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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2022

Ein besonderer Roadtrip

Weihnachtsfest mit einem Engel
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Maria lebt in dem Seniorenheim Möwenstrand. Sie hofft Weihnachten auf die Familie, aber diese hat andere Pläne. Auf einem Spaziergang am Elbufer stürzt Maria und kommt ins Krankenhaus. Hier trifft sie ...

Maria lebt in dem Seniorenheim Möwenstrand. Sie hofft Weihnachten auf die Familie, aber diese hat andere Pläne. Auf einem Spaziergang am Elbufer stürzt Maria und kommt ins Krankenhaus. Hier trifft sie auf den Engel Georg, der sie holen will. Da Maria nur noch wenig Zeit auf Erden verbleiben wird, möchte sie unbedingt noch ihre Enkelkinder Max und Frieda sehen. Maria überredet den Engel Georg sie nach München zu begleiten. Ein wunderbarer Roadtrip mit kleinen Wundern und Überraschungen beginnt.

Nach Tage voller Weihnachtszauber, konnte mich Anja Marschall auch mit diesem Weihnachtsbuch wieder begeistern. Sofort befand ich mich mittendrin in der unterhaltsamen Geschichte, bei der es keine Sekunde langweilig wurde. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, so dass ich mir die Personen vorstellen konnte. Ich habe mit gefiebert, ob Maria noch ihre Enkelkinder sieht, aber ich war auch gespannt, welche Entscheidung Ben treffen wird.

Obgleich der Ablauf der Handlung teilweise vorhersehbar war, konnte ich mich dem berührenden Roman nicht entziehen. Mit einer Prise Humor, Charme, kleinen Wundern und viel Liebe hat das Buch mich verzaubert. Genau das richtige um mal ein paar Stunden aus der Wirklichkeit abzutauchen und die vorweihnachtliche Zeit zu genießen.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

Leben unter Tage

Die Sehnsucht nach Licht
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Luisa führt ehrenamtlich durch das Schaubergwerk in Bad Schlema. Sie war für ihren Vater eingesprungen und dabei geblieben. Unter der Erde begegnet Luisa all den Geschichten ihrer Familie. Ihr Großonkel ...

Luisa führt ehrenamtlich durch das Schaubergwerk in Bad Schlema. Sie war für ihren Vater eingesprungen und dabei geblieben. Unter der Erde begegnet Luisa all den Geschichten ihrer Familie. Ihr Großonkel Rudolf hatte im Schacht 38 gearbeitet, als er plötzlich im Jahr 1951 verschwand. Nie hat man wieder etwas von ihm gehört. Als Luisa Nachforschungen anstellt, kommt vieles ans Licht.

In der Gegenwart erleben wir Luisa bei den Recherchen zu ihrem Onkel Rudolf. Im Vergangenheitsstrang begleiten wir die Familie Steiner beginnend im Jahre 1908 bis heute. Ihr Leben ist geprägt durch den Bergbau im Erzgebirge.

Der Erzählstil von Kati Naumann ist sehr bildhaft. Sie lässt in ihrem Buch die Leser:innen teilhaben an der Geschichte der Familie Steiner, deren Leben durch das Auf und Ab in dem Bergarbeiterort ständigen Wandel unterzogen war. Sehr genau wurden Arbeitsschritte im Bergbau beschrieben, so dass ich mir alles sehr gut ausmalen konnte. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Gleichzeitig wurde mir noch mal bewusst gemacht, wie gefährlich die Arbeit unter Tage sein kann und welche Gefahren es über Tage durch absackende Häuser bringt. Bald nach Kriegsende gab es keinen Umweltschutz und keiner scherte sich darum, wenn Kinder im radioaktiven Schlamm spielten. Abgerundet wird die Geschichte noch durch einen Stammbaum der Familie Steiner, einer Zeittafel zum Bergbau im Schlematal und einem Lageplan rund um Bad Schlema.

Mir hat die Familiengeschichte angenehme Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Rundum gelungener Thriller

Düsteres Wasser: Thriller
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Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz steht unter Druck. In ihrem Institut herrscht Hochbetrieb. Zwei neue Fälle sind hinzugekommen, unter anderem eine nicht identifizierte junge Frau. Die Feuerwehr hat ...

