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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2023

Beklemmend und spannend

Wehrlos
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Inhalt

Nele ist 4 Jahre alt. Sie spielt auf dem Spielplatz mit anderen Kindern während ihre Mutter an der Seite steht und sich mit einer anderen Mutter austauscht. Niemand ahnt etwas von der Gefahr, die ...

Inhalt

Nele ist 4 Jahre alt. Sie spielt auf dem Spielplatz mit anderen Kindern während ihre Mutter an der Seite steht und sich mit einer anderen Mutter austauscht. Niemand ahnt etwas von der Gefahr, die sie umgibt. Nele spielt mit einem fremden Mädchen verstecken, keiner denkt sich etwas dabei, es sind doch einfach nur Kinder. Doch wenige Minuten später wird die Kleine in ein Auto gezerrt und verschwindet vor den Augen der panisch rufenden Mutter, die in dem Moment noch nicht weiß, dass sie nicht ganz unschuldig an Neles Entführung ist. Alle sehen zu, aber niemand unternimmt etwas. Nele wird von den Entführern weit weggebracht, an einen Ort, an dem sie niemand mehr finden soll, denn Nele soll für immer von der Bildfläche verschwinden.

Meine Meinung

Bei dem Buch ist mir direkt das düstere Cover aufgefallen. Ich finde es sehr gelungen. Das dunkle Bild der Schaukel zeigt für mich den düsteren Ort und die beklemmende Stimmung die in dem Buch eine große Rolle spielen.

Was mir als Kapitelleserin auch direkt sehr gut gefallen hat sind die vielen kurzen Kapitel, alle sind mit Tag, Uhrzeit und Handlungsort versehen und es wird darin über fast alle Protagonisten geschrieben, so dass man die Sichtweise von sehr vielen Charakteren kennenlernt. Zum Beispiel von Neles Mutter, von Nele selbst, den Polizeibeamten oder der neugierigen Nachbarin, die alles im Auge zu haben scheint. Das fand ich richtig abwechslungsreich, so kam keinerlei Langeweile auf und es machte das Buch richtig fesselnd.

Der flüssige Schreibstil lies einen dann auch richtig schnell lesen. Und die Autorin hat hier auch noch auf ein wichtiges Thema aufmerksam gemacht. Sie kritisiert vor allem die Eltern, die ihre Kinder in der Scheinwelt der sozialen Medien dafür benutzen, eine heuchlerisch heile Welt vorzuspielen. Damit bringen sie nicht nur ihr eigenes Kind in Gefahr, sondern setzen auch ein völlig falsches Zeichen für andere, vor allem junge, Eltern.

Fazit

"Wehrlos" ist ein abwechslungsreiches Buch, das vor allem durch seine kurzen Kapitel, den Perspektivwechseln und dem kritischen Thema bei mir punkten konnte. Es ist schnelllebig, fesselnd und fast bis zum Ende spannend. Endlich mal wieder eins der Bücher, die man einfach nicht aus der Hand legen kann. Mich hat das Buch von Anfang bis zum Ende nicht mehr losgelassen und ich habe es innerhalb weniger Tage verschlungen. Und deswegen empfehle ich es auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Ist mal was anderes

Das tiefste Schwarz
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In diesem Buch wird ein richtig interessantes Thema behandelt. Was würde man tun, wenn man plötzlich die Gewalt über einen Menschen hat? Wenn man noch dazu einsam ist und eine Ablenkung aus der Welt da ...

In diesem Buch wird ein richtig interessantes Thema behandelt. Was würde man tun, wenn man plötzlich die Gewalt über einen Menschen hat? Wenn man noch dazu einsam ist und eine Ablenkung aus der Welt da draußen braucht, in der für einen selbst alles nur noch düster ist und man keinen Spaß mehr im Leben hat. Für Hauptprotagonistin Natalie stellt sich genau diese Frage und es ist sehr fesselnd mit zu verfolgen, was sie aus ihrer Situation macht. Und auch wie der starke Verbrecher Sam plötzlich abhängig ist von dem jungen Mädchen ist einfach genial beschrieben. Tatsächlich konnte ich mich teilweise sogar ziemlich gut in Natalie hineinversetzen. Das Buch ist nicht nur sehr brutal, es ist auch sehr gefühlvoll und voller wahnsinnig toll ausgedrückter Emotionen. Für mich waren es wieder ein paar spannende Lesestunden, definitiv war es bis jetzt eins der besten Bücher von Simone Trojahn die ich gelesen habe. Mal wieder eine Geschichte, die es Spaß macht zu lesen und die man nicht weglegen kann. Es ist mal was anderes und deswegen empfehle ich das Buch auch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Anders als erwartet

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Wer zu diesem Buch greift, wird vielleicht etwas ganz Anderes erwarten. Mehr Märchen, weniger Dystopie oder Weltuntergangsstimmung. Aber genau das ist es. Die Sache mit Rotkäppchen und dem bösen Wolf ist ...

Wer zu diesem Buch greift, wird vielleicht etwas ganz Anderes erwarten. Mehr Märchen, weniger Dystopie oder Weltuntergangsstimmung. Aber genau das ist es. Die Sache mit Rotkäppchen und dem bösen Wolf ist hier eher als Metapher zu sehen, niemand sollte davon ausgehen, dass es irgendwas mit dem Märchen zu tun hat, auch wenn es auf den Anschein haben mag. Es geht um Red (die am liebsten einen roten Kapuzenpulli trägt), die in der Zeit einer tödlichen Pandemie quer durchs Land reist um zu ihrer Großmutter zu gelangen. Diese Geschichte ist also vielmehr ein actionreicher, dystopischer Thriller. Ich fand das Ganze sehr fesselnd und interessant, weil ich auf diese Art von Büchern stehe, aber Märchen- und Fantasyfans sind hiervon sicher enttäuscht, denn mit Märchen hat es einfach nichts zu tun. Die ersten beiden Drittel haben mich wahnsinnig gefesselt, danach ging es etwas abwärts. Einerseits war ich froh, dass das Buch dann langsam auf's Ende zuging, andererseits kam das Ende dann ganz abrupt und unerwartet, ich hätte mir da noch 1-2 kurze Kapitel gewünscht. Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen, aber vom Ende war ich enttäuscht.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Verwirrend, aber auf eine gute Art

Der Nachtwandler
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Dieses Buch habe ich ganz tief aus meinem SuB gefischt und es hat sich gelohnt. Sebastian Fitzek hat hier mal wieder bewiesen, dass er in einer Geschichte durchgehend für Verwirrung sorgen kann und wenn ...

Dieses Buch habe ich ganz tief aus meinem SuB gefischt und es hat sich gelohnt. Sebastian Fitzek hat hier mal wieder bewiesen, dass er in einer Geschichte durchgehend für Verwirrung sorgen kann und wenn man dann die Auflösung liest, dann muss man erst noch mal drüber nachdenken, warum es jetzt so war. Und genau wegen diesem Verwirrspiel macht dieses Buch auch solchen Spaß. Geschrieben ist es wie immer wahnsinnig flüssig, so dass man durch die Seiten durchfliegen kann, man sollte aber trotzdem aufmerksam lesen. In die Welt eines "Nachtwandlers" einzutauchen war spannend und sehr fesselnd. Dieses Buch kommt dabei ohne allzu viele brutale Szenen aus, es geht hier mehr um psychologischen Wahnsinn und dieses Gesamtpaket ist richtig gut gelungen. Da es nicht allzu viele Seiten hat, kann man es schnell mal zwischendurch lesen. Es ist ein richtiger Pageturner den ich allen Fans von Psychothrillern auf jeden Fall weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Eine bewegende Geschichte

Findelmädchen
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Inhalt

Die 15-jährige Helga und ihr ein Jahr älterer Bruder Jürgen leben seit 8 Jahren in Frankreich. Als deutsche Kinder wurden sie nach dem Krieg von der Straße aufgegriffen und von zwei liebevollen ...

