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Veröffentlicht am 06.01.2023

Ein ungewöhnliches Ermittlerduo - interessant aber gewöhnungsbedürftig

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Als Gerichtsassistentin gerade frisch gestartet, trifft Anna Zech auf den adeligen Fritz Weynand, der sich aus Langeweile noch als Skandalreporter Fritz Nachtwey betätigt. Zwei völlig unterschiedliche ...

Als Gerichtsassistentin gerade frisch gestartet, trifft Anna Zech auf den adeligen Fritz Weynand, der sich aus Langeweile noch als Skandalreporter Fritz Nachtwey betätigt. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere die zur Prinzregentenzeit um 1912 durch den Tod einer bekannten Schauspielerin auf etwas ungewöhnliche Art ermitteln. Sie das scheue, gut erzogene Mädchen vom Land, er mit seinem Kumpel Heinrich ein Draufgänger, die beide mit ihrem adeligen und häuslichen Los unzufrieden sind und daraus auch keinen Hehl machen, besonders was die Frauenwelt betrifft.

Doch je mehr die beiden Welten aufeinander prallen, desto überraschter und neugieriger werden beide Seiten, weil Anna es Fritz nicht leicht macht, auf seine Avancen einzugehen.
Wer hier einen normalen Krimi erwartet hat, wird überrascht sein. Denn natürlich wird in dem Todesfall ermittelt und es tun sich wirklich Abgründe und Geheimnisse auf, mit denen keiner gerechnet hat. Auch der Titel selbst bleibt bis zum Schluss noch lange Zeit unklar, selbst wenn immer mal Bezug darauf genommen wird.
Ich muss zugeben, ich hab mich etwas schwer getan in die Geschichte zu kommen. Man muss sich etwas an den Münchner Dialekt gewöhnen, der mal mehr mal weniger auftaucht. Auch ist die Erzählung doch ziemlich trocken, nicht nur von den Abläufen sondern von der ganzen Handlung.
Die Personen wirkten oft stocksteif, unsympathisch und fast schon klischeehaft. Während die Männerwelt nichts anderes im Kopf hat, als den Frauen hinterherzujagen und sich ihre Geliebten warm zu halten, werden etliche Frauen, darunter auch Fritz Ehefrau als dumme, nach Anerkennung und Prestige heischende Damen umschrieben, die selbst schuld an den häuslichen Umständen sind.
Anna und Fritz merken nicht nur durch den Blick in die jeweils andere Welt, wie unterschiedlich es dort vor sich geht, sondern auch durch den Tod der Schauspielerin, was Liebe, Gier und Eifersucht anrichten können. Auf einmal ist alles nicht mehr so oberflächlich, ein Blick hinter die Kulissen veranlasst beide, anders denken und fühlen zu lernen und diese Entwicklung fand ich interessant.
Nebenbei fließt auch die historische Geschichte kurz vor Ausbruch des 2.Weltkriegs und den jeweiligen Regenten mit ein, auch hier mit so manchem düsteren Geheimnis verpackt.
Es gibt ein paar Dinge, die mich etwas gestört haben, wie zum Bsp. der ewig zu spät und betrunken auftauchende Mitarbeiter der Gerichtsmedizin, mit seiner ausgeprägten Angst vor den Toten und dennoch hat sein Verhalten keine Konsequenz. Auch die Arbeitszeit und Anwesenheit wird nicht sehr ernst genommen, so dass viele Ärzte eher durch Abwesenheit glänzen, was ich schon suspekt fand. Dr.Gernhuber, eine Koryphäe im Obduktionsraum und sehr darauf bedacht, Anna einzuarbeiten ist für mich ebenso wie Annas Tante Leni allerdings eine Überraschung, liebenswert und herzensgut.
Ob ich die Reihe weiterlesen werde, weiß ich nicht, so richtig warm geworden bin ich leider nicht und es fällt mir auch nach der Aufklärung des Todesfalls schwer, die Charaktere und ihr Verhalten nachzuvollziehen. Vielleicht hat der 2.Teil noch eine Überraschung parat, das wäre toll, aber bislang hat es mich leider nicht wirklich mitgerissen. Schade, habe mir mehr davon versprochen.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

leider der bisher schwächste Teil der Hafenärztin-Reihe (3.Teil)

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Rezension/unbezahlte Werbung
🩺Die Hafenärztin-Ein Leben für das Recht auf Liebe🩺

Das ist nun schon der 3.Band, bei dem die mutige Ärztin Anne Fitzpatrick darum kämpft, unterdrückten Menschen zu ihrem ...

