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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2017

spannender Serienauftakt

Aschenputtel
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Es ist der verregnetste Sommer, den Stockholm seit langem erlebt. Eine junge Frau ist mit ihrer kleinen Tochter im Zug von Göteborg nach Stockholm unterwegs. Als der Zug kurz vor Stockholm halten muss, ...

Es ist der verregnetste Sommer, den Stockholm seit langem erlebt. Eine junge Frau ist mit ihrer kleinen Tochter im Zug von Göteborg nach Stockholm unterwegs. Als der Zug kurz vor Stockholm halten muss, steigt sie zum Telefonieren kurz aus, weil ihre Tochter schläft. Auf einmal sieht sie den Zug nur noch wegfahren. Sie lässt sich schnell hinterherfahren, doch in Stockholm ist ihre Tochter wie vom Erdboden verschluckt - und niemand hat etwas gesehen. Das Polizei-Team um Alex Recht tappt komplett im Dunkeln. Wer kommt in Frage? Und vor allem: Warum? Und wo steckt die Kleine?

Dieses Buch ist das erste aus der Reihe um das Ermittler-Team Alex Recht, Fredrika Bergman und Peder Rhyd und ich muss sagen, ich habe es verschlungen! Kristina Ohlsson baut eine Grundspannung auf, die mich dazu gebracht hat, das Buch nicht mehr weglegen zu wollen. Diese Spannung steigert sie immer weiter - und auf die Auflösung bin ich auch nur mit Fredrika und Peder zusammen gekommen, davor war mir auch ziemlich unklar, wer es gewesen sein sollte. Ich hatte viele Theorien und Vermutungen, aber schon allein, warum die Kleine entführt wurde, war eine Frage, bei der ich lange nicht wusste, wie ich sie beantworten sollte. Die Erklärungen waren dann allerdings plausibel, auch wenn dafür lange recherchiert werden musste.

Dazu kommt, dass die Protagonisten so dargestellt werden, dass man zwar etwas über das Privatleben von jedem der Ermittler erfährt, aber für meinen Geschmack nicht zu viel. Es sind bei allen Stränge, die vermutlich weiter verfolgt werden und die ich nicht uninteressant finde. Jeder der Ermittler hat seine Eigenheiten, aber im Gegensatz zu anderen Krimis hat keiner so richtig schlimme Spleens, was ich auch mal sehr angenehm fand. Außerdem fand ich es gut, dass das Team sich erst finden muss und man nicht in ein Team kommt, indem schon jeder seine Rolle und seinen Platz hat, sondern alles noch ziemlich flexibel ist.

Fazit: Ein Krimi, der den Albtraum aller Eltern beschreibt und dabei einfach sehr gut ist.

Reihenfolge:
1. Aschenputtel
2. Tausendschön
3. Sterntaler
4. Himmelsschlüssel
5. Papierjunge

Veröffentlicht am 01.08.2017

Das Lehrerkind auf Reisen

Lebenslänglich Klassenfahrt
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Bastian Bielendorfer hat sich schon in "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" als "Spion des Lehrerzimmers" vorgestellt. Nun berichtet er von seinen Erlebnissen auf Klassenfahrten und wie sich sein Leben ...

Bastian Bielendorfer hat sich schon in "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" als "Spion des Lehrerzimmers" vorgestellt. Nun berichtet er von seinen Erlebnissen auf Klassenfahrten und wie sich sein Leben dadurch entscheidend änderte, dass er mit Patrick, dem Neuen in der Klasse, einen Freund gefunden hat. So lassen sich dann auch Wandertage gut überstehen, von Klassenfahrten ganz zu schweigen. Und gerade Klassenfahrten bieten für Lehrer wie für Schüler wie für Busfahrer viele Fallstricke - wenn z.B. der total unsportliche Bastian auf einmal unbedingt mit zum Skikurs möchte, weil da sein Schwarm mit dabei ist und er auf der Piste auf einmal zur Lawine wird. Wenn die Klasse ab einem gewissen Alter abends auf ihren Gelagen besteht und mancher Lehrer aus Verzweiflung mitmacht, was das ganze Programm der Klassenfahrt kippt. Von desorientierten Busfahrten und Wanderungen ganz zu schweigen...

