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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2022

Niemand darf sie sehen...

Als das Böse kam
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Die sechszehnjährige Juno lebt, seit sie denken kann, mit ihren Eltern und ihren kleinen Bruder auf einer kleinen Insel. Niemand darf wissen, dass sie und ihr Bruder existieren, denn alle Menschen am anderen ...

Die sechszehnjährige Juno lebt, seit sie denken kann, mit ihren Eltern und ihren kleinen Bruder auf einer kleinen Insel. Niemand darf wissen, dass sie und ihr Bruder existieren, denn alle Menschen am anderen Ufer sind ihnen feindlich gesonnen. Das liegt daran, dass Junos Vater vor langer Zeit etwas getan hat, was ihr nicht gefallen hat. Und deswegen wollen sie Junos gesamte Familie vernichten. Ihr Vater hat einen Schutzkeller unter ihren Haus gegraben, das ist der einzige Ort, an dem sie sich sicher fühlen können, wenn der Tag gekommen ist, an dem die Feinde die Insel stürmen.

Ich finde den Schreibstil des Autors sehr gut. Alles ist greifbar und ich konnte sehr gut mitbekommen, was Juno gerade fühlt. Die Ich-Perspektive ist hier auch gut gewählt, weil dadurch Junos Gefühle und Ängste in den Vordergrund rücken.
Leider finde ich Juno oftmals sehr naive, vor allem am Anfang. Am Ende ist es schon besser, aber trotzdem konnte ich nicht immer mit Juno mitfühlen, weil sie als Charakter für mich so ungreifbar ist.
Allerdings ist das Buch sehr spannend. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, warum diese Kinder mit ihren Eltern auf dieser Insel leben und keiner sie sehen darf. Die Wahrheit wird Stück für Stück offengelegt, dadurch bleibt die Handlung konstant spannend, aber dafür fehlt der Überraschungseffekt am Ende.

Insgesamt hat mir Als das Böse kam von Ivar Leon Menger gut gefallen. Der Thriller ist sehr kurz, dafür aber spannend.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Die Probleme eines Jugendlichen aus einer zerstörten Familie

No Exit
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Der Vater von dem fünfzehn Jahre alten Jim ist Alkoholiker und schlägt seine Kinder regelmäßig. Seine einzigen Vertrauten sind seine Schwester Mandy, seine Freunde Jeremy und Philly und seine Freundin ...

Der Vater von dem fünfzehn Jahre alten Jim ist Alkoholiker und schlägt seine Kinder regelmäßig. Seine einzigen Vertrauten sind seine Schwester Mandy, seine Freunde Jeremy und Philly und seine Freundin Leslie. Doch eines Tages passiert etwas Schreckliches. Aufgrund dessen flieht Jim in die Welt des Alkohols und Drogen. Aber als er bemerkt, was gerade mit ihm und seinen Freunden passiert, ist es fast schon zu spät.

Der Schreibstil des Autors ist wirklich sehr, sehr gut. Jims Gefühle werden richtig gut geschildert, was für die Story wirklich wichtig ist. Der Autor berichtet schonungslos und detailliert darüber, was passiert, dazu gehören Schilderungen eines brutalen Todes, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie von sexuellen Inhalten. Ich habe bisher kaum ein vergleichbares Buch gelesen, das so schonungslos erzählt wurde. Mich hat das ganze manchmal echt abgeschreckt und angeekelt, aber das Buch erzählt einfach von dem Leben eines Teenagers, der auf die schiefe Bahn geraten ist, und da ist halt nicht alles schön und friedlich.
Im Inhalt finden sich viele Wiederholungen, vor allem Stellen, an denen sich Jim und seine Freunde betrinken, und das hat mich teilweise gelangweilt. Ich weiß nicht, wie was und wie viel von diesem Buch autobiographisch ist und was fiktiv, aber die Geschichte wirkt sehr realistisch auf mich und zeigt den Leser*innen, wie es ist, wenn es einfach nicht mehr gut im Leben eines Teenagers läuft.
Jim ist für mich nicht immer sympatisch. Seine Alkoholprobleme und später die Probleme mit Gewalt sind für mich aus der Außensicht und realistischer Perspektive nicht wirklich nachvollziehbar. Aber das Buch erzählt so gut über Jim, seine Gefühle und seine Wünsche, dass es doch aus seiner Sicht direkt echt und nachvollziehbar wirkt und er so ein wirklich sympatischer Junge ist.

