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Veröffentlicht am 10.07.2017

Totenrausch

Totenrausch
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Dies ist mein erstes Buch der Trilogie um die Totenfrau Blum und ich habe mich schon ab den ersten Worten in die wunderschöne, melancholische Art Bernhard Aichners, das harte Leben in wunderbare Sätze ...

Dies ist mein erstes Buch der Trilogie um die Totenfrau Blum und ich habe mich schon ab den ersten Worten in die wunderschöne, melancholische Art Bernhard Aichners, das harte Leben in wunderbare Sätze zu verpacken, verliebt. So ein kompliziert verschachtelter Satz für die Liebe zu diesen einfachen, leichten, beinahe schwebenden Sätzen. Aber da merkt man schon Bernhard Aichners Kunstfertigkeit. Er bräuchte vermutlich viel weniger Worte.

Vermutlich hat er sich diese Kunst beim Fotografieren angeeignet. Ein Bild muss mehr als tausend Worte ausdrücken. Ein Satz füllt einen ganzen literarischen Raum. Und mich zieht diese Leichtigkeit in einen Sog, aus dem ich mich nur schwer befreien kann.

So lag ich dann auch nachts im Bett und dachte immer wieder "nur noch ein Kapitel", bis ich mich dann wunderte, wie viel ich denn schon gelesen hatte. Im Schlaf träumte ich von Blum, wurde zu ihr und fragte mich am nächsten Morgen, ob ich das nur geträumt hatte oder ob das wirklich so da stand. Ja, da stand es. In den wunderschön melancholischen Worten war ein abartig widerlicher, menschlicher Abgrund eingewoben. Männer, die Frauen wie Waren behandeln. Menschen, denen das Leben der Anderen nichts wert ist. Mitten in der sprachlichen Schönheit vulgäre Sprache. Die toughe Blum schien mir wie ein Gegenmittel und mein moralisches Verständnis geriet aus dem Gleichgewicht.

Spannend liest sich dieser dritte Teil. Mir fiel es nicht weiter auf, dass ich die ersten zwei Bücher nicht gelesen habe. Aber jetzt nach der Lektüre dieses abschließenden Teils möchte ich die anderen unbedingt auch noch lesen, da mich die Sucht gepackt hat. Deswegen kann ich dieses Buch nur empfehlen!

Veröffentlicht am 10.07.2017

Mein Leben, mal eben

Mein Leben, mal eben
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Was ist schon normal?
Anouk Vogelsang möchte „normal“ werden, denn sie fühlt sich ausgeschlossen von der Pop hörenden, Computer spielenden Meute. Sie hört lieber Rock und liest und das ist doch nicht ...

Was ist schon normal?
Anouk Vogelsang möchte „normal“ werden, denn sie fühlt sich ausgeschlossen von der Pop hörenden, Computer spielenden Meute. Sie hört lieber Rock und liest und das ist doch nicht normal! Also muss sich etwas ändern.

Lerne dich selbst zu akzeptieren!
Anouk Vogelsang ist eine wie keine und eine wie jede. Anouk nennt das das "Unnormal- Gen". Aber wer hat dieses in ihrem Alter nicht? Jeder Jugendliche wird sich wohl in ihre Lage versetzen können. Deswegen ist der Grundtenor dieses Buches so wichtig. Du darfst dich so akzeptieren, wie du bist. Denn du bist gut so. Ich denke, dass diese Worte jeder Jugendliche mindestens einmal hören sollte.

Probier mal was neues aus!
Das Buch liest sich flüssig und spannend. Es ist spritzig und jugendlich. Ich glaube, als Jugendliche hätte ich echt viel Spaß daran gehabt. Als Erwachsene hat es mir jedenfalls sehr gefallen. Und ich musste einige Male schmunzeln, als ich an mein jugendliches Ich erinnert wurde oder Anouk mich einfach mitgerissen hat. Anouk, die versucht normal zu sein und dabei aus Frust, weil es nicht zu klappen scheint, neues ausprobiert, in dem sie zum Beispiel in die Bücher ihrer Mütter liest, neue Bücher entdeckt oder ihre Memoiren schreibt, aber dadurch eher immer mehr zu sich selbst findet, als sich anzupassen, ist einfach liebenswert. Die Bücher, die sie liest, klingen spannend und so erhält man noch ein paar Lesetipps.Anouk wächst mit jeder Seite zu einem starken selbstbewussten Mädchen heran und es kommt einem vor, als wüchse man mit ihr.

