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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2018

Nette Herzschmerz Unterhaltung für die gestandene Frau jenseits der 40

Ines und die grasgrüne Liebe
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Hauptprotagonistin im Roman ist Ines, Ende 40, freiberufliche Grafikerin, seit langem geschieden und Mutter einer Tochter. Ihr Umfeld versucht schon seit längerer Zeit sie zu verkuppeln und so langsam ...

Hauptprotagonistin im Roman ist Ines, Ende 40, freiberufliche Grafikerin, seit langem geschieden und Mutter einer Tochter. Ihr Umfeld versucht schon seit längerer Zeit sie zu verkuppeln und so langsam fragt sich auch Ines, ob nicht doch etwas fehlt, in ihrem aufgeräumten Leben, eine beginnende Midlifekrise könnte man sagen. Dank ihres unfallanfälligen Kanarienvogels Hugo, landet Ines eines Nachts in der Notaufnahme eines Tierarztes und trifft dort auf Mann mit Hund. Spontan verabreden sich die beiden „Herrchen“ zum gemeinsamen Frühstück und Hals über Kopf ist es um Ines geschehen, ihr Bauch ist voller Schmetterlinge, Amor hat seine Pfeile abgeschossen, sie ist verliebt….doch die Lage ist leider kompliziert!



Das Buch „Ines und die grasgrüne Liebe“ mit dem hübschen bunten Cover von der Autorin Greta Niels verspricht lustige und unterhaltsame Seiten. Allerdings entpuppt sich Ines, die Hauptperson als reichlich komplizierter Mensch. Sie hat sehr komplexe Gedankengänge, hinterfragt dies und jenes und ist auch sonst nicht ganz einfach. Zum Glück hat Ines aber auch eine äußerst humorvolle Seite, sie minnt viel ihre Aktionen mit Humor, auch wenn dieser wiederum speziell ist;)

Alles in Allem ist dieser Roman über eine Frau in den besten Jahren ganz unterhaltsam gestrickt, auch wenn man Ines des öfteren einfach mal schütteln, oder ihr einen guten Tipp geben möchte…so von Frau zu Frau;)

Der Roman liest sich flüssig und ist recht gute Unterhaltung für die gestandene Frau ab 40.

Das Ende hat mich zwar nicht so richtig überzeugen können, doch die Location Köln fand ich sehr charmant und auch die Stories drumherum um Freundschaft, Familie und ein witziges Cafehaus mit dem Namen "Grasgrüne Liebe" sind nett ausgedacht.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Zufall, Manipulation oder Hexerei, ein Buch voller unheimlicher Begebenheiten rund um ein Waisenkind

Das Böse in deinen Augen
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Das 11-jährige traumatisierte Waisenkind Ellie Atkinson wird bei einer Pflegefamilie aufgenomen, nachdem es bei einem Brand die gesamte Familie verloren hat. Die im kleinen englischen Ort Gaunt, neu zugezogene ...

Das 11-jährige traumatisierte Waisenkind Ellie Atkinson wird bei einer Pflegefamilie aufgenomen, nachdem es bei einem Brand die gesamte Familie verloren hat. Die im kleinen englischen Ort Gaunt, neu zugezogene Kinderpsychologin Imogen Raid, bekommt in ihrem neuen Job die Betreuung des Mädchens zugeteilt. Dabei stellt Imogen schnell fest, das sich um das Mädchen ein düsteres Geheimnis rankt. Ellie muss schwer unter dem Mobbing ihre Mitschüler und Lehrer leiden. Nur ihre Pflegeschwester Mary hält zu ihr, alle anderen im Ort halten Ellie für ein böses Mädchen…….

Muss man Angst vor Ellie haben!? In ihrem Psychothriller „Das Böse in deinen Augen“ schildert die Autorin Jenny Blackhurst das Martyrium eines kleinen 11 jährigen Mädchens, das ein schweres Schicksal überwinden muss und nach dem Verlust ihre Familie unter Mobbing und Missgunst zu leiden hat. Seltsame und böse Dinge passieren rund um Ellie, die für Missgunst und Angst sorgen.
Der Autorin gelingt es auch beim Leser, auf subtile Art und Weise, ein Misstrauen gegen das Kind aufzubauen. Man schwankt des öfteren zwischen großem Mitleid und Verunsicherung und fragt sich: „Kann ein kleines Mädchen wirklich so böse sein!“ So geht es auch der Psychologin Imogen, die selbst keine leichte Kindheit hatte und viel Verständnis für das Ellie aufbringt.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig, die Zeilen fließen dahin und auch Spannung wird kontinuierlich aufgebaut.

Leider hat mich das Buch am Ende ein wenig ratlos zurückgelassen, einige Fragen bleiben offen, doch das war anscheinend auch die Absicht der Autorin. Insgesamt in solider Psycho-Thriller mit Hang zum Übersinnlichen, der mich recht gut unterhalten hat.

