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Veröffentlicht am 02.12.2022

Toller Thriller!

Rachejagd - Gequält
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Andreas Suchanek kannte ich bisher als Autor der Flüsterwald-Bücher - eine phantastische Kinderbuchreihe, die meine Söhne gerne gelesen haben. Darüber hinaus ist Suchanek ein äußerst produktiver Autor ...

Andreas Suchanek kannte ich bisher als Autor der Flüsterwald-Bücher - eine phantastische Kinderbuchreihe, die meine Söhne gerne gelesen haben. Darüber hinaus ist Suchanek ein äußerst produktiver Autor und hat bereits zahlreiche Bücher und Reihen veröffentlicht. In der Thriller-Kategorie hatte ich ihn bisher nicht verortet und war neugierig auf diese neue Reihe.

Gemeinsam mit Nica Stevens, die ich bisher gar nicht kannte, hat Andreas Suchanek eine Trilogie unter dem Titel „Rachejagd“ verfasst, „Gequält“ ist der erste Band, dem im Dezember 2022 „Verraten“ und im Februar 2023 „Zerstört“ folgen werden. Zuvor arbeiteten beide bereits gemeinsam an der Hörbuchreihe „Pech und Schwäfel“, gelesen von Mirja Boes (sie allerdings unter dem Pseudonym Robin Fuchs).

„Gequält“ hält, was es verspricht - es beginnt direkt mit schonungslosen Beschreibungen der Entführung von Anna Jones, der Hauptperson, und spart auch später nicht mit bildhaften Darstellungen - nichts für zartbesaitete Naturen (aber die würden um das Genre Thriller wohl einen Bogen machen). Anna ist Journalistin in Chicago und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt - Edward Harris, der sie vor drei Jahren entführt hat, ist wieder aufgetaucht und beobachtet sie offensichtlich. Sie bekommt einen mit Blut geschriebenen Brief und ruft den FBI-Agenten Nick Coleman zur Hilfe, ihren Ex-Freund aus glücklichen Zeiten vor ihrer Entführung. Zusammen mit ihrem Arbeitskollegen Zane, einem IT-Experten, und Nicks Kollegin Lynette McKenzie, einer Profilerin, versuchen sie, Harris aufzustöbern - doch der Entführer scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Anna zu beschützen, gelingt nicht - und wieder beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn bei Entführungen zählt jede Stunde, jede Minute und am Ende jede Sekunde.

Geschrieben ist es aus der Perspektive von Anna und Nick, dadurch sind die Lesenden jederzeit mittendrin im Geschehen. Das Erzähltempo lässt wenig Zeit für komplexe Darstellungen ihrer Persönlichkeiten, dafür fällt das Mitfiebern umso leichter.
In einigen Flashbacks erfahren wir Details zur ersten Entführung und dem Martyrium, das Anna und ihre Freundin Natalie damals durchmachen mussten. Obwohl Harris es auf Anna abgesehen hatte, kann sie ihm entkommen und Hilfe holen, muss jedoch Natalie zurücklassen. Während Harris mit ihr verschwindet und entkommt, findet man später nur Natalies Leiche. Bei der neuerlichen Entführung scheint alles perfekt geplant und aufwendig inszeniert - ist das nicht eine Nummer zu groß für Harris? Steckt mehr dahinter als nur ein fixierter Stalker? Nimmt jemand aus Natalies Umfeld Rache für sie?

Ich habe selten einen Thriller mit einer solchen Erzähldichte erlebt. Das Buch hat, zumindest in der ersten Hälfte, keinerlei Längen, kein Satz zahlt nicht unmittelbar auf die Entwicklung der Geschichte ein. Erst zur Mitte der Geschichte lässt das Autorenpaar den Lesenden eine kurze Verschnaufpause, bevor es dann in Richtung des dramatischen Finales geht, das einen wirklich überraschenden Plottwist zu bieten hat.