Insgesamt empfehle ich No Exit allen Jugendlichen, die mit schonungslosen Erzählungen klarkommen, obwohl das Buch auch für Erwachsene interessant sein könnte. Gleichzeitig ist der Schreibstil auch wieder etwas wirklich Gutes an diesem Buch.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Forensische Phonetik

Auris
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Der forensische Phonetiker Matthias Hegel kann an der Stimme eines Menschen hören, ob dieser lügt oder die Wahrheit sagt - er kann sogar noch viel mehr über ihn Herausfinden. Damit hat Hegel es geschafft, ...

Der forensische Phonetiker Matthias Hegel kann an der Stimme eines Menschen hören, ob dieser lügt oder die Wahrheit sagt - er kann sogar noch viel mehr über ihn Herausfinden. Damit hat Hegel es geschafft, viele Verbrecher ins Gefängnis zu bringen. Doch nun sitzt er selbst in Untersuchungshaft, weil er eine Obdachlose brutal erschlagen hat. Jula Ansorge glaubt nicht an die Schuld von Hegel. Sie will die Wahrheit herausfinden. Aber damit bringt sie nicht nur ihr Leben in Gefahr...

Ich finde es echt interessant, dass zwei Bestseller Autoren zusammen ein Buch schreiben. Von Vincent Kliesch habe ich bisher noch nichts gelesen, von Sebastian Fitzek das Buch "Das Paket".
Die Idee, die ja von Sebastian Fitzek ist, ist absolut interessant und maleetwas Neues. Sie gefällt mir auch wirklich gut.
Vincent Klieschs Schreibstil ist wirklich gut und fesselnd. Ich habe auch in jeder Situation nachvollziehen können, was gerade passiert und mir war nichts unklar.
Auch wenn Matthias Hegel im Klappentext wir die Hauptperson dargestellt wird, ist er das nicht. Die meisten Kapitel werden aus Julas Sicht erzählt, manche aus der von Julas Bruder Elyas. Nur wenige sind aus der Perspektive von Matthias Hegel erzählt. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, da mir Hegel ziemlich unsympathisch ist. Jula ist auch nicht die sympatischste Protagonistin, aber ich bin mit ihr klargekommen.
Das Einzige, was ich an diesem Thriller bemängeln kann, ist, dass die Auflösung am Ende einfach zu schnell kam und sehr verwirrend war. Es gab drei verschiedene Varianten und mir war nicht klar, welche von denen genau das richtige Ende ist.


Insgesamt ist der erste Teil der Reihe Auris sehr gut gelungen. Die Idee ist sehr originell und das gesamt Buch ist spannend, auch wenn das Ende etwas verwirrend ist. Die nächsten Teile werde ich mit Sicherheit lesen!

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Ein Mann, beschmiert mit dem Blut einer seit zwei Jahren verschwundenen Frau

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Max Bischoff ist neu beim KK11 in Düsseldorf . Doch an einem seiner ersten Tage dort taucht ein blutüberströmter Mann auf dem Polizeipräsidium auf. Es stellt sich heraus, dass das Blut nicht seins ist, ...

Max Bischoff ist neu beim KK11 in Düsseldorf . Doch an einem seiner ersten Tage dort taucht ein blutüberströmter Mann auf dem Polizeipräsidium auf. Es stellt sich heraus, dass das Blut nicht seins ist, sondern das einer seit mehr als zwei Jahren verschwundenen Frau. Doch der Mann kann sich nicht mehr daran erinnern, was vorgefallen ist. Ist er für den Mord verantwortlich? Oder ist er das Opfer? Max und sein Partner Horst Böhmer stehen vor einem schwierigen Fall.