Rezension/unbezahlte Werbung
🩺Die Hafenärztin-Ein Leben für das Recht auf Liebe🩺

Das ist nun schon der 3.Band, bei dem die mutige Ärztin Anne Fitzpatrick darum kämpft, unterdrückten Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen und sie ärztlich zu versorgen und aufzuklären. Keine leichte Aufgabe, denn sie gerät schnell in eine Spirale aus Menschen- und Drogenhandel, was so weit durch Hamburg vernetzt und schwer zu durchschauen und aufzuklären ist, dass sie und Kommissar Berthold Rheydt selbst in Gefahr geraten. Zusätzlich erschwert wird es auch, weil die Sprachbarriere im Chinesenviertel fast unüberwindbar scheint, gerade die Frauen dort extreme Angst haben und deshalb sehr verschwiegen sind. Doch ein Mord und das Verschwinden mehrerer Frauen starten den Wettkampf gegen die Zeit, denn der Mord trägt die Handschrift des berühmt berüchtigten Hafenmörders und dieser ist ein Psychopath.
Annes Freundin Helene Curtius, inzwischen eine erwachsene Frau, steht vor der Frage, ihrem Herzen zu folgen oder Lehrerin und unter den gegebenen Umständen unverheiratet zu bleiben. Auch sie gerät unversehens in einige schwierige Situationen, denn nicht nur in ihrer Familie verändert sich einiges, sie erlebt in ihrem Freundeskreis einige Vorfälle von häuslicher Gewalt und schwerer Misshandlungen.
Obwohl das alles nach sehr viel Action und Gefahr klingt, hat mir die gewisse Spannung durchweg gefehlt. Es gibt eine ganze Reihe von Ermittlungen, die teilweise sehr langatmig und durch die vielen unterschiedlichen Namen auch etwas verwirrend sind, zusätzlich gibt es eine Reihe an Wiederholungen, die man ruhig hätte kürzen können und damit evtl. den Spannungsbogen besser gehalten hätten.
Bis auf Helenes Mutter, die eine erstaunliche Wendung durchlebt und mir in diesem Teil endlich als selbstbewusste Person auftritt fand ich die anderen Charaktere sehr blass und trocken, ebenso wie die Handlung selbst. Dadurch wirkte das Buch sehr zäh und selbst in einigen romantischen Szenen hatte man nicht das Gefühl, als wenn das alles etwas auflockert, sondern wie eine trockene Abhandlung.
Sowohl Annes als auch Helenes Liebesleben konnte ich gefühlsmäßig nichts abgewinnen, obwohl ich beide Frauen total sympathisch und hilfsbereit finde. Und es lag noch nicht mal an der Epoche. Das Ende blieb dementsprechend auch etwas unbefriedigend, was sich erst in die Länge zog, erfolgte am Ende alles sehr abrupt und abgehackt. Schade, denn sowohl Cover als auch Titel klangen wieder sehr vielversprechend, allerdings empfand ich diesen Teil als bisher schwächsten, allerdings habe ich gesehen, dass es wohl noch einen 4.Teil November 23 geben wird, denn so ganz konnte ich nicht glauben, dass das jetzt schon alles gewesen sein soll.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Die Darlingtonschwestern erobern London - Tamira und der Duke

Darlington
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Willkommen bei den Darlington-Schwestern und in einem Roman, der eine Mischung aus Regency und Fantasy ist, ungewöhnlich und auch etwas gewöhnungsbedürftig. Die 5 Schwestern Tamira, Carolina, die Zwillinge ...

