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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2022

Wegsehen ist nicht erlaubt

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Der Thriller weckt schon durch die optische Gestaltung und den Titel meine volle Aufmerksamkeit und auch inhaltlich wurde ich nicht enttäuscht. Das Thema ist aktuell und Zoom-Meetings passen perfekt in ...

Der Thriller weckt schon durch die optische Gestaltung und den Titel meine volle Aufmerksamkeit und auch inhaltlich wurde ich nicht enttäuscht. Das Thema ist aktuell und Zoom-Meetings passen perfekt in unsere heutige Zeit, warum sollte der Mörder dies nicht auch publikumswirksam für seine Taten nutzen. Man wird als Leserin sofort ins grausame Geschehen geschubst, ohne lange Vorrede, ist man plötzlich live beim ersten Mord dabei. Genauso wie die anderen Teilnehmerinnen glaubt man zuerst an einen bösen Scherz und erkennt den Ernst der Lage erst zu spät und hat auch keine Handlungsmöglichkeiten um Hilfe anzufordern oder einzuschreiten. Nicht einmal wegsehen ist erlaubt. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, bemerkt man an einigen Stellen, aber man kann trotzdem auch mit dem zweiten Teil starten, da der Fall in sich abgeschlossen ist und das nötige Vorwissen aus dem vorigen Teil eingestreut wird.

Veröffentlicht am 17.11.2022

Wendungen und Irrwege

Kaltherz
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Der Thriller ist sehr kurzweilig und ein Lesegenuss! Der Autor schreibt sehr direkt, bildhaft und mit einer gewissen Ironie, sodass man teilweise fast schmunzeln muss, obwohl die Situation an sich absolut ...

Der Thriller ist sehr kurzweilig und ein Lesegenuss! Der Autor schreibt sehr direkt, bildhaft und mit einer gewissen Ironie, sodass man teilweise fast schmunzeln muss, obwohl die Situation an sich absolut nicht witzig ist. Inhaltlich wird man als Leserin auch emotional angesprochen, der Albtraum eines jeden Elternteiles: Man ist kurz für ein paar Minuten weg und das Kind ist verschwunden. In diesem Fall auch nicht so leicht wieder auffindbar, obwohl die Ermittler mit Hochdruck und mit zahlreichen Überstunden nach Marie suchen. So klar, wie es auf den ersten Blick scheint, ist der Fall nicht. Falls man glaubt, den/die Täterin entlarvt zu haben und auf der richtigen Spur zu sein, so wird man bald wieder in eine neue Richtung gelenkt und verunsichert. Der Thriller enthält zahlreiche Wendungen und Irrwege, sodass es bis zum Schluss spannend bleibt.

Veröffentlicht am 16.11.2022

das Thema geht unter die Haut

Frische Wunden
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Der dritte Ermittlungsfall mit Victoria Stahl und Daniel Freund ist eigentlich aufgrund des Nervenkitzels und der Spannung ein Thriller. Die Ermittlerinnen werden an einen grausamen Tatort gerufen, eine ...

Der dritte Ermittlungsfall mit Victoria Stahl und Daniel Freund ist eigentlich aufgrund des Nervenkitzels und der Spannung ein Thriller. Die Ermittlerinnen werden an einen grausamen Tatort gerufen, eine junge Frau wurde brutal ermordet und zugedeckt mit einer Babydecke liegen gelassen. Bald stellt sich heraus, dass die junge Frau gerade erst ein Baby entbunden hat und nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wo ist das Baby? Ist es noch am Leben? Durch die Hintergrundrecherche kommen immer mehr Ungereimtheiten und Geheimnisse ans Licht. Der Ex-Freund der toten Frau gerät selbst ins Visier der Ermittler und versucht selbst, eigene Nachforschungen anzustellen, was für ihn selbst gefährlich wird. Auch an Victoria und Daniel geht das Thema nicht spurlos vorüber, vor allem, da Daniel und seine Lebensgefährtin vor kurzem selbst eine Fehlgeburt verkraften mussten. In diesem Buch erlebt man die Ermittlerinnen auch von einer nahbareren und persönlicheren Seite als es in den Vorgänger-Bänden der Fall war, was mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 15.11.2022

spannend und brutal

Blinde Furcht
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Dieser Thriller geht Kate Burkholder persönlich besonders nahe und das spürt man auch als Leserin, indem Kate nahbarer und menschlicher wirkt als in ihren Vorgänger-Bänden. Sie ist persönlich betroffen, ...

Dieser Thriller geht Kate Burkholder persönlich besonders nahe und das spürt man auch als Leserin, indem Kate nahbarer und menschlicher wirkt als in ihren Vorgänger-Bänden. Sie ist persönlich betroffen, da sie die getötete junge Frau von früher kennt und auch Parallelen zu ihrem eigenen Leben zieht. Genau wie Kate war auch Rachel, die ebenfalls aus einer amischen Familie stammt, in ihrer Jugendzeit rebellisch und wollte mehr am westlichen Leben teilhaben und musste dafür mit ihrer Familie und den amischen Traditionen brechen. Einen so grauenvollen Tod kann ihr allerdings niemand gewünscht haben. Spannend ist, ob der/die Mörderin aus ihrem aktuellen Umfeld stammt oder vielleicht doch aus ihrem früheren. Interessant finde ich auch immer wieder die Einblicke, die man als Leser*in in das schlichte und genügsame Leben der Amisch bekommt und dann doch auch kritische Situationen erfährt, wo es auch nicht immer nur leicht ist, vor allem für die Jugendlichen.

Veröffentlicht am 14.11.2022

eine Gefühlspalette

Ein unendlich kurzer Sommer
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Das Buch passt perfekt für schöne und kurzweilige Lesestunden im Sommer, aber auch danach als Erinnerung an die Sommerzeit. Lale ist in ihrem Leben unzufrieden, nach unzufriedenstellenden Anläufen es wieder ...

Das Buch passt perfekt für schöne und kurzweilige Lesestunden im Sommer, aber auch danach als Erinnerung an die Sommerzeit. Lale ist in ihrem Leben unzufrieden, nach unzufriedenstellenden Anläufen es wieder auf die Reihe zu bekommen und zu funktionieren, flieht sie vor dem Alltag, setzt sich in einen Zug und fährt planlos herum, bis sie an einem abgelegenen, kleinen Campingplatz landet. Zuerst meidet sie den Kontakt zu den anderen Besuchern, kapselt sich ab, doch Gustav, der Betreiber, ist schon recht alt und schafft die viele Arbeit nicht mehr alleine, so arrangieren sich die Beiden, indem Lale ihm hilft und dafür dort wohnen darf, solange sie möchte. Mit der Zeit lernt Lale auch Gustavs Freunde kennen, viele Urlaubsgäste kommen und gehen und irgendwie kann sich Lale nicht dazu entscheiden, nach Hause zurückzukehren oder weiter zu ziehen, etwas hält sie an diesem kleinen Campingplatz im Nirgendwo fest. Dort erlebt sie dann auch schöne, lustige Stunden und dann wieder emotionale, traurige Momente. Es ist ein wechselndes Gefühlschaos bei Lale. Der Sommer geht in den Herbst über und mit der Zeit wächst Lale in die selbst zusammengewürfelte Familie aus unterschiedlichen Charakteren hinein und beginnt sich ein wenig zu öffnen, zu erholen und ihr Leben neu zu sortieren. Das Buch ist ein wahrer Lesegenuss, die Atmosphäre strahlt Melancholie, Ruhe, Sehnsucht, Trauer – eine Palette an Stimmungen – aus und ist nicht die typische, leichte Sommerlektüre, die man vermuten könnte.