Inhalt

Die 15-jährige Helga und ihr ein Jahr älterer Bruder Jürgen leben seit 8 Jahren in Frankreich. Als deutsche Kinder wurden sie nach dem Krieg von der Straße aufgegriffen und von zwei liebevollen Menschen aufgenommen um bei ihnen gemeinsam mit anderen Kindern zu leben. Helga und ihr Pflegemama, die sie Tante Claire nennt, haben Pläne für Helgas Zukunft. Da Helga ein sehr wissbegieriges und schlaues Mädchen ist soll sie später einmal aufs Gymnasium gehen. Aber es kommt anders. Als die Hoffnung schon verloren scheint bekommen sie die Nachricht, dass ihr Vater nach den Kindern sucht und sie schließlich über den Kindersuchdienst ausfindig machen konnte. Somit beginnt für die Geschwister ein neues Leben, denn ihr Vater nimmt die Kinder zu sich nach Köln. Während auf Jürgen eine neue und aufregende Zeit wartet kommt für Helga alles anders als erhofft. Ihr Vater möchte nichts davon wissen, dass Helga aufs Gymnasium gehen will, stattdessen soll sie auf der Haushaltungsschule auf das Leben als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden. Und das obwohl Helga absolut kein Talent für so etwas hat. Aber Helga ist dankbar für ihr neues Leben in der Heimat und versucht sich mit allem so gut wie es geht zu arrangieren.

Meine Meinung

Findelmädchen ist die Fortsetzung von Lilly Bernsteins letzten Roman Trümmermädchen. Aber da beide Bücher abgeschlossene Geschichten sind kann man Findelmädchen auch ohne Vorkenntnisse gut lesen, wobei ich Trümmermädchen jedem Fan solcher Bücher sehr ans Herz lege. Wie schon beim Vorgänger kam ich hier wieder sehr gut in die Geschichte rein. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und an die Zeit angepasst, in der die Geschichte spielt.

Das Buch ist sehr bewegend und meist unvorhersehbar. Die Autorin schafft es viele Überraschungen einzubauen, so dass immer etwas passiert, Längen entstehen somit so gut wie gar keine. Die Rolle der Frau zur damaligen Zeit beschreibt sie dabei perfekt, vieles dieser Dinge waren einigen sicher gar nicht bewusst. Beim Lesen dieses Buches lernt man selbst noch mal die eigene Freiheit sehr viel mehr zu schätzen, vor allem als Frau.

Hauptprotagonistin Helga hat mir sehr gut gefallen, sie wird sehr authentisch beschrieben. Vielleicht wirkt sie aber ab und zu etwas zu erwachsen für so ein junges Mädchen. Auch die anderen Protagonisten konnten mich überzeugen. Viele von ihnen sind so voll mit Geheimnissen, dass man schon alleine deswegen weiterlesen muss um zu erfahren was sie im Krieg durchgemacht haben und warum sie in bestimmten Situationen so reagieren.

Fazit

Findelmädchen ist ein sehr gut durchdachtes Buch, dass die schlimme Zeit nach dem 2. Weltkrieg sehr genau beschreibt. Der Schreibstil ist schön an die Geschichte angepasst und das Buch birgt einige Überraschungen und interessante Wendungen. Es ist ein relativ dickes Buch indem es aber kaum Längen gibt. Man fiebert mit den Protagonisten mit, die selbst 10 Jahre nach dem 2. Weltkrieg noch unter den schwierigen Bedingungen leiden und teilweise mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Es ist einfach ein emotionales und sehr gutes Buch, dass den Leser in seinen Bann zieht, so dass man es nur schwer weglegen möchte. Mir hat es sehr gut gefallen. Das Lesen solcher Geschichten erdet einen selbst noch mal und ruft einem ins Gedächtnis, dass es uns trotz der derzeitigen schlechten Bedingungen immer noch sehr gut geht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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