Willkommen bei den Darlington-Schwestern und in einem Roman, der eine Mischung aus Regency und Fantasy ist, ungewöhnlich und auch etwas gewöhnungsbedürftig. Die 5 Schwestern Tamira, Carolina, die Zwillinge Georgiana, Henrietta und die Jüngste Anila müssen nach dem traurigen Verlust ihrer Eltern aus Indien flüchten und sind nun gezwungen, unter der Obhut von Onkel und Tante und der Patin Lady Cairnforth eine gute Partie zu machen, um die Familie zu retten. Da die Älteste Tamira aber gar nicht ans Heiraten denkt, viel zu sehr ist sie abgeschreckt von der Aussicht, einem Mann hörig sein zu müssen, lastet die Verantwortung auf der hübschen Carolina. Doch die Suche nach einer wertvollen Spieluhr, die ihnen entwendet wurde dreht das Blatt, denn Tamiras getarnte Einbruchsversuche misslingen, ausgerechnet der Duke of Asherton, Julian Weston, erwischt sie dabei.
Fasziniert vom Cover und der Inhaltsbeschreibung wollte ich gerne wissen, was es mit der mysteriösen Suche auf sich hat und wie die Darlington Schwestern ihre indische Herkunft mit dem Leben in London verbinden. Da gab es so einige Szenen, die einen zum Schmunzeln gebracht haben. Der Duke ist ein offener, sympathischer, hilfsbereiter junger Mann, der plötzlich mit einer großen Verantwortung konfrontiert wird, dabei aber immer auch an andere denkt. Allerdings fällt es ihm schwer, seine Gefühle auszudrücken, weswegen es zu etlichen Missverständnissen kommt. Die Mädchen dagegen könnten unterschiedlicher nicht sein, die Zwillinge sehr wissbegierig, mutig, offenherzig und nehmen kein Blatt vor den Mund, während Tamira und auch Anila oft in ihren Traumwelten leben, die immer wieder durch die Begegnung mit einem Tiger und Vogel in ihrer Fantasie in gewissen brenzligen Situationen Hinweise oder Warnungen erhalten.
Irgendwie passte genau das nicht so wirklich in einen Regency, denn auch wenn man lebhaft träumt, so wirkt es doch etwas merkwürdig, wenn manche Szenen plötzlich stattgefunden haben, obwohl sich die Beteiligten nicht daran erinnern können, die Folgen aber sichtbar. Von der Idee mag es interessant gewesen sein, die Umsetzung war für mich nicht durchgehend nachvollziehbar. Ich hab des Öfteren auf mehr Spannung gehofft, gerade bei der Länge des Buches, aber leider blieb sie eher flach.
Im Vergleich zu anderen Regency-Romanen ist mir stellenweise das Thema der sexuellen Entwicklung und Vorstellungen etwas zu freizügig und ausgeprägt zu dieser Zeit gewesen. Es mag zwar eine Zeit des Umschwungs und Neuentwicklung der Frauen begonnen haben, aber in dieser Art und Weise und ausführlich passte es nicht so ganz da rein.
Insgesamt hab ich leider etwas mehr erwartet, der Schluss war zur gesamten Geschichte ziemlich schnell abgewickelt und auch die Suche nach der Spieluhr hätte ich mir wesentlich spannender vorgestellt, doch das war auf einmal kein Thema mehr. Stellenweise hatte ich auch das Gefühl, als wenn die Charaktere sehr sprunghaft waren, mal penibel auf Anstand bedacht, dann auf einmal wieder völlig egal. Schade, da wäre noch wesentlich mehr Potential gewesen.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Der verschwundene Bräutigam

Sechs Tage zwischen dir und mir
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Eine Traumhochzeit und ein fehlender Bräutigam - was gibt es schlimmeres als eine sitzengelassene Braut. Gemma kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihr Zukünftiger einfach so sang und klanglos ...