Arno Strobels Schreibstil ist wirklich gut. Ich habe die Handlung immer gut verstanden. Das einzige, was ich etwas kritisiere ist, dass Max' Gefühle in der Liebesgeschichte, die für die Handlung sehr wichtig ist, nur wenig dargestellt werden. Sonst schreibt Arno Strobel wirklich gut und anschaulich.
Max wurde als Hauptcharakter auch gut beschrieben. Er ist mir wirklich sympathisch und ich freue mich darauf, im nächsten Buch mehr über ihn zu erfahren. Leider hätte ich mir eine bessere Beschreibung von Horst Böhmer gewünscht. Er kam mir sehr blass gestaltet vor, dabei nimmt er als Max' Kollege eine wichtige Rolle ein.
Das Verhalten des Täters hat mich so sehr angeekelt, vor allem, weil es ab und zu kurze Kapitel gibt, die er erzählt und darinnen es teilweise sehr brutale Beschreibungen gibt. Ich frage mich, wir man als Autor*in sich eigentlich so brutale Morde in Thrillern ausdenken kann. Leider hat mich die Auflösung am Ende nicht so sehr überrascht. Ab einem bestimmten Punkt war mir einfach klar, wer der Täter sein muss.

Insgesamt ist "Tiefe Narbe" ein gut geschriebener Thriller mit einem sympathischen Ermittler und ich freue mich darauf, den nächsten Teil zu lesen!

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Einige der letzten Menschen auf der ISS

Der letzte Außenposten
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Kurz vor Weihnachten schlägt ein Asteroid auf der Erde ein und zerstört sie. Einige Menschen schaffen es, sich in Bunkern in Sicherheit zu bringen. Auf der ISS ist kurz vorher ein Team aus Astronauten ...

Kurz vor Weihnachten schlägt ein Asteroid auf der Erde ein und zerstört sie. Einige Menschen schaffen es, sich in Bunkern in Sicherheit zu bringen. Auf der ISS ist kurz vorher ein Team aus Astronauten und Forschern angekommen. Ihre Aufgabe ist es, herauszufinden, wann die Erde wieder bewohnbar ist. Reicht der Sauerstoff und die Nahrung überhaupt so lange? Schon bald gibt es auf der ISS Streitigkeiten...

Die Idee hinter dem Buch klingt nach einer spannenden Science-Fiction Story und das ist sie auch. Sonst gibt es ja oft Geschichten, die auf der apokalyptischen Erde spielen, diesmal geht es hier aber um Astronauten, die das den Meteoriteneinschlag aus dem Weltall aus beobachten und eigentlich die letzten Menschen sind.
Es gibt mehrere verschiedene Perspektiven von den Menschen auf der ISS, aus denen erzählt wird, aber nicht alle kommen zu Wort. Durch die Er/Sie-Perspektive wusste ich auch meistens, wer gerade das Kapitel erzählt. Die Charaktere sind gut gestaltet, sie haben alle verschiedene Meinungen und Dinge, für die sie sich einsetzten. Das hat mir auch gut gefallen.
Spannung fehlt hier auch nicht: Am Schluss habe ich einfach nur noch mitgefiebert. Es gibt zwar häufig technische Details, aber das stört nicht und führt auch dazu, dass ich mehr über die ISS erfahren habe. Leider war es bei den spannenden und etwas hektischeren Stellen so, dass ich nicht alles wirklich verstanden habe, was gerade passiert.
Es gibt noch eine Sache, die mir nicht gefallen hat: Eigentlich steht die ganze Geschichte im Präteritum. Allerdings gibt es manchmal einige Verben, die plötzlich im Präsens stehen. Da bin ich häufig drüber gestolpert.

Insgesamt ist "Der letzte Außenposten" ein schöner, spannender Auftakt zu einer Science-Fiction Reihe. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

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