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  • Charaktere
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  • Geschichte
Veröffentlicht am 04.07.2024

Ein verzwickter 4. Fall- Reichhaltig in allen Details

Toskanisches Verhängnis
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Der Amerikaner Nico Doyle fühlt sich im toskanischen Grevigna mittlerweile heimisch. Als Hilfskoch in der Trattoria „Sotto Il Fico“ lässt er seiner Kreativität, was gutes Essen betrifft, freien Lauf und ...

Der Amerikaner Nico Doyle fühlt sich im toskanischen Grevigna mittlerweile heimisch. Als Hilfskoch in der Trattoria „Sotto Il Fico“ lässt er seiner Kreativität, was gutes Essen betrifft, freien Lauf und begeistert selbst seine mürrische alte Chefin Elvira Morelli. Doch eines Nachts braucht ihn sein Freund, der Maresciallo dei Carabinieri Salvatore Perillo dringend als Übersetzer.
Die reiche Witwe Signora Nora Salvati wurde in ihrer Villa, von ihrer englischen Freundin Miss Laetitia Barron aufgefunden wird. Die verdächtige Zeugin spricht zum Missfallen Perillos nur Englisch. Schon wird Nico in einen neuen Mordfall verstrickt und der ganze Ort rätselt mit.

Der neue Toscana-Krimi „Toskanisches Verhängnis“ von Autorin Camilla Trinchieri sorgt bei mir, für eine weitere Begegnung mit dem ehemaligen NYPD-Cop. Ruheständler Nico, der sich mittlerweile als Koch im Lokal „Sotto Il Rico“ etabliert hat und mit seinen Gerichten dem Leser den Mund wässrig macht, ist mit seinem Spürsinn und seinen Englisch-Kenntnissen ein gefragter Mann bei der Polizei vor Ort.
Der Kriminalroman bietet wieder viele italienische Delikatessen, zahlreiche detailverliebte Beschreibungen und Nebensächlichkeiten, daher ist es wirklich gar nicht so einfach sich auf die Aufklärung des Kriminalfalls zu konzentrieren. Auch all die vielen verschiedenen Charaktere mit ihren Beziehungsgeflechten und Empfindlichkeiten waren eine echte Herausforderung. Es war gar nicht so leicht, die ganzen Personen zu verifizieren, trotz Vorkenntnisse eines Vorgängerbandes, was mich erstaunt hat. Passiert mir wirklich selten und hat mich in diesem Fall leider immer wieder aus meiner Konzentration gerissen. Die schöne italienische Stimmung, besonders, was die kulinarische Seite angeht, war natürlich wieder vorhanden, allerdings kommen dazu reichlich komplexe Erzählsprünge und sehr viele Verdächtigungen, man muss schon konzentriert bleiben, um alles mitzubekommen. Dabei bleibt manchmal die Spannung auf der Stecke, leider im Belanglosen verpufft. Die Autorin beherrscht die Kunst der Beschreibung fast schon zu gut, die Szenen sind absolut detailreich dargestellt, einerseits interessant, andererseits vielleicht manchmal des Guten zu viel. Die Auflösung ist gelungen und bietet der Geschichte eine überraschende Wendung.
Das bezaubernde Cover passt perfekt in die Serie. Der Kriminalroman schließt mit einem Personenregister und einem leckeren italienischen Pastarezept a la Nico.


Mein Fazit:
Insgesamt ein gelungener, detailverliebter Kriminalroman mit einem verzwickten Fall, dessen Lektüre nicht ganz einfach war. Perfekt für Leser mit Freude an komplexen Sachverhalten und einer Liebe zur italienischen Lebensart.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Interessantes Thema, etwas langatmig gestrickt

Hexen
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Dieses Buch mit dem schlichten Titel „Hexen“ und dem coolen Cover, von der britischen Autorin und Professorin für Renaissance und magische Literaturen an der Universität von Exeter, Marion Gibson fand ...

Dieses Buch mit dem schlichten Titel „Hexen“ und dem coolen Cover, von der britischen Autorin und Professorin für Renaissance und magische Literaturen an der Universität von Exeter, Marion Gibson fand ich von Thema und Cover her ziemlich vielversprechend. Da ich schon reichlich Lektüre zum Thema „Hexen“ gelesen habe, war ich sogleich interessiert. Dass es sich hier um ein Fachbuch und nicht um einen Roman handelt, war mir natürlich von vornherein klar, hat mich aber nicht sonderlich gestört, denn auch Fachbücher können faszinieren!
Im Buch werden an die 13 Hexenprozesse gesammelt und vorgestellt, vom Mittelalter bis in unsere Gegenwart, chronologisch geordnet und analysiert, quer über den Globus. Die Opfer und auch Täter, werden namentlich erwähnt, ihr Schicksal aufgearbeitet und dem ganzen Leid eine Würdigung erwiesen.
Es muss ja nicht immer hoch spannend sein, doch meiner Meinung nach, sind die Texte recht ausführlich und langatmig gehalten. Leider störte meinen Lesefluss zusätzlich noch das Gendern vieler Begriffe. Gendern fühlt sich für mich in historischen Dingen falsch an, es passt wenig zum historischen Zusammenhang und wirkt dort oft unpassend.
Obwohl mich das Thema äußerst interessiert und ich mich sehr auf diese Lektüre gefreut habe, war die Umsetzung für meinen Geschmack eher enttäuschend.
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob diese holperige Ausdrucksweise mehr an der Übersetzung und nicht an der Autorin liegt. Manchmal musste ich mich zum Weiterlesen aufraffen, denn häufige Wiederholungen, lange Schachtelsätze oder stupide Aufzählungen machten das Lesen ermüdend. Eigentlich schade, hätte mir eine etwas ansprechendere Herangehensweise an dieses emotionale Thema gewünscht.
Die beschriebenen Personen und Fälle an sich, fand ich recht spannend, ihr Verhalten und Agieren wurde deutlich beschrieben. Auch wenn am Ende die Intension klar und die Absichten des Werks sehr gut erklärt und sichtbar werden, war mir das Ganze zu anstrengend und nicht ausgewogen genug.

Mein Fazit:
Auf mich wirkte dieses Fachbuch oft wie ein Anreihen von zusammen gesuchten Fakten ohne großen Zusammenhang und wenig Struktur. Am Ende wird es schlüssiger, dennoch hätte ich mir für diesen spannenden Stoff einen deutlicheren roten Faden gewünscht.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Teuflisch abstruser Dorfschwank

Teufelskreuz
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Pünktlich bei der Amtsübergabe macht der alte Pfarrer von Ursprung seinen letzten Atemzug. Neuer Gottesmann ist Pater Mano Urian, ein recht unkonventioneller junger Geistlicher mit einem etwas befremdlichen ...

Pünktlich bei der Amtsübergabe macht der alte Pfarrer von Ursprung seinen letzten Atemzug. Neuer Gottesmann ist Pater Mano Urian, ein recht unkonventioneller junger Geistlicher mit einem etwas befremdlichen Aussehen und Auftreten. Mancher Dorfbewohner sieht in ihm glatt einen Teufel. So nach und nach sterben auch immer mehr Bewohner des kleinen Örtchens Ursprung, hat der neue Geistliche etwa seine Hand im Spiel?

„Teufelskreuz“ von Autor Joesi Prokopetz ist kein richtiger Krimi, sondern mehr als schräger Roman mit kriminellen Handlungen zu bezeichnen, beschreibt er doch ein bizarres Dorfleben, in dem sich die Bewohner selbst dezimieren. Den Startschuss dazu, gibt der neu auftauchende Pfarrer ihrer Gemeinde Ursprung, der durch seine etwas eigentümliche Amtsauslegung seine Schäfchen dazu animiert, ihren Begierden freien Lauf zu lassen.
Frei nach: Machen wir uns die Welt, so wie sie uns gefällt, verstricken sich die Bewohner immer mehr in die übelsten Abgründe ihrer Seelen und Pastor Mano Urian berät seine Schäfchen fleißig beim Beichten. Wie es der Teufel will, kommt es danach auch zu unzähligen Unheil! Kann das noch mit rechten Dingen zugehen? Das fragt sich nicht nur der Leser, sondern mittlerweile auch die Obrigkeit vor Ort.
Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt uns in die menschlichen Abgründe eines Dorfes blicken. Das Geschehen ist dabei äußerst abstrus angelegt, an Stelle eines Krimis, bekommt man ein unheimliche okkulte Handlung mit reichlich derben und schrägen Protagonisten, deren Befindlichkeiten des Öfteren auch unterhalb der Gürtellinie liegend.
Gestaltung des Covers und Umschlags im Inneren sind unheimlich gut gelungen, passend dazu als wahrer Augenschmaus ist der Buchschnitt noch blutrot eingefärbt. Auch dieses Detail verführt zum Lesen und Greifen nach dem Buch. Begeisterung für die Story ist allerdings stark abhängig von Geschmack und Humor des Einzelnen.

Mein Fazit:
Gut und böse liegen nicht nur hier im Buch nahe beisammen, leider wurden meine Erwartungen nach einem spannenden bitterbösen Krimi nicht erfüllt. Jedoch hatte die Handlung ihren gewissen Reiz, deshalb fühlte ich mich zweifelsohne recht gut unterhalten. Dazwischen aber auch mal ratlos, befremdet oder angewidert, manches trifft wohl nicht immer mein Humor. Aber der Teufel verführte mich anscheinend auch dann zum Weiterlesen;).

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