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz steht unter Druck. In ihrem Institut herrscht Hochbetrieb. Zwei neue Fälle sind hinzugekommen, unter anderem eine nicht identifizierte junge Frau. Die Feuerwehr hat ihren Leichnam aus dem Rhein gezogen. Die Polizei vermutet einen Suizid, da die Frau einen Abschiedsbrief bei sich trug. Bei der Obduktion entdeckt Julia Schwarz an den Füßen etliche Glassplitter, die tief in die Haut eingedrungen waren. Sie muss barfuß über Glas gelaufen sein und sich anschließend Socken und Stiefel angezogen haben. Ein weiteres Detail weist auf Mord. Hauptkommissar Florian Kessler beginnt mit der fieberhaften Suche nach dem Täter. Julia Schwarz will ihn unterstützen und gerät selbst in Gefahr.

Auch mit ihrem neuen Band um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Hauptkommissar Florian Kessler ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen. Durch ihren Erzählstil hat es die Autorin wieder geschafft die Spannung auf hohem Niveau zu halten und immer noch zu steigern. Die Ermittler sind sympathisch und die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die Autorin versteht es, den Leser mit spannenden Entwicklungen am Ball zu halten und immer wieder aufs Neue zu fesseln, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Bis zum Schluss habe ich mit gefiebert. Wer bereits schon einen Thriller von Catherine Shepherd gelesen hat, weiß dass die Lösung des Falles immer eine Überraschung bringt.

Mich hat dieser rundum gelungene Thriller wieder gepackt und sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Eine berührende Geschichte

Die Halligfischerin
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Lena vom Verein Japsand, der die Vogelschutzstation auf Südfall unterhält, macht sich mit dem Postschiff auf, um zu erfahren, ob der neue Ornithologe noch etwas benötigt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin ...

Lena vom Verein Japsand, der die Vogelschutzstation auf Südfall unterhält, macht sich mit dem Postschiff auf, um zu erfahren, ob der neue Ornithologe noch etwas benötigt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Annika tritt Brar seine neue Stelle auf der Hallig Südfall an. Lena hatte ihn vor vielen Jahren kennengelernt, beide teilten die gleiche Leidenschaft für den Naturschutz. Doch schon bald wird Brar von seiner Freundin verlassen, denn sie kommt mit der Einsamkeit nicht klar. Neben den Gesprächen mit Lena hat Brar auch engeren Kontakt mit seiner einzigen Nachbarin Ines Nahnsen. Sie erzählt ihm von ihrer Kindheit auf der Hallig und wie sie von ihren Eltern zum Arbeiten nach Amrum in ein Hotel geschickt wurde. Doch ein Geheimnis hält sie zurück.

Nachdem mich bereits die Halligprinzessin von Karen Elste begeistern konnte, waren meine Erwartungen an diesen neuen Roman sehr hoch und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so dass Spannung aufkommt, denn man möchte gern erfahren wie es weitergeht. Die Vergangenheit erleben wir durch die Tagebucheintragungen von Ines und in der Gegenwart begleiten wir überwiegend Brar, Ines und Lena. Die Schilderungen sind wunderbar bildhaft, so dass ich mir vieles gut ausmalen konnte. Beim Lesen spürt man nicht nur den salzigen Wind, der um die Warft weht und seine Geschichten erzählt, sondern auch die Einsamkeit, die das Leben auf einer Hallig mit sich bringt. Mir hat dieser Roman wieder angenehme Lesestunden bereitet, der geschickt die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ermittlungen im historischen Hamburg

Der Henker von Hamburg
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Nach Meinung seiner Frau Sophie sollte Kommissar Hauke Sötje mehr unter die Leute kommen und hat für sie beide einen Abend im Stadttheater organisiert. Doch während Sophie den aufgehenden Stern Carlotta ...

Nach Meinung seiner Frau Sophie sollte Kommissar Hauke Sötje mehr unter die Leute kommen und hat für sie beide einen Abend im Stadttheater organisiert. Doch während Sophie den aufgehenden Stern Carlotta Francini am Opernhimmel lauscht, wird Hauke Sötje zu einem erhängten Pastor gerufen. Bei sich hatte der Pastor einen Zettel, auf dem Schuldig stand. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten, weitere Opfer kommen hinzu.

Dieser gut recherchierte historische Kriminalroman führt in die Welt der Oper und ich durfte wieder eintauchen in vergangene Zeiten. Gekonnt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge der Hamburger Nachrichten aus dem Jahre 1899. Sie passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Sophie und Hauke sind zwei sympathische Figuren, die ich gerne bei ihren Ermittlungen begleitet habe. Die Nebenfiguren konnten mich auch überzeugen. Dieses ist bereits der fünfte Band um Kommissar Hauke Sötje. Wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, gelingt der Einstieg ohne Probleme.

Bis zum Schluss ließ der historische Kriminalroman Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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