Fazit:
Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die die Problematik von Scheidungskindern zu den Festtagen anspricht und trotzdem eine wohlige Atmosphäre versprüht. Ein rundum gelungener Weihnachtsroman, der verzaubert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2022

Eroberung Englands

Der eiserne Herzog
1

Nachdem ich am Anfang des Jahres "Die Mission des Kreuzritters" von Ulf Schiewe gelesen habe, sind wir diesmal noch früher unterwegs. Wir befinden uns am Anfang des 11. Jahrhunderts und lernen Guilhelm ...

Nachdem ich am Anfang des Jahres "Die Mission des Kreuzritters" von Ulf Schiewe gelesen habe, sind wir diesmal noch früher unterwegs. Wir befinden uns am Anfang des 11. Jahrhunderts und lernen Guilhelm kennen, der später als Wilhelm, der Eroberer, in die Geschichte eingehen wird.

Guilhelm wächst in der Normandie auf und hat es als unehelicher Sohn von Herzog Robert I und einer Gerberstochter schwer. Er bekam zwar von seinem Vater eine gute Ausbildung zugesprochen, musste jedoch Zeit seines Lebens um Anerkennung kämpfen. Immer wieder gibt es Aufstände gegen seine Herrschaft, die er konsequent niederschlägt und Herzog der Normanie wird. Um seinen Einfluss auszuweiten, heiratet er Mathilda von Flandern. Mit ihr bekommt er eine kluge Frau an seiner Seite, die er trotz des Verbotes von Papst Leo IX. heiratet.

In England herrscht Eadweard. Er ist der Onkel Guilhems und immer wieder in Machtkämpfe mit dem Adelsgeschlecht der Godwins verstrickt. Seine Ehe mit Edythe, Tochter von Earl Godwin von Wessex, bleibt kinderlos. Den Godwins will er den Thron nicht vermachen und so benennt er seinen Neffen Guilhem zu seinem Nachfolger. Damit stößt er nicht nur die Familie seiner Frau, sondern auch seine Untertanen vor den Kopf, die einen Normannen als englischen König anerkennen sollen. Aber auch Guilhem ist überrascht. Doch trotz der Bedenken von Matilda, freundet er sich immer mehr mit dem Gedanken an, den Königsthron nach Eadwears Tod zu besteigen. Doch Harold Godwinson, der den Thron für sich beansprucht, ist mit Eadweards Entscheidung nicht zufrieden. Es kommt zu einem folgenschweren Treffen zwischen Harold und Guilheln, dass den späteren Verlauf der Geschichte maßgeblich beeinflusst.

Ulf Schiewe entführt uns wieder gekonnt in die damalige Zeit. Geschickt verwebt er Historie und Fiktion. Die Charaktere sind vom Autor sehr authentisch beschrieben. Weder Harold, noch Guilhelm sind unsympathisch. Beide sind intelligent, charismatisch und geborene Anführer. Würden sie nicht um denselben Thron kämpfen, hätten sie Freuden werden können.
Zuerst begleiten wir längere Zeit Guilhelm in der Normandie, der versucht sein Reich zu vereinen. Er möchte endlich Frieden in seiner Heimat. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Mit seinem Anspruch auf den Thron fordert er nicht nur Harold Godwinson heraus, sondern auch die Nordmänner. Die Dänen, die ebenfalls einen Anspruch auf den Thron haben, fallen vom Norden ein.
Der Autor versteht es perfekt, die Lebensweise der Menschen im Hochmittelalter darzustellen. Das Leben auf der Burg oder in der Dorfgemeinschaft als Fischer oder Bauer wird sehr bildhaft beschrieben.
Die Darstellung der Schlachten und Eroberungen bedeuten natürlich auch grausame Szenen. Die damalige Zeit war brutal - auf andere Art wie heute, jedoch nicht unähnlich. Kinder aus anderen Herrschaftshäusern werden als Geisel gehalten, Schwüre gebrochen und Freunde werden plötzlich zu Feinden. Erst in der brutalen Schlacht bei Hasting werden die Weichen für England gestellt.

Die Handlung wird in drei grobe Abschnitte unterteilt: AD 1049-1053 Machtkämpfe, AD 1064-1065 Der Schwur und AD 1066 Die Entscheidung.
Ulf Schiewe hat die damaligen Namen und Ortsnamen verwendet, die die Geschichte authentischer machen. Er schreibt wieder in Präsens, wobei der historische Sprachschatz jedoch nicht verloren geht. Der Autor hat wieder penibel recherchiert.
Auf der Innenseite der Broschur gibt es eine Landkarte der Normadnie und vom Süden Englands. Am Beginn des Buches gibt es ein Personenregister mit Kennzeichnung aller historisch belegten Figuren und am Ende ein Nachwort des Autors.