Eine Traumhochzeit und ein fehlender Bräutigam - was gibt es schlimmeres als eine sitzengelassene Braut. Gemma kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihr Zukünftiger einfach so sang und klanglos verschwindet. Dani Atkins nimmt den Leser auf eine Zeitreise mit, so dass man einiges über Finns und Gemmas erstes Kennenlernen, ihre berufliche Entwicklung und ihre Zukunftspläne aber auch ihre Ängste und Sorgen erfährt. Abwechselnd zwischen Vergangenheit und Gegenwart lernt man immer mehr über dieses Paar und ihre Gefühle zueinander kennen, ebenso wie Gemmas Versuche, den Grund der geplatzten Hochzeit zu verstehen. Ihre Freundin Hannah, ihr Vater, selbst die Polizei und ihre Redaktion haben alle Zweifel an Finns Aufrichtigkeit, was durch merkwürdige Vorfälle auch verständlich ist.
Gemma erlebt man als eine selbstbewusste Frau, die teilweise auch einige Fettnäpfchen mitnimmt, weil sie sehr impulsiv reagiert. Manchmal zum schmunzeln, teilweise runzelt man die Stirn.
Ihre beste Freundin Hannah ist ein Fels in der Brandung, die sich aber auch nicht scheut, Gemma etwas auszubremsen und ich musste so einige Male schmunzeln aufgrund ihres trockenen Humors.
Die Reise in die Vergangenheit ist ein Misch, denn beide haben Verluste zu bewältigen, die sie sehr prägen. Finn erlebt man als gutmütigen, sympathischen Mann, der sich von Gemmas Impulsivität nicht aus der Ruhe bringen lässt und sehr verständnisvoll reagiert. Die Gefühle füreinander sind wirklich schön aufgearbeitet, doch immer wieder taucht die Frage auf: War das von Finn alles nur vorgespielt?
Die Entwicklung der Geschichte ist interessant gestaltet, die Charaktere liebenswert, besonders Gemmas Vater muss man einfach nur ins Herz schließen. Doch es dauert eine ganze Weile, bis wirklich Spannung auftaucht. Wo würde man als erstes anfangen zu recherchieren, Beweise suchen und finden, was passiert sein könnte oder warum jemand seine Braut stehen lässt? Welche Möglichkeiten hat man überhaupt, wenn es so viele Varianten gibt? Mir hat es etwas zu lange gedauert, erst das letzte Drittel nahm dann endlich etwas Fahrt auf, denn die Hauptsprecherin hat das alles sehr gut und emotional rübergebracht und genau die richtige Stimmung eingefangen.
Finns Part des Sprechers war nicht ganz so lang, doch die wenigen Abschnitte war es so, wie ich Finn auch wahrgenommen habe.
Der Schluss ging mir dann etwas zu schnell und zum Teil auch etwas unrealistisch.
Die Autorin hat definitiv bessere Bücher geschrieben, die wesentlich tiefgründiger, emotionaler und mitreißender waren. Dies hier war sowohl als Hörbuch als auch als Printausgabe angenehme Unterhaltung. Die Gestaltung des Covers mit den Glanzeffekten und auch die Verzierung der Seiten ist wirklich hübsch und farblich nach dem gewohnten Stil ihrer Bücher gestaltet. Der Titel gibt leider schon zu viel zu erkennen, weswegen das Buch auch etwas absehbar ist.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

3.Teil Kinderklinik Weißensee - Lichtblicke in einer dunklen Zeit der Weimarer Republik

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Rezension: Kinderklinik Weißensee- Tage des Lichts (Teil 3)
Autor/in: Antonia Blum
Erschienen: 09/2022
Verlag: Ullstein
Taschenbuch: 496 Seiten
Mit dem 3.Teil erreichen wir eine Zeit, in der sich Berlin ...