Den zweiten und dritten Teil erwarte ich sehnsüchtigst! Absolute Leseempfehlung mit 5/5 Sternen.

Achtung Spoiler: Teile des Endes erinnerten mich persönlich allerdings stark an bestimmte Szenen aus Arno Strobels „Die App“ - was dem Lesegenuss aber keinen Abbruch tat.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Mit einem Ball ist man nie allein!

Ein Ball für Piet – Handball verbindet
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Das Bilderbuch hat eine angenehme Größe und die bunten Illustrationen fallen einem sofort ins Auge.

Piet ist einsam. Nach dem Umzug ist alles fremd und er kennt niemanden. Dann erinnert er sich an Omas ...

Das Bilderbuch hat eine angenehme Größe und die bunten Illustrationen fallen einem sofort ins Auge.

Piet ist einsam. Nach dem Umzug ist alles fremd und er kennt niemanden. Dann erinnert er sich an Omas Worte „Mit einem Ball bist du nie allein!“ und schnappt sich kurzerhand den Ball, um den Garten zu erkunden. Dabei mangelt es dem kleinen Jungen nicht an Fantasie: Aus einem Gebüsch wird ein dichter Dschungel, die Katze verwandelt sich in einen gefährlichen Tiger und aus einer Zeichnung an der Mauer wird ein Drache. Doch dann fliegt sein Freund der Ball irgendwann über den Zaun und landet in einem kleinen Park…

Immer und immer wieder durfte ich das Bilderbuch vorlesen, ein echter Dauerbrenner! Der Ball, der schon lange vergessen in der Ecke lag, wurde wieder entdeckt und zum Spielen hervorgeholt.

In den kindgerechten Illustrationen kann man sich richtig verlieren. Auf jeder Seite gibt es viel zu entdecken.

Meinen Kindern und mir hat Piets Geschichte sehr gefallen! Es braucht manchmal nicht viel, vielleicht nur einen Ball, um die schönsten Abenteuer zu erleben und Freundschaften zu schließen.

„Ein Ball für Piet“ ist eine Geschichte, die einen ermutigt, seine eigenen Grenzen zu überwinden und ich kann sie mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen!

Hinter den Spiegeln so kalt
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Vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch (zurecht!) eine Triggerwarnung enthält. Ich habe sie vorweg nicht gelesen, weil ich nicht gespoilert werden wollte (unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar). ...

Vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch (zurecht!) eine Triggerwarnung enthält. Ich habe sie vorweg nicht gelesen, weil ich nicht gespoilert werden wollte (unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar).

„Hinter den Spiegeln so kalt“ ist eine Neuinterpretation des Märchenklassikers „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen.

Der Schreibstil ist bildhaft und fesselnd. Die Autorin hat es geschafft, bei mir eine düstere und bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Die drei Zeitebenen, in denen das Buch erzählt wird, werden immer zu Beginn des Kapitels gekennzeichnet. Das hat es mir leicht gemacht zu folgen und viel Spannung erzeugt. Die Geschichte wird aus der Sicht von Finja in der personalen Er-/Sie-Perspektive erzählt.

Finja wirkt mit ihren psychischen Problemen wie Panikattacken und Verlustängsten nicht wie die typische Heldin eines Fantasy-Buchs. Ihr Charakter wächst im Laufe der Geschichte über sich hinaus.

Die magischen Elemente wirkten realistisch und gegruselt habe ich mich auch das eine oder andere Mal.

Ich gebe zu: Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Die Geschichte startet verhältnismäßig seicht. Doch schnell wird die Stimmung immer düsterer und bedrohlicher und hat mich wie in einem Strudel durch die Geschichte gezogen. Am Ende hat mich die Auflösung unglaublich kalt erwischt.

Ich merke, dass das Leseerlebnis noch in mir nachhallt und ein wichtiges Thema behandelt. Ich bewundere Liza Grimm für den Mut, sich diesem Thema in einem Fantasy-Buch zu widmen, und finde, die Umsetzung ist ihr gut gelungen.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Lieblingsbuch!