Fazit:
Ulf Schiewe schafft es wieder großartig ein spannendes Stück Zeitgeschichte zu vermitteln. Der Kampf um die Krone Englands im frühen 11. Jahrhundert wird lebendig und dramatisch erzählt. Das ist Geschichte vom Feinsten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2022

Glück und Glas

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
0

Rückt die Adventzeit näher, darf auch ein Weihnachtsroman nicht fehlen. Einer, der jedes Jahr auf meiner "Must read" Liste steht, ist der alljährliche Hunde-Liebesroman von Petra Schier.

Dieser Band handelt ...

Rückt die Adventzeit näher, darf auch ein Weihnachtsroman nicht fehlen. Einer, der jedes Jahr auf meiner "Must read" Liste steht, ist der alljährliche Hunde-Liebesroman von Petra Schier.

Dieser Band handelt von Jana, die als Glaskünstlerin arbeitet. Wer bereits eines oder mehrere Bücher der Autorin gelesen hat, trifft eine alte Bekannte wieder. Ihre einzigartigen Glaskunstwerke sind in der ganzen Stadt bekannt und besonders beim jährlichen Adventmarkt sehr beliebt.
Als Jana von einer Weiterbildung nach Hause kommt, stellt sie mit Entsetzen fest, dass in ihrem Geschäft und im Lager eingebrochen wurde. Teilweise wurden sogar einige ihrer Glasobjekte mutwillig zerstört. Kurze Zeit später erhält sie auch noch Drohbriefe. Die Polizei ist leider machtlos. Deswegen engagiert sie auf Empfehlung einen Privatdetektiv, der auch gleichzeitig für ihren Schutz sorgen soll. Oliver und seine Bordeauxdogge Scottie ziehen kurzfristig bei Jana ein, bis alle technischen Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind.
Jana und Oliver könnten unterschiedlicher nicht sein und der Start ist nicht gerade vielversprechend. Während sich in Janas Leben alles um ihre Kunst dreht und Elfen und Einhörner einen großen Teil davon einnehmen, ist Olivers Leben klar strukturiert. Magie oder Übersinnliches kommt darin nicht vor.

Die winterliche und romantische Stimmung fängt Petra Schier wieder wunderbar ein. Die beiden Protagonisten sind jedoch sehr unterschiedlich und dass die Funken nach einiger Zeit sprühen, ist vom Weihnachtsmann gar nicht wirklich geplant. Zusätzlich ist Jana Olivers Klientin und er muss Distanz wahren. Doch die Anziehungskraft zwischen den beiden ist groß...

Diesmal hat Petra Schier auch spannende Krimi-Elemente eingefügt, was mir gut gefallen hat. Jana erhält nicht nur einen, sondern weitere Drohbriefe, die jeweils zerstörte Kunstwerke von ihr enthalten. Alle rätseln, wer die sympathische Künsterlin bedrohen könnte, die in der Stadt allseits beliebt ist. Ich habe fleißig mitgeraten, aber habe daneben getippt. Die Auflösung ist aber auf alle Fälle schlüssig.

Natürlich spielt wieder der flauschige Vierbeiner eine große Rolle, dessen Gedanken wir in kursiver Schrift lesen können. Diesmal kam mir Scottie jedoch bis zur zweiten Hälfte der Geschichte fast zu kurz. Kleine erotische Szenen dürfen ebenfalls nicht fehlen und natürlich gibt es wieder kurze Kapitel rund um den Weihnachtsmann, seiner Frau, den Rentieren und den Elfen.
Aber ganz besonders mag ich den Zauber des Adventmarktes mit dem altmodischen Karussell und der "besonderen Playlist".

Wie schon bei den anderen Hunde-Weihnachtsromanen ist die Geschichte wieder in 25 Kapitel unterteilt, die man als Adventkalender lesen könnte. Doch das habe ich noch nie geschafft! Man muss einfach weiterlesen und diese zauberhaften Geschichten so schnell wie möglich inhalieren.

Fazit:
Der alljährliche Weihnachts-Hunderoman von Petra Schier hat mich auch diesmal wieder verzaubert. Ich habe die Portion Hunde- und Liebesglück sehr genossen und hatte schöne Lesestunden, die meine Vorfreude auf die Adventzeit steigern konnte. Jedes Jahr einfach ein MUST READ!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere