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Veröffentlicht am 01.12.2022

Deep Talk

Something only we know
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„Something only we know“ von Julia Schuck zeigt, wie ein nicht ganz ernst gemeintes Kennenlern-Experiment ganz ungeahnte Folgen haben kann.
Jurastudent Lenny wurde wegen eines unerfreulichen Vorfalls ...

„Something only we know“ von Julia Schuck zeigt, wie ein nicht ganz ernst gemeintes Kennenlern-Experiment ganz ungeahnte Folgen haben kann.
Jurastudent Lenny wurde wegen eines unerfreulichen Vorfalls von seiner Dozentin zu einem Uniprojekt verdonnert, welches ihn alles andere als begeistert. Gemeinsam mit der Sozialarbeitsstudentin Emily bildet Lenny ein Team, was auch bei Emily keinen spontanen Jubel auslöst. Sie hält ihn für arrogant und er hat sie bisher als völlig unscheinbar wahrgenommen. Trotzdem geben sie der Sache eine Chance und wollen sich mit einem Fragespiel eigentlich nur ein wenig besser kennenlernen. Aber die Fragen haben es in sich und schnell ist ein Grad der Vertrautheit erreicht, der beide völlig überrumpelt.

Ich weiß gar nicht, welche Erwartungen ich an diese Lovestory hatte, aber sie wurden definitiv übertroffen und ich war genau wie Lenny und Emily absolut positiv überrascht. Ich hatte zwar auch schon von diesen ganz besonderen Fragen gelesen, aber meine Kenntnisse waren genauso gut der eher schlecht, wie die der Protagonisten. Vielleicht konnte ich deshalb sofort mit ihnen mitfühlen.
Julia Schuck hat einen lockeren und leichten Schreibstil und meiner Meinung nach, fängt sie das Lebensgefühl der beiden Studenten absolut authentisch und glaubwürdig ein.
Emily ist gnadenlos und manchmal schon schmerzhaft offen und ehrlich, was ich total an ihr bewundere. Ihre Beweggründe sind für mich vollkommen nachvollziehbar und sie ist ein unglaublich starker und tiefgründiger Charakter.
Lenny ist mehr als seine sorglose und oberflächliche Fassade vermuten lässt. Die Fragen öffnen wunde Punkte und gehen ziemlich in an die Substanz, so dass auch Sunnyboy Lenny einiges aufzuarbeiten hat.
Ich mochte die ungezwungene Dynamik von Emily und Lenny, die gleichzeitig leicht und doch bedeutsam war. Die Entwicklung ihrer Charaktere konnte mich komplett überzeugen und in jeder Sekunde vollkommen abholen. Die Emotionen sind in allen Höhen und Tiefen spürbar und gerade ihre Verletzlichkeit macht die Figuren nahbar und echt.

Mein Fazit:
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für dieses unfreiwillige Liebes-Experiment!

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Ende oder Neuanfang

When the Stars Collide
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„When the Stars Collide“ von Carina Schnell ist der dritte Band ihrer Sommer-in-Kanada-Reihe, die in der malerischen Kleinstadt St. Andrews spielt.
Blake war einst der umjubelte Footballstar seiner Highschool ...

„When the Stars Collide“ von Carina Schnell ist der dritte Band ihrer Sommer-in-Kanada-Reihe, die in der malerischen Kleinstadt St. Andrews spielt.
Blake war einst der umjubelte Footballstar seiner Highschool und hatte eine aussichtsreiche Karriere vor sich. Aber ein schwerer Unfall bei einem Spiel beendete alle seine Träume und hinterließ einen verbitterten jungen Mann, der sich selbst aufgegeben hat. Als die toughe New Yorker Jurastudentin Rachel einen Monat bei ihrer besten Freundin in St. Andrews verbringen will, ist Blake auf den ersten Blick verzaubert. Aber seine üblichen Charmeoffensiven prallen an Rachel ab und Blake muss sich ziemlich ins Zeug legen, damit er das verwöhnte City-Girl beeindrucken kann. Ihre gemeinsame Zeit holt den alten Blake zurück, aber kann er auch Rachel von einer Zukunft überzeugen?

Die Handlung läuft zu Beginn parallel zu den Ereignissen des zweiten Bandes und ich fand es überaus spannend, diesmal die Perspektiven von Blake und Rachel kennenzulernen. St. Andrews bietet erneut ein wunderschönes Setting, in dem sich ein weiteres Pärchen verlieben darf. Rachel und Blake erzählen abwechselnd, so dass man beide Sichtweisen nachempfinden kann.
Ich muss zugeben, dass ich Rachel im Vorgängerband nicht sonderlich sympathisch fand. Ihr Flirt mit Will bekommt nun jedoch eine ganz andere Bedeutung, aber trotzdem brauchte ich meine Zeit, um mit Rachels Art warm zu werden. Auf der einen Seite konnte ich die Gründe für ihr Verhalten nachvollziehen, aber trotzdem mochte ich nicht jede ihrer Entscheidungen. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung hat mir aber gut gefallen, so dass mich ihr Charakter letztendlich überzeugen konnte.
Blake kennt man bereits ab dem ersten Band und obwohl sein selbstzerstörerisches Verhalten offensichtlich ist, mochte ich ihn schon immer. Das Schicksal hat ihm schlechte Karten ausgeteilt, aber eine neue Richtung kann nur er selbst vorgeben. Ob er das schafft und ob Rachel ein Teil seiner Geschichte wird, sollte man unbedingt selbst im Buch herausfinden.
Carina Schnell erzählt auch im dritten Band eine emotionale und berührende Lovestory, in der zwei gefühlsmäßig angeschlagene Charaktere mit ihren Ecken und Kanten klarkommen müssen. Das ist manchmal tragisch, oft humorvoll und immer mit einem unterschwelligen Knistern verbunden.

Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Nachtschwärmerin und Banker

The things we left unsaid. Unsere Herzen auf dem Spiel
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„The Things we left unsaid – Unsere Herzen auf dem Spiel“ von Simona Arnstedt führt wieder nach Stockholm, wo eine Königin der Nacht auf einen zugeknöpften Banker trifft.
Die 27-jährige Kate Ekberg ist ...

„The Things we left unsaid – Unsere Herzen auf dem Spiel“ von Simona Arnstedt führt wieder nach Stockholm, wo eine Königin der Nacht auf einen zugeknöpften Banker trifft.
Die 27-jährige Kate Ekberg ist die unangefochtene und schillernde Partyqueen von Stockholm. Ihren Nachtclub Kate’s hat sie völlig allein aufgebaut und zum Erfolg geführt, auch wenn niemand hinter ihrem attraktiven Äußeren eine knallharte Geschäftsfrau erwarten würde. Doch seit kurzen wird Kate von einem Erpresser bedroht, der ihre Existenz zerstören könnte. Beim Versuch, an Geld zu kommen, lernt Kate den introvertierten Banker Jakob Grim kennen. Ein kleiner Gefallen folgt und ein Gegengefallen und plötzlich sind da Funken, die beide nie erwartet hätten. Aber sowohl Kate als auch Jakob sind durch ihre Vergangenheit geprägt, die wie ein Schatten über ihnen liegt.

Fans der Autorin werden in diesem Buch auf einige bekannte Charaktere treffen, aber man kann die Geschichte auch problemlos unabhängig und ohne Vorkenntnisse lesen. Das bewährte Grundschema bei den Simona Arnstedt bleibt gleich, denn auch hier trifft ein erfolgreicher und wohlhabender Geschäftsmann mit Geheimnissen auf eine ebenso erfolgreiche Frau mit mindestens genauso vielen Geheimnissen. Die schwedische Hauptstadt bildet das passende Setting und manchmal fühlt es sich an, als würde man selbst durch die Straßen von Stockholm streifen.
Kate ist ein durchaus streitbarer Charakter, der es einem nicht immer leicht macht, sie zu mögen. Sie hat bereits viel durchgemacht in ihrem Leben, wodurch sie sie hart und tough wurde und quasi keinem Menschen wirklich vertraut. Ihre meterdicke Schutzmauer hindert sie aber auch daran, in ihrer schwierigen und gefährlichen Situation Hilfe anzunehmen. Ich mochte Kate durchaus, aber mit ihrem Selbstschutz verletzt sie andere, was nicht sonderlich sympathisch war.
Jakob kämpft sich nach der Begegnung mit Kate wie ein Schmetterling aus seinem Kokon, in dem er jahrelang feststeckte. Es ist sehr berührend, wie er langsam wieder aufblüht und wie unsicher er hinter seiner stoischen Fassade ist.
Man spürt die knisternden Funken und Chemie zwischen dem ungleichen Paar, welches aber erst die Verletzungen der Vergangenheit überwinden muss. Die Autorin bleibt ihrem Ruf als schwedische Queen of Romance treu, obwohl ich mir persönlich ein paar mehr neue und frische Impulse in ihrer Lovestory gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Gegensätze ziehen sich an und von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Stürmische Romanze

With you through the night
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„With you through the night“ on Nicole Fisher ist der erste Band ihrer packenden Fortsetzung der Dilogie You’re my Rival / You’re my Fate.
Camy ist eine junge Journalistin, die durch ihr Temperament gerade ...

„With you through the night“ on Nicole Fisher ist der erste Band ihrer packenden Fortsetzung der Dilogie You’re my Rival / You’re my Fate.
Camy ist eine junge Journalistin, die durch ihr Temperament gerade ihren Job verloren hat. Ihre beste Freundin Violet hat es gerade geschafft, den Fängen eines Verbrecherclans zu entkommen, aber sie hat als Kronzeugin immer noch eine Zielscheibe auf dem Rücken. Durch ihre Nähe zu Violet rückt auch Camy in den Fokus der Verbrecher, die plötzlich auch auf ihrer Schwelle stehen. Nur das Eingreifen von Chris, der zum Clan von Violets Verlobten gehört und der ganz bestimmt keine weiße Weste hat, rettet ihr das Leben. Es beginnt eine atemlose Flucht, bei der sich Camy und Chris immer näher kommen.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, dass man die Bände der Reihe in der vorgesehenen Reihenfolge liest, denn so macht es einfach mehr Spaß und man besitzt die nötigen Vorkenntnisse. Die Geschichte von Camy und Chris ist quasi das Spin Off zur Lovestory von Violet und Ian und steht dem Vorgänger in Sachen Spannung und Tempo in nichts nach.
Camy eckt mit ihrer Art oft an und sie hat nicht viele Menschen, die zu ihrem engen Kreis gehören. Für diese Menschen würde sie jedoch ohne zu zögern alles tun, und so gibt sie auch ihr altes Leben auf, um Violet zu helfen. Ich gebe zu, dass sie in manchen Situationen ein wenig naiv und blauäugig reagiert. Aber sie wächst mit ihren Herausforderungen.
Chris ist der Cousin und die rechte Hand von Ian. Seitdem Camy auf der Bildfläche erschienen ist, wagt er es von einem Leben abseits von Kartellen und Killern zu träumen, aber die harte Realität holt ihn schnell ein. Ich mochte Chris, auch wenn ich seine Entscheidungen auch nicht immer nachvollziehen konnte.
Das Erzähltempo ist ziemlich rasant, genau wie die stürmische Beziehung von Camy und Chris. Der heftige Cliffhanger macht einen sprachlos und so kann man nur sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten.

Mein Fazit:
Die Lovestory hat Feuer und ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Gefangen im Eis

The Dark
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„The Dark“ von Emma Haughton ist ein atmosphärischer Thriller, mit dem sie ein solides Debüt vorgelegt hat.
Die Ärztin Kate North steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens und will nur noch weg. Daher ...

„The Dark“ von Emma Haughton ist ein atmosphärischer Thriller, mit dem sie ein solides Debüt vorgelegt hat.
Die Ärztin Kate North steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens und will nur noch weg. Daher bewirbt sie sich für den kurzfristig frei gewordenen Posten als Ärztin auf einer Forschungsstation in der Antarktis. Ihr Vorgänger war tödlich verunglückt und nun soll Kate gemeinsam mit den zwölf anderen Teammitgliedern die achtmonatige Winterschicht in der Station übernehmen. Doch die komplette Abgeschiedenheit von der Zivilisation, die räumliche Enge, die eisige Kälte und die nicht endende Dunkelheit bringen alle Bewohner nach und nach an ihre Grenzen. Zumal immer offensichtlicher wird, dass der Tod von Kates Vorgänger kein einfacher Unfall war und sich der Mörder mitten unter ihnen befinden könnte.

Emma Haughton spielt in ihrem Thrillerdebüt mit den Urängsten der Menschen, die sich in der eiskalten und stockdunklen Isolation ihren eigenen Dämonen und einer weiteren tödlichen Gefahr stellen müssen. Ihr Schreibstil ist durchgängig fesselnd und man spürt, wie sich im Laufe der Zeit die die Spannung zuspitzt.
Kate ist eine widersprüchliche Hauptfigur, die nicht nur Sympathien sammelt. Ihre Motive für diese Flucht in die Antarktis sind nachvollziehbar, aber hinter Kates Entscheidung stecken noch ganz andere Beweggründe. Die gesamte Handlung wird aus ihrer Perspektive erzählt, so dass man Kates Entwicklung hautnah mitverfolgen kann. Ich muss zugeben, dass ich Kate anfangs nicht unbedingt mochte. Ihr Charakter hat viele Facetten und sie macht es einem oft nicht leicht. Sie schafft es jedoch trotzdem, mich zu beeindrucken und ich musste meine anfängliche Meinung revidieren.
Emma Haughton fängt die lebensfeindliche Umgebung und die klaustrophobische Atmosphäre der Station gekonnt ein. Man kann die Ängste der Figuren nachempfinden und nur hilflos zuschauen, wie die Lage immer weiter eskaliert. Die Twists kommen überraschend und durch einige falsche Fährten rätselt man bis zum Ende mit, welches dunkle Geheimnis hier verborgen wird.

Mein Fazit:
Geschickt und mitreißend konstruiert, so dass die Spannung niemals abreißt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!

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