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Veröffentlicht am 25.11.2022

super

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Die Göttin lebt mit ihrem Volk unten und bemüht sich verzweifelt ihre Bestimmung zu finden. Und ihr Volk vor den drohenden Gefahren zu schützen. Ohne Magie wäre ihre Welt nicht denkbar. North kennt nur ...

Die Göttin lebt mit ihrem Volk unten und bemüht sich verzweifelt ihre Bestimmung zu finden. Und ihr Volk vor den drohenden Gefahren zu schützen. Ohne Magie wäre ihre Welt nicht denkbar. North kennt nur Technik, lebt in der Welt über den Wolken und darf als Thronfolger eigentlich nicht selbst fliegen. Mit seinem selbst gebauten Gleiter stürzt er in die untere Welt ab.

Wie es die Prophezeiung will, findet Nimh North und hilft ihm. Sie sieht in ihm einen der verloren gegangenen Götter und verheimlicht ihm zunächst ihre eigene Bestimmung, aber auch die seine. Er ist ziemlich unsicher, diese Magie ist ihm völlig fremd und die gesamte Struktur ebenfalls. Beide merken allerdings, dass beide Völker vor Urzeiten gemeinsam in der unteren Welt gelebt haben müssen. Seines allerdings seit Jahrhunderten über den Wolken wohnt.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven beider Hauptfiguren. Und zwar so, dass keine Redundanzen entstehen und der Lesefluss ungestört fließt. Der Aufbau deutet darauf hin, dass es mehr als einen Band geben wird. Alle relevanten Figuren sind gut ausgearbeitet, Nimh und North lernen sich erst Mal kennen und auch die beiden Welten werden gut beschrieben. Nie weitschweifig sondern so, dass sich langsam ein Bild vom Ganzen soweit möglich abzeichnet. Spannungsbögen sind gut gesetzt und alles ist so aufgebaut, dass die Neugierde auf „Mehr“ wächst. Es endet mit einem Cliffhanger.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Eher ein guter Wohlfühlroman mit Krimielementen

Madame Bonheur und die Tote von Toulouse
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Weniger ein Krimi als ein Wohlfühlroman mit Krimi-Elementen: Maggie stammt aus dem Badischen und arbeitet als Wahrsagerin in Roussillon. Sie arbeitet mit Karten und hat ein gutes Auskommen. Xavier ist ...

Weniger ein Krimi als ein Wohlfühlroman mit Krimi-Elementen: Maggie stammt aus dem Badischen und arbeitet als Wahrsagerin in Roussillon. Sie arbeitet mit Karten und hat ein gutes Auskommen. Xavier ist Privatdetektiv und sucht ihre Hilfe bei einem komplizierten Suchauftrag.

Es ist der erste Roman mit diesem speziellen Duo und die Figuren werden sehr gut eingeführt. Man lernt Maggie und eine ihrer Stammkundinnen kennen ebenso gibt es Einblicke in Xaviers Leben. Beide suchen nach einer vermissten Person, die seit drei Monaten verschwunden ist. Völlig spannungslos, dafür sehr amüsant und wie eine Art Appetizer für Marseille, Cassis und den Rest der Côte d´Azur sowie Toulouse und die Ockerstadt Roussillon. Man bekommt Einblicke in das Savoir vivre, mir kamen Erinnerungen hoch an Notre Dame de la Garde, die Calanques, die Ockersteinbrüche und Cassis. Vorwiegend tappen die beiden Figuren im Dunkeln, aber der Auftraggeber ist reich und lässt sich die Suche etwas kosten. Auch spielen zwielichtige Personen mit hinein und spezielle Gegenden werden ausgelotet. Das Ende ist ganz anders als gedacht und sehr erfrischend.

Obwohl kein Krimi-Gefühl aufkommt, las ich den Roman im Nu durch und freue mich auf den zweiten Band!

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Wunderbar

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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Leni ist Friseurmeisterin in einem geachteten Salon gegenüber dem Moy Palais in München. Ihr Chef freut sich mit ihr als sie einen der begehrten Praktikumplätze bei Vidal Sassoon ergattert. Sie reist nach ...

Leni ist Friseurmeisterin in einem geachteten Salon gegenüber dem Moy Palais in München. Ihr Chef freut sich mit ihr als sie einen der begehrten Praktikumplätze bei Vidal Sassoon ergattert. Sie reist nach London und entdeckt eine neue Welt.