Steh zu deinen Schwächen!
Wenn ich unbedingt einen Kritikpunkt äußern müsste, dann wäre dieser, dass das Buch viel zu wenig Story hat. Aber das kritisiert die erwachsene Leserin. Die jugendliche Leserin wäre vermutlich mit zu viel Story überfordert gewesen. Man muss ja schließlich auch noch irgendwann Hausaufgaben machen.Wichtiger ist, dass sich das Buch richtig gut liest und eine gute Message hat.

Du bist einzigartig, nicht unnormal.
Am Ende des Buches möchte man Anouk eigentlich noch gar nicht verlassen, denn sie ist einem richtig ans Herz gewachsen. Ich weiß, dass für mich als Jugendliche jetzt erst der richtig interessante Teil in Anouks Leben losgehen würde. Aber gleichzeitig weiß man, dass bestimmt alles gut gehen würde. Denn Anouk und der Leser haben etwas wichtiges gelernt: Wir sind einzigartig, nicht unnormal. Und deswegen empfehle ich das Buch jedem der genau diese Worte hören muss. Jedem Leser, der Lust auf ein lockeres Jugendbuch hat.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Wer Furcht sät

Wer Furcht sät
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„Mir schauderte. Ich hatte eine Gänsehaut von der Gegenwart des uralten Schreckens, und der Wind in den Bäumen des Hyde Parks klang, als stöhnten alle Gespenster von Tyburn auf einmal.“
(S. 83)

Dies ...

„Mir schauderte. Ich hatte eine Gänsehaut von der Gegenwart des uralten Schreckens, und der Wind in den Bäumen des Hyde Parks klang, als stöhnten alle Gespenster von Tyburn auf einmal.“
(S. 83)

Dies ist mein erster Tony Parsons Thriller, aber der dritte Teil der Max Wolfe Reihe. Dennoch ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen. Und nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, wollte ich unbedingt weitere Bücher des Autors lesen. Tony Parsons hat in mir einen neuen Fan gewonnen. Ich denke, das spricht für sich.

Nicht nur, dass der Schreibstil von Anfang an schön flüssig zu lesen ist. Der Autor versteht es auch auf intelligente Weise Spannung und Emotionen miteinander zu verknüpfen. Und er webt geschickt darin faszinierende Fakten über London ein.

Die Charaktere sind sehr realistisch geschrieben und man kann sich in jeden einzelnen gut hineinversetzen. Selbst das Verhalten der Antagonisten ist sehr verständlich. Dies spiegelt sich dann auch in der Gedankenwelt Max Wolfes wieder, der zerrissen zwischen Verständnis für die Täter und dem Recht, dass er als Detective schützen und durchsetzen muss, den Leser zu einer eigenen Stellungnahme drängt, ihm diese aber nicht aufzwingt.

Max Wolfe ist aber auch deswegen interessant, weil er ein alleinerziehender Vater ist. Die kleinen Ausschnitte seines Lebens mit seiner Tochter sind sehr emotional. Wolfe hat auch einen Hund und einen sehr interessanten Freund namens Jackson. Diese Stellen über Wolfes Privatleben lockern den Thriller auf.

Ich empfehle dieses Buch gerne weiter, denn es hat mir ein paar schöne Lese- Stunden beschert. Auch hat es mich zum Nachdenken gebracht. Zwar habe ich schon eine feste Meinung über Selbstjustiz vor dem Lesen des Buches gehabt, aber es hat mir andere Facetten dieses Themas gezeigt. Wie ist es zum Beispiel für Leute, die im Justizsystem arbeiten, die mitansehen müssen, wie Straftäter mit, subjektiv gesehen, zu geringen Strafen davon kommen oder diese sogar verhängen zu müssen? Vor dem Lesen dieses Buches habe ich nie wirklich darüber nachgedacht. Außerdem hat es mir andere Seiten Londons gezeigt. Deswegen gebe ich diesem wirklich guten Buch gerne 5Sterne.

Veröffentlicht am 10.07.2017

leere Realität

Leere Realität
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Daniel und Julia haben sich gesucht und gefunden. So scheint es. Deshalb haben sie auch schnell geheiratet. Als sie eines Tages glückstrunken vom Shopping nach Hause kommen, erwartet sie dort schon Daniels ...