Nachdem mich "Mutter ruft an" und "Lehrerkind" schon gut im Auto unterhalten haben, war nun das dritte (und vorerst letzte) Hörbuch von Bastian Bielendorfer an der Reihe. Es ist ein Thema, in dem man sich gut wiederfindet, auch wenn die eigenen Erfahrungen vielleicht nicht an allen Stellen mithalten können oder auf eine andere Art denkwürdig sind. Wobei es auch hier wieder einige Erzählungen gab, die ich schon heftig fand, wie z.B. mit dem englischen Austauschschüler, bei dem der Gegenbesuch dann richtig gruselig wird. Das sind die Erzählungen, bei denen ich ganz froh bin, dass ein solcher Austauch bei uns nie zustande gekommen ist. Klar kann so was sehr bereichernd sein, es kann aber auch grandios nach hinten losgehen, gerade, wenn die Gastfamilie eigentlich eigene Probleme hat.

Bastian Bielendorfer liest sein Buch an sich sachlich, aber mit dem gewohnten Augenzwinkern und seinem üblichen Lispeln, an das man sich aber schnell gewöhnt hat. Viele Erzählungen sind witzig bis kurios, bei einigen blieb mir aber auch das Lachen im Hals stecken. Wobei im Vergleich zu "Lehrerkind" Bastian schon deutlich besser in seine Klasse integriert ist (oder zumindest wirkt es so).

Fazit: Eine gute Unterhaltung für Autofahrten!

Reihenfolge (nicht zwingend):

1. Lehrerkind. Lebenslänglich Pausenhof

2. Mehr vom Lehrerkind. Lebenslänglich Klassenfahrt

3. Mutter ruft an. Mein Anschiss unter dieser Nummer

Veröffentlicht am 19.07.2017

dramatische Liebe

Royal Passion
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Clara hat gerade ihr Studium in Oxford abgeschlossen und zieht nun gemeinsam mit ihrer besten Freundin Belle nach London, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Doch noch am Abend ihrer Abschlussfeier hat ...

Clara hat gerade ihr Studium in Oxford abgeschlossen und zieht nun gemeinsam mit ihrer besten Freundin Belle nach London, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Doch noch am Abend ihrer Abschlussfeier hat sie eine eindrückliche Begegnung: Sie trifft Prinz Alexander von England. Doch sie trifft ihn nicht einfach - zunächst erkennt sie ihn nicht, sondern er erscheint als Fremder, der sie plötzlich küsst und dann verschwindet. Doch am nächsten Tagen sieht sie dafür ihr Gesicht in der Regenbogenpresse - und Alexander schon bald wieder. Doch abgesehen davon, dass er nicht nur Kronprinz, sondern auch ein ziemlicher Bad Boy ist, trägt er eine Vergangenheit mit sich, die es in sich hat...

Dieses Buch hat mich von Anfang an durch seinen sehr fesselnden Stil positiv überrascht. Ich hatte mit einer leichten Lektüre für zwischendurch gerechnet, in der es um Liebe und Erotik geht, aber das heißt ja nicht immer, dass auch die Seiten nur so dahinfliegen. Hier war das der Fall und konnte auch gut darüber hinwegtrösten, dass die Handlung schon sehr vorhersehbar ist. Vieles war schon absehbar, aber hier kam es mir dann doch extrem vor - zumal auch viele Figuren sehr stereotyp waren. Vielleicht wirkte das auf mich aber auch so, weil sich in ihnen so einiges spiegelt, was man sonst aus den entsprechenden Zeitschriften über die verschiedenen Mitglieder der diversen Königsfamilie liest. Frischen Wind bringen hier vor allem Claras beste Freundin und ihr Chef in die Handlung, die aber leider beide keine so richtig großen Rollen haben.

Clara fand ich ein bisschen zweischneidig: Auf der einen Seite kommt sie frisch von der Elite-Uni, verfügt über Selbstbewusstsein, Motivation und Lebensfreude und macht generell einen netten Eindruck. Dass sich das im Umgang mit Alexander nicht ganz so zeigt, kann man irgendwo verstehen. Mit der Zeit entwickelt sie ihm gegenüber auch ein gewisses Selbstbewusstsein und lässt sich nicht mehr so leicht abwimmeln.

Alexander fand ich in seiner Rolle als Thronfolger, der ein Bad Boy ist, von seiner Familie nicht wirklich akzeptiert wird und ein dunkles Geheimnis in sich trägt ein bisschen anstrengend, auf eine Art überladen. In diesem Band fand ich ihn und Clara in ihren stereotypen Rollen noch irgendwie süß, aber in "Royal Desire" wurde das schon anstrengender.

Wer Romantik, Drama und Erotik mal im Milieu der Reichen und Royalen sucht, dem kann ich die Royal-Reihe von Geneva Lee sehr ans Herz legen, davon gibt es in den Bänden reichtlich.

Fazit: Ein überraschend guter Schreibstil gepaart mit einer ziemlich vorhersehbaren Handlung ergab für mich zumindest ein dennoch großes Lesevergnügen. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass es jedem damit so geht.

Reihenfolge:

1. Royal Passion

2. Royal Desire

3. Royal Love

Veröffentlicht am 10.07.2017

erschreckender, packender Thriller

AchtNacht
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Es ist ein Mega-Event der etwas anderen Art: Die AchtNacht. In der Nacht vom 08.08. ab 20.08 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 ist ein durch das Los ermittelter Mensch vogelfrei, wer ihn - wie auch immer ...

Es ist ein Mega-Event der etwas anderen Art: Die AchtNacht. In der Nacht vom 08.08. ab 20.08 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 ist ein durch das Los ermittelter Mensch vogelfrei, wer ihn - wie auch immer - fängt, hat keine Strafe zu befürchten. Im Gegenteil, der Fänger erhält noch eine Prämie in Höhe von 10 Millionen Euro.


Und so begleitet man als Leser Arezu und Ben, die beiden ausgewählten AchtNächter (ja, es gibt da eine spontane Änderung), wie sie sich durch Berlin schlagen, in dem verzweifelten Versuch, diese Nacht lebend zu überstehen. Dabei lernt man gleich sämtliche Tücken der modernen Technik kennen, die viel zu schnell und für halbwegs technikbegeisterte Menschen auch viel zu leicht verrät, wo sich jemand aufhält. Ganz abgesehen davon, dass man in einer solchen Situation einfach nicht mehr sicher sein kann, wer Freund und wer Feind ist - und wer vielleicht spontan die Seite gewechselt hat.


Von Sebastian Fitzek ist man Spannung auf höchstem Niveau gewohnt - und die bekommt man auch hier. Wie versprochen jagt man mit den beiden Ausgelosten durch Berlin, hofft und bangt, sucht nach Auswegen, verzweifelt und zählt die Stunden und Minuten, bis diese Nacht vorüber ist. Letzteres übernehmen die Kapitelüberschriften für einen und ich stand dann immer vor dem Dilemma, dass z.B. 10 h eigentlich gar nicht so viel sind, aber natürlich auch unendlich lang werden können.


Die Kapitel sind recht kurz und das Buch liest sich sehr flüssig, weshalb ich es auch kaum aus der Hand legen konnte. Zumal es an den Kapitelenden auch gerne mal Cliffhanger gab. "AchtNacht" war eines der wenigen Bücher in diesem Jahr (bisher), das ich innerhalb von 2 Tagen gelesen hatte, weil es mich nicht losgelassen hat. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht - und die Grundthematik hat mich bis jetzt noch nicht losgelassen.


Allerdings muss ich sagen, dass einige Figuren schon sehr stereotyp waren. Natürlich sollten Charaktere in sich stimmig sein, aber wenn man schon nach wenigen Sätzen eine Figur komplett einordnen kann, nimmt das der Lektüre doch ein wenig Spannung. Im Fall der "AchtNacht" betraf dies nur wenige Charaktere und durch die generell hohe Spannung war das nicht ganz so dramatisch.


Fazit: Eines meiner Lese-Highlights 2017!

Veröffentlicht am 20.06.2017

Geheimnis um eine jüdische Sage

Papierjunge
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In Stockholm werden eine Erzieherin und zwei Jungen ermordet. Die Morde scheinen schon deshalb zusammenzuhängen, weil alle Opfer der jüdischen Salomon-Gemeinde angehören. Als dann auch noch die Schwester ...

In Stockholm werden eine Erzieherin und zwei Jungen ermordet. Die Morde scheinen schon deshalb zusammenzuhängen, weil alle Opfer der jüdischen Salomon-Gemeinde angehören. Als dann auch noch die Schwester des einen Jungen verschwindet, beginnt für das Team um Alex Recht und Fredrika Bergman ein Wettlauf gegen die Zeit - doch ihnen fehlt jeglicher Anhaltspunkt.
Währenddessen kämpft Eden Lundell mit einem Geist aus ihrer Vergangenheit, der sie eingeholt hat. Doch was will er von ihr?


Kristina Ohlsson knüpft mit dem "Papierjunge(n)" sowohl an "Himmelsschlüssel" als auch an "Sterntaler" an - spätestens hier lohnt es sich, die Vorgänger zu kennen, wobei beide Male grob skizziert wird, was vorher geschehen war. Man wird also nicht ganz im Dunkeln gelassen, aber wer genauere Informationen möchte, dem sei die Reihenfolge ans Herz gelegt. Wobei es hier um zwei Personen geht, die an den Ermittlungen beteiligt sind, der Fall an sich kann auch losgelöst gelesen werden.


Wie schon bei den Vorgängerbänden hat mich Kristina Ohlsson auch hier gefesselt. Immer, wenn ich das Buch weglegen wollte, musste ich mich regelrecht dazu zwingen. Die Kapitel sind nicht zu lang und die Perspektive wechselt immer wieder: Mal ist man bei Fredrika, dann bei Alex, dann beim Täter, dann wieder bei jemand ganz anderem... es ist immer gut erkennbar, wo man sich gerade befindet, aber so wird eben auch Spannung aufgebaut, indem man erst einige Kapitel später wieder in die Sichtweise einer bestimmten Person eintauchen kann. Das fand ich in diesem Fall vor allem an dem Punkt interessant, wo immer wieder eine zukünftige Handlung skizziert wurde, aber erst mal nicht klar war, um wen es geht, sondern nur, dass es furchtbar sein wird. Dabei wird eine falsche Fährte gelegt, der ich auch prompt aufgesessen bin. Mehr kann ich dazu aus spoilertechnischen Gründen nicht sagen...


Dabei arbeitet Kristina Ohlsson sehr eng am Fall, das Privatleben ihrer Hauptermittler spielt kaum eine Rolle - eigentlich nur dann, wenn es auch für den Fall relevant ist. So wird kaum Zeit für Nebenschauplätze "verschwendet", sondern selbst da, wo die Ermittlungen kaum voran kommen, bleibt man bei den Ermittlern und/oder den Betroffenen. Lediglich bei einer Figur hatte ich das Gefühl, dass sie ab ungefähr der Hälfte (oder etwas später) kaum noch vorkam, nämlich Peder. Wobei ich die (berechtigte) Hoffnung habe, dass er bei einem neuen Band der Reihe wieder auftauchen könnte.


Bei diesem Band empfand ich das Spannungslevel zwar nicht ganz so hoch wie bei den Vorgängerbänden, aber die Spannung war vorhanden und auch nicht gerade niedrig. Ich glaube, hier machte es einiges aus, dass die Taten erst in sehr kurzer Abfolge geschahen und dann aber auch bald aufhörten, so dass dann die Ermittlungen so richtig einsetzen konnten.


Fazit: Spannend, geheimnisvoll - wie man es von Kristina Ohlsson gewohnt ist.


Reihenfolge:
1. Aschenputtel
2. Tausendschön
3. Sterntaler
4. Himmelsschlüssel
5. Papierjunge