Sie kommt bei einer Freundin unter, die als Modell arbeitet und ihr gesellschaftlich unter die Arme greift. Diese deutsche Nachkriegsmode ist viel zu bieder für das elegante London! Alleine die Beschreibungen des Lebensgefühls, der Beginn der Mode der Sixties, die rebellische Musik und Clubs sind super. Man taucht ab. Vidal Sassoon kommt eher am Rande vor, seine Schnitte, die Art, wie er seinen Salon führt. Dazu lernt Leni noch mehr und etwas bringt sie auf die Idee, dass der Salon ihrer Mutter für ihr Vorhaben nicht geeignet sein wird. Aus den USA schwappt der Franchise-Gedanke nach London und über Leni quasi auch nach München. Eine moderne Zeit bricht an.
Vier Handlungsstränge verweben sich mit Lenis Geschichte. Ihre Fast-Schwägerin mit ihrem knapp sechsjährigem Sohn Peter, ihr Verehrer Schorsch, ihr Chef Herr Keller sowie ihre Mutter sind Teil von Lenis Leben. Sie bereichern aber auch die Geschichte. Ihre Schwägerin war vor ihrer Schwangerschaft ein begehrtes Modell und arbeitet jetzt bei Bogner als Sekretärin. Maria Bogner lässt sich bei Leni die Haare frisieren. Über diesen Strang bekommt man die Welt der Skirennen, der Mode Willy Bogners und Dreharbeiten kennen. Kein Strang lässt sich separat lesen, alle Inhalte sind miteinander verknüpft und zeugen von Aufbruchstimmung.
Eigentlich dachte ich nach der Inhaltsangabe, es würde sich größtenteils um Vidal Sassoon drehen. Das stimmt überhaupt nicht. Aber dennoch ist dieser Roman eine Wucht. Weder seicht noch besonders tiefgängig, aber mit gut eingewobenem Hintergrundwissen rund um Mode in den sechziger Jahren. Ein richtiger Schmöker!

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Kurzweilig

Die Stewardessen. Bis zum Horizont
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Margot Frei ist jetzt in ihrem fünften Jahr Stewardess bei der Lufthansa. Ihre Familie findet es zwar super, Petticoats und Nylons aus New York zu ergattern, aber das sie immer noch ledig ist?

Margot ...

Margot Frei ist jetzt in ihrem fünften Jahr Stewardess bei der Lufthansa. Ihre Familie findet es zwar super, Petticoats und Nylons aus New York zu ergattern, aber das sie immer noch ledig ist?

Margot wiederum genießt ihr Leben und das herum reisen. Sie fliegt viel nach Amerika, sieht die Copacabana ebenso wie Chile als auch New York, liebt Beirut und Istanbul. Sie kommt herum und erhält obendrein noch ein gutes Gehalt. Aber es schleichen sich Diskrepanzen ein. Ihr geschönter Lebenslauf kann ihr zum Verhängnis werden, ihr Freund hat ein dunkles Geheimnis und sie zieht die Reißleine, in gewisser Weise.

Dieser Roman ist – genau, wie der erste, herrlich kurzweilig verfasst. Man kommt sofort wieder in Margots Leben, ihren Freundeskreis und die Zeit hinein. Zwischen 1957 und Anfang der 1960-er Jahre handelnd, erfährt man nicht nur viel über die Lebenswelt sondern auch über die Übersee-Flüge der Lufthansa, das Servicedenken bei Pan Am und die verschiedenen Lebensarten. Denn Margot zieht unter anderem in die USA. Ein wenig Hintergrundwissen gepaart mit sehr viel Charme und interessanter Geschichte machen diesen Roman aus. Ein wunderbarer Schmöker, der allerdings nicht ohne den ersten Band zu verstehen ist.

Veröffentlicht am 16.11.2022

Famos

Blutiger Schnee
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Ein Buch, wie "Babylon Berlin" Familie Sass besteht im Prinzip aus vier Brüdern, die Anfang der 1920er Jahre in der Hauptstadt leben und merken, dass sich Diebstähle und andere Gaunereien lohnen können. ...

Ein Buch, wie "Babylon Berlin" Familie Sass besteht im Prinzip aus vier Brüdern, die Anfang der 1920er Jahre in der Hauptstadt leben und merken, dass sich Diebstähle und andere Gaunereien lohnen können. Allerdings im größeren Stil nur, wenn sie gut zusammenarbeiten. Irgendwann werden sie in politische Ereignisse gezogen. Karl Liebknecht wird getötet und es geschieht noch ein Mord.

Berlin ist in dieser Zeit Ort von eher skrupellosen Gesellschaften. Die Tante Antonia Sass ist eine sehr starke Frau, die zusammen mit ihrem Neffen Franz das Gehirn der mafiösen Familie Sass wird. Sie ist die Chefin, auch wenn nach außen Franz als Chef agiert. Der Roman selbst liest sich herrlich: Anschaulich verfasst, mit ein bisschen Akzent hier, Schnodderigkeit dort und berlinernd da bringt sich Lokalkolorit nicht nur an den örtlichen Gegebenheiten ein. Dazu bleibt die Geschichte in dieser Zeitebene und man lernt nebenbei einige Hinter- und Abgründe dieser Epoche kennen. Und es ist ein Schmöker im wahrsten Sinne des Wortes. Bloß nicht abends anfangen zu lesen, ich las die halbe Nacht durch...

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