Daniel und Julia haben sich gesucht und gefunden. So scheint es. Deshalb haben sie auch schnell geheiratet. Als sie eines Tages glückstrunken vom Shopping nach Hause kommen, erwartet sie dort schon Daniels Ex- Freundin Leonie. Daniel möchte diese gerne so schnell wie möglich loswerden, aber Julia bleibt höflich und lädt sie in ihr Haus ein. Narbenverziert erinnert Leonie dort Daniel daran, dass der Ring, den er ihr geschenkt hat, ein Versprechen war. Ab dann passieren seltsame Dinge im Haus und Julia scheint den Verstand zu verlieren. Sie hört ein verzerrtes Frauenlachen, Bilder verschwinden und es steht kochendes Wasser auf dem Herd. Glücklicherweise kann sie sich aber auf ihre beste Freundin und ihren Mann verlassen, oder?

"Vorbei war vorbei. Sie war nur noch ein Relikt aus alten, ziemlich düsteren Tagen, die Daniel in die Tiefen seiner Selbst verbannt hatte. Er hatte wahrlich kein Interesse daran, die Erinnerungen zu neuem Leben zu erwecken. Daher wollte er nur eins: Leonie wieder loswerden."
(Kapitel 2, Pos. 117 von 1342, mobi.)

Ich hab das Buch mitten in der Nacht gelesen. Eigentlich wollte ich nur hineinlesen, aber die Spannung riss mich mit sich und ehe ich mich versah, war ich schon am Ende angelangt. Danach wollte ich eigentlich aus Angst vor Albträumen nicht mehr schlafen. Aber ich war sooo müde...

In der Leserunde zu "Leere Realität" wurde ich gefragt, was ich von einem Kurzthriller erwarte. Meine Antwort lautete: Spannung, die sich immer mehr steigert. Ein atemloses Lesen bei dem man nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Einen Knalleffekt am Schluss.
"Leere Realität" hat alle diese Erwartungen erfüllt.

Die acht Kapitel sind aus der Sicht eines personengebundenen Erzählers geschrieben worden. Schnell gewinnt Julia die Sympathie des Lesers. Man fühlt mit ihr und möchte am Liebsten so schnell wie möglich mit ihr wegrennen. Mit einfachen Sätzen wird eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut. Bis zum überraschenden Ende hält sich die Spannung. Geschickt spielt die Autorin mit dem Leser. Die Geschichte hält also, was das Cover verspricht. Düster und gruselig schreibt Vanessa Heintz von menschlichen Abgründen und macht dabei große Lust auf weitere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Prüfung

Die letzte Prüfung
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Was ist real?
Wem kann man hier vertrauen?

Dieses gemeinsame Debüt vom Autorenduo B.M. Ackermann und Jay S. beginnt sehr mysteriös. Eine junge Frau ist auf der Flucht. Es stellt sich heraus, dass sie ...

Was ist real?
Wem kann man hier vertrauen?

Dieses gemeinsame Debüt vom Autorenduo B.M. Ackermann und Jay S. beginnt sehr mysteriös. Eine junge Frau ist auf der Flucht. Es stellt sich heraus, dass sie aus einem Entzugsheim entkommen ist. Dort soll es nicht mit rechten Dingen zugehen. Kann man ihre Geschichte glauben? Der Pfarrer bei dem sie nur kurzzeitig Unterschlupf findet, erinnert sich an einen ähnlich mysteriösen Mordfall, aber er entlässt sie wieder in die Hände des Heims. Da ihm die junge Frau und ihre Geschichte aber nicht aus dem Kopf geht, ruft er einen alten Freund an. Dieser ist Reporter und willigt ein under Cover im Entzugsheim nachzuforschen.

Dieser Thriller ist spannend und gut geschrieben. Auch, wenn ich mir einiges im Voraus schon gedacht habe und deswegen die Spannung für mich nicht konstant da war, sondern sich gegen Ende erst richtig aufgebaut hat, hatte ich meine Freude an diesem Thriller, denn das letzte Drittel hatte es in sich. Und das Ende fand ich einfach großartig!

Des Weiteren gefiel mir die Kunstfertigkeit der Charaktererschaffung. Alle Charaktere sind dreidimensional und haben eine eindrucksvolle Tiefe. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, wenn auch nicht immer verständlich. Aber die Handlungen von psychisch kranken Menschen sind meist nicht verständlich.

Fazit: Große Empfehlung für diesen tollen Thriller!