Rezension: Kinderklinik Weißensee- Tage des Lichts (Teil 3)
Autor/in: Antonia Blum
Erschienen: 09/2022
Verlag: Ullstein
Taschenbuch: 496 Seiten
Mit dem 3.Teil erreichen wir eine Zeit, in der sich Berlin politisch stark verändert. Die NSDAP bekommt immer mehr Zuspruch, was sich auch schon in den Schulen abzeichnet.
Auch für die beiden Schwestern Marlene und Emma beginnt eine aufregende Zeit mit vielen Veränderungen, sowohl in der Klinik als auch im privaten Bereich.
Der geheimnisvolle Fremde, der sich als ihr Vater ausgibt und ständig auf und wieder abtaucht lässt sie mit vielen Fragen zurück, dann taucht auf einmal eine Krankenschwester wieder auf, die besonders Emma das Leben sehr schwer macht und auch die Ehen beider Schwestern geraten aufgrund der Umstände massiv unter Druck. Lebhaft wird hier beider Leben parallel geschildert, die ganzen Höhen und Tiefen, die emotionalen Herausforderungen. Auch Emmas Kinder Elisabeth und Theodor haben mit ihren Erlebnissen zu kämpfen - besonders Theodors Geschichte ist mir sehr nahe gegangen, weil er ein so herzensguter und aufmerksamer Junge ist, der so hin und hergerissen zwischen seinen Schulerlebnissen ist und der Rücksicht auf seine hart arbeitenden Eltern. Der Einfluss schon der Schule wird hier toll herausgestellt, was für mich ein genialer Warn- und Lehrfaktor ist.
Dieses Mal fiel es mir allerdings etwas schwer, mich vollkommen in die Geschichte fallen zu lassen - es gab etliche Wiederholungen, besonders was Marlenes und Maximillians verzweifelten Kinderwunsch betrifft, der mit der Zeit eher anstrengend und zäh wirkte.
Dann wird es mit den Hospitalkindern Albert und Gerti wieder hochemotional und spannend. Auch die Gratwanderung der Elevinnen, mit besonders anspruchsvollen Eltern umgehen zu müssen wird eindrucksvoll geschildert, ebenso wie die Verunglimpfung der Klinik durch die Fehlentscheidungen der Oberschwester, die Erwartungshaltung der Eltern, aber auch der wirtschaftlichen Lage, die viele Menschen in die Armut treibt.
Doch so richtig konnte der Spannungsbogen nicht gehalten werden, einiges flachte schnell wieder ab, wechselte in den privaten Bereich, der sich oftmals auch wiederholte und hinzu kommen dann die vielen Missverständnisse, die ich teilweise dann doch etwas ermüdend fand. Speziell die wiederholte Betonung des Reichtums der von Weilerts.
Es war vieles schnell absehbar, wobei selbst das neue Medikament Penicillin nicht ganz so spektakulär ist, wie erhofft.
Dieses Mal waren eher die Nebenfiguren die wirklichen Helden, die mich mehr fasziniert haben, als die Hauptprotagonisten, wie z.B. Willy Pinke, Albert, Gerti und Oma Anna.
Insgesamt bin ich etwas hin und hergerissen, weil ich die Entwicklung der beiden Schwestern und ihrer Tätigkeit gerne lese, die Erfolge und Rückschläge, ihre privaten Erlebnisse- doch hier fehlte mir das gewisse Etwas - was mich mitreißt und bewegt und einige Reaktionen waren zu kindisch und übertrieben.
Die Titelwahl ist passend - Lichtblicke für eine unter Druck geratene Kinderklinik, die einige Misserfolge erleidet, ein politisches System, das vielversprechend klingt, aber dennoch brandgefährlich ist, ebenso wie im privaten Leben ein ständiges Auf und Ab gemeistert werden muss. Wie schon die Vorgängerbände hat das Cover diesen besonderen Wiedererkennungswert, der Einblick in die Zeit und das Geschehen gibt.
Ein guter 3.Teil mit einigen Schwächen- dennoch freue ich mich auch auf Elisabeths Geschichte im 4.Teil und die Nachkriegsjahre.

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