Verführung und Verrat. Die Somerset-Saga (2)
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Die Geschichte spielt wieder in der Regency-Zeit und handelt von wichtigen Themen wie Feminismus, Selbstliebe und dem (noch nicht vorhandenen) Wahlrecht der Frauen.

Darin eingeflochten ist eine herrliche ...

Die Geschichte spielt wieder in der Regency-Zeit und handelt von wichtigen Themen wie Feminismus, Selbstliebe und dem (noch nicht vorhandenen) Wahlrecht der Frauen.

Darin eingeflochten ist eine herrliche Enemies-to-Lovers-Geschichte. Leider ist mir die Thematik „Gegensätze ziehen sich aus“ zu stark ins Gewicht gefallen. Ich bin zwar expliziten Schilderungen gegenüber alles andere als abgeneigt, aber hätte keine so detaillierten Bettszenen in dieser Geschichte gebraucht. Das passte für mich nicht so ganz in das Gesamtbild, denn das ist nicht nur unheimlich gut durchdacht, sondern weist auch eine gewisse Tiefe auf, mit der ich gar nicht gerechnet hatte.

Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Rebecca und Henry erzählt und ich konnte mich gut in beide hineinversetzen.

Rebecca war schon im ersten Buch mein Liebling. Sie ist ein unglaublich starker und vielschichtiger Charakter. Nachdem sie im ersten Teil noch einem nicht ganz so seriösen Nebenerwerb nachging, will sie jetzt in die Politik und etwas für die Frauen in ihrem Land bewirken!

Der Plot ist trotz des vorhersehbaren Endes eher ungewöhnlich und hat mich positiv überrascht!

Den Sticker auf dem Cover „Bridgerton-Fans werden diese Reihe lieben“ kann ich voll unterschreiben. Allerdings möchte ich hervorheben, dass die Autorin hier etwas ganz Eigenes geschaffen hat!

Der brillante und angenehme Schreibstil von Emma Hunter hat dazu beigetragen, dass das Buch von mir das Prädikat „Lieblingsbuch“ bekommt.

Ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil, in dem Betty im Scheinwerferlicht steht.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Spannend und fesselnd

Düsteres Wasser: Thriller
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Catherine Shepherd hat es auch mit diesem Buch (nachdem ich von ihr „Der Bewunderer“ außerhalb der Schwarz-Reihe gelesen hatte) geschafft, mich mit ihrem neuesten Thriller komplett zu begeistern. Ich war ...

Catherine Shepherd hat es auch mit diesem Buch (nachdem ich von ihr „Der Bewunderer“ außerhalb der Schwarz-Reihe gelesen hatte) geschafft, mich mit ihrem neuesten Thriller komplett zu begeistern. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und konnte das Buch nur schwer zur Seite legen.

Das Cover passt gut zu den übrigen aus der Reihe und hat nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern spiegelt auch gut den Inhalt wider.

Die Ermittlerin und die Person, die die Geschichte hauptsächlich erzählt, ist die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Außerdem habe ich mich sehr gefreut, dass es auch Raum für ihr Privatleben gab. Ihr Freund Florian arbeitet bei der Kriminalpolizei und ist ebenfalls an der Aufklärung des Falles beteiligt.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist wie gewohnt gut und flüssig.

Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Zeitsprünge, in der der Täter zu Wort kommt. Teilweise hat sich bei dem Gelesenen alles in mir gesträubt und es ist bestimmt nichts für schwache Nerven.

Bis zum Schluss war mir schleierhaft, wer jetzt der Täter ist und was sich wohl in der Vergangenheit zugetragen haben könnte. Wirklich raffiniert und im Nachhinein absolut nachvollziehbar, Frau Shepherd!

Freunde guter Thriller werden mit diesem Buch ihre